könnte das ein Maipilz sein?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 654 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. April 2024 um 20:12) ist von Corinne.

  • Hallo Pilzfreunde,

    ich habe heute auf meiner Abendlichen Hunderunde diesen Pilz gefunden und bin mir unsicher.
    Könnte das ein Maipilz/Mairitterling sein?

    Gewachsen ist der unter einer Buche in einem lichten Wald / Park in einer Gruppe von 5-6 Fruchtkörpern.
    Der Hut hat ca. 5cm im Durchmesser und ist sehr festfleischig, beim Schneiden ein wenig faserig.

    Der Geruch erinnert mich ein wenig an einen Riesenbovisten.


    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,

    der Pilz sieht etwas deformiert aus, hat aber schon Ähnlichkeit mit einem Maipilze. Allerdings wäre interessant, wenn du außer der Buche boch andere Bäume/Sträucher benennen könntest, z. B. Weißdorn oder auch wilde Pflaume.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Der Geruch erinnert mich ein wenig an einen Riesenbovisten.

    Das ließ mich erst ein wenig zweifeln, denn dem Mairitterling wird eigentlich ein sehr intensiver Geruch nach Mehl oder Gurke nachgesagt (was ich selbst für mich bestätigen kann).

    Allerdings gibt es wohl auch Exemplare, die anders riechen bzw. Personen, die es anders wahrnehmen. Beim Riesenbovist heißt es ja unangenehm muffic, verdorben, urinartig. Das ginge vielleicht ein wenig in die Richtung, aus einem Thread zum Mairitterling:

    Bei uns riechen die auch nicht nach Gurke. Ich würde den Geruch eher als ranzig bezeichnen.

    Dickfleischigkeit, Farbe, Fruchtkörperform und Lamellenstand könnten zum Mairitterling passen. Im Laubwald theoretisch denkbar, wenn auch unwahrscheinlich, wäre allerdins auch der Riesenrötling. Auch dem wird ein unangenehmer Geruch nachgesagt (selbst noch nie gefunden) und Fruchtkörperform und Dickfleischigkeit sind dem Maipilz ziemlich ähnlich. Die Lamellen wären allerdings gelb, später rosa. Sicher ausschließen könnte man ihn mit einem Sporenabdruck.

    Riesenrötling, Stinkender Rötling (ENTOLOMA SINUATUM)

    Wie gesagt, sehr unwahrscheinlich. Aufpassen sollte man trotzdem. Falls ein Verzehr geplant ist, besser kein Risiko eingehen.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Riesenrötling

    Hab noch ein wenig weitergeklickt und es sieht so aus, als ob der manchmal fast weiße Lamellen hat 8|

    Hier also nicht 100%ig ausgeschlossen.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo Mister X,

    die Pilze, die du in Beitrag #4 zeigst, sind meiner Meinung nach eher Lepista glaucocana (Blasser Rötelritterling) und Tricholoma scalpturatum (Gilbender Erdritterling). Wie Riesenrötlinge sehen jedenfalls beide nicht aus. Da scheinen im Netz einige Fehlbestimmungen zu kursieren.

    Den Geruch des Riesenrötlings empfinde ich keinesfalls als unangenehm, im Gegenteil, eigentlich riecht er für meine Begriffe recht appetitlich bzw. vertrauenserweckend, wenn auch längst nicht so kräftig wie der Mairitterling.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Mister X,

    die Pilze, die du in Beitrag #4 zeigst, sind meiner Meinung nach eher Lepista glaucocana (Blasser Rötelritterling) und Tricholoma scalpturatum (Gilbender Erdritterling). Wie Riesenrötlinge sehen jedenfalls beide nicht aus. Da scheinen im Netz einige Fehlbestimmungen zu kursieren.

    Den Geruch des Riesenrötlings empfinde ich keinesfalls als unangenehm, im Gegenteil, eigentlich riecht er für meine Begriffe recht appetitlich bzw. vertrauenserweckend, wenn auch längst nicht so kräftig wie der Mairitterling.

    FG

    StephanW

    Hallo Stephan,

    danke für den Hinweis, ich war auch ein wenig überrascht und dachte der hat jung immer gelbe Lamellen. Selbst gefunden habe ich den Pilz noch nie, daher kann ich auch zum Geruch keine eigenen Angaben machen. Alle meine Informationen stammen von der Webseite hier:

    Riesenrötling, Stinkender Rötling (ENTOLOMA SINUATUM)

    Dort heißt es:

    Geruch:Unangenehm, säuerlich, mehlig, säuerlich-rettichartig, manchmal auch etwas süßlich.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von MisterX (9. April 2024 um 11:39)

  • Es gibt ja noch mehr Pilzarten, die erst beim Älterwerden rötliche Farbtöne bekommen. Der Schlehenrötling und auch der Ziegelrote Risspilz zum Beispiel.

    Das stimmt natürlich, aber beide können anhand der Fruchtkörperform und Dickfleischigkeit relativ gut vom Maipilz unterschieden werden. Beim Riesenrötling ist auffällig wie ähnlich die Fruchtkörper dem Maipilz sein können, auch im Schnittbild.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Wie kommst du zu dieser Aussage? Das funktioniert ganz bestimmt nicht.

    :what:

    Ziegelroter Risspilz und Schlehenrötling: Lamellen meist breiter als Hutfleisch.


    Maipilz: Lamellen meist schmaler als Hutfleisch.

    Velleicht hätte ich noch hinzufügen sollen: Es funktioniert sicher auch irgendwann mal nicht und darf natürlich nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal sein. Vielleicht ist da bezüglich meiner Aussage ein falscher Eindruck entstanden.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Ja, die Mairitterlinge können auch sehr zierlich erscheinen. Nicht mal selten! Wenn du einen Mairitterling wie aus dem "Bilderbuch" findest, ist alles in Ordnung. Wenn dann alles andere passt, kann man essen! Sind das deine Bilder?

  • Hallo zusammen

    Den Geruch des Riesenrötlings empfinde ich keinesfalls als unangenehm, im Gegenteil, eigentlich riecht er für meine Begriffe recht appetitlich bzw. vertrauenserweckend, wenn auch längst nicht so kräftig wie der Mairitterling.

    Genau so empfand ich das beim letztjährigen VAPKO-Kurs auch. Als mir der Kursleiter und einige Teilnehmer sagten, der Geruch sei widerlich, war ich nicht einverstanden, denn ich empfand ihn nicht als widerlich. In den VAPKO-Unterlagen wird der Geruch als "mehlartig, drogenartig, widerlich" beschrieben. Mehlartig würde ich zustimmen, widerlich aber nicht.

    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Ich kenne alle drei von eigenen Funden. Der Schlehenrötling sieht jung dem Mairitterling verdammt ähnlich. Gut, eine Verwechselung ist in dem Fall nicht schlimm. Schlimm ist die Verwechselung mit jungen Ziegelroten. Für Pilzlaien jederzeit möglich.

  • Ich kenne alle drei von eigenen Funden. Der Schlehenrötling sieht jung dem Mairitterling verdammt ähnlich. Gut, eine Verwechselung ist in dem Fall nicht schlimm. Schlimm ist die Verwechselung mit jungen Ziegelroten. Für Pilzlaien jederzeit möglich.

    Das bestreite ich doch überhaupt nicht ;). Ich sage doch nur, dass ein mögliches Unterscheidungsmerkmal (von vielen) die Dickfleischigkeit des Maipilzes im Schnittbild ist.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo, Riesenboviste riechen nur im Alter unangenehm bzw. nach Urin. Im "weißen, festen Stadium" (evtl. vergleichbar mit Bild 1 hier) riechen sie angenehm, etwas obstig sogar. Ich bringe sie immer meinen Nachbarn mit, die sie mit Gewürzpaste einreiben und panieren. Sehr lecker und wahrscheinlich gesund, aber das ist ein anderes Thema. :)Gruß Henry

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    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Liebe Beteiligte

    Was spräche dagegen, einfach mal die SP Farbe zu bestimmen? Jenes des Mairitterlings wäre weiss, Schlehenrötling wie der Name sagt rosa und der ziegelrote Risspilz natürlich dunkelbraun.
    Nicht zu vergessen wären natürlich andere Weissporer als Verwechslungskandidaten, wie zum Beispiel der weisse Trichterling.

    Beste Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • wie zum Beispiel der weisse Trichterling

    Wer ist mit "der weiße Trichterling" gemeint?

    Lieber Uwe

    Entschuldige, Clitocybe dealbata/ natürlich auch Feldtrichtering genannt:

    Feldtrichterling, Weißer Gifttrichterling, Weißer Trichterling (CLITOCYBE RIVULOSA)
    Liebe Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Entschuldige, Clitocybe dealbata/ natürlich auch Feldtrichtering genannt:

    Hallo Corinne

    Nein, entschuldigen musst du dich nicht. Es gibt viele weiße Trichterlinge. Das eigentliche Problem ist die Klimaänderung. Pilze, die früher halbwegs sichere Wachstumszeiten hatten, wachsen auch mal außerhalb ihrer eigentlichen Wachstumszeit. Und das immer öfter!

  • Liebe Beteiligte
    Die Mairitterlinge sind übrigens bereits jetzt äusserst zahlreich zu finden. Heute habe ich allein in einer Ecke dieser Wiese etwa fünfzig Fruchtkörper entdeckt. Man musste sehr aufpassen, wo man hintrat.
    Beste Grüsse und bereits jetzt allen ein fundreiches Wochenende
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
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