Vermutlich ein Tintling, aber welcher?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 8.870 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. August 2016 um 19:48) ist von Stephan H.

  • Hallo, zusammen,

    hier noch ein Schwammerl, bei dem ich rätsle.

    Erst mal die Daten: Ca. 10 cm hoch, Kappendurchmesser bis zu 4 cm. Sie wuchsen direkt neben einer Straße auf der Erde. Laubwald. Viele nebeneinander, aber nicht in Büschel.

    Ich bin mir relativ sicher, daß es ein Tintling ist, da die Pilze schwarz zerflossen. Erst dachte ich, einen Glimmertintling vor mir zu haben, weil die Kappe doch etwas bräunlich ist. Allerdings kann ich keine Schüppchen am Hut entdecken und so braun, wie hier auf der Site in den Bildern zu sehen, sind die Kappen auch nicht.

    Nächste Überlegung war ein Weidentintling, aber auch da fehlen mir die Schüppchen. Und seitdem rate ich eigentlich nur wild rum ...

    Kann wer helfen?

    Viele Grüße,
    Stephan

  • Hi Stephan,

    mein erster Gedanke: Hasenpfote. Aber es gibt wohl noch einige andere Tintlinge die ähnlich aussehen. Aber schau mal zum Vergleich hier. Es wird sicherlich auch noch andere Kommentare zu deinen Pilzen geben, die zielführend sind.

    LG. Heinz

  • Hallo, Heinz,

    hm, Hasenpfote glaube ich eher nicht. Die Pusteln fehlen bei mir ja völlig. Auch schaut für mich die Kappenform im "geschlossenen" Zustand anders aus: Nicht so "geschlossen" und nicht so länglich. Wobei der Pilz auf dem ersten Photo links im Hintergrund schon eine gewisse Ähnlichkeit mit meinen hat.

    Viele Grüße,
    Stephan

    Nachtrag: Wenn ich mir die Hasenpfoten in Deinem Album anschaue, besteht doch eine ziemliche Ähnlichkeit ...

    Ein paar Schwammerl-Photos von mir gibts bei Flickr. Sollten falsche Namen auftauchen, bitte Bescheid geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan H (9. August 2016 um 21:42)

  • Hallo Stephan,

    Hasenpfoten sind das nicht. Da bin ich mir ziemlich sicher auch wenn ich von der Gattung kaum Ahnung habe.

    Mein Vorschlag wäre der hier:

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…terTintling.htm

    Mal sehen ob Pilzmel als Experte dieser Kleinen mal vorbeischaut.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Zitat von Heuler22 pid='32291' dateline='1470773684'

    Hallo, Jörg,

    den hatte ich mal ganz kurz in Verdacht. Aber da passt die Kappengröße nicht und meine wuchsen auch nicht so eng beieinander.

    Viele Grüße,
    Stephan

    Ein paar Schwammerl-Photos von mir gibts bei Flickr. Sollten falsche Namen auftauchen, bitte Bescheid geben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!

    Das sind wirklich wunderschöne Bilder. :agree:
    Tintlinge sind eine sehr schwierige Gruppe, Bestimmungen erfordern da oft einige Mikroskop - Arbeit. So vom Gesamteindruck her könnte ich mir schon vorstellen, daß dein erster Gedanke in die richtige Richtung geht.

    Allerdings rollen sich auf dem ersten Bild die Hutränder schon etwas nach oben, was wieder in die von Heinz vorgeschlagene Richtung gehen könnte, wenn nur die Hutfarben und die eher undurchsichtigen Hüte nicht wären.
    Daß da keine weißen Flöckchen auf dem Hut sind macht nichts, die sind ja bei allen Glimmertintlingen vergänglich. Da gibt es drei Arten, die sich nur mikroskopisch trennen lassen.
    Den >Weidentintling<, den >Überzuckerten Tintling< und den >Glimmertintling<.
    Meistens bin ich auch zu faul, die zu fürs Mikroskop mitzunehmen und nenne die im Feld immer "einen der Glimmertintlinge".

    Wenn es um TGintlinge geht, halte ich mich immer nach der >Seite von Andreas Melzer<, es ist einfach die beste im Netz zu der Thematik, mit Schlüssel, guten Protraits zu vielen der Arten und absolut solide recherchiert.


    LG, Pablo.

  • Hallo, Pablo,

    ich glaube, nach den Antworten hier und meinen eigenen Bemühungen, daß Deine Vorgehensweise, sie einfach "einen der Glimmertintlinge" zu nennen, die Beste ist. Auf dem Photo sieht man im Zweifelsfall die Unterschiede eh nicht. :)

    Ich würde mich zwar freuen, wenn noch jemand eine Idee hätte, werde sie aber erst mal als "Glimmertintling" verschlagworten.

