Guten Abend,
jetzt, wo es zunehmend kälter und das Wetter immer schmuddeliger wird, zeigen sich die schönsten Spätherbstpilze.
Der Fuchsige Röteltrichterling Paralepista flaccida steht in großen Hexenringen im Wald. Auf dem Bild ist zu sehen, wie einfach sich die Lamellen ablösen lassen.
Natürlich noch zahlreicher der Nebelgraue Trichterling Clitocyba nebularis alias Nebelkappe.
Unter den zahlreichen Buchen zeigen sich die Graugrünen Milchlinge Lactarius blennius. Im Gegensatz zum ähnlichen Nordischen Milchling verfärbt sich die weiße Milch nicht mit KOH intensiv orangegelb und die Sporen sind kleiner.
Direkt daneben diese leuchtend roten Täublinge. Trotz dem Wuchs unter Buchen handelt es sich nicht um den Buchen Spei-Täubling Russula nobilis/mairei, da die Reaktion mit Guajak negativ ausfällt. Kiefern waren auch in der Nähe, so dass es entweder der Kiefern Spei-Täubling Russula silvestris oder der Kirschrote Spei-Täubling Russula emetica s.str. sein kann. Mikroskopiert habe ich ihn diesmal nicht.
Unter der erwähnten Kiefer, ein weiterer Mykorhizzapartner. Farblich bin ich zunächst beim Wechselblauen Kiefern-Reizker Lactarius quieticolor, aber die Sporen sind nicht mit durchgehenden, starken Graten, also doch eher ein dunkler Edel-Reizker Lactarius deliciosus...
Bleiben wir bei den Milchlingen (juhu ) und schauen wir uns diesen leuchtend orangen Pilz an. Mild im Geschmack mit bleibend weißer Milch, ein Milder Orange-Milchling Lactarius auranticus. Obwohl häufig, den hatte ich bisher noch nicht gefunden.
Weil wir sie erst kürzlich in einer Bestimmungsanfrage hatten, Amiant Körnchenschirmlinge Cystoderma amianthinum bei denen die Schüppchen vom Hut abgewaschen wurden.
Es gab zwar leider noch keine Frost-Schnecklinge, aber für die Quote den nach Nichts riechenden Schwarzpunktierten Schneckling Hygrophorus pustulatus. Hatte ich bisher noch nie wahrgenommen.
Nun mein Erstfund des Tages! Ein Kandidat von der roten Liste: Der Schwarzfaserige Ritterling Tricholoma portentosum. Leider fängt das Bild die grüngelblichen Töne an Stiel und Lamellen schlecht ein. Geruch verletzt ganz schwach mehlgurkig.
Dann gabs noch einen Schleierling, den ich an Ort und Stelle bestimmen konnte, obwohl nur von Bildern bekannt: Der Natternstielige Schleimfuß Cortinarius trivialis.
Dafür durften diese unbekannten Schleierlinge (Phlegmatien) im Wald bleiben:
Eine Gruppe von Orangeseitlingen waren leider bereits alle von Schimmel befallen. Deshalb kein Bild - dieses mal.
Dafür noch einen anderen sehr hübschen Nadeholz-Besiedler, wo ich mich nicht an die Bestimmung gewagt habe.
Wie auch dieser weichfleischige Knabe hier:
Und dieses fantastische Gebilde:
Die drei Stunden haben sich mehr als gelohnt!
LG Thiemo