07.12.2022 im Fichtenwald am Jurasüdfuss, ca 650 m, bei Grenchen SO,
typisches Aussehen und Austritt von weisser Milch am Stiel machen eine Bestimmung eindeutig?
Vielen Dank für eure Hinweise
und mit besten Grüssen
Urs-Peter
Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 5.753 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (
07.12.2022 im Fichtenwald am Jurasüdfuss, ca 650 m, bei Grenchen SO,
typisches Aussehen und Austritt von weisser Milch am Stiel machen eine Bestimmung eindeutig?
Vielen Dank für eure Hinweise
und mit besten Grüssen
Urs-Peter
Hallo
Ist die Milch so geblieben oder doch noch verfärbt? Weil der ist schon ganz zottig, wie eben der Zottige Violett-Milchling (Lactarius repraesentaneus
BG Andy
Vielen Dank Andi für die Abgrenzung zu weiteren verwandten Arten,
die austretende weisse Milch habe ich demgemäß zu kurz betrachtet, um eine Verfärbung zu bemerken,
eindeutig feststellen konnte ich eine sofortige Gelbfärbung nach Anschneiden des Pilzes, s. Bild 3 - ob das ein Art typisches Merkmal ist?
Beste Grüsse
Urs-Peter
Der vermehrt zottige Aspekt scheint auch von den feinen Eis Kristallen der gestrigen frostigen Nacht akzentuiert zu sein?
Beim dritten Bild meine ich die gelbverfärbende Milch zu erkennen, was die Aussage von Urs-Peter bestätigen würde. Für mich ein Grubiger Milchling, Lactarius scrobiculatus.
Hallo Zusammen, Hallo Urs-Peter
Stammen die Aufnahmen unmittelbar nach dem Entnehmen der FK? Die lila Verfärbung der Milch des Lactarius repraesentaneus kann auch erst nach 30 Minuten einsetzten.
Liebe Grüsse
Corinne
Hallo Zusammen
Ich denke es ist Lactarius intermedius -> Grubiger Weisstannenmilchling, meine erste Wahl kann nicht stimmen, du schreibst ja noch Jurasüdfuss und dort ist es bestimmt kalkhaltig. Steigerwaldpilzchen kann sicher auch noch seine Meinung dazu geben. BG Andy
Hallo,
Hier wäre es schön, wenn man eine ganze Kollektion hätte um sich einen guten Eindruck von dem Pilz zu bekommen. Ein Fruchtkörper, der evtl schon Frost abbekommen hat, macht das Ganze schwierig.
Ein Grubger Milchling im weiten Sinne ist das sicherlich. Unter Tannen gibt es mit Lactarius intermedius eine zweite Art, die sich nur schwer unterscheiden lässt. Am besten über die Beschaffenheit des Hutfilzes, der hier aus besagten Grund evtl. nicht mehr aussagekräftig zu bewerten ist. Mein Gesammteindruck geht aber schon in Richtung Grubiger Fichten-Milchling Lactarius scrobiculatus, da ein paar dunklere "Haarbüschel" zu erkennen sind. Aber der Fund ist keineswegs typisch und Kalkböden mögen sie Beide. Nebenbei kann L.scrobiculatus wohl neben Fichte auch unter Tanne vorkommen um das Ganze zu verkomplizieren.
Neben den beiden bereits genannten Vertretern der Sektion Scrobiculati muss man an moorigen Standorten im Gebrige auch an den Fichtenbegleiter Löwengelber Milchling Lactarius leonis denken, der aber in Mitteleuropa ziemlich selten ist (eher Skandenavische Art bzw. bei uns nur alpin/montan).
Der Zottige Violettmilchling Lactarius repraesentaneus kann es nicht sein, da die Milch augenscheinlich gilbt. Gilben und Violetfärbung schließen sich gegenseitig aus. Sonst aber ein guter Tip, man muss manchmal um die Ecke denken, denn der sieht hier schon ungewöhnlich zottig aus.
LG Thiemo
Hallo,
Hier wäre es schön, wenn man eine ganze Kollektion hätte um sich einen guten Eindruck von dem Pilz zu bekommen. Ein Fruchtkörper, der evtl schon Frost abbekommen hat, macht das Ganze schwierig.