    Viele Grüße,
    Steühan

    Ein paar Schwammerl-Photos von mir gibts bei Flickr. Sollten falsche Namen auftauchen, bitte Bescheid geben.

  • Hallo Stephan,

    ich glaube nicht an einen Glimmertintling. Vielleicht hilft diese Seite dir weiter.

    http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/clagopus.php

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Stephan,
    der Pablo lobte mit so viel Enthusiasmus...
    Leg den Pilz ruhig als Glimmer-Tintling ab. Natürlich ist das eine Meinung aus der Ferne, und man kann völlig daneben hauen. Aber ich meine, die Gruppe stimmt schon. Der Weiden-Tintling hat fast immer eine tiefe, gratige Ringzone. Der Zucker-Tintling liebt Garten-, Park- u. ä. Landschaften, der Glimmer-Tintling ist eher im/am Wald zu Hause. Letzteres mag nur für mein Umfeld zutreffen, wo der Glimmer-Tintling selten, der Zucker-Tintling ungeheuer häufig ist.
    Beste Grüße,
    Andreas

  • Zitat von weisheit pid='32304' dateline='1470825553'

    Hallo Stephan,

    ich glaube nicht an einen Glimmertintling. Vielleicht hilft diese Seite dir weiter.

    http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/clagopus.php

    Servus, weisheit,

    also, wenn ich mir die Beschreibung auf dieser Seite durchlese:

    Zitat

    Hut jung walzenförmig, - 3 cm hoch, bräunlich mit weißlichen Velumflöckchen, älter aufgespannt mit hochgerolltem Hutrand, braungrau - grau, faltig gerieft, vom Hutrand her sich auflösend. Lamellen jung grauweiß, dann schwarz, zerfließend.


    dann trifft das genau zu, bis auf das "walzenförmig", was ich nicht beurteilen kann. Aber "aufgespannt", "hochgerollter Hutrand", "vom Hutrand her auflösend" usw. past alles.

    Also doch die Hasenpfote?

    Vile Grüße,
    Stephan

    Ein paar Schwammerl-Photos von mir gibts bei Flickr. Sollten falsche Namen auftauchen, bitte Bescheid geben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!

    ich würde mich an das halten, was Pilzmel dazu schreibt. Das ist der Autor der oben von mir verlinkten Seite und kennt sich mit diesen Pilzen durchaus gut aus, jedenfalls wesentlich besser als ich. :wink:


    LG; Pablo.

  • Hi,

    ich halte Pilzmel`s Aussage auch für relevant. Möcht aber einmal die Frage aufwerfen, ob es sich nicht um zwei verschiedene Tintlingsarten bei deinen Bildern/Aufnahmen handelt?
    Beim erstem Bild habe ich richtig Probleme ihn als Weidentintling zu bezeichnen. Hab an der Wuhle sehr viel Weide und auch Tintlinge, allerdings bisher noch nicht mit nach oben gerichtetem Hutrand gesehen. Hasenpfote sehe ich des öfteren an der Wuhle in Ufernähe und da auch nur in einer sehr schnell vergänglichen Form. Bei den beiden anderen Bildern würde ich mit Pilzmel mitgehen können. Tintlinge sind nu mal nicht meine Stärke. Hab aber son bisschen das Problem die 3Bilder auf einen Nenner zu bringen.

    LG Heinz

  • Servus, Heinz,

    ob's zwei verschiedene Tintlingsarten sein könnten? Gute Frage. Die Stelle, an der ich alle Photos gemacht habe, ist vielleicht einen Quadratmeter groß gewesen. Wenn da verschiedene Tintlinge nebeneinenander wachsen können, könnte es sein.

    Viele Grüße,
    Stephan

    Ein paar Schwammerl-Photos von mir gibts bei Flickr. Sollten falsche Namen auftauchen, bitte Bescheid geben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!

    Möglich wäre das durchaus. Es gibt viele Tintlingsarten, die gerne Wegränder besiedeln, da ist es oft feucht, aber auch sonnig, im Boden gibt es reichlich Nährstoffe...
    Schwierig, ja. Es wäre eine Erklärung, allerdings verwandeln auch Coprinellus - Arten (dazu gehören die Glimmertintlinge) ihr Aussehen im Alter stark, auch da werden die Hüte dünn, reißen ein und werden durchscheinend, bevor sie sich auflösen.

