Schwefelporling - Welches Totholz war es?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 883 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Mai 2024 um 13:57) ist von abakus2k.

  • Hallo liebe Forengemeinde,

    gestern bin ich zufälligerweise an Schwefelporlingen vorbeigekommen und musste sie einfach mitnehmen, nachdem ich im letzten Jahr nach zahlreichen Fluss- und Waldwanderungen nie bewusst welche gefunden habe.

    Wo ich mir noch nicht ganz sicher bin, ist das Totholz, auf dem der Pilz gewachsen ist und da bin ich leider sehr unfirm. Möchte nur ausschließen (falls das überhaupt anhand von Fotos geht), dass es keine Eibe bzw. Robinie war.

    Lässt sich das ganz konkret anhand der Bilder ausschließen bzw. was wäre euer Tipp? :)

    Ob ich sie verzehre oder nicht, ist natürlich meine alleinige Verantwortung, sodass ich hier keinen Freifahrtschein oder ähnliches erwarte.

    Vielen Dank im Voraus!

  • Hallo abakus

    Also Eibe schließe ich definitiv aus und auch die Robinie ist sehr, sehr unwahrscheinlich, da eher nicht so mächtig und verzwirbelt. Ich könnte mir Pappel vorstellen, ist aber ohne Rinde schwierig. War das in einem Feuchtgebiet (Auen) oder Flussnähe?

    Auf den Bildern mit dem großen Baum dahinter, meine ich eine Pappel zu erkennen.

    Gruß Bernhard

    Einmal editiert, zuletzt von Bernhard 3 (21. Mai 2024 um 19:05)

  • Hallo Abakus,

    meiner Meinung nach sind auf den Fotos durchaus Robinien zu sehen, und zwar all das mit den großen weißen Blüten scheint mir Robinie zu sein. Beim Totholz ist es ohne Rinde ganz schwer zu beurteilen. Ich selber habe da eine abweichende Meinung und möchte keinesfalls Entwarnung geben. Nicht immer ist eine besonders schnelle Antwort eine besonders gute, und hoffentlich hast du dir die Pilze nicht auf Basis einer einzigen Aussage via Internet reingepfiffen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,


    danke auch für deine Einschätzung! Ich habe bisher noch keine davon gegessen.

    Blüten sind allerdings keine auf den Fotos, da täuschen vermutlich Lichtreflexionen auf den Blättern. Hier mal ein paar Details nach dem Hinzoomen auf die Bäume:

    Robinien haben wohl diese gefiederte Blattanordnung:

    Die konnte ich auf den Fotos nicht erkennen. Gibt aber natürlich immer noch keinen Aufschluss darauf, an welchem Standort die Stämme gefällt wurden.

    Viele Grüße

  • Vom reupload ist Bild#1wahrscheinlich eine Hainbuche. Die wird aber nicht das Holz am Boden sein (zu dick, zu weich). Könnte evtl auch eine Linde sein, bin etwas unschlüssig.

    Der zweite Baum ist sehr schwer zu erkennen, aber mit dem Habitus schafft das bestimmt jemand. Auch wenn sich unterständige Bäume reindrücken, Efeu und anderes Zeug noch drauf herum rankt und es unscharf ist. Müsste ich raten würde ich Ulme sagen.


    Wenn du noch paar scharfe Fotos machen könntest, wäre super!

  • Hallo Stephan, hallo Abakus

    Es ist richtig, daß damit keine Entwarnung für die Pilze gegeben ist. Aber ich habe weder vorschnell geurteilt , noch irgendwie zum Verzehr geraten.

    Meine Aussage bezog sich nur auf die Frage nach dem Holz. Und Pappel, woran ich nach wie vor glaube, wird oft liegen gelassen, weil nicht verwertbar nicht einmal als Brennholz. Es ist genau in den Ast Achseln so verzwirbelt, im Gegensatz zu Robinie. Diese wird sicher nicht so liegen gelassen, weil zum Beispiel gut für Weidezaunpfähle.

    Auch der Habitus des Baumes im Hintergrund ist der einer Pappel . Außerdem wird die Robinie fast nie so mächtig, wie das liegende Holz .

    Es liegt also im Ermessen des Fragenden, ob er sich für den Verzehr entscheidet.

    Einen schönen Abend

    Bernhard

  • Hallo Abakus at al

    ich sehe auf den Fotos Linden, aber auch die Blätter anderer Arten. Natürlich werden Robinien so mächtig und verdrehen tun die sich unter Umständen auch. Ihr Holz ist mindestens so hart, wie das von Weiß-Buchen. Auch Ahorn verdreht sich gerne und der wächst da (1. Bild) auch. Aber Uwe hat Recht, über das Totholz sagt das nichts aus. Und so, ohne Rinde kann man höchtens sagen, dass es wohl Laubholz ist.

    LG, Diether

  • Hallo zusammen,


    ich dachte schon, dass auf dem ersten Bild Lindenblüten zu sehen sind. Und somit gehe ich mit Rooki mit. Was Bild 1 bestrifft.

    Auf dem letzten Bild sehe ich einen Akazientrieb. Und da bin ich mir doch sehr sicher. Meine Prüfungarbeit zur Floristin hatte solche Zweige mit dabei.

    Bild 2-4 könnte ich mir Ulmen vorstellen, weil ich herzförmige Blätter erkannt habe. Und auch Linden haben solche Blätter. Nur Lindenstämme sind glatt und nicht sooo grobrissig.

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo miteinander!

    Ich möchte mich gar nicht in die eigentliche Porlingsbestimmung einmischen, da ich in Pilzbestimmung noch recht neu bin. Jedoch kann ich mit einer gewissen Sicherheit folgende Behauptungen über die Baumarten auf den Bildern aufstellen, da ich mich seit Kindheitstagen mit Baumbestimmung beschäftige:

    1. Ulmus glabra (Bergulme) -> wenn man genug ranzoomt kann man - auch wenns dann recht pixelig wird - mehrspitzige Blätter erkennen. Auch die Früchte passen, ausschlaggebend war jedoch sofort das mehrspitzige Blatt, das ich rechts oben von der Mitte aus entdeckt habe. Auch negiert sich mit den Früchten die potentielle Verwechslungsgefahr mit Corylus Avellana (Hasel).

    2-4. Populus nigra (Schwarzpappel) -> dreieckige Blätter und die relativ markante dezent-furchige Rinde sprechen dafür. Ebenfalls sieht man vor allem auf Bild 3 das typische "Schimmern" auf der Unterseite der Blätter, ebenfalls typisch für eine Pappel.


    Liebe Grüße

    Moritz

  • Hallo zusammen,

    es bleibt das grundsätzliche Problem, dass man von den herumstehenden Bäumen auf den Fotos nicht auf das herumliegende Totholz schließen kann.

    Hallo Bernhard,

    ich habe nicht gesagt, dass du vorschnell geurteilt hättest, da hast du mich nicht richtig verstanden. Im Gegenteil sind deine Bemühungen zur Klärung lobenswert. Meine Antwort war ja auch an Abakus gerichtet und bezog sich nicht auf deine Antwort. Ich finde es generell unvorsichtig von Anfragern, die Entscheidung über essen/nicht essen auf Basis einer solchen Datenlage zu treffen (Fotos, auf denen nichts wirklich Relevantes zu erkennen ist; Kommentar eines einzelnen Users).

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan und alle anderen

    Ich nehme jetzt einfach einmal diese Diskussion als Anlass, etwas weiter auszuholen.

    Das Problem ist doch zwangsläufig immer gegeben, daß auf Bilder nur schwierig zu urteilen ist. Wer glaubt, daß da verlässliche, im rechtlichen Sinne, Auskünfte zu bekommen sind, der ist definitiv auf dem Holzweg . Deswegen verstehe ich die seit Neuestem unter den Beiträgen manifestierte Äußerungen auch nicht so richtig. Aber das ist ein anderes Thema.

    Wenn ich als Fragesteller hier meine Unsicherheit oder Unwissenheit reinstelle, ist das doch noch lange keine Versicherung, die ich abschließe. Ich erwarte dann eine Einschätzung von den hoffentlich Besserwissenden. Aber darauf berufen, kann ich mich deswegen nicht. Ich vergleiche dann die verschiedenen Möglichkeiten mit meiner eigenen Wahrnehmung und muss für mich entscheiden, was ich daraus mache. Alles Andere wäre Unsinn.

    Allerdings ist doch bei der Pilzbestimmung auch immer wieder das Umfeld gefragt, welche Böden, welche ( mykhoriza) Bäume, welche Jahreszeit usw. Das gleiche mache ich auch, wenn nach dem Holz gefragt wird.

    Was ich wesentlich wichtiger finde, und da muss ich mich selbst an der Nase packen, sind gute und scharfe Bilder und Nahaufnahmen. Das wäre mein Vorschlag an alle Anfragenden. Ich glaube, daß die heutigen Handys, und Kameras, die bei der Pilz-Suche dabei sind, das hergeben. Die schöneren Bilder erfreuen doch auch mehr. Dann gäbe es zum Beispiel auch nicht so viele verschiedene Möglichkeiten, wie hier im Ausgangsthread.

    Ansonsten freue ich mich immer wieder, wenn es viele verschiedene Ideen und Vorschläge gibt, nur so kann ich mir sicherer werden über angefragte Unklarheiten.

    Einen schönen Abend noch

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    wenn der Herbst und die Pilzhauptsaison mal gekommen sind, wirst du sehen, was die Anfrager so alles glauben, und mit wieviel Unverstand sie teilweise an die Sache herangehen. Ich jedenfalls habe mich nach vorangegangenen Erlebnissen für dieses Jahr entschieden, auf solche Pilzfress-Anfragen nicht mehr zu reagieren, und hoffe, das auch durchhalten zu können.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo zusammen und vielen, vielen Dank für die zahlreichen hilfreichen Antworten!

    Hatte leider keine E-Mail-Benachrichtigung mehr erhalten, sodass ich eure Antworten erst jetzt zufällig sehe. Die Pilze habe ich heute schweren Herzens in der Biotonne entsorgt (haben auch schon leicht gerochen), da es mir das aufgrund der Restunsicherheit nicht wert war.

    Es ist allerdings höchst interessant, welche Informationen ihr aus meinen Fotos noch rausziehen konntet und ich ärgere mich auch etwas, dass ich nicht noch mehr und genauere Fotos gemacht habe (wobei ich schon stolz darauf bin, überhaupt Fotos vom Umfeld gemacht zu haben). Beim nächsten Mal schaue ich, dass auch Fotos vom Stirnholz und einfach mehr Detailfotos mache, in der Hoffnung, nochmals auf Schwefelporlinge zu stoßen.

    Und ich sehe das genau so wie Bernhard:

    "Wenn ich als Fragesteller hier meine Unsicherheit oder Unwissenheit reinstelle, ist das doch noch lange keine Versicherung, die ich abschließe. Ich erwarte dann eine Einschätzung von den hoffentlich Besserwissenden. Aber darauf berufen, kann ich mich deswegen nicht. Ich vergleiche dann die verschiedenen Möglichkeiten mit meiner eigenen Wahrnehmung und muss für mich entscheiden, was ich daraus mache. Alles Andere wäre Unsinn."

    Deswegen auch gleich mein Vermerk im Ausgangspost, dass es natürlich meine Verantwortung ist, was ich aus euren Infos mache.

    Viele Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von abakus2k (24. Mai 2024 um 16:40)