Ein Grubger Milchling im weiten Sinne ist das sicherlich. Unter Tannen gibt es mit Lactarius intermedius eine zweite Art, die sich nur schwer unterscheiden lässt. Am besten über die Beschaffenheit des Hutfilzes, der hier aus besagten Grund evtl. nicht mehr aussagekräftig zu bewerten ist. Mein Gesammteindruck geht aber schon in Richtung Grubiger Fichten-Milchling Lactarius scrobiculatus, da ein paar dunklere "Haarbüschel" zu erkennen sind. Aber der Fund ist keineswegs typisch und Kalkböden mögen sie Beide. Nebenbei kann L.scrobiculatus wohl neben Fichte auch unter Tanne vorkommen um das Ganze zu verkomplizieren.
Neben den beiden bereits genannten Vertretern der Sektion Scrobiculati muss man an moorigen Standorten im Gebrige auch an den Fichtenbegleiter Löwengelber Milchling Lactarius leonis denken, der aber in Mitteleuropa ziemlich selten ist (eher Skandenavische Art bzw. bei uns nur alpin/montan).Der Zottige Violettmilchling Lactarius repraesentaneus kann es nicht sein, da die Milch augenscheinlich gilbt. Gilben und Violetfärbung schließen sich gegenseitig aus. Sonst aber ein guter Tip, man muss manchmal um die Ecke denken, denn der sieht hier schon ungewöhnlich zottig aus.
LG Thiemo
Danke Thiemo, du hast recht ein Fruchtkörper alleine ist immer eine Lotterie. BG Andy
Vielen Dank Thiemo für deine Erläuterungen zu den Grubigen Milchlingen, für mich ein erstmaliger Fund.
An der Stelle gab es nur ein Expl., das eine frostige Nacht hinter sich hatte, wie die Fotos zeigen.
Ganz in der Nähe an nur einem einzelnen Fichtenast ein prächtiges Naturphänomen - Verursacher ein Pilz!
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bei den Grubigen Milchlingen ist auch noch die Stielspitze. Bei Bild 2 und 3 sieht man, dass die Stielspitze fast einen weisslichen Ring bildet. Dies ist ein Merkmal für Lactarius scrobiculatus, während Lactarius intermedius an der Stielspitze einen dunkleren Ring bildet. Schön sieht man das beispielsweise bei den folgenden beiden Links:
L. scrobiculatus lscrobiculatus.php
L. intermedius lintermedius.php
LG René
Hallo,
das mit der Stielspitze hat sich zur Unterscheidung nicht bewährt. Ich habe schon L.intermedius mit Bereifung und L.scrobiculatus ohne Bereifung in der Hand gehabt beim Milchlings-Seminar. Steht komischerweise in manchen Büchern.
LG Thiemo
Vielen Dank René für deinen Hinweis und Thiemo für die Berichtigung,
ich war heute nochmals bei der Fundstelle, wo es in der nächsten Umgebung Fichten und ein paar Lärchen gibt, jedoch keine Weisstannen,
auf dem Hut ein Weberknecht?
Beste Grüsse
Urs-Peter
Hi,
das ist für mich eindeutig L.scrobiculatus.
LG Thiemo
Hallo Thimo
Besten Dank für den Hinweis. Werde das in der nächsten Pilzsaison mal weiterverfolgen.
Hallo zusammen,
ich muss doch noch etwas Wasser in den Wein gießen. Da die Verfärbung der Milch an der Luft nach Gelb oder Violett für die Bestimmung essentiell ist (Bestimmungmerkmal Nr. 1!), und hier von einer solchen Verfärbung zumindest auf meinem Monitor nichts zu sehen ist, sind das für mich keine eindeutigen L. scrobiculatus, intermedius, citriolens oder repraesentaneus. Wer weiß, was im Schweizer Bergland noch alles so wächst - L. leonis, L. tuomikoskii... Gefrorene und wieder aufgetaute Pilze sind dann nochmal eine ganz andere bestimmungsmäßige Herausforderung.
Welche Art das hier nun genau ist, ist auch nicht so erheblich - wichtiger ist, dass man sich angewöhnt, bei der Bestimmung von Milchlingen auf die Verfärbung der Milch zu achten, um beim nächsten Mal besser gewappnet zu sein. Bei den Gelben braucht es für die Milchverfärbung etwa 20 bis 30 Sekunden, der Violette braucht dagegen gerne mal ein bis zwei Minuten. Also nicht zu früh auf den Auslöser drücken, wenn die Fotos Beweiskraft haben sollen.
