Unbekannter Becherling/Öhrling/Lorchel

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.968 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. März 2022 um 14:42) ist von Beorn.

  • Erst mal hallo in die Runde. Bin relativ neu beim Thema, und komme gleich mal mit einer Frage:

    Bin am Schweizer Rheinufer über diesen Pilz gestolpert. Standort bei uns grundsätzlich Muschelkalk, hier aber lokal etwas roter Buntsandstein. Darüber an dieser Stelle eine etwa 2 m mächtige, helle sandige Tonschicht am Steilufer freigewittert, darin wächst terrestrisch dieser Pilz. Darüber Humus. Obwohl in unmittellbarer Nachbarschaft Totholz zur Verfügung stehen würde, scheint er die Tonschicht zu bevorzugen. Vegetation: Weiden, Hasel, Efeu, im weiteren Umfeld auch Eichen, Eschen. Die Unterseite ist hell, beige, das Fleisch brüchig (ähnlich Morchelbecherling), etwas rosa. Kein Fuss, aber nicht grossfächig verwachsen. Durchmesser 1..5 cm, das fotografierte Exemplar ist eines der grössten. Geruch ganz klar NICHT chlorig, sondern angenehm pilzig, Geschmack neutral. Habe mal probeweise in Butter angebraten, der Pilz poppt wie Pocorn und springt aus der Pfanne...

    Hat jemand eine Idee?

  • Hallo Hotel Papa,

    dein Pilz sieht ganz nach einem a getrocknete Judasohren aus. Und der verhält sich in der Pfanne auch wie Popcorn.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Nachtrag-hast du den gegessen, ohne zu wissen, was es für ein Pilz ist? Wenn es ein Judasohren ist, ist das auch nicht gefährlich. Ansonsten ist aber dein Verhalten gefährlich.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Judasohr kenne ich, das ist es definitiv nicht (mehr Substanz im Fleisch, Farbunterschied oben/unten, strahlensymmetrisch, terrestrisch).

    Gegessen habe ich eine kleine Probe, und ich bilde mir ein, die wirklich gefährlichen Pilze in Mitteleuropa zu kennen. (Eine Magenverstimmung riskiere ich...)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Eine eingrenzung dieses Fundes ist nicht möglich. Dazu reicht die Bildqualität nicht aus, und auch wenn das Bild besser aufgenommen wäre, könnte es eine Peziza sein - und ein Bestimmungsversuch dann ohne mikroskopische Merkmale aussichtslos.

    Selbstverständlich gibt es noch einen Haufen weitere Optionen - schon auf Gattungsebene - aber ohne von dem Pilz wenigsten ein paar relevante merkmale einschätzen zu können (Größe, Unterseite, eventuelle Stielentwicklung, Schnittbild...) kann das alles Mögliche sein.


    LG; Pablo.

  • hallo

    Ich denke das könnte durchaus etwas aus der Gattung Pachyella sein. Ohne Mikroskop kommt man da jedoch nicht auf Artenebene.

    Hier habe ich mal etwas gefunden, was makroskopisch nahe kommt.

    Pachyella aquatilis

    BG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Pachyella violaceonigra besiedelt (morsches) Totholz, das auch idealerweise gelegentlich mal überschwemmt wird. Das Holz kann auch mal vergraben sein, aber da relativ dicke Stämme bevorzugt werden, ist das hier eher unwahrscheinlich, oder?
    Also wenn das eine Pachyella sein sollte (was man ohnehin mikroskopisch absichern müsste), dann ist das nicht violaceonigra, wenn die Fruchtkörper ohne Kontakt zu dickem Totholz auf dem Erdboden gebildet werden.


    LG; Pablo.