Maipilz Beifang aber mit chemischem Geruch

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 346 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. April 2024 um 08:35) ist von Uwe58.

  • Jedes Jahr wieder finde ich ganz in der Nähe meiner Maipilzstellen diesen sehr ähnlichen Pilz, der sich hauptsächlich geruchlich und durch einen schmaleren Stiel (der Vertreter im Bild jetzt gerade nicht) unterscheidet. Der Geruch ist maipilzähnlich hat aber eine stark chemische Komponente, wenn man länger dran schnüffelt. Tritt auch in Hexenringen auf und ist ein wenig dunkler auf dem Hut an an den Lamellen als der Maipilz. Vielleicht weiß ja jemand, wie der Geselle heißen könnte.

  • Könnte mir vorstellen, dass die Experten hier gleich eine Antwort parat haben. Ich würde zunächst mal ein paar zusätzliche Informationen benötigen bevor man hier vielleich etwas eingrenzen kann:

    Hättest du vielleicht noch ein Schnittbild? Hast du mal einen Sporenabdruck gemacht? Kannst du mehr Angaben zum Habitat machen? Was für Maipilzstellen sind es gewesen? Welche Bäume/Sträucher waren in der Nähe? Der Maipilz kann ja von offenen Wiesen über Hecken und Parks bis hin zu Fichtenmonokulturen auftreten.

    Meine Vermutung im Moment wäre, dass es eben doch ein Maipilz ist, trotz nicht ganz charakteristischem Geruch.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo Zusammen

    Diese engstehenden Lamellen in Verbindung der typischen Hutfarbe -> Creme-Weiss bis hell gelblich kann nur ein Maipilz (Calocybe gambosa) sein.

    Dazu kommt die Feststellung des Hexenring.

    Dein Exemplar riecht seltsam, wahrscheinlich aufgrund des fortgeschrittene Stadium. Der FK ist ja fast Handfläche Gross.

    BG Andy

  • Ich danke euch herzlich für die Info. Ich stolpere seit Jahren über diesen unüblichen Geruch. 60m weiter der Hexenring hat einen wunderbaren Maipilzgeruch (den kann ich gar nicht beschreiben, Mehl und Gurke sind aber auf jeden Fall nicht dabei).

    Fundorte: Im Randbereich alter Kiesgruben, Weißdorn, Brombeeren, Erlen vermutlich auch. Dieses Jahr scheinen die Tausendfüßler ganz gern reinzugehen (rote, lange Maden), aber nur an den trockenen Stellen.


    Edit: Tatsächlich habe ich vorhin noch einmal an den Maipilzen, die vor 2 Tagen im Kühlschrank gelandet sind, geschnuppert. Mit dem Alter haben auch diese den stärker Richtung Chemie gehenden Geruch angenommen.

  • Hallo,


    Ich kann Andy nur beipflichten. Alte Pilze riechen des öfteren nicht mehr so wie es sein sollte. Verwesungsprozesse und Befall durch Krankheitserreger tun ihr übliches.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo zusammen,


    und wenn es ein gerippter Gastitterling sein kann? Ich hatte mal so einen und Pablo hat mir dann erklärt, dass der Geruch ihn verraten hat.

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo

    Wenn man sich den Pilz anschaut, mit dem stimmt doch etwas nicht. Zu alt vermutlich auch noch. Warum soll so ein Exemplar nicht anders riechen?

    Nein, nein - mit dem Pilz ist alles in Ordnung. Die jüngeren Exemplare im Hexenring rochen vergleichbar. Ich beobachte das seit Jahren, die Maipilze riechen standortbedingt ein bißchen anders. Vielleicht liegt es auch am Alter, teils wachsen sie in Sichtweite voneinander unterschiedlich schnell. Die mit dem strengeren Geruch habe ich bisher immer gemieden, dank euch fühle ich mich jetzt ein wenig sicherer.

  • und wenn es ein gerippter Gastitterling sein kann?

    Sehr spannend, Murmelchen, auch unabhängig vom Fund hier, weil der bezüglich Fruchtkörperform und Dickfleischigkeit (Verhältnis Hutfleisch zu Lamellen) auch sehr ähnlich zum Maipilz ist:

    Gerippter Gasritterling, Weißer Ritterling, Weißer Birkenritterling (TRICHOLOMA STIPAROPHYLLUM SYN. TRICHOLOMA PSEUDOALBUM)

    Den hatte ich als möglichen Verwechslungspartner bisher gar nicht auf dem Schirm. Wäre natürlich sehr unwahrscheinlich, den im April oder Mai zu finden. Aber Maipilze wachsen ja auch manchmal noch später im Jahr und wenn man die sammeln würde wäre eine Verwechslungsgefahr durchaus relevant.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo Zusammen

    Auch wenn der Mairitterling seine Phänologie bis Mitte Sommer verschieben könnte und der Gerippte Gasritterling dasselbe in die *engegengesetzte Richtung vornimmt.

    *Weil der Gasritterling ist eher im späteren Verlauf des Herbst vorkommend, jedenfalls bei mir.

    Sind diese beiden schon gut ansprechbar zum unterscheiden -> schwieriger wird's mit anderen weissen Ritterlinge im Herbst vorkommend.

    Der Hapitus ist kompakter beim Mehlritterling und hat auch mehr Fleisch im Hut.

    Ausserdem würde der Geschmackstest, wobei ich niemand empfehle diesen zu machen mild ausfallen.

    BG Andy

  • Hallo

    Weiße Pilze mit weißen Lamellen sollten Anfänger niemals sammeln. Warum? Damit schließt man schon eine Menge Pilze aus, die sogar tödlich giftig sein können. Über eine Verwechselung Mairitterling-Gasritterling braucht man keine Sorgen zu haben. Die Wachstumszeiten sind doch schon sehr unterschiedlich und man kann die doch gut unterscheiden. Selbst wenn ein "verwirrter" Gasritterling viel zu früh erscheinen sollte, gilt folgendes: stimmt auch nur ein Merkmal nicht, ist es kein Mairitterling.

    Wenn hier über Verwechselungen geschrieben wird, hätte ich mir die mit Rötlingen (besonders Riesenrötling) und Ziegelroten Risspilzen gewünscht.