Russula ionochlora

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 1.685 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juni 2023 um 14:13) ist von Corinne.

  • Liebe Interessierte


    Die Frühsommerpilze sind ja da und zu meiner Freude auch wieder die Russulas.


    Bei diesen gestern im vorwiegenden Fichtenhabitat (mussten aber wohl auch Buchen und Eichen dabei gewesen sein) gefunden Exemplaren bin ich eigentlich schon sicher, Russula ionochlora vor mir zu haben. Diese sind zusammen mit den Russula cyanoxantha immer die ersten bei uns sehr häufig im Frühsommer erscheinenden Arten.


    Lammellen
    : sehr spröde, dicht stehend, Schneiden glatt.

    Geruch und Geschmack: mild.

    Fleisch: verfärbt sich auch nach längerem nicht.

    Ganz leichte Riefung an der Huthaut.

    In Abgrenzung zumRussula grisea wäre das nicht brüchige Fleisch und die violette Verfärbung unter der bis zu zweidrittel abziehbaren Huthaut meine Argumentation.

    Ich habe keine SP ermittelt (wären ja auch bei beiden identisch) und keine chem. Reaktionen angewendet.


    Hätte allenfalls jemand andere Anregungen, Korrekturen?

    Besten Dank und beste Grüsse und natürlich allen einen tollen Pfingstmontag 🌸

    Corinne



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    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für

    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Corinne,

    das Aussehen passt sehr gut für Russula ionochlora, doch leider auch für R. grisea. Erstere kommt tendenziell auf sandigen, neutral bis leicht saueren Böden vor, während Russula grisea lieber auf basisch-lehmigen Böden erscheint. Was du auf die Schnelle machen kannst, ist, dir aus einer Apotheke oder einem Geschäft für Laborbedarf kristallines Eisen-II-sulfat (von der Farbe hellgrün) zu verschaffen. Dieses wird mit dem Finger auf der Stielrinde verrieben und erzeugt nach etwa drei Minuten eine charakteristische Verfärbung, die bei R. ionochlora und R. grisea durchaus unterschiedlich ist (erst recht bei R. cyanoxantha, dem Frauentäubling). Die Finger bitte hinterher waschen und nicht zwischendurch abschlecken.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Corinne,

    das Aussehen passt sehr gut für Russula ionochlora, doch leider auch für R. grisea. Erstere kommt tendenziell auf sandigen, neutral bis leicht saueren Böden vor, während Russula grisea lieber auf basisch-lehmigen Böden erscheint. Was du auf die Schnelle machen kannst, ist, dir aus einer Apotheke oder einem Geschäft für Laborbedarf kristallines Eisen-II-sulfat (von der Farbe hellgrün) zu verschaffen. Dieses wird mit dem Finger auf der Stielrinde verrieben und erzeugt nach etwa drei Minuten eine charakteristische Verfärbung, die bei R. ionochlora und R. grisea durchaus unterschiedlich ist (erst recht bei R. cyanoxantha, dem Frauentäubling). Die Finger bitte hinterher waschen und nicht zwischendurch abschlecken.

    FG

    StephanW

    Lieber Stephan


    Danke herzlich für deine Begutachtung und Ratschläge.

    Eisen-II-Sulfat hätte ich schon und eigentlich wende ich es Zusammen mit Guajak auch an bei den Täublingen, hatte gestern aber keine Zeit mehr gefunden für die Probe und ich befürchtete schon, dass ohne bessere Klärungen eine genauere Bestimmung nicht möglich ist.

    Es kommen in nächster Zeit hoffentlich sicher weitere FK zum Vorschein, werde es dann nachholen. Die Bodenverhältnisse waren meiner Meinung nach schon eher sauer.


    Noch eine Frage: Ist die Huthaut beim Russula crisea deiner Meinung nach auch so violettverfärbend und nicht eher rosa und das Fleisch im Schnitt mehr brüchig? 🤔 Aber wie du rätst gibt wohl nur die Chemie etwas mehr Gewissheit.


    Herzliche Grüsse und ich werde die Probe bald nachholen können👍

    Corinne

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    Einmal editiert, zuletzt von Corinne (29. Mai 2023 um 15:51)

  • Hallo Zusammen

    Ich hätte jetzt auch auf die schnelle auf R. grisea getippt...

