Scheidenstreiflinge in der Pfanne... ein Test!

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 978 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. August 2023 um 15:06) ist von Uwe58.

  • Hallo Pilzfreunde

    Dieses Jahr habe ich mich ein wenig mit Scheidenstreiflingen beschäftigt. Ein hübscher, gut zu bestimmender Speisepilz.

    Eigentlich fasziniert mich so ziemlich alles aus der Gattung Amanita, und dass es unter den Amanitas wertige Speisepilze gibt, ist ebenso interessant, wie dass es welche unter den Cortinarien gibt.

    Bisher ist mir ausschließlich Amanita fulva crocea (Rotbrauner Scheidenstreifling) in die Finger gekommen, davon dann wiederum reichlich. Durch seine spezielle warmrehbraune Farbe und der orangen bis braunen Flecken außen auf der Volva ist er zudem Recht einfach anzusprechen.

    Da es echt viele letztes Wochenende gab, konnte ich eine reine Scheidenstreiflingspfanne machen, was super ist, wenn man den artspezifischen Geschmack erkunden will.

    Die Pilze waren nach 3 Minuten optisch soweit, dass sie gar aussahen. Ich habe sie länger gegart, ca 10 min. Dann waren sie bereits teilweise kross. Teilweise aber auch noch völlig weich.

    Ich habe Butter, Pfeffer, Salz verwendet, that's it.

    Ich muss sagen, ich fand die Scheidenstreiflinge enttäuschend. Sie haben einen relativ dezenten Geschmack gehabt, also waren jetzt nicht geschmacksneutral, aber dieser Geschmack konnte mich überhaupt nicht begeistern. Er wird somit nicht in meine Sammelliste aufgenommen werden.

    Als Füllpilz mag er funktionieren... In geschmorten Mischpfannen, oder Suppen beispielsweise.

    Vielleicht habe ich auch einfach noch nicht die richtige Art oder die passende Zubereitung

    Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Pilz?

    Viele Grüße

    Reike

    5 Mal editiert, zuletzt von ReikeT (13. August 2023 um 10:05)

  • Hallo Reike

    Der kommt bei mir immer mit den anderen Pilze in einem Mischgericht. Schmeckt gut aber auch nicht mehr, leider ist der Transport ja jeweils eine Problematik -> zerbrechlich und schnell vergänglich. BG Andy

  • Lieber Reike


    Danke für deine Berichterstattung zu deinen kulinarischen Ergebnissen zu den Scheidenstreiflingen. Ich habe sie bislang auch noch nie für Speisezwecke aus den von Andy genannten Gründen entnommen.


    Sind aber sicherlich sehr schöne Pilze.


    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Reike,

    der Pilz in deiner Anfrage ist nicht Amanita crocea, sondern Amanita fulva. Amanita crocea sieht ziemlich anders aus, hat z. B. einen stark genatterten Stiel und eine nicht eng anliegende Volva, die zudem noch auf der Innenseite aprikosenrosa gefärbt ist, und ist auch um einiges größer.

    Ob es eine gute Idee ist, Amaniten zu essen, ehe man sie richtig bestimmt, weiß ich nicht. Das kann gut ausgehen, muss aber nicht. Es gibt z. B. Amaniten, bei denen der Ring abgefallen ist oder von Schnecken weggefressen wurde, und die dann einen Scheidenstreifling vortäuschen. Aber du sagtest ja schon, dass der Scheidenstreifling (welcher auch immer es nun ist) nicht so der kulinarische Burner ist. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen, also muss man da kein Risiko eingehen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

    Einmal editiert, zuletzt von StephanW (12. August 2023 um 23:37)

  • Ich persönlich finde Scheidenstreiflinge ziemlich heikel. Ich finde z.B. den Rotbraunen Scheidenstreifling und den Isabelfarbenen Wulstling kaum teilweise unterscheidbar, wenn der Ring beim Wulstling fehlt (zumindest nach den Fotos hier auf 123Pilze). Ich habe auch schon schmächtige Pantherpilze mit gerieftem Rand und sehr schmaler Knolle gefunden, die man leicht für Scheidenstreiflinge hätte halten können.

