Pilz? Und Morchelbecherling

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 6.829 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Mai 2019 um 22:26) ist von Beorn.

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    Die Morchelbecherlinge hast Du ja schon bestimmt und wenn sie nach Chlor (Hallenbad) rochen, passt das sicher auch.

    Die Pilze auf dem zweiten Bild erinnern wie Sabine schon sagte, sehr stark an den BreitblĂ€ttrigen HolzrĂŒbling.

    Antonius behĂŒt und herzliche GrĂŒĂŸe

    Frank

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    Also bei dem Becherling denke ich eher nicht an einen Morchelbecherling (Disciotis venosa). Der wĂŒrde nicht so direkt an Holz wachsen. Der Chlorgeruch (Hallenbad) sollte bei so einem Fruchtkörper auch deutlich ausgeprĂ€gt und unverkennbar sein.

    Hier wĂŒrde ich eher einen Becherling aus der Gattung Peziza vermuten, so an Holz und mit der GrĂ¶ĂŸe am ehesten eine der Arten um den Riesenbecherling (Peziza varia s.l.).


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Nichts muss, alles ist möglich. Allerdings sieht das fĂŒr mich eher danach aus als wĂŒrde da einfach nur Holz liegen und die Becherlinge wachsen dazwischen.

    Wir wissen nicht ob sie nach Chlor rochen, dass wĂŒrde die Sache erheblich erleichtern.

    Antonius behĂŒt und herzliche GrĂŒĂŸe

    Frank

  • Hallo Freunde, vielen dank fĂŒr die Hilfe. Der becherling ist direkt zwischen rinde und holz an einem altem Klotz gewachsen... wĂŒrde es den Mirchelbecherling ausschliessen? War auf jeden fall auf butter mit sahne fantastisch lecker :)

    Den zweiten Pilz haben wir als graugrĂŒner Dachpilz identifiziert, hĂ€lt ihr das fĂŒr denkbar?

    Danke & Gruss!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Hmja, das wirkt in der Tat so, als wĂŒrde der aus der erde darunter wachsen - auf dem Bild.

    Allerdings wenn tatsĂ€chlich eben am Holz sitzend, und das Holz auch noch recht stabil und teilweise mit Rinde drauf, dann schließt das einen Morchelbecherling schon aus.

    Chlorgeruch: Das Wasser in HallenbĂ€dern in den 90ern roch so. Ob's das immer noch tut: Keine Ahnung, wenn ich schwimmen gehe, dann draußen (Seen, FlĂŒsse, Meer), SchwimmbĂ€der mag ich nicht wirklich.

    Übrigens rate ich dringend davon ab, Pilze zu futtern, die nicht sicher bestimmt sind. Unsichere Bestimmungen sind ĂŒbrigens auch Online - Bestimmungen, völlig wurschd ob in einem Forum oder FB oder sonstwie. Darum taugen Online Bestimmungen auch nix als Verzehrfreigaben.

    Die meisten Arten der Gattung Peziza sind wohl ungiftig, aber bei der Vielzahl der Arten in der Gattung und vor allem den Schwierigkeiten in der Bestimmung (geht ausschließlich mikroskopisch - wenn ĂŒberhaupt) ist zu wenig bekannt, vor allem was die Inhaltsstoffe einzelner Arten betrifft. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß es die eine oder andere giftige Art geben mag.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Wie Pablo schon sagte, rate auch ich dringendst davon ab, Pilze zu verzehren die nicht sicher bestimmt sind.

    Das kann und darf nicht an Hand von Bilder geschehen, sondern muss durch einen ausgewiesenen Fachmann (Pilzberater oder PilzsachverstÀndiger) erfolgen.

    Sicher gibt es außerdem noch andere Personen die Pilze bestimmen können, aber was Du da machst ist Ă€ußerst leichtsinnig.

    Nochmal zum zweiten Bild: Diese weit entfernt stehenden Lamellen und vermutlich weißes Sporenpulver schließen einen Dachpilz aus. Ich bin weiterhin der Meinung das es sich um ein Breitblatt handelt.