    Aber so auf die schnelle bestimmt man halt auch kein Russula 😉, ausser man hat viel Felderfahrung. Bin schon gespannt, wann ich mein erster Russula für das Jahr bestimmen darf, im Moment sind die Schnecken schneller als ich. BG Andy

  • Hallo Zusammen

    Ich hätte jetzt auch auf die schnelle auf R. grisea getippt...

    Aber so auf die schnelle bestimmt man halt auch kein Russula 😉, ausser man hat viel Felderfahrung. Bin schon gespannt, wann ich mein erster Russula für das Jahr bestimmen darf, im Moment sind die Schnecken schneller als ich. BG Andy

    Hallo lieber Andy


    Danke auch dir fürs Begutachten und Bewerten.
    Ja bei den Russulas darf wohl nie Eile angesagt sein (ausser beim Wettlauf mit den Schnecken...😉) und sonst muss ich mich mit der Bestimmung auf Artenebene zufriedengeben.

    Hoffe fest, dass wenigstens Eisen II Sulfat Proben und SP für euch bald folgen werden..

    Beste Grüsse und viel Geduld auch dir mit den Russulas 😀

    Corinne

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    2 Mal editiert, zuletzt von Corinne (1. Juni 2023 um 20:11)

  • Hallo Corinne,

    auf die Huthautfarben darf man bei den Griseinae nicht viel geben. Ich hatte schon hellgrüne ionochlora, hellgelbe grisea usw. Aber dass du Eisensulfat hast, ist ganz hervorragend. Bei grisea ergibt sich nach SARNARI ein lebhaftes Orange, bei ionochlora ein Rosaorange mittelmäßiger Intensität. Die Sporenpulverfarbe ist bei grisea 2c, bei ionochlora dagegen 2a, also deutlich blasser.

    FG

    StephanW

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  • Hallo Corinne,

    auf die Huthautfarben darf man bei den Griseinae nicht viel geben. Ich hatte schon hellgrüne ionochlora, hellgelbe grisea usw. Aber dass du Eisensulfat hast, ist ganz hervorragend. Bei grisea ergibt sich nach SARNARI ein lebhaftes Orange, bei ionochlora ein Rosaorange mittelmäßiger Intensität. Die Sporenpulverfarbe ist bei grisea 2c, bei ionochlora dagegen 2a, also deutlich blasser.

    FG

    StephanW

    Lieber Stephan


    Danke erneut! Freue mich auf baldige Proben.

    PS: Das mit der Huthautfarbe habe ich mich unglücklich ausgedrückt, ich meinte damit die Fleischfarbe welches unter der abgezogenen Huthaut zum Vorschein kommt.. (wie auf der zweitletzten Aufnahme)

    Beste Grüsse

    Corinne

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  • Hallo,

    ohne die Sporenpulverfarbe oder die Eisen(II)sulfat Reaktion zu kennen würde ich hier noch nicht den Frauentäubling Russula cyanoxantha aus dem Kreis der möglichen Kandidaten verabschieden. Erst recht, wenn der Geschmack vollständig mild war, denn die Griseinae wie R.ionochlora sind eher etwas pikant in den Lamellen. Trockene Frauentäublinge bekommen gelblich getönte Lamellen, die dann auch nicht mehr elastisch-speckig sind. Daher aussporen lassen oder Eisen(II) testen - Eisen(II)sulfat-Reaktion bei Täublingen

    KOH Proben und SP für euch bald folgen werden..

    KOH brauchst du bei Täublingen nur für ganz spezielle Fragestellungen. Ein Sporenabdruck ist hingegen sehr wichtig.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo,

    ohne die Sporenpulverfarbe oder die Eisen(II)sulfat Reaktion zu kennen würde ich hier noch nicht den Frauentäubling Russula cyanoxantha aus dem Kreis der möglichen Kandidaten verabschieden. Erst recht, wenn der Geschmack vollständig mild war, denn die Griseinae wie R.ionochlora sind eher etwas pikant in den Lamellen. Trockene Frauentäublinge bekommen gelblich getönte Lamellen, die dann auch nicht mehr elastisch-speckig sind. Daher aussporen lassen oder Eisen(II) testen - Eisen(II)sulfat-Reaktion bei Täublingen

    KOH Proben und SP für euch bald folgen werden..

    KOH brauchst du bei Täublingen nur für ganz spezielle Fragestellungen. Ein Sporenabdruck ist hingegen sehr wichtig.

