Aussage zu Champignons

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.356 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2023 um 18:42) ist von Corinne.

  • Hallo zusammen,

    hier auf der Seite findet man folgende Aussage:

    "Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt und riechen angenehm, sind sie fast immer essbar! Erweiterter Hinweis: Eine sehr seltene rötende Karbol-Champignon-Art soll in Frankreich schon aufgetaucht sein. Diese wäre giftig, riecht aber auch nach Karbol und nicht angenehm pilzig-anisartig!"

    https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/…senegerling.htm

    Welche Ausnahmen sind mit "fast immer" gemeint?

    Falscher Waldegerling, Agaricus Freierei, und Falscher Wiesenegerling, Agaricus Pseudopartensis, können ja nicht gemeint sein, denn sie riechen ja NICHT pilzig-angenehm.

    Was sind also die Ausnahmen (giftige Arten, die röten und pilzig-angenehm riechen) und wie können sie dann erkannt werden?

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo

    Wenn man sich tiefer mit dieser eher schwierigen Gattung beschäftigen will, kommt man nicht an spezifischen Literatur vorbei. Ausserdem die neusten Erkenntnisse aus den Research Berichte Frontiers | Multigene Phylogeny and Morphology Reveal Three Novel Species and a Novel Record of Agaricus From Northern Thailand

    plus Taxonomy -> Taxonomy browser (Agaricus)

    Ich habe mir die Literatur -> Fungi Europaei, Volume 1: Agaricus beschafft aber das ganze ist so im Wandel, daher eher die neusten Erkenntnisse in den Resarch Berichte konsultieren.

    BG Andy

  • Hi.

    Siehe hier.

    Zusätzlich: Agaricus bresadolanus rötet zwar nicht so intensiv (eher ein leichtes Rosa anlaufen), soll aber auch zu Vergiftungen geführt haben. Der hat auch nicht zwangsläufig einen unangenehmen Geruch sondern sogar gerne mal eine Anis-Komponente dabei.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Siehe hier.

    Zusätzlich: Agaricus bresadolanus rötet zwar nicht so intensiv (eher ein leichtes Rosa anlaufen), soll aber auch zu Vergiftungen geführt haben. Der hat auch nicht zwangsläufig einen unangenehmen Geruch sondern sogar gerne mal eine Anis-Komponente dabei.

    Vielen Dank für die Antwort. Sehr spannend, da lerne ich noch neue Arten kennen.

    Zur hier gesuchten Ausnahme passen Agaricus Freirei und Agaricus Pseudopratensis aber beide nicht, da sie zwar röten (können), aber eben auch nicht pilzig angenehm riechen.

    Agaricus bresadolanus ist ebenfalls keine der gesuchten Ausnahmen, da er ja essbar ist.

    Mir ging es um folgende Aussage:

    "Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt und riechen angenehm, sind sie fast immer essbar!"

    "Fast immer" bedeutet doch, dass es auch Champignons geben muss, die röten, angenehm riechen und mindestens ungenießbar (oder sogar giftig) sind. Die drei von dir bzw. in dem Link angeführten Beispiele passen hierauf nicht, da die zwei im Link nicht angenehm riechen und der dritte essbar ist.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hi.


    Wie oben geschrieben ist der Geruch kein verlässliches Merkmal, erst recht wenn der Karbol-Geruch generell noch schwächer ausgeprägt ist als bei den ausgeprägteren Stinkern (ich habe nur A. xanthodermus und A. moelleri als persönliche Referenz), die von vielen Leuten auch schon nicht korrekt erschnuppert werden können. Wenn A. freirei dann wirklich regelmäßig nur schwach nach Karbol riecht, wird's nochmal kritischer.

    Agaricus bresadolanus hat nachweislich zu Vergiftungen geführt - hatte ich doch geschrieben. Kann man nachlesen in Field Mycology Vol.15 (4) 113f oder bei den Italienern.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Agaricus bresadolanus hat nachweislich zu Vergiftungen geführt - hatte ich doch geschrieben. Kann man nachlesen in Field Mycology Vol.15 (4) 113f oder bei den Italienern.

    Danke, den Hinweis auf die weiterführende Literatur muss ich wohl überlesen haben. Italienisch ist für mich leider unverständlich und irgendwie funktioniert der Google Übersetzer auf der Seite leider auch nicht.

    Das wäre dann in der Tat eine solche Ausnahme, ABER: Die kann hier auf 123Pilze nicht gemeint sein, denn hier wird Agaricus bresadolanus als essbar mit Relativer Wertigkeit 1 beschrieben.

    Wurzelchampignon, Bewurzelter Champignon, Wurzelnder Egerling, Wurzelnder Champignon (AGARICUS BRESADOLANUS SYN. AGARICUS RADICATUS, AGARICUS ROMAGNESII)

    Es müssen hier also andere Ausnahmen gemeint sein.

    Das mit der "GIftigkeit" dieser Art scheint mir eher vergleichbar mit vielleicht dem Hallimasch zu sein. Eher individuelle Unverträglichkeit als wirklich ein Pilzgift.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hi.

    Ich glaube du bewertest die Speisewert-Angaben von dem 123pilze Lexikon zu sehr als Gesetzmäßigkeit.

    Italienisch kann ich auch nicht, aber google Translate funktioniert ohne Probleme bei mir auf der Seite.

    In Field Mycology sind 2 Personen am selben Gericht erkrankt. Da muss man schon viel Pech haben 2 Leute gleichzeitig mit einer Unverträglichkeit zu erwischen.

    Kann man aber natürlich nicht ganz ausschließen. Gibt ja auch im Gegensatz dazu Leute die Karbolchampignons oder Gerandetknolllige Safranschirmlinge ohne Probleme essen können.

    Probieren würde ich es persönlich aber nicht.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Mister X


    ....und irgendwie funktioniert der Google Übersetzer auf der Seite leider auch nicht.


    Ich übersetze meistens mit DeepL. Bisher gute Erfahrungen gemacht

    Gruß Bernhard

  • Hallo Zusammen

    Danke Schupfnudel für den link.


    Ich habe eure Diskussion verfolgt und die italienische Studie zum Agaricus bresadolanus, soweit es meine Italienischkenntnisse erlauben, gelesen.


    So wie ich es verstehe, wird die Giftigkeit mit Beschwerden im Magen-Darm-Bereich angegeben.

    Dies aufgrund eines Ehepaars, die während zwei Tagen über Symptome wie Übelkeit, Brechreiz, Ohnmachtgefühle klagten.


    Ich habe wie MisterX bisher auch auf die Speisewertangaben auf 123pilze geschaut und bin auch etwas überrascht, dass dort dazu nichts erwähnt wurde.


    Ich für mich erforsche generell Champignons nicht für Speisezwecke, da ich als Laie in der Gattung viel zu unsicher bin.


    Beste Grüsse und danke allen Beteiligten, ich lerne dadurch immer dazu

    Corinne

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    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für

    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • In Field Mycology sind 2 Personen am selben Gericht erkrankt. Da muss man schon viel Pech haben 2 Leute gleichzeitig mit einer Unverträglichkeit zu erwischen.

    Stimmt natürlich. Wäre aber auch denkbar, dass vielleicht die Pilze verdorben waren.

    Aber klar, der Pilz wäre dann besser zu meiden.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Liebe Schupfnudel


    Danke erneut bestens für deine weitere Recherche zum besagten Thema.

    Beste Grüsse

    Corinne

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    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.