Judasohr / AURICULARIA AURICULA-JUDAE

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 770 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Dezember 2023 um 22:00) ist von Amanita999.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde,

    erst mal vorab frohe Weihnachten an alle.

    Auf meinem Feiertags Waldspaziergang heute habe ich heute bei uns im Laubwald,hauptsächlich Buchen,an einem Totholzstamm eine kleine Anzahl von Judasohren gefunden. Ich bin der Meinung das es sich um solche handelt,da dies aber für mich ein Erstfund dieser Gattung ist wollte ich einfach nur mal sicher gehen ob es sich auch um solche handelt.

    Da ich nur die getrocknete Version von Mu-Err Pilzen aus dem Asialaden kenne und diese nun doch sehr weich und Gummiartig sich anfühlen weiß ich auch nicht wie weit das Reifestadium der Fruchtkörper bei diesen Exemplaren ist.

    Zur weiteren Verwendung als Speisepilz kann man diese nun direkt frisch zubereiten oder sollte man sie eher trocknen lassen ??


    Ansonsten wünsche ich noch allen angenehme feiertage und auch ein frohes neus Jahr !

    VG Ralph

  • Hallo Ralle,

    ich sehe auf deinen Bildern nichts, was gegen deine Bestimmung "Judasohren" sprechen würde. Auch der Reifegrad sieht gut aus.

    Trotzdem möchte ich dich darauf hinweisen, dass du hier keine Verzehrfreigaben bekommen wirst und bekommen kannst. Dafür müssten wir die Pilze direkt vor uns sehen, sie fühlen können, etc.

    Grüße Timm

  • Hallo Ralle, frisch zu bereiten, heißt, die Pilze in Suppe oder Soße zu geben. Allein braten, geht nicht, weil sie aus der Pfanne springen wie Poppkorn. Trockne sie in kleinen Stücken und dann kannst du sie in entsprechende Speisen geben.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Ein Buchen-Gallertkreisling meint Picture Mushroom.

    Das sehe ich nicht so. Die Buchenkreisling bleibt (laut Beschreibung) regelmäßig kleiner und bildet im Prinzip runde, kompakte, mittig angesetzte Formen aus, während das Judasohr mindestens doppelt so groß wird und seine meist (!) eher scheibenförmige Formen im Regelfall seitlich am Holz angesetzt sind. Die flächige Form ist dazu mehr oder weniger gefaltet bzw. eingerollt ist, alternativ bildet er völlig amorphe Formen, ich habe aber noch nie erlebt, dass er solche Formen wie der Buchenkreisling ausbildet. Den Buchenkreisling kenne ich nicht in real Life, das Judasohr aber schon seit Jahren. Ich sehe (ebenso wie Timm) auch nichts, das gegen Judasohr spricht.

    Wir sehen hier nur wieder: Bestimmungs-Apps im Allgemeinen können Anhaltspunkte liefern, aber auch knapp oder völlig daneben liegen. Man sollte ihnen nie ohne weitere Recherche trauen.

  • Hallo Ralle, frisch zu bereiten, heißt, die Pilze in Suppe oder Soße zu geben. Allein braten, geht nicht, weil sie aus der Pfanne springen wie Poppkorn. Trockne sie in kleinen Stücken und dann kannst du sie in entsprechende Speisen geben.

    Hallo,

    das ist ganz richtig.

    Aber ich hatte bei meinen ersten Funden vor Jahren einfach keine Ruhe mir das Schauspiel der hüpfenden Ohren selber anzusehen.

    Ich meine, man muss es mal erlebt haben. Einmal reicht ja.

    Gruß

    Ralph A

  • Für mich ist das letzte Foto laut meiner bescheidenen Erfahrung von den Makromerkmalen her kein Judasohr. Was es ist, weiß ich nicht, der Kreisling ist eine Möglichkeit, keine Bestimmung.

    Foto "Judasohr 3 jpg" hätte ich nicht in die Pfanne gehauen - nicht nur Apps liegen manchmal daneben, auch ExpertInnen.

    Oder täusche ich mich?

    Danke, LG Sepp

  • Für mich ist das letzte Foto laut meiner bescheidenen Erfahrung von den Makromerkmalen her kein Judasohr. Was es ist, weiß ich nicht, der Kreisling ist eine Möglichkeit, keine Bestimmung.

    Foto "Judasohr 3 jpg" hätte ich nicht in die Pfanne gehauen - nicht nur Apps liegen manchmal daneben, auch ExpertInnen.

    Oder täusche ich mich?

    Danke, LG Sepp


    Hallo,

    Ich finde es müßig darüber zu diskutieren.

    Vom Bild her hätte ich das auch so gesehen wie Sepp. Allerdings wenn man das Ganze vor Augen hat bzw in den Händen hält sieht das anders aus. Das muss der TE selbst entscheiden .

    Generell finde ich, werden die Judasohren etwas überschätzt. Als Kauerlebnis finde ich sie okay.

    Gruß Bernhard


  • Lieber Swabian Alp!

    Danke für die Offenheit und den Hinweis! Natürlich darf man mit Mushroom Picture und auch sonst keiner App bestimmen, aber eine feine Orientierungshilfe ist es für jemand wie mich:)

    LG Sepp

  • Hallo,Danke erst einmal für eure Aussagen soweit. Zum dritten Foto muss ich sagen ,das ich da den Fruchtkörper von der Unterseite her fotografiert habe. Da alle Pilz an zwei Stämmen gleichmäßig angesiedelt waren gehe ich davon aus das es alles Judsohren sind ;)

    Trotz alledem habe ich sie mal als "Feldversuch" im Ofen getrocknet um das Ergebniss mal zu sehen und zumindestens optisch sehen sie so aus wie ich sie getrocknet aus dem Asia Laden im gekauften Zustand her kenne.

    Ob ich diese dann tasächlich auch verzehren werde steht noch aus.

    Ich schaue mir mal die Tage noch mal die Fundstelle an was da so noch gewachsen ist und werde es nochmals ggf. fotografieren. Ansonsten ist es bei uns in den Wäldern südlich von Frankfurt a.M. recht mau mit Pilzfunden :(

    VG Ralph

  • Das fragliche letzte "Blumenkohl"-Bild wird immer wieder für untypisch für Judasohr gehalten.

    Aber je länger ich es anschaue, um so sicherer bin ich, dass es ebenfalls ein Judasohr ist, aber unter anderen Bedingungen gewachsen, als die anderen Formen.

    Ich vermute, dass es unter einem durch Feuchtigkeit "festgeklebten" Blatt oder einem herabhängenden Ast herangewachsen ist.

    Wie wir wissen, reagieren vor allem Baumpilze ja sehr sensibel auf Wuchshindernisse. Entweder schließen sie Hindernisse ein und umwachsen sie, oder sie weichen ihnen, wenn das nicht möglich ist.

    Hier sieht man die typische raue Außenhaut des Judasohrs aber witzigerweise nur im Innern der "Skulptur", während die obere Fläche glatt ist und fast saugnapf-ähnlich verbreitert. Diese Form kann sich in meinen Augen nur entlang eines Hindernisses entwickelt haben, auf das er reagiert hat - und dadurch seine "typische Form" verloren.

    Und weil dort kein Luftkontakt war, hat sich dort auch die raue Außenhaut nicht entwickelt.

    Dieses Hindernis kann noch nicht lange entfernt worden sein, vielleicht hat es sogar der Finder an die Seite geräumt, sonst hätte sich die Oberfläche des Pilzes vermutlich schon wieder an die neuen Bedingungen angepasst, da er sich ja offensichtlich noch im Wachstumsstadium befindet.

    Vielleicht kann jemand meine Argumentationskette nachvollziehen ?