    Antonius behĂŒt und herzliche GrĂŒĂŸe

    Frank

  • Hallo Frank, das ist schon klar, dass ich anhand von einem Ratschlag ueber Internet nicht ein Pilz essen werde, aber verstehe ich schon dass es die absolute Profis wie Du oder Pablo immer wieder sagen und das ist auch gut so. Aber leichtsinnig hab ich nicht gehandelt, da muss ich mich wehren! :) ich kenne den Pilz schon und ich hab meine Recherchen gemacht. Da gibt's keinen gefaehrlichen Verwechslungsgefahr. Und so ein Leckerbissen stehen zu lassen nur weil ich kein Mikroskop zu hause habe, das kannst Du von mir nicht erwarten!!! ;-)) Ich wuerde es vergleichen zu einem Fall, wo ich einen Sommersteinpilz nicht essen wuerde, weil ich ihn nicht eindeutig von einem Fichtensteinpilz unterscheiden konnte :-). Aber vielleicht hole ichmir noch den Mikroskop und steige da noch tiefer ein :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, JMoore!


    Letztlich ist es in der Tat deine Sache, verbieten wollen und können wir eh nichts.

    Es soll nur ein Aufruf sein, weil Pilze extrem kompliziert sind.

    Das Steinpilz - Beispiel hinkt ein wenig, denn da ist immerhin bekannt, daß die vier heimischen Arten vom Speisewert her nahezu identisch sind, bzw. allesamt immerhin ungiftig.

    Bei den Becherlingen ist das nicht so eindeutig, zumal hier ja schon die Gattung nicht klar gewesen ist. Die infrage kommenden Arten bei Peziza sind halt zahlreich und hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe einfach viel zu wenig erforscht. Da hilft es auch nicht, einen Pilz vorm Verzehren zu mikroskopieren (das ergibt meiner Auffassung nach sowoeso nie Sinn), weil man sich dann zwar möglicherweise zu einer Art schlĂŒsseln kann, im Endeffekt aber immer noch nicht weiß, ob diese Art denn nun essbar wĂ€re. Gemeint war das eher so: Pilze, die man mikroskopieren muss, sind fĂŒr mich in aller Regel nichts fĂŒr die KĂŒche. Es sei denn, es wĂ€re da nur die Frage, ob's nun Kleinsporige oder Großsporige Waldchampis sind (Agaricus sylvaticus bzw. Agaricus langei). Da ist es aber wie bei den Steinpilzen fĂŒr den Speisewert wiederum wurschd, welche Art es wirklich ist.

    Hier ist es halt etwas kritischer und die Menge an möglichen Arten grĂ¶ĂŸer und umfasst mehrere Gattungen, zumal auch noch eine der Scheibenlorcheln (Arten der Gattung gyromitra, enthalten zumindest in geringen Mengen Gyromitrin wie die FrĂŒhjahrs - Giftlorchel) hier in Frage hĂ€tte kommen können.


    LG, Pablo.

  • Hallo,

    ich habe lange ĂŒberlegt ob ich das hier posten soll. Ich will damit niemand beleidigen (wobei es auch keine ist, selbst wenn es zutreffen sollte) und ich weiß nicht ob es im Fall des TE hier zutrifft, oder ob er genug Erfahrung in der Pilzbestimmung hat um diese Art wirklich sicher bestimmen zu können. Daher bitte nicht persönlich nehme.

    Ich finde es aber extrem wichtig, dass man diesen Effekt kennt, da er nach meiner Erfahrung so ziemlich bei jedem (unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt) auftritt, der sich mit einem neuem Thema auseinandersetzt. Bei der Pilzbestimmung wird dies durch die (Trivial-) Pilzbestimmungsliteratur sogar noch gefördert. Ich spreche da aus Erfahrung, auch ich habe am Anfang die KomplexitĂ€t der Pilzbestimmung massiv unterschĂ€tzt. Nochmals: Ob es beim TE auch so ist, weiß ich nicht.

    Einfach zum Nachdenken, hier mal lesen (man sollte den Satz „relative Inkompetenz“ meiner Meinung nach durch „mit noch begrenztem Fachwissen\Erfahrung“ ersetzen): https://de.wikipedia.org/wiki/dunning-kruger-effekt

    Viele GrĂŒĂŸe und nichts fĂŒr ungut

    Thomas

    BestimmungsvorschlÀge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • LINK zu einem interessanten Artikel Thomas.

    Wer oder was ist TE? Jedenfalls keiner der Schreibenden. Steh eben auf dem Schlauch.

    VG.

    Thomas

    Auch von mir selbstverstÀndlich keine Essensfreigabe. SÀmtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!


    "TE" sollte die AbkĂŒrzung sein fĂŒr "Themeneröffner". Manchmal auch als "TS" (= Thread - Starter) abgekĂŒrzt.


    LG; Pablo.