Täubling ( ? ) aber was für einer

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 559 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2023 um 19:58) ist von CH-Andy.

  • Fand gestern folgende Exemplare im Fichtenmischwald nahe Weg. Hut klein kugelig geschlossen, älter aufgeschirmt, ähnlich einem Champignon, kein Velum. Lamellen cremefarben, häufig gegabelt, splittern brüchig. Stiel hart, bricht knackend wie ein Apfelstück. Farbe des ganzen Fruchtkörpers weißlich-cremefarben, nach Lagerung über Nacht hell ockerfarben. An Sielbasis Mycelfäden. Geruch unangenehm.

  • Hallo Basse,

    Schau dir bitte mal den Stiel genauer an. Dann wirst du bemerken, dass das Stielfleisch deutlich längsfaserig ist. Somit ist ein Täubling schon definitiv raus. Täublinge haben querbrüchiges Stielfleisch, das wie Styropor, beziehungsweise ein Stück Apfel bricht, ohne zu splittern. Bei manchen Faserblättlern meint man, querbrüchiges Stielfleisch zu erkennen. Es knackt beim Brechen auch deutlich, wie es des Täublingen nachgesagt wird. Dennoch sind Fasern zu erkennen, wie in deinem Beispiel.

    Ebenso sprechen die regelmäßigen Zwischenlamellen gegen klassische Täublinge.

    Du kannst ja mal einen Hut auf ein weißes Blatt Papier legen und abdecken. Nach ein paar Stunden kannst dann die Sporenpulverfarbe erkennen. Die sollte ebenfalls nicht zu Täublingen passen.

    Vielleicht könntest du ja den "unangenehmen" Geruch noch genauer beschreiben.

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV

  • Hallo Basse,

    du solltest eher bei den Ritterlingen (Tricholoma) nachschauen als bei den Täublingen (Russula). Es gibt eine Sektion der Weißen Ritterlinge, in der unangenehme Gerüche verbreitet sind. In dieser Sektion ist der exakte Geruch ein ganz wesentliches Bestimmungsmerkmal.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Danke an Da_Schwammalo und an StephanW!

    Nach einer Nacht bei den ohnehin recht trockenen Pilzen war die Sporenfreisetzung sehr dürftig, die Sporen am ehesten cremefarben. Den unangenehmen Geruch kann ich mit muffig-moderig beschreiben, vielleicht wie bei feuchten und schmutzigen Jutesäcken in ungeheiztem Keller. Außerhalb der Täublingsgattung ist mir nie ein Pilz mit derartig glattem knackenden Stielbruch begegnet, die leichte Faserung im Längsschnitt des Stiels ist mir wohl aufgefallen,

    maß ihr aber keine Bedeutung bei.

    Dem Hinweis auf die Sektion der Weißen Ritterlinge werde ich auf jeden Fall nachgehen.

    FG Basse

  • Hallo Basse,

    mit diesem Geruch kommt Tricholoma stiparophyllum in Frage. Schau doch mal im Buch oder im Internet nach diesem Pilz.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    nochmals mein Dank, ich denke, daß ich mit der Bestimmung nun am Ende bin. Es dürfte sich in der Tat um T. stiparophyllum handeln, vielleicht auch um den Strohblassen Ritterling, wobei es offenbar terninologische Unstimmigkeiten gibt. Im Kosmos- Naturführer „ Welcher Pilz ist

    das?” von Markus Flück wird der Strohblasse Ritterling als T.stiparophyllum ( T. pseudoalbum )bezeichnet, andernorts wird der Strohblasse R. mit T. album benannt.Bei T. stiparophyllum

    finde ich im Internet das Synonym T. pseudoalbum und als deutsche Bezeichnungen Weißer

    (Birken-)Ritterling und Gasritterling. Mit dem Geruch ist das ja so eine Sache, wie man an den unterschiedlichen Beschreibungsversuchen erkennen kann. Wer kennt noch den Geruch von Leucht- bzw. Stadtgas?

    FG

    Basse

  • Hallo

    Wenn man sich mit Tricholoma beschäftigen möchte, reichen deine Literaturen leider nicht aus. Hierzu muss man dann schon folgende Werke beiziehen;

    Chrisstensen, M. & Heilmann-Clausen, J. (2013): The genus Tricholoma. - Fungi of Northern Europe - Vol. 4

    Tricholoma (Fr.) Staude Fungi Europaei 3

    Hier noch ein makroskopischen Schlüssel:

    Makroskopischer Hilfsschlüssel zu weißlichen, ,,stinkenden" Ritterlingen

    Makroskopischer Schlüssel zu den "weißen", stinkenden Ritterlingen

    BG Andy