    LG Thiemo

    Lieber Thiemo


    Danke auch dir für deine Expertise und fürs in Betracht ziehen des Russula cyanoxantha.
    Obschon gerade der jüngere FK auf mich keinen trockenen Eindruck machte, kann deine Einschätzung wohl sicher auch eine Möglichkeit darstellen.

    Ich dachte zudem, den Frauentäubling langsam mit seinem doch sehr markanten nussigen Geschmack langsam intus zuhaben, zumal dieser äusserst zahlreich zu finden ist. Aber wohl auch hier keine Regel ohne Ausnahme und Geruch und Geschmack sind wohl gerade für mich kein verlässliches Indiz.😊


    Liebe Grüsse und hoffentlich bis bald

    Corinne

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    Einmal editiert, zuletzt von Corinne (30. Mai 2023 um 00:32)

  • Liebe Beteiligte


    Wie euch und Stephan StephanW versprochen wollte ich Eisen-II- Sulfat und Guajak Proben nachliefern, doch das nun sehr heisse und langanhaltende trockene Wetter lässt Täublingsfunde nur spärlich finden. Somit kann ich momentan nur mit diesen drei kleinen FK dienen.


    Hier vermute ich nun aufgrund von der EisenProbe R. ionochlora. Gefunden erneut im kalkreichen überwiegenden Fichtenhabitat.


    Geruch: mild

    Geschmack : mild, ganz leichte schärfliche Tendenz in den Lammellen

    Lammellen: brüchig, eng stehend, keine Zwischenlammellen, Schneiden glatt

    Hut: Huthaut lässt sich zu 1/3 abziehen


    Eisen II-Sulfat am Stiel und Lammellen: blass orangerosa


    Speziell ist die Guajak Probe (nach 8 Sekunden): dunkelgelb (?)


    SP kann mit dieses kleinen trockenen FK keines mehr beschafft werden.
    Aber diese sollte ja bei R. ionochlora und bei R. grisea identisch sein. R. cyanoxantha mit weissem SP sollte auf Eisen II negativ reagieren, somit sollte dieser eher nicht in Frage kommen.
    Und wie Thiemo Steigerwaldpilzchen ja schrieb, kann bei trockenen FK die Brüchigkeit der Lammellen nicht immer für repräsentativ gelten.


    Wie gesagt sind die Funde noch spärlich, dennoch stelle ich die mal Bilder rein, aber mit den nächsten Regengüssen werden sicherlich die Täublinge wieder üppig in für Proben in besseren Qualitäten folgen.👍


    Beste Grüsse und danke jenen, die reinschauen wer Interesse hat🌸

    Corinne


    Eisen II Sulfat Stiel und Lammellen:



    Guajak nach 8 Sek:

    Bilder

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    4 Mal editiert, zuletzt von Corinne (1. Juni 2023 um 20:17)

  • Hallo Corinne,


    so ein Ergebnis bei der Reaktion mit Eisen(II)sulfat schließt den Frauen-Täubling aus. Damit wäre zumindest sicher bei einer Griseinae. Jetzt konntest du zudem den oft vorhandenen, etwas schärflichen Geschmack der Lamellen wahrnehmen.

    Makroskopisch betrachtet würde ich R.ionochlora für am wahrscheinlichsten halten. Der ist typischerweise klein, mehrfarbig und wächst in dem von dir benannten Habitat.

    Sporenpulver hattest du leider keines erhalten können, wäre ohnehin ähnlich aber oft bei R.ionochlora etwas heller als bei R.grisea. Letzterer bevorzugt warme Standtorte, Laubwälder oder Parks.


    Dein Guajak ist frisch? Die negative Reaktion nach 8Srkunden ist ungewöhnlich.


    LG Thiemo

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  • Lieber Thiemo


    Danke dir ganz herzlich für deine Begutachtung!

    Dann scheine ich diesmal mit meiner Vermutung aufgrund der Bestimmungsmerkmale zu R. ionochlora allenfalls richtig zu liegen zu dürfen.


    Die Guajak Probe nach 8 s. hat mich eben auch irritiert, deshalb mein gesetztes (?).

    Ich habe es zusammen mit dem Eisen II und der Kalilauge erworben, ist eigentlich noch nicht so lange her. Wie lange schätzt du die Haltbarkeit ein?