FG
StephanW
Hallo Stephan,
die Gelbverfärbung der Milch ist tatsächlich nur auf einem Bild erkennbar. Schau dir mal das vierte von oben (Schnittbild) an.
LG Thiemo
Hallo Thiemo,
ja, jetzt, mit ein bisschen gutem Willen. L. scrobiculatus ist jedoch nicht der einzige zottige Milchling mit gelb werdender Milch. Ich selber kenne L. scrobiculatus insgesamt als leuchtender gelb, so dass ich hier eher bei L. intermedius oder L. citriolens wäre.
FG
StephanW
Hallo zusammen
Ist doch schön das auch Stephan und Thiemo hier nicht gerade auf Anhieb sich festlegen können.....😉 Ich finde so Bilder bestimmen unglaublich schwierig. Dazu kommt nur ein Fruchtkörper, der evt. etwas untypisch daherkommt und schon ist es passiert. Dazu kommen fehlende Eindrücke vom Habitat, fehlende Haptik und und und...
Aber wir lernen jeden Tag dazu, nicht zuletzt durch solche threads.
BG Andy
Es ist mMn auch nicht wichtig, dass man jedem einzelnen gefrorenen oder halbgefrorenen Pilz einen Namen geben kann, sondern dass man weiß, auf welche Merkmale es bei der Bestimmung innerhalb der angefragten Gattung ankommt, damit man irgendwann bei der Bestimmung eigenständig wird und nicht mehr so abhängig vom Urteil echter oder vermeintlicher Experten ist. Milchlinge sind eigentlich nicht so schwer zu bestimmen, wenn man weiß, wie es methodisch geht, und natürlich auch, wenn man .weiß, welche Milchlingsarten es überhaupt gibt.
Bei so vielen gammligen, matschigen, gefrorenen und wieder aufgetauten Pilzen, die momentan angefragt werden, drängt sich mir dagegen der Verdacht auf, dass Einige an Bestimmungsmethodik nicht wirklich Interesse haben und dass der Namensvergabezwang (die Namensvergabe wohlgemerkt durch andere!) Vorrang hat.
FG
StephanW
Als Urheber dieser Anfrage möchte ich folgendes ergänzen:
Selber habe ich langjährige Erfahrungen mit Beobachtungen/Bestimmungen von Vögeln, Pflanzen und Tagfaltern, seit diesem Herbst - leider erst ab Nachsaison/Frost! - interessiere ich mich neu auch für Pilze.
So habe ich Freude an jedem Fund einer für mich neuen Gattung und versuche eine Zuordnung (mit allenfalls zweiter Begehung zum Erfassen auch des Habitats wie in diesem Fall) ,
was für einen Anfänger im schier unermesslichen Reich der Pilze, wie ich feststellen muss, gar nicht einfach ist.
Jeder Milchling z.B. ist für mich neu, und so möchte ich allen im Forum für ihre weiterführenden und aufschlussreichen Beiträge danken und werde den nächsten milchigen gemäss den gemachten Vorschlägen genauer unter die Lupe nehmen.
Mit besten Grüssen
Urs-Peter Stäuble
Es ist mMn auch nicht wichtig, dass man jedem einzelnen gefrorenen oder halbgefrorenen Pilz einen Namen geben kann, sondern dass man weiß, auf welche Merkmale es bei der Bestimmung innerhalb der angefragten Gattung ankommt, damit man irgendwann bei der Bestimmung eigenständig wird und nicht mehr so abhängig vom Urteil echter oder vermeintlicher Experten ist. Milchlinge sind eigentlich nicht so schwer zu bestimmen, wenn man weiß, wie es methodisch geht, und natürlich auch, wenn man .weiß, welche Milchlingsarten es überhaupt gibt.
Bei so vielen gammligen, matschigen, gefrorenen und wieder aufgetauten Pilzen, die momentan angefragt werden, drängt sich mir dagegen der Verdacht auf, dass Einige an Bestimmungsmethodik nicht wirklich Interesse haben und dass der Namensvergabezwang (die Namensvergabe wohlgemerkt durch andere!) Vorrang hat.
