Schirmlinge am Waldrand

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.314 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Oktober 2019 um 08:59) ist von MacDaxx.

  • Hallo liebe Pilzgemeinschaft,

    wir haben gerade ein paar Funde bei einem Spaziergang durch den Wald gemacht. Bin mir jedoch

    nicht ganz sicher was die Schirmlinge angeht:

    Fundstelle war bei allen am Waldrand cirka 3-4 vom Waldweg auf dem Boden zwischen Laub und ein paar Brombeeren.

    Bild13-16:

    Geruch Pilzig angenehm, Hutdurchmesser so 10-20 cm, bei den beiden in der Mitte bin ich mir

    ziemlich sicher das das Parasole sind, die beiden äusseren da bin ich mir nicht sicher da der Stiel

    etwas anders ausieht und bei einem auch der Hut etwas anders. Alle Pilze wuchsen so ein bisschen verstreut

    auf einer Strecke von 20-30 am Waldweg. Die Ringe lassen sich bei allen verschieben. Alle beim Anschnitt

    keine Safranfarbe wie beim Safranschirmling

    Bild20-23:

    Das ist der linke von Bild 13-16, dort stimmt zwar der Hut aber der Stiel ist nicht so genattert

    Bild 24:

    Das ist der rechte von Bild 13-16 , der Hut sieht so aus wie bei 20-23 und der Stiel auch leichte

    Rosafärbung bei den Lamellen

    Bild 17-19:

    Scheint mir auch etwas anderes zu sein, da Hut anders nicht so wollig wie bei den anderen aussieht

    und der Stiel auch anders alls bei den Parasolen. Vielleicht sowas wie ein Ackerschirmling ???

    Würde mich über Kommentare freuen , damit man auch was dazu lernen kann :)

    VG

    Markus

  • Hallo Markus,

    alle Exemplare die du zeigst sind Riesenschirmlinge (Macrolepiota spec.) und alle in Europa vorkommenden Arten dieser Gattung sind essbar. Es gibt aber eben innerhalb dieser Gattung mehrere unterschiedliche Arten, die sich vorwiegend durch unterschiedliche Anordnung der Hutschuppen und/oder Hutfarbe und gröberer oder feinerer Stielnatterung unterscheiden.

    Die meisten Arten sind auch noch am typischen, mild-nussigen Geruch zu erkennen.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Nur so kurz zur Info:

    Auch bei den Riesenschirmlingen existiert ein recht seltener, allerdings giftiger Vertreter:

    Der Gift-Riesenschirmpilz

    Diesen hatte ich dieses Jahr zum ersten Mal in der Hand.

  • Hallo,

    der Grünsporschirmling oder Grünsporige Riesenschirmling, den Unbestimmt wahrscheinlich meint, ist zwar richtigerweise giftig, gehört aber nicht zur Gattung der Riesenschirmlinge (Macrolepiota), sondern in die Gattung der Safranschirmlinge (Chlorophyllum). Wissenschaftlich heißt der Chlorophyllum molybdites.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Ich glaube er meint den bei 123pilze gelisteten Gift-Riesenschirmpilz. Also das unklare Phantom-Gegenstück zu Chlorophyllum brunneum, das wegen dieser Seite im Netz immer wieder erwähnt wird.

    Ich fände es ziemlich cool, wenn man den bei 123Pilze meinetwegen als Ergänzung zu Chlorophyllum brunneum packen würde als eine möglicherweise existierende, kryptische Art.

    Woher die Beschreibung auf 123Pilze stammt ist für mich nicht nachvollziehbar. Das Taxon ist ja ohnehin so verworren gebraucht, dass es eigentlich fast nutzlos ist.

    Korrekterweise gehört brunneum und "venenatum" aber ebenfalls zu Chlorophyllum und nicht Macrolepiota. Bei Macrolepiota gibt es also keine Giftpilze nach aktueller Taxonomie.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Schupfnudel,

    danke für zusätzlichen Hinweise zu Chlorophyllum brunneum (venenatum), an den hatte ich zunächst gar nicht gedacht.

    Wichtig ist jedenfalls, das "Parasolsammler" auch diese giftigen Chlorophyllum-Arten wegen der Ähnlichkeit mit unbedenklichen Macrolepiota-Arten kennen sollten, um unliebsame Verwechslungen mit möglichen Vergiftungsfolgen zu vermeiden.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort