Was ich Euch schon lange mal fragen