    Beste Grüsse
    Corinne

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  • Hallo nochmal,


    Um die Feinheiten bei der Täublingsbestimmung zu sehen hält die Guajak Tinktur nur ca.1 Jahr. Muss also regelmäßig frisch bezogen werden.

    LG Thiemo

    Danke Thiemo!


    PS: sollte somit noch frisch sein..

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  • Das mit der Guajak-Reaktion ist dann schon interessant. Ich habe mal die Liste durchgeschaut, welche Reaktion die Griseinae am Stiel im Normalfall zeigen sollten:

    ++ - R. ionochlora
    ++ - R. grisea
    +++ - R. aeruginea
    ++ - R. medullata
    +/++ - R. galochroa
    +/++ - R. anatina
    ++ - R. faustiana
    0 - R. subterfurcata
    0 - R. atroglauca/stenotricha
    +/++ - R. sublevispora

    Die zwei mit negativer Reaktion sind (nur?) mit der Pappel als Mykorrhiza-Partner vergesellschaftet und die wird es in dem Fichtenwald wahrscheinlich nicht gegeben haben. Daher scheint die Reaktion hier irgendwie abweichend zu sein. Teste doch am nächsten Schwärz- oder Weißtäubling ob dein Guajak noch funktioniert - das muss ausgenblicklich dunkelblau werden.


    edit Corinne
    0/+ - R.parazurea


    Hatte ich noch vergessen. Da würde Guajak passen, aber so vom Gesammteindruck (u.a. ohne bereifte Huthaut) weis ich nicht so recht.

    LG Thiemo

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    2 Mal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (2. Juni 2023 um 10:28)

  • Vielen lieben Dank Thiemo. Studiere es noch im Detail.

    Beste Grüsse

    Corinne

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  • Hallo liebe Beteiligte


    Es liess mir übrigens keine Ruhe und ich suchte dann noch weiter nach einem halbwegs brauchbaren Objekt für SP Entnahme. Hatte dann noch einen auch trockenen FK und auch im überwiegenden Fichtenhabitat gefunden.

    Lammellen auch sehr brüchig.


    StephanW: Das SP resultierte hellgelb, somit kann zumindest R. cyanoxantha ausgeschlossen werden.


    Steigerwaldpilzchen: Habe auch noch nachgeschaut: das Guajak und Eisen II sind 7 Monate alt. Sollte demnach noch brauchbar sein.


    Somit denke ich, dass (bis auf die nicht plausible Guajak Reaktion nach 8 s.) R. ionochlora oder R. grisea wohl am ehesten zutreffend wäre.


    Hier noch die Aufnahmen mit SP und nochmaliger Eisen II Sulfat und Guajak Entnahme:


    Beste Grüsse und allen einen schönen Sonntag

    Corinne


    ä


    Eisen II Sulfat und Guajak nach 8 s:

    (Entschuldigt das unscharfe Bild)

    Und nach 30 s: (später dann blaugrün)

    Bilder

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  • Hi,


    Cremefarbenes Sporenpulver und eine schmutzig orangefarbene Eisen(II)sulfatreaktion ist ja dann gleich ein Doppel K.O. für den Frauentäubling.


    Also sind wir bei einem mittelgroßen milden Cremesporer mit graulila Hutfarben = Griseinae.


    Die Sektion ist seit jeher reichlich verzwickt, so dass hier eine mikroskopische Untersuchung meist unerlässlich ist.

    Makroskopisch kann man auch noch etwas rausholen, wenn man alle für Mykorrhiza relevante Baumarten und die Bodenbeschaffenheit am Fundort erfasst, denn einige Täublinge sind hier sehr festgelegt. Stephan hat dir schon den Tip gegeben, dass saure Böden weniger zu R.grisea passen.


    Evtl. würde die exakte Sporenpulverfarbe helfen. Wenn du dein Sporenpulverhäufchen zwischen zwei gläsernen Platten (Objektträgern) einklemmst bekommst du eine einheitliche Schicht um die feinen Abstufungen wie IIa, b, c überhaupt rauszubekommen.

    Auf sauren Böden (normal unter Laubbäumen) wächst R.parazurea, den ich mir aber makroskopisch wie gesagt anders vorstelle. Hier würde natürlich ein kurzer Blick durchs Mikro reichen (genetzte Sporen von R.parazurea), sofern vorhanden. :wink:

    LG Thiemo

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  • Cremefarbenes Sporenpulver und eine schmutzig orangefarbene Eisen(II)sulfatreaktion ist ja dann gleich ein Doppel K.O. für den Frauentäubling.

    Ja, für mich auch. Für mich ist das Weiss ihres Sporenpulvers geradezu Maßstab für Weiss. Andrerseits ich würde aber behaupten, daß es Frauentäublinge sind.

    Gruß - Franz

  • Lieber Thiemo


    Danke so vielmals für deine erneute Hilfeleistung!

    Das spärlich kleine Sporenpulver Häufchen konnte ich nicht weiter verwenden und ich war schon froh, dass Bisschen zusammenzubringen.

    Betreffend den Bodenverhältnissen gehe ich somit bei allen FK von weniger sauren Böden aus.

    Ich hoffe jetzt auf den für nächste Woche versprochene Regen unf auf baldiges üppiges Täublingsvorkommen (wenn es so wird wie letztes Jahr wäre das phantastisch).


    Aber dieses Jahr möchte ich anfangen, langsam auch die Täublinge genauer zu Bestimmen, wenigstens auf makroskopischer Ebene und werde deine und Stephan‘s (und auch die anderen) Empfehlungen zur bestmöglichen Bestimmung dann anwenden und ich weiss jetzt, worauf ich noch zusätzlich achten muss.😀

    Beste Grüsse und danke erneut herzlich 🌸

    Corinne

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  • Das spärlich kleine Sporenpulver Häufchen

    Hallo Corinne,

    das Sporenpulverhäufchen war schon groß genug, nur hätte man es noch mehr zusammenschieben und mit einem Deckgläschen oder einer Messerschneide plattdrücken müssen. Es sieht mir jedenfalls eher nach IIa als nach IIc aus, und dann wärest du bei R. ionochlora und nicht bei R. grisea. R. parazurea ist im gesamten Alpenraum, also auch in der Schweiz nach EINHELLINGER wohl ein seltener bis sehr seltener Pilz, in Bayern konnte er ihn z. B. fast nirgends finden.

    Das mit deinem Guajak bleibt rätselhaft. Guajak kann theoretisch bei falscher Lagerung (kühl und dunkel, am besten in einem Keller) innerhalb weniger Wochen kaputt sein. Bitte teste schnellstmöglich an einem verfügbaren Schwärz- oder Weißtäubling, ob es noch tut. Wie Thiemo schon schrieb, muss es innert ein bis zwei Sekunden schwarzblau werden, sonst ist es nicht mehr wirklich gut, und es müsste Nachschub her.

    FG

    StephanW

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    Einmal editiert, zuletzt von StephanW (6. Juni 2023 um 23:00)

  • Lieber Stephan


    Danke dir so vielmals für deine Begutachtung.


    Die genaue Farbdefinitionsbestimmung (II a, II c) gerade für die beiden Täublingsarten r. Ionochlora und r. grisea habe ich weder auf der Sporenpulverfarbetabelle von Marxmüller, noch bei Kränzlin noch bei Romagnesi gefunden/gesehen. Nur die rudimentäre Bezeichnung „hellgelb“ für beide Arten habe ich im Netz gefunden. Somit ging ich davon aus, dass die beiden in der gleichen Farb-Abstufung zu finden sind. Hättest du mir allenfalls ein Tipp zu deiner Quelle?

    Zudem werde ich das SP nächstes Mal mit einem Deckgläschen, wie auch von Thiemo geraten, bestimmen.


    Guajak muss ich wohl ersetzen. Schwärze- und Weisstäublinge habe ich leider noch nie noch schon im Frühsommer gefunden, war letztlich dennoch an den gewöhnlichen Fundorten für diese Art vorbeigegangen, aber ich, muss da noch Geduld haben.


    Beste Grüsse
    Corinne

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    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Meine Quelle ist der ROMAGNESI, 2. Auflage, S. 279 (R. ionochlora) und S. 293 (R. grisea). Im SARNARI steht über die Sporenpulverfarbe das Gleiche.

    FG

    StephanW

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  • Meine Quelle ist der ROMAGNESI, 2. Auflage, S. 279 (R. ionochlora) und S. 293 (R. grisea). Im SARNARI steht über die Sporenpulverfarbe das Gleiche.

    FG

    StephanW

    Lieber Stephan

    Vielen lieben Dank für deine detaillierten Angaben.

    Beste Grüsse

    Corinne

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