FG
StephanW
Guten Tag StephanW
Mit deinen Aussagen gehst du hier sehr hart und eher unüblich und ablehnend voran.
War bisher der Ansicht, dass dieses Forum / 123pilze de. / genau für Fragestellungen und weiterführende Antworten, unabhängig der Kenntnisse der Pilzsammler oder Interessierte geschaffen wurde.
Wenn ich deinen Bericht Wort wörtlich lese, bekommt man den Eindruck, dass ALLE die weniger Wissen als du, hier nicht Willkommen sind.
Es wird sehr oft NICHT in Betracht gezogen, dass Fundstellen CH / AT oder Deutschland mehrere Tausend Kilometer auseinander liegen und optische Varietäten durchaus möglich sind.
Wenn ich bedenke, dass es in meiner alpinen Region (1200 M.ü.A) Pilze gibt, die anderswo und umgekehrt kaum anzutreffen sind, bedarf es wirklich mehr Feingefühl.
Dies ist ein sachthemenorientiertes Forum, in dem gottlob jeder inhaltlich schreiben kann, was er meint, auch wenn er deiner Auffassung nach nicht über das nötige Feingefühl verfügt. In meinem Beitrag habe ich niemanden persönlich angegangen, ich habe gegen keine Forumsregel verstoßen, und wer denkt, dass das Quatsch ist, was ich über das Pilzebestimmen schreibe, soll es einfach ignorieren.
Dagegen wirst du mit deinen Aussagen ziemlich persönlich, um nicht zu sagen beleidigend. Wie du aus meinen Zeilen herauslesen willst, dass ich niemanden willkommen heiße, der weniger weiß als ich, ist mir ein absolutes Rätsel (zumal es logisch betrachtet ja auch widersinnig wäre - wären keine Wenigerwissenden da, würden ja die Adressaten der despotischen Belehrungen fehlen!). Vielmehr hört es sich für mich so an, als sei dir hier niemand willkommen, der mehr weiß als du.
Gruß
Ach das muss doch nicht sein, hier ist jeder Willkommen und jeder Beitrag sei dieser jetzt noch so unerfahren oder erfahren aufgebaut. Diejenigen die sich langweilen oder zu wenig gefordert fühlen -> es gibt noch andere Forum wie z.b. beim Dgfm;
Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V.
Oder beim Pilzforum -> Forum - Pilzforum.eu
Dort sind alle namhaften und bekannten Mykologen in Deutschland enthalten, da kann man sich auf einer anderen Ebenen unterhalten. Ich lese ab und zu auch dort einige threads aber fühle mich bis jetzt hier gut aufgehoben. BG Andy
als sei dir hier niemand willkommen, der mehr weiß als du.
Guten Abend StefanW
Meine Antwort..... auf deine Antwort an UPS......war meiner Ansicht schon etwas unpassend, auch wenn es auch von deiner Seite her vielleicht anders angedacht war. Sorry!!!
Jedes Forum Mitglied liest hier die die vielen, meistens sehr interessanten Beiträge mit sehr oft hilfreichen Antworten und guten weiterführenden Lösungswege für das Selbststudium.
Manche möchten hier eben ja lediglich eine Bestätigung für ihre Bestimmung des gefunden Pilzes anfragen und hoffen auf eine nette, freundlich formulierte Rückmeldung.
Wasmeine Pilz Kenntnisse betrifft:
Da stufe ich mich selber als durchschnittlich wissender Pilzsammler "ewiger Schüler" ein und lerne immer sehr gerne dazu.
Ich bewundere die vielen hervorragenden Pilz - Sachverständigen in diesem Forum, welchen ich gerne auch sehr mein ganz grosses Lob und DANKESCHÖN aussprechen möchte.
Unsere Alpine Pilz- Flora ist im Vergleich zu dem was ich hier im Forum lese, nur ein sehr kleiner Bruchteil von euerem vielfältigen Pilz Vorkommen und daher lese ich hier sehr gerne mit.
Ich werde mich jedoch in diesem Forum ab sofort nur noch auf LESEN einschränken...... und auf irgendwelche Antworten oder Bemerkungen verzichten.
That was it.