Um vielleicht eine praktikable Handlungsempfehlung zu geben für den Vergiftungsfall, wenn man sich nicht sicher ist, was man tun soll:
1.) 112 wählen, der Leitstelle den Fall schildern, deren Fragen beantworten.
2.) In der Wartezeit, je nach Region meistens zwischen 7 und 15 Minuten bis Eintreffen erstes Rettungsmittel, die zuständige Giftnotrufzentrale anrufen.
Seitens der Giftnotrufzentrale werdet nach einigen Fragen eine praktikable und fachlich gute Antwort erhalten, ob und was ihr tun sollt.
3.) Tun, was die Leute dort sagen.
4.) Wenn noch Zeit bleibt oder ein Angehöriger sich darum kümmern kann, eine Tasche packen. Ihr werden nämlich stationär bleiben.
Die Nummern der Giftnotrufzentralen sind:
Zitat
- Berlin (zuständig für Berlin, Brandenburg): 030 192 40
- Bonn (zuständig für NRW): 0228 192 40
- Erfurt (zuständig für Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen): 0361 730 730
- Freiburg (zuständig für Baden-Württemberg): 0761 192 40
- Göttingen (zuständig für Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein): 0551 192 40
- Mainz (zuständig für Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland): 06131 192 40
- München (zuständig für Bayern): 089 192 40
laut
Wenn ich persönlich vor Ort wäre und die Vergiftung in zeitlich sinnvoller Nähe liegt, stünden bei mir beim bewusstseinsklaren Patienten mit erhaltenen Schutzreflexen evtl Erbrechen (wenn zeitlich sinnvoll) und Aktivkohle auf dem Programm, sowie ein Transport in die Klinik.
Dem Endverbraucher würde ich wie gesagt nach Notruf den Anruf bei der Giftnotrufzentrale empfehlen, die für den speziellen eigenen Fall eine Empfehlung geben können und einen dazu dann Anleiten.
Der Notarzt wird nach Erstmaßnahmen ebenfalls dort Anrufen und sich bei Intoxikationen erkundigen, wenn es nicht gerade "Klassiker" (Opiate, Alkohol, etc) sind. Pilzvergiftungen sind sowohl für den Kollegen in der Klinik, als auch für den Notarzt vor Ort sehr selten.