    Am ehesten würde für mich vielleicht noch der Riesenscheidenstreifling in Fragekommen, der wohl leichter bestimmbar ist. Bei uns aber bisher nicht aufgetaucht.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Das ist jetzt nicht dein Ernst? Der Rotbraune / Fuchsige Scheidenstreifling ist so gut wie unverwechselbar!

    Lustig...wohl wieder ein klassischer Fall von welche Pilze verwechselbar sind liegt im Auge des Betrachters.

    Ich finde die sehr ähnlich. (wenn der Ring beim Wulstling fehlt!)

    Isabellfarbige Wulstling, Kammrandiger Wulstling (AMANITA ELIAE)

    Rotbrauner Scheidenstreifling, Rotbrauner Streifling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Gelbbr舫nlicher Scheidenstreifling (AMANITA FULVA)

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo Stephan

    Natürlich ist das A. fulva! Als solchen habe ich ihn auch bestimmt. Warum ich hier den falschen wissenschaftlichen Namen verwendet habe, weiß ich nicht, vermutlich weil ich nebenbei in der Literatur noch über andere Arten geschmökert habe. Gerade das von mir benannte Bestimmungsmerkmal mit den rotbraunen Flecken auf der Volva ist natürlich ein Abgrenzungsmerkmal des A. fulva. Auch sämtliche Amanitas in der Pfanne sind fulvas, da ist nicht eine andere Art bei, insbesondere auch kein crocea. Vielen Dank für Deine Klarstellung, ich hab's oben angepasst. Und ich gebe Dir Recht, Amanitas essen ohne sie richtig bestimmen zu können, kann schnell zum Problem werden. In diesem Fall war ich mit mehreren PSV auf Exkursion und wir haben die Funde ausführlich besprochen.

    Viele Grüße

    Reike

  • Am ehesten würde für mich vielleicht noch der Riesenscheidenstreifling in Fragekommen, der wohl leichter bestimmbar ist.

    He MisterX,

    Vor 2 Jahren habe ich Mal den Riesenscheidenstreifling gefunden und zur näheren Bestimmung mit nach Hause genommen. Ein Fundort mit 5 Fruchtkörpern.

    Ich fand ihn gut bestimmbar, bin zur Absicherung aber nochmal zum PSV, der ihn bestätigte.

    Ich hab ihn dann auch gegessen und fand ihn sehr schmackhaft. Auf Grund seiner Gefährdungssituation nehme ich ihn nun aber nicht mehr mit, obwohl ich ihn seither noch 2 weitere Male gefunden habe.

    Viele Grüße

    Reike

  • Hallo zusammen,

    Ich muss sagen, ich fand die Scheidenstreiflinge enttäuschend. Sie haben einen relativ dezenten Geschmack gehabt, also waren jetzt nicht geschmacksneutral, aber dieser Geschmack konnte mich überhaupt nicht begeistern. Er wird somit nicht in meine Sammelliste aufgenommen werden.


    Als Füllpilz mag er funktionieren... In geschmorten Mischpfannen, oder Suppen beispielsweise.


    Vielleicht habe ich auch einfach noch nicht die richtige Art oder die passende Zubereitung

    Ich teile deine kulinarische Einschätzung und nehme den noch nicht mal als Füllpilz mit.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Ich finde die sehr ähnlich. (wenn der Ring beim Wulstling fehlt!)

    Hallo

    Wer Amanitas sammelt, muss grundsätzlich den ganzen Pilz betrachten. Hättest du von beiden Arten die Stielbasis gezeigt, wäre das Problem gelöst. Pilze nur von oben ist sinnlos. Von Oben kann man auch nicht das Stockschwämmchen vom Gifthäubling unterscheiden.