Das nennt sich dann Naturschutz

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 682 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. April 2024 um 17:34) ist von Hiatamandl.

  • Wollte euch heute einmal mehr ein trauriges Beispiel für den "Schutz" der Natur zeigen.

    So sah es vergangenes Jahr aus

    So sieht es jetzt aus

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  • Wenn es sich nicht um ein Naturschutzgebiet handelt und du Waldbesitzer oder Förster bist, darfst du so etwas machen, ohne dafür belangt zu werden. Ein solchermaßen malträtierter Waldweg braucht wahrscheinlich 50 Jahre, bis er wieder aussieht wie ein paar Stunden zuvor. Das ist dem Waldbesitzer oder Förster herzlich egal.

    Aber es ist auch zu erkennen, dass es sich um einen Wirtschaftswald, d. h. um einen Fichtenforst handelt. Dies ist ein sehr naturfernes Habitat, sozusagen eine Plantage, auch wenn manche so etwas für einen "Wald" halten. Es handelt sich jedenfalls in keinster Weise um "Natur".

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Ist mir alles bewusst Stephan und ich weiß auch das der das Holz gerade braucht weil er einen Stall für 1,4 Mio gebaut hat, schade ist es trotzdem.

  • Für uns Pilzsucher auf jeden Fall, schließlich sind solche Fichtenforsten reich an Pfifferlingen oder Steinpilzen. Leider ist es so, dass nicht nur in den Rückegassen selber oder an deren unmittelbaren Rändern nichts mehr wächst, sondern man hat auch einen plötzlichen Licht- und Wärmeeinfall, welcher auch das Pilzwachstum in einigen Metern Entfernung noch beeinträchtigt.

    Ich finde es toll, Frank, dass du auf solche Umweltsünden hinweist, das müsste in der Bevölkerung noch viel mehr ankommen. Den Waldbesitzern sind übrigens solche Fotos kolossal peinlich, und sie tun vieles um zu verhindern, dass so etwas durch die Fotos ans Licht kommt.

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Habe kürzlich einen Waldbesitzer getroffen und mich mit ihm genau über das Thema unterhalten. Er hat sich auch über genau so einen Weg (etwas weniger schlimm zugerichtet) beschwert und gesagt so dürfte man mit dem Wald nicht umgehen.

    Um für solche Diskussionen in Zukunft gewappnet zu sein, auch mit Waldbesitzern, die weniger verständnisvoll sind, darf ich mal ganz naiv fragen, ob und wie man es denn anders machen sollte? Es kommt dann ziemlich schnell das Argument: Wenn man 100-200m vom geschotterten Hauptweg entfernt waldeinwärts Holz schlagen und abtransportieren möchte, dann führt angeblich kein Weg daran vorbei da mit relativ schwerem Gerät zumindest ein Stück weit reinzufahren.

    Was sollte ich einem Förster oder Waldbesitzer sagen, der so ein Unheil gerade verursacht hat oder dies so rechtfertigt?

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Manchmal, wie auch in diesem Fall, würde es schon helfen, wenn man damit einfach 1-2 Wochen wartet bis der Boden wieder halbwegs trocken ist.

  • Servus zusammen,


    Irgendeinen Waldbesitzer oder Förster im Pilzforum an den Pranger stellen, bringt uns auch nicht weiter.

    Gut möglich, dass er nachvollziehbar Gründe für das Vorgehen hat, aber so erfahren wir sie nicht, sondern suhlen uns im Besserwissen und Schimpfen. Am besten mit den Leuten reden, wenn es euch so sehr bewegt, vgl. MisterX . Oder wie wär’s selbst tätig zu werden? Kauft euch Wald und macht es besser oder werdet Forstwirte.


    Jeder von uns hat Holz daheim für das Haus, für Möbel, für Papier, für den Ofen, für den Grill, für was auch immer. Hand hoch, wer genau weiß, wo und unter welchen Umständen das Holz gewonnen wurde?


    Und noch was: Alle Pilzsammelstellen, die wir heute nutzen, sind vom Menschen und maßgeblich von Forstwirten geschaffen.

    ✌🏼

  • Holla liebe Leute,

    ich denke darüber kann man durchaus mal im Pilzforum reden. (Wir tun's ja nicht ständig.) Auch in unserem Wald ist diesen Winter mehr denn je geschlagen worden. Und soweit ich es beurteilen kann erstmals mit Vollernter, der die gezeigte Verwüstung hervorruft. Solche zerstörten Rückepfade gehen dann so um alle 30m in den Forst rein. Der Vollernter braucht keine drei Minuten um einen Baum zu fällen, entasten, entrinden um im transportgerechte Längen zu zerteilen. Es geht um nichts anderes als Gewinnoptimierung. Es sind auch nicht irgentwelche kleinen Waldbauern, sondern bei uns ist es ForstBW, die da zuschlagen. Bin ich als Eigentümer berechtigt mit meinem Besitz zu tun, was ich will? Besonders, wenn es sich um Lebensformen handelt? (Auf diesem Weg sind Milliarden und Abermilliarden Lebensformen zerstöhrt worden.)

    Die Aufklährung begann im 1900 Jahrhundert. Damals zählten Eigentümer Sklaven zu ihrem Besitz. Heute vestehen wir mit Mühe, dass wir mit Tieren nicht tun können, was wir wollen, dabei sind wir längst an einem Punkt angelangt, an dem wir sehen sollten, dass das auf die ganze Natur zutrifft. Aber an den Unis wird immer noch vor allem der Forstwirtschaftliche Aspekt gelehrt.

    In 50 Jahren wird der Weg nicht wieder so aussehen wie vorher! Das schafft villeicht erst wieder die nächste Eiszeit. In 50 Jahren wachsen da Brennnesseln und Seggen und an den Rändern Brombeeren. Viele Pilze fruchten an Wegrändern. Da ist nämlich Ende Gelände für sie. "Vielleicht schaffens ja die Sporen über das Hindernis".

    Wenn wir mit kriegsähnlichem Gerät unsere Ernten einfahren müssen, ist irgendetwas schief gelaufen. Bei uns sind das keine Monokulturplantagen, sondern artenreicher Mischwald in dem im Winter geerntet wurde. Kann ja sein, dass man vor 60 - 80 Jahren große Fichtenplantagen angelegt hat. Aber heute begreifen wir langsam, dass die Augabe, die der Wald in der Landschaft hat sehr viel weitreichender ist, als den winzigen Anteil am Bruttosozialprodukt einzufahren, wie er es in Deutschland tut, auch wenn er in irgendwem seinem Besitz ist.

    Bitte verzeiht mir, dass ich so viel Platz mit einem Thema in Anspruch nehme, das nur am Rande mit Pilzen zu tun hat. Aber ich bin doch froh, dass ich Gelegenheit dazu hatte.

    LG, Diether

  • Manchmal, wie auch in diesem Fall, würde es schon helfen, wenn man damit einfach 1-2 Wochen wartet bis der Boden wieder halbwegs trocken ist.

    Richtig, jetzt erinnere mich, dass der Waldbesitzer das sogar angemerkt hat und sich darüber geärgert hat, dass der Weg bei Matsch und Regen mit schwerem Gerät befahren wurde. (Zumindest mal) warten bis es trocken ist...das macht Sinn.

    Dies ist ein sehr naturfernes Habitat, sozusagen eine Plantage, auch wenn manche so etwas für einen "Wald" halten. Es handelt sich jedenfalls in keinster Weise um "Natur".

    Interessante und wohl auch treffende Umschreibung.

    Jeder von uns hat Holz daheim für das Haus, für Möbel, für Papier, für den Ofen, für den Grill, für was auch immer. Hand hoch, wer genau weiß, wo und unter welchen Umständen das Holz gewonnen wurde?

    Da ist natürlich auch was Wahres dran.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo

    Die ganze Aufregung bringt doch nichts. Für Wanderer natürlich ein Ärgernis und für Pilzfreunde auch. Ja, "Schön" sieht wirklich anders aus.

    Aber es ist ein Nutzwald. Jeder braucht Holz und das möglichst billig. Hinzu kommt noch die Klimaänderung, wenig Frost, viel Regen. Die Technik kostet viel Geld und kann nicht ungenutzt herumstehen. Die Forstarbeiter wollen und brauchen auch regelmäßig ihren Lohn. Mit so etwas werden wir leben müssen. Möglicherweise fährt, wenn es trocken ist, jemand mit einem Radlader und glättet es. Bei uns werden schon wichtige Waldwege geschottert.

    An den geschotterten Wegen wird es auch nach einiger Zeit pilzlich interessant.

  • Hallo

    Ich finde auch, daß dies ein diskussionswürdiges Thema ist



    Irgendeinen Waldbesitzer oder Förster im Pilzforum an den Pranger stellen, bringt uns auch nicht weiter.

    ...sondern suhlen uns im Besserwissen und Schimpfen. Am besten mit den Leuten reden, wenn es euch so sehr bewegt, vgl. MisterX . .....Kauft euch Wald und macht es besser oder werdet Forstwirte.


    Jeder von uns hat Holz daheim für das Haus, für Möbel, für Papier, für den Ofen, für den Grill, für was auch immer. Hand hoch, wer genau weiß, wo und unter welchen Umständen das Holz gewonnen wurde?


    .

    Ich habe das nicht so verstanden, dass da ein Waldbesitzer angeprangert wird. Wenn schon, dann alle kollektiv. Fast jeder hat doch solche Bilder schon gesehen, und eine Möglichkeit es anderst zu machen, wurde ja aufgezeigt

    Und im Besserwissen und Schimpfen suhle ich mich schon gar nicht. Ist es nicht so dass wir heute gegen besseres Wissen mit unserer (Um)Welt umgehen? Oder wie müssen wir die Diskussionen über die Klimaerwärmung verstehen? Und da hat der Wald eine enorme Funktion.Darf ich nicht mehr sagen, daß mir etwas nicht gefällt und dass man es anderst machen könnte? Wir sind gelenkt von der "Wirtschaftlichkeit" , nur wie lange hält die noch an.

    ...Aber es ist ein Nutzwald. Jeder braucht Holz und das möglichst billig. Hinzu kommt noch die Klimaänderung, wenig Frost, viel Regen. Die Technik kostet viel Geld und kann nicht ungenutzt herumstehen. Die Forstarbeiter wollen und brauchen auch regelmäßig ihren Lohn. Mit so etwas werden wir leben müssen.

    Genau dieser letzte Satz ist es, was ich falsch finde. Wir wollen eben nicht, dass es so weitergeht. Deswegen gibt es ja auch die Auseinandersetzung .

    Für mich ist es auch nicht nicht egal, welche Möbel, Zeitung usw. ich kaufe. Das genau ist es, was ich meine. Wir müssen ein bisschen weiter denken, als bis zu unserem (Geldbeutel) Horizont.

    Mit ein wenig mehr Gedanken an die Nachwelt (die meisten wollen doch etwas an die nächste Generation weitergeben), wäre schon viel geholfen.

    Gruß Bernhard

  • Genau dieser letzte Satz ist es, was ich falsch finde. Wir wollen eben nicht, dass es so weitergeht. Deswegen gibt es ja auch die Auseinandersetzung .

    Da wirst du nichts ändern. Bei privatem Nutzwald kannst du nichts ändern. Wird deutsches Holz zu teuer, kommt es billiger aus dem Ausland, inklusive Transport! Ein erster Ansatz könnte gedrucktes Werbeverbot sein. Ämter und Versicherungen und Banken versuchen ja alles online zu machen, das ist auch ein guter Anfang.

  • Servus zusammen,


    wenn wir unser Wirtschaftssystem ändern wollen, hin zu einer Gemeinwohlökonomie und weg von einer gewinnorientierten Ökonomie, dann stehen uns viele sinnvolle Instrumente zur Verfügung (im Pilzforum pauschal gegen einen Berufsstand wettern, der das nicht ändern kann/wird, gehört nicht dazu): über entsprechende makroökonomische Modelle informieren, politisch tätig werden, wählen gehen und mit Bedacht wählen etc.
    Die Parteien, die die Umwandlung unseres Wirtschaftssystems ernsthaft versuchen durchzudenken, spielen überhaupt keine Rolle. Bisher ist das (noch) nicht demokratisch durchsetzbar. Anzunehmenderweise haben also auch die Mitglieder dieses Forums sich noch nie für so eine Partei engagiert oder sie gewählt.

    Cheers!
    ✌🏼

  • Die Parteien, die die Umwandlung unseres Wirtschaftssystems ernsthaft versuchen durchzudenken, spielen überhaupt keine Rolle. Bisher ist das (noch) nicht demokratisch durchsetzbar. Anzunehmenderweise haben also auch die Mitglieder dieses Forums sich noch nie für so eine Partei engagiert oder sie gewählt.

    Ich bezweifle, dass es die so gibt, aber ich bin trotzdem guter Hoffnung. Aber es gibt ja auch noch andere Parteien oder Strömungen, die auch in die Zukunft schauen.

    Aber wenn jede/r darin verharrt, dass er/sie alleine nichts machen kann, dann wird das auch nix.

    Einen schönen Abend

  • im Pilzforum pauschal gegen einen Berufsstand wettern, der das nicht ändern kann/wird, gehört nicht dazu):

    Hallo Swabian Alb,

    man muss gar nicht pauschal gegen einen Berufsstand wettern, die oben gezeigten Vorher-nachher-Fotos sprechen für sich. Bei solchen bewusst und willentlich vorgenommenen Zerstörungshandlungen, und darum ging es Frank, gibt es wohl nichts abzuwiegeln oder schönzureden. Es dürfte keinen Waldbesitzer geben, der nicht weiß, welche Folgen es hat, wenn man bei nasser Witterung mit schwerem Gerät über einen Waldweg fährt.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Servus StephanW,


    meist haben Menschen für das, was sie tun, gute Gründe, nur erkennt man sie von außen nicht. Wie oft habt ihr schon etwas getan, das für einen Aussenstehenden widersinnig oder gar blödsinnig erschien? Sicher oft, weil der Aussenstehende eure Gründe nicht kannte.

    Vielleicht hat der Förster einen Borkenkäferbefall und musste schnell handeln oder er hat Zeit/Budgetdruck von seinem Dienstherrn oder die Böden in einer der regenreichsten Regionen Deutschlands trocknen erst im Juni wieder ab oder oder...

    Wir können uns im Pilzforum darüber aufregen. Bringt uns halt nicht weiter und ist gesundheitlich wenig förderlich oder wir versuchen, zu verstehen und von Besserwissern zu Bessermachern zu werden.

    Schönes Wochenende euch allen.

    Prost 🍻

  • Lieber Älbler,

    da muß ich doch noch mal antworten. Es geht hier nicht um einen zerstöhrten Weg. Bei uns geschieht es in allen Wäldern seid Jahren überall. Ist es auf der Alb etwa anders? Und es ist nicht ein Weg, wie gesagt, in einem beernteten Revier führt alle 30 bis 40m so eine Zerstöhrung in den Wald. Und keinesfalls nur in Fichten Plantagen. Ich habe viele Fotos davon aber ich muß sie nicht zeigen. Alle wissen, wie es in unseren Wäldern aussieht. Im Winterhalbjahr gibt es praktisch keine trockenen Böden auf die man warten könnte. Nur die extremen Sandböden wie in Brandenburg und MecPom reagieren da tolleranter. Aber unsere Lehm- und Mergelböden in Süddeutschland erholen sich nicht so schnell.

    Genug davon,

    allen einen schönen Sonntag

    Diether

  • Servus Dieter,


    nun, die Wälder werden nicht zerstört, sondern bewirtschaftet. Die daraus erlösten Gelder fließen in die Haushalte der Länder/Kommunen und die wiederum in unsere Infrastruktur, Sozialausgaben etc.
    Wenn du etwas daran ändern möchtest, tu es. Wie es geht, hab ich aufgezeigt. Dann wirst du evtl. auch feststellen, dass es nicht so einfach ist, wie du es dir jetzt vorstellst.

    Eins noch: das aktuell mit Abstand größte Problem für unsere Wälder ist mitnichten die Bewirtschaftung, sondern der Klimawandel und damit zusammenhängende Effekte (Trockenheit, Hitze, Schädlingsbefall etc.).

    ✌🏼

  • Hiatamandl 23. April 2024 um 17:34

    Hat das Thema geschlossen.