Das Jahr 2022 die Aufarbeitung zweiter Teil

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.609 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Februar 2023 um 18:20) ist von Beorn.

  • Ich möchte noch eine paar weitere Funde von 2022 aufarbeiten und beötige wieder eure Hilfe :)

    Für diese Funde konnte in der Regel nur Geruchs aber keine Geschacksproben gemacht werden, da ich oft mit Kleinkind unterwegs bin.

    Ich hoffe Ihr könnt mir auch unter diesen schwierigen Bedingungen den einen oder anderen Hinweis geben ;)


    Pilz 11 / Agaricus agg. mit pilzigem Geruch und leichter Rötung im Fleisch

    Fundort: Stadtrand zwischen Büschen stehend

    Hut: ausgeprägtere vertikale Hutschuppung mit deutlichem Velumresten am Hutrand

    Stiel: deutlicher einfach hängender Ring mit franzigem Verlauf wulstiger doppelter Ring

    Lamellen: Typisch jung heller braunrosa, älter bauschig dunkel braum

    Fleisch / Schnittbild: Zeigt kein gilben aber mit etwas Fantasie eine leichte Rötung


    Pilz 12 : Ein unbekannter gesellig wachsender Dachpilz?

    Die Gruppen wuchs vor einem Eichenstubben. Der erste Einruck aufgrund der Hutfarbe und Struktur hat mich an den spindeligen Rübling denken lassen. Ab spätenstens bei Betrachtung des Stiels und der Lamellen wurde dieser Gedanken schnell wieder verworfen. Frein stehenden und sehr dichte weiße Lamellen. Der Stiel leicht beflockt. Der Geruch war angenehm Pilzig

    Pilz 13 Der FK ist nach meiner Einschätzung ein Träuchling

    Die Gruppe wurde am Wegesrand im Gras einer Laubbaumallee gefunden

    Die grauen Schneiden haben mich an einen Täuschling denken lassen, die gelbe Hutfarbe mit einem Kronenartigen oberen Ringzone führt aus meiner Sicht richtung Krönchenträuchling – Psilocybe coronilla

    Pilz 14 Ein einzelner roter Saftling

    Mir ist bewusst, dass ein roter Saftling schwer anhand makroskopischer Merkmale bestimmnd werden kann. Für eine Einschätzung bin ich dennoch dankbar.

    Dieser FK wurde von mir an der Mosel an einem recht sonnen begünstigten Platz in den Weinbergen am Wegesrand gefunden. Die Qualität der Aufnahme ist leider suboptimal, sorry

    Der FK hat einen typischen roten Hut mit einer kleinen Papille. Die Lamellen stehen wie erwartet weit und haben viele kurze Zwischenlamellen.

    Anhand der Fährbung und Papille kommen wohl der Trockenfuß- Saftling – hygrocybe subpapillata oder auch der Kirschrote Saftling - hygrocybe coccinea in betracht

    Pilz 15 / Lactarius agg. Lilagrauer Milchling mit weißer Milch

    Mein Versuch diesen Milchling ohne Geschmacksprobe der Milch zu bestimmen, war die ungewöhnliche Hutfarbe, Lamellendichte, lange starkt eingeroltem Hutrand . Die Suche führte mich zum Nordischen Milchling - Lactarius triviales.

    Pilz 16 / Das leicht rötliche Sporenpulver auf dem jungen Fk könnte wohl ein Rötling Entoloma agg. sein

    Die feine vertikale strukturierung aschgraubraue Huthaut und die ausgebuchtet angewachsen welligen Lamellen könnten vielleicht für den Mehlrötling - Entoloma prunuloides
    sprechen?


    Pilz 17 Hierbei handelt es sich eindeutig um eine Saftling, der gerne in der Nachbarschaft wächst

    Aufgrund der spitzkegeligen Hutwachstumsform und der Farbgebung gehe ich von einem schwärzendem Saftling – hygrcybe nigrescens aus?

    Edit: Bilder für Pilz 17 ergänzt, da der upload gestern nicht funktioniert hat.

    vielen Dank für eure Einschätzung


    Lg Rainer

  • Hallo Rainer,

    schön, dass du die Zeit findest, deine Funde jetzt aufzuarbeiten :)

    Ich muss leider arbeiten und habe deshalb jetzt keine Zeit, die Dinge nachzuschauen, die ich bei vielen nachschauen müsste. Aber zwei Dinge, die mich angesprungen haben: Den Krönchenträuschling (13) hätte ich auch so benannt. Und bei dem vermuteten Risspilz (16) würde ich mich eher mal bei den Rötlingen umschauen. Wo hast du braunes Sporenpulver entdeckt? Ich glaube, bei dem kleinsten der Pilze, den man von oben sieht, rosafarbenes Sporenpulver zu sehen, das so aussieht, als hätte der umgedreht danebenliegende Pilz das darauf abgelegt.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Pilz 11 / Agaricus agg. mit pilzigem Geruch und leichter Rötung im Fleisch

    Pilz 12 : vielleicht ein Rasling

    Hallo

    Bist du mit dem Geruch bei Pilz 11 sicher? Ich würde eher schlechten Geruch vermuten

    Bei dem Träuschling würde ich zustimmen.

    Die Nordischen Milchlinge haben zumindest Ähnlichkeit mit deinem Fund.

    Bei Pilz 12 schau auf die Lamellen am Stiel. Paßt eher zu einem Dachpilz, obwohl das büschige Wachstum nicht so gut paßt.

  • Hallo Rainer,

    schön, dass du die Zeit findest, deine Funde jetzt aufzuarbeiten :)

    Ich muss leider arbeiten und habe deshalb jetzt keine Zeit, die Dinge nachzuschauen, die ich bei vielen nachschauen müsste. Aber zwei Dinge, die mich angesprungen haben: Den Krönchenträuschling (13) hätte ich auch so benannt. Und bei dem vermuteten Risspilz (16) würde ich mich eher mal bei den Rötlingen umschauen. Wo hast du braunes Sporenpulver entdeckt? Ich glaube, bei dem kleinsten der Pilze, den man von oben sieht, rosafarbenes Sporenpulver zu sehen, das so aussieht, als hätte der umgedreht danebenliegende Pilz das darauf abgelegt.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Sabine,

    dein Einwand für Pilz 16 ist berechtigt, meine Erste Einschätzung war ebenfalls Entoloma. Aber aufgrund der ausgeprägten Radial rissigen Hutstruktur wurde dieser wieder verworfen. Das Sporenpulver auf dem kleinen FK (Hut) könnte doch leichte Rottöne aufweisen, danke :)

    lg Rainer

  • Hallo,


    der Milchling könnte schon ein Nordischer sein.Die Birkenblätter würden auch dazu passen. Gab es am Fundort auch Buchen? Wo liegt der Fundort, die Art ist ja keineswegs überall in D häufig? Schade, dass du die Milch nicht auf Geschmack und Verfärbung testen konntest.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Uwe,

    Pilz 11 / für den Agaricus habe ich den Geruch so in Erinnerung, angenehm Pilzig. Den Geruch und die Prüfung einer Verfärbung habe ich noch schnell machen können.

    Pilz 15 / der evtl. Nordische Milchling, ich finde auch das dieser gut passen würde.

    Pilz 12 / Rasling oder Dachpilz. Guter Tip, die Lamellenfarbe und die freie wuchsform werde ich mit meinem Fund vergleichen, danke für den Hinweis

    Und ja der büschelige Wuchs passt nicht wirklich...

    Danke für deine Einschätzung

  • Hallo,


    der Milchling könnte schon ein Nordischer sein.Die Birkenblätter würden auch dazu passen. Gab es am Fundort auch Buchen? Wo liegt der Fundort, die Art ist ja keineswegs überall in D häufig? Schade, dass du die Milch nicht auf Geschmack und Verfärbung testen konntest.


    LG Thiemo

    Hey, der Fundort kann als guter junger Mischwald bezeichnet werden in dem es sowohl junge Birken, als auch einige jungen Buchen gibt. Fundort Kölner Umland. Wenn Du den genauen Standort wissen möchtest dann, per -> PM

    lg Rainer

  • Hallo Rainer,

    Stiel: deutlicher einfach hängender Ring mit franzigem Verlauf

    Also ich sehe beim größeren Exemplar einen Doppelring, daher vergleiche deinen Champi einmal mit Agaricus subperonatus.

    VG Jörg

    Hallo Jörg vielen Danke für deinen Hinweis, ich finde für meinen Fund sieht der makroskopische Vergleich gut aus. Für eine genauere Betrachtung braucht es wohl eine gesonderte

    Untersuchung des Ringes und weiterführende Agaricus Literatur Gröger und/oder Parra wie ich im Nachbarforum lese. Du hast diesen auch schon in den Händen halten dürfen!?

    lg Rainer

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Pilz 14 dürfte ebenso wie Pilz 17 ein Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica s.l.) sein. Die verfärbungen entwickeln sich bei frischen fruchtkörpern manchmal erst Stunden nach dem Einsammeln des Fruchtkörpers.

    Pilz 12 ist aller Voraussicht nach schon einer der Rehbraunen Dachpilze, also eine der (nur mikroskopisch trennbaren) Arten aus der Sektion "Pluteus".

    Wenn Pilz 16 stark mehlartig gerochen haben sollte, dann wäre bei dem Fundort (Wiesenbiotop) Entoloma lividoalbum ziemlich wahrscheinlich.


    LG, Pablo.

  • Hey Pablo,

    dein Entoloma Einschätzung, livdoalbum, finde ich sehr passend. Die Geruchsprobe hätte eine weitere Eingrenzung erleichtert!

    Die Hygrocybe lassen sich ohne Mikro und ordentlichen Erfahrungswerten nur schwer weiter eingrenzen.

    @All

    Vielen Dank für eure Hilfe :) ich konnte mal wieder einiges lernen. lg Rainer

  • Hallo zusammen,

    Wenn Pilz 16 stark mehlartig gerochen haben sollte, dann wäre bei dem Fundort (Wiesenbiotop) Entoloma lividoalbum ziemlich wahrscheinlich.

    Laut Karl Wehr gibt es wohl einen unbeschriebenen Doppelgänger von Entoloma lividoalbum ohne mehlartigen Geruch. Dieser besiedelt eher Wiesenbiotope, wohingegen der "Echte" E.lividoalbum s.str. vermutlich Mykorrhiza mit Bäumen bildet und daher als Biotop lichte Laubwälder/Parks etc. bevorzugt. Daher wäre die Geruchsangabe hier sehr wichtig.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thiemo!


    Zumal es ja auch noch einige durchaus mehlartig riechende, ähnliche Rötlinge mit "Ritterlingshabitus" gibt - auch außer den bekannten "Frühjahrsarten". Auch die angesprochene Entoloma prunuloides hätte ja einen ähnlichen Geruch, ist ebenfalls ein Wiesenbewohner (oder eben in parkartigen Anlagen mit Baumbestand) - sieht aber meiner Ansicht nach etwas anders aus. Diese Rötlinge haben es halt immner faustdick hinter den Ohren.


    LG; Pablo.