Resupinatstacheling?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.137 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. März 2019 um 15:23) ist von antoff.

  • Liebe Pilfreunde,

    auf demselben Holzast (Laubholz), an dem ich auch den vermeintlichen Spaltporling gefunden habe, gab es einen zweiten Pilz, den ich als Resupinatstacheling - Steccherinum - bezeichnen würe. Vielleicht Seccherinum ochraceum? Oder liege ich ganz falsch?

    Sporen gab es auch fast keine; nur zwei vereinzelte, von denen ich aber nicht genau einschätzen kann, ob sie wirklich zum Pilz gehören. Von der Größe passen sie zu Steccherinum ochraceum.

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Also: Steccherinum auf jeden Fall ja, mit diesen Zystiden. :thumbup:

    Steccherinum ochraceum kann auch mal recht blass daher kommen, und ist mit der Sporenform und den kurzen, dichten Stacheln schon mal recht wahrscheinlich.

    Allerdings gibt es noch ein paar weitere, seltene Arten in der Gattung. Die vor allem dann schwer bestimmbar sind, wenn die Fruchtkörper (wie leider oft in der Gattung) steril sind oder kaum Sporen präsentieren.
    Bei dem hier könnte es sein, daß der aber einfach noch sehr ung und unreif ist, darum nur sehr vereinzelte Sporen und daher auch die ziemlich helle Farbe.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    klasse, vielen Dank für deine Einschätzung. Tja, die Sache mit den Sporen. Es kann aber wirklich gut sein, dass der Fruchtkörper noch zu jung war. Zumindest freue ich mich, dass Seccherinum ochraceum theoretisch sein könnte. Das ist für mich auf jeden Fall schon mal ein Bestimmungserfolg:yay:,

    liebe Grüße

    Matthias

  • 'n Abend,

    Pablo hat bereits auf das wesentliche Problem hingewiesen, entweder sind die FK steril oder kaum Sporen liefernd.

    Eine Spore ist besser als keine, damit ist Matthias' Fund sehr wahrscheinlich S. ochraceum. S. bourdotii habe ich bisher zweimal angetroffen, über eine einzige Spore war die Bestimmung mikroskopisch möglich.

    Beinahe schon in Vergessenheit geraten ist Aphyllopower, er beschreibt die Merkmale der beiden Arten sehr gut,

    Aphyllophorales News - Holzpilze - Porlinge - Rindenpilze: Steccherinum bourdotii - Rundsporiger Resupinatstacheling

    LG

    Peter

  • Hallo Peter,

    ein wirklich interessanter Link: Die Seite erklärt wirklich gut die Unterschiede beider Arten. Man ist sich aber anscheinend immer noch nicht ganz so einig, wie viele weitere Arten es noch in dem Umfeld beider Pilze gibt.

    Nach meiner einen Spore zu beurteilen, wäre S. bourdotii für meinen Fund wohl auszuschließen.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Servus Matthias,

    ich habe keine Ahnung , wie viele Arten es in diesem Umfeld gibt. Hilfreich ist mir diesbezüglich die mykodata,



    S. ochraceum bin ich noch nicht begegnet, S. bourdotii habe dreimal gefunden + mikroskopiert. Alle FK bildeten kleine Hütchen aus,




    Spore dazu,


    Mehr Sporen zeigten sich beim zweitem Fund,


    Deine Aufnahmen, makro/-wie mikoskopisch sprechen mE nicht für S.bourdotii,

    LG

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Stimmt, zumindest die beiden Arten (bourdotii und ochraceum) sind über die Sporen gut zu trennen - oft auch schon makroskopisch, durch die viel stärker ausgeprägte Hütchen bildung bei bourdotii, die dickeren und längeren Stacheln und einen leicht anderen Farbverlauf. Die makroskopischen merkmale funktionieren freilich nur bei ausgereiften Fruchtkörpern. Hat man ganz junge Fruchtkörper, dann sind auch bei bourdotii die Stacheln mal noch klein, HUtkanten kaum ausgeprägt (zumal die auch ochraceum bilden kann, nur nicht so deutlich).

    Mikroskopisch sind beide bis auf die sporenform nahezu identisch. Peter hat's ja schon dargestellt, zur Abrundung noch ein paar weitere, vorwiegend subglobose Sporen von Steccherinum bourdotii:

    und die viel schlankeren, deutlich ellipsoiden von Steccherinum ochraceum:

    Wie man auch bei meinen Bildern sieht: Die sporen nehmen nicht viel Raum ein in den Collagen. Nicht nur, weil sie so klein sind, sondern weil auch ich meistens Schwieirgkeiten habe, die in einer angemessenen Menge zu finden. :wink:


    LG, Pablo.

  • Servas Pablo,

    wenn Sporen vorhanden sind muss es logo auch Basidien geben. In Relation zur Sporenmenge kann man von wenigen ausgehen und die in einem Hyphen-Wirrwarr zu finden ist zeitaufwändig.

    Eine einzige konnte ich aufnehmen, mieses Foto. 2015 hat es bei Aufnahmen noch ordentlich gewackelt, bis ich den Dreh mit der Canon herausgefunden hatte,


    Thx für die Gegenüberstellung der beiden Arten, war sicher jede Menge Arbeit dahinter.

    Ceterum censeo*, dass mit Jens Rüdigs kostenfreiem Markoraufmaßprogramm bearbeitete bmp-Aufnahmen in diesem Forum direkt zu sehen sein sollten.

    LG

    Peter

    *klingt besser als 'Im übrigen bin ich der Meinung', ;.)

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (1. März 2019 um 19:28)

  • Hallo Peter und Pablo,

    toll eure Bilder und Gegenüberstellungen von Steccherinum bourdotii und Steccherinum ochraceum. Ceterum censeo (toll, merke ich mir), dass, sollte man jetzt meiner einen Spore trauen, es tatsächlich in Richtung Steccherinum ochraceum gehen würde.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Servas Matthias,

    Aphyllopower habe ich bereits eingestellt, gerne nochmals. Diesmal mit S. ochraceum.

    Wenn du dir jetzt, nach Vergleichen der beiden Arten, noch nicht sicher bist schreib' ein cf. zu deinem Fund, damit bist du immer auf der sicheren Seite.

    LG

    Peter

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für deinen weiteren Link. Eigentlich bin ich mittlerweile schon recht sicher, dass mein Pilz S. ochraceum ist.

    Aphyllopower ist eine tolle Seite; da werde ich mal etwas "stöbern".

    Liebe Grüße

    Matthias