Nicht viel los im trockenen Wald, bis auf...

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. August 2020 um 12:36) ist von thiodaheri.

  • diesen, (Hallo miteinander), mit seiner kaffee- bis zimtfarbenem, samtigen Haut, ziemlich hübschen Porling an einem liegendem Birkenstamm.

    Den Schnitt habe ich erst zwei Tage später gemacht, da war er schon etwas trocken. Aber schön zu sehen ist die doppelte Röhrenschicht.

    Danach habe ich die ganze Wanderung absolut nichts mehr entdeckt, bis auf ganz zum Schluss zwei Pilze im Buchenwald auf einem alten Holzweg.

    Ich vermute, das ist der Apricosenfarbige Helmling, Atheniella leptophylla, leider habe ich keine weiteren Angaben zu Mermalen, bis auf die Tatsache, dass die Maße laut Beschreibung stimmen.

    Dann, gleich danneben, dieser Sprödblätterpiz. Wohl ein Täubling, da der Milchsaft vollständig fehlt, trotz der Trichterform. Er sieht noch sehr jung aus, hat mir auch leider keinn Sporennbild geliefert, so wenig, wie die beiden anderen Pilze. Geschmack nach einer Weile etwas scharf. Huthaut nicht abziehbar. Durchmesser 6-8 cm. Stiel bricht glatt horizontal. Lamellen recht elastisch, brechen schließlich doch. Sind allerdings extrem dicht und sehr flach: ca. 2 mm.

    Also ich komme da auf den Schmalblättrigen Weiß-Täubling, R. chloroides.

    Bin gespannt, ob Ihr denkt, dass ich richtig liege.

    Die Wilde Engelwurz prägt zur Zeit das Bild in unseren Wäldern: Angelica sylversris L.

    Ihr anderer Name, Echte Brustwurz, deutet auf die Wirksamkeit als Heilpflanze hin. Auch als Wildgemüse kann sie Verwendung finden.

    LG, Diether

  • Hallo Diether,

    von Porlingen hab ich wenig Ahnung, aber deinen Fund hätte ich als den häufigen Flachen Lackporling Ganoderma applanatum bestimmt. Die Art wächst v.a. an Buche ist aber bestimmt nicht wählerisch und kann sogar an Nadelholz vorkommen. Der Hut ist von Sporen bestäubt und wirkt daher so schön einheitlich zimtbraun.

    Der Sprödblättler siehr für mich nach einem der Pfeffermilchlinge aus. Wahrscheinlich komplett ausgetrocknet, daher nicht mehr milchend und weniger scharf. Die Weißtäublinge haben einen anderen Habitus und selbst beim Dichtblättrigen stehen die Lamellen nicht so extrem gedrängt. Vielleicht mal so als Vergleich ein Bild, welches beim Seminar Russula 2019 von aufgenommen wurde.

    Russula chloroides s.l.


    (Nur im weitesten Sinne, da eine Artbestimmung bei den Weißtäublingen ohne Neubearbeitung der Sektion nicht mehr möglich ist. Das ist ein Aggregat von mehrere (10)+ Arten.)

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Bonjour!

    C'est vrai, der Flache Lackporling und der Goldmistpilz sind ganz typisch ausgeprägt.
    Bei den Pfeffermilchlingen ist es so, daß die relativ schnell austrocknen, also im Schnitt oder im Bruch keine Milch mehr zeigen. Aber die samtige, teils feinfilzige und an den Huträndern bisweilen fast etwas wollige Huthaut schließt Täublinge im Grunde schon aus, und auch diese extrem gedrängten, schmalen Lamellen wird man bei keiner Russula - Art in der Form finden.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Thiemo, Uwe und Pablo,

    das war wieder Mal eine große Hilfe, ich danke Euch. Der Gold-Mistpilz ist demnach noch ganz jung, er hatte ja etwa 0,5 cm Durchmesser. Also noch keine Sporen. Der Lackporling hat sie oben drauf und der Pfeffermilchling ist schon zu alt.

    Besten Dank nochmal, Grüßle, Diether