    Leider habe ich kein Bild von komplett ausgereiften Exemplaren, am ehesten in die Richtung geht folgendes Bild von Coprinellus truncorum (Weidentintling):

    Da fangen die Hüte gerade an, sich aufzulösen. Nun müsste man evrsuchen, sich das ein paar Stunden später vorzustellen, dann käme man auch wieder recht nahe an deine Pilze auf dem ersten Bild dran.


    LG, Pablo.

  • Hallo, Pablo,

    wenn wir mal unterstellen, daß sich auf meinen Bildern mehrere Tintling-Arten tummeln, dann könnte das auf den ersten beiden Bildern die Hasenpfote sein. Auf dem dritten Bild sind welche zu sehen, bei denen die Kappe schon reißt, wenn sie noch nach unten gewölbt ist. Das könnte dann eventuell auf einen Weidentintling hindeuten ...

    Hm ...

    Viele Grüße,
    Stephan

    Ein paar Schwammerl-Photos von mir gibts bei Flickr. Sollten falsche Namen auftauchen, bitte Bescheid geben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!

    Die makroskopische Einschätzung von "Pilzmel" ist die solideste, die du hier bekommen kannst. Da steckt eine Formen - Kenntnis der Tintlings - Gattungen dahinter, an die kein weiterer Teilnehmer dieses Forums auch nur im entferntesten herankommt. Dennoch sind es eben Tintlinge, und letztlich wird sich bei deinen Funden (auch wenn man davon ausgeht, daß es verschiedene Arten sind) keine Sicherheit geben, ohne daß die mikroskopisch und nach einem guten Schlüssel bestimmt wurden. Ist halt eine von diesen sehr komplexen Gattungen, von denen es eine ganze Reihe gibt.


    LG; pablo.

  • Hallo!

    Braucht´s noch eine Meinung von jmdn., der sich in der Gattung nicht auskennt?

    Also ich kann jung bis alt gut nachvollziehen anhand der Bilder, für mich wären die Fruchtkörper alle nur einer Art zugehörig.

    Wenn man die Hasenpfote ins Spiel bringt, darf man sich natürlich auch fragen, warum die so heißt.
    Dieses wuschelige Velum in jungen Stunden, das fehlt doch hier komplett.
    http://www.natur-lexikon.com/Texte/FM/002/0…Hasenpfote.html
    Und die langen walzenförmigen Hutformen (in der Form wie der bekannte Schopftintling) im geschlossenen Zustand ebenfalls.

    Und wenn man dann noch aufgeschirmte Hüte vergleicht, so sind die bei der Hasenpfote eher glockig, beim angefragten jedoch fast halbkugelig.

    Und dann schauen wir mal auch in den Hintergrund.
    https://www.123pilze.de/000Forum/attachment.php?aid=27974
    Also mir scheinen das hier schon etliche Fruchtkörper (fast rasig wachsend) zu sein, und die Farbe passt auch nicht wirklich zur Hasenpfote.

    Als ich die Bilder sah, dachte ich, so stelle ich mir C. truncorum (Weiden-Tintling) vor, weil ich mal las, dass der recht gern solche helmartigen halbkugeligen Hüte macht im Gegensatz zu seinen nahen Verwandten mit kegeligen Hüten. Zumindest aber was aus dem Bereich Glimmertintling hätte ich mir schon vorgestellt.
    Bestimmt ist das aber so einfach auch wieder nicht, und man muss halt trotzdem genauer und tiefgründiger schauen (Pablos Links auf pilzmels Seiten zu den 3 Arten lassen schnell meine Hutform-Illusion platzen!).

    Übrigens, den pilmel mal zu erwischen, dass er bei den von ihm eingeschätzten Tintlingensbildern mal ein wenig daneben liegt, das ist schon nicht so einfach.
    In wenigen Fällen gibt es das tatsächlich, aber dann hat es auch kein anderer besser gewusst.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (12. August 2016 um 20:58)

  • Servus, zusammen,

    erst mal sorry für meine lange Reaktionszeit, anderes war einfach wichtiger als das Internet ;)

    Ich glaube, wir können noch lange philosophieren, was es denn sein könnte. Wenn diese drei fraglichen Arten sich so ähnlich sehen, werden wir es anhand meiner paar Photos nicht heraus bekommen. Macht ja auch nix :)

    Danke jedenfalls für die Hilfe.

    Viele Grüße
    Stephan

    Ein paar Schwammerl-Photos von mir gibts bei Flickr. Sollten falsche Namen auftauchen, bitte Bescheid geben.