Wulstlinge bei Grünen Knollenblätterpilzen -> auch Grüne Knollenblätterpilze

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 475 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Juni 2024 um 12:46) ist von Bihlerben.

  • Guten Abend,


    ich habe am Wochenende in einer parkähnlichen Gartenanlage im Gras unter zwei Hainbuchen sowohl eine Gruppe Grüner Knollenblätterpilze *als auch* in einem halben Meter Entfernung zwei gräulich gefärbte Wulstlinge mit häutiger Scheide gefunden.

    Ich hab mir die Pilze angeschaut und abgelichtet, aber nichts davon mitgenommen, so daß ich keine mikroskopischen Merkmale nennen kann.


    Makroskopische Merkmale:

    - Hut grau-weißlich mit höchstens einem Schimmer von Grün

    - Huthaut tortenstückförmig abziehbar

    - Manschette vergänglich, ohne erkennbare Riefung

    - Häutige Scheide, aber diese eher dünn und vergänglich

    - Ein Fruchtkörper hatte einen glatten Hutrand, der andere einen deutlich gerieften

    - Geruch unangenehm nach Verwesung


    Natürlich wäre es naheliegend, davon auszugehen, daß die zwei Wulstling auch Grüne Knollenblätterpilze waren. Vier Einzelheiten irritieren mich:

    - Die Hutfarbe hätte ich eher als grau bis braun bezeichnet, während die andere Gruppe ausgeprägt grün gefärbt war (auf den Bildern erkenne ich jetzt etwas grünliches, das ich im sonnigen Freien so nicht wahrgenommen habe).

    - Die Scheide war dünn und zart wie ich das eher vom Narzissengelben Wulstling kenne.

    - Ein Hutrand war gerieft (als "ausgefrast" würde ich das nicht bezeichnen, der Hut war ganz intakt), laut 123Pilze und meiner Erfahrung ist der Hutrand des Grünen Knollenblätterpilzes *nicht* gerieft.

    - Ich meine auf den Hüten flockige Velumreste gesehen zu haben. Diese sind auf den Bildern aber kaum zu erkennen. Flockige Velumreste (wenn es denn so war, wie ich mich erinnere) lassen mich eher an andere Wulstlinge denken.


    Was würden die Fachleute zu den Bildern sagen? Paßt das noch ins Raster des Grünen Knollenblätterpilzes? Oder wäre etwa auch der Kammrandige/Isabellfarbige Wulstling denkbar?



    Vielen Dank,

    Benjamin

  • Lustig, wir hatten es gerade im anderen Thread zum Perlpilz. Vor einiger Zeit hat Forenmitglied Colione Bilder vom Grünen Knollenblätterpilz gepostet in dem dieser deutlich grau wirkt, durchaus ähnlich zu deinen Bildern:

    Colione
    3. August 2023 um 14:46

    Das einzige, was mir einfällt, um hier weiter zu kommen (außer Mikroskopie): Bei Verdacht auf untypisch aussehende Wulstlinge könnte eine Sporenabdruck und Prüfung der Amyloidität sinnvoll sein. Sporen der Wulstlinge reagieren teilweise amyloid, teilweise inamyloid, und diese Reaktion ist sehr zuverlässig und unabhängig von Witterung, Ausbleichung, untypischer Färbung usw. Damit könnte man zumindest eine ganze Reihe an Arten ausschließen.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo Benjamin

    Für mich ist das auch der Grüne Knollenblätterpilz - Amanita phalloides. Die Hutfarbe kann bei A. phalloides auch ins gräuliche gehen und der Hutrand kann im Alter etwas gerieft sein. Zudem passt auch Stiel und Stielbasis dazu.

    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Zudem passt auch Stiel und Stielbasis dazu.

    Die Knolle sieht schon sehr danach aus, als ob sie eine Volva hat. In A. Gminders Handbuch für Pilzsammler und auch auf 123Pilze werden folgende Arten genannt, auf die das zutrifft: Grüner Knollenblätterpilz, Weißer Knollenblätterpilz, Kegelhütiger Knollenblätterpilz, (Ockerscheidiger) Eierwulstling, Kaiserling. Da scheiden für mich aufgrund verschiedener Merkmale alle anderen Arten aus. Je mehr ich Fotos 2 u. 3 anschaue, desto mehr grün erkenne ich da.

    Wieder einmal eine gute Erinnerung wie variabel und schwer zu bestimmen Amanitas sein können und wie hoch die Verwechslungsgefahr sein kann.

    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Knollen.htm

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo zusammen,


    ich sehe auf meinem Bildschirm auch einen Knolli. Grüntöne am Stiel und ein klitzekleines bischen auf dem Hut. Das reicht für mich aber schon, um ihn zu enttarnen.

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Benjamin

    Für mich ist das auch der Grüne Knollenblätterpilz - Amanita phalloides. Die Hutfarbe kann bei A. phalloides auch ins gräuliche gehen und der Hutrand kann im Alter etwas gerieft sein. Zudem passt auch Stiel und Stielbasis dazu.

    LG
    Benjamin

    Genau, da Stimme ich mit. Zum Teil sieht man auch die Natterung am Stiel. BG Andy

  • Bihlerben 24. Juni 2024 um 12:46

    Hat den Titel des Themas von „Wulstlinge bei Grünen Knollenblätterpilzen“ zu „Wulstlinge bei Grünen Knollenblätterpilzen -> auch Grüne Knollenblätterpilze“ geändert.