Seltene Braunviolette Lorcheln und eine Morchel

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 567 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. April 2024 um 20:43) ist von Mykolologe.

  • Hallo in die Runde,

    de facto schon auf dem Nachhauseweg mit dem Fahrrad fiel mir in einem gut geschorenem Rasen-/Moosstreifen am Wegesrand eine kleine Ansammlung (acht Exemplare) schwarzer Lorcheln auf (zwei Exemplare in Bild 1), die ich noch nie zuvor gesehen hatte.

    Bild 1

    Nach meinem Dafürhalten ist es die Schwarze Sattelmorchel (Helvella fusca), die wohl relativ selten sein soll. Ist schwach giftig, aber Lorcheln isst man ohnehin nicht. Geruch vernachlässigbar, gekostet habe ich nicht.

    Bild 2

    Die maximale Größe lag bei 7 cm (Bild 2).

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

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    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Hallo Henry

    Helvella fusca hat ein längsgefurchter Stiel, das sehe ich hier nicht. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Fund. Helvella ist keine einfache Gattung zum bestimmen. BG Andy

  • Ich wußte es, es ist doch nicht so einfach. Nein, vielleicht hat auch die Kammera nur nicht die Weißtöne richtig aufgelöst. Altes Problem der digitalen Kameras. Ich schaue auf jeden Fall noch einmal nach. Gruß Henry

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  • Hallo zusammen,

    es ist aber jedenfalls eine Lorchel und keine Morchel, wie die Threadüberschrift glauben macht. Auf Helvella spadicea könnte man auch einmal checken.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Mykolologe 7. April 2024 um 11:50

    Hat den Titel des Themas von „Schwarze Sattelmorcheln ()“ zu „Schwarze Sattellorchel oder doch nicht?“ geändert.
  • Danke Stephan, Freud´scher Fehler eben. Eine Morchel stand gleich neben an. Habe die Überschrift gleich korrigiert.

    Andy hat Recht, der längsgefurchte Stiel fehlt. Er ist glatt wie ein Kinderpopo. Mal sehen, ob wir das bestimmen können. Scheint wieder einmal kompliziert zu sein. Beste Grüße Henry

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  • Hallo Henry

    Am StephanW sein Vorschlag gefällt mir gut -> Helvella spadicea

    Aber ich denke ohne ein Blick durch das scharfe Glas wird das leider nicht möglich sein, auch dann ist es kein leichtes Unterfangen ->

    https://fungi.myspecies.info/content/helvella-key

    BG Andy

  • Hi.


    Helvella spadicea dürfte mittlerweile Helvella monachella heißen, ist aber eine gute Idee bei denen.

    Helvella-Bestimmung hat leider seit einiger Zeit die Hobby-Mykologen hinter sich gelassen, da hauptsächlich genetisch bestimmt wird.


    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo, zunächst vielen herzlichen Dank an StephanW, Schupfnudel und Andy. Ich glaube, mit dieser Bestimmung (Helvella spadicea = Braunviolette Lorchel) können wir leben. Auch die Farbbezeichnung scheint in Ordnung zu gehen. Ich war heute noch einmal darußen und habe einen zweiten Standort 50 m entfernt und etwas versetzt vom Wegesrand gefunden, ebenfalls mit acht Exemplaren (Längen 4 bis 7 cm). Ich füge noch einig Bilder (Bilder 3 bis 6) an:

    Bild 3

    Bild 4

    Bild 5

    Bild 6

    Nach 123Pilzsuche ist sie nur schwach giftig und kann nach Vorbehandlung gegessen werden. Sie soll sehr selten sein, anderseits versteckt sie sich aber auch gut (Bild 7).

    Bild 7

    Im selben Habitat des ungedüngten Randstreifens stand übrigens eine Morchel (ca. 8 cm hoch), vielleicht eine Braune Speisemorchel (Morchella umbrina):

    Bild 8

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

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  • Mykolologe 7. April 2024 um 18:48

    Hat den Titel des Themas von „Schwarze Sattellorchel oder doch nicht?“ zu „Seltene Braunviolette Lorcheln und eine Morchel“ geändert.
  • Danke Uwe, ich gebe Dir völlig Recht. Habe die Website abgespeichert. Danke. Mit der Braunvioletten dürften wir aber richtig liegen. Vielleicht gibt es noch Unterarten etc. Das ist natürlich schwer zu beantworten, wie so oft bei Pilzen. Bis bald Henry

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  • Hallo, aus wissenschaftlichem Interesse heute noch ein Update. An den beiden Standorten (ca. 2x40m²) haben sich inzwischen 61 Exemplare gezeigt. 100 m weiter stand noch ein Einzelexemplar im Schotter (Bild 9). Deutlich sichtbar sind jetzt auch die Gluttationstropfen an vielen Exemplaren (Bild 10) sowie die verbleibenden weißen Flecken (Bild 11).

    Bild 9

    Bild 10

    Bild 11

    Gruß Henry

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  • Hallo Henry,


    erst mal welch toller Fund, Gratulation. Und ja, da hast Du auch User an Deiner Seite, die allesamt viel Erfahrung bei den Pilzen aufweisen. Allen voran Stephan, Andy, Schupfi und Uwe.

    Die Gutationstropfen hielt ich bisher für Sand. Wenn ich bei meinen Grubenlorcheln bin, dann gibts da auch sehr viele. Und dann oft voll mit diesen Tropfen. Danke für die Erklärung wegen des "Sandes".

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

    Einmal editiert, zuletzt von Murmel (12. April 2024 um 15:48)

  • Gern geschehen, Murmel. Die Hilfe unser Forumsteilnehmer weiß ich natürlich zu schätzen. Das find ich richtig gut. Bin ja auch noch nicht so lange wieder an den Pilzen dran und irre mich öfters. Schönes Wochenende

    P.S. Hatte übrigens heute das erste Mal seit Langem keinen Fund. Es ist schon wieder sehr trocken hier im/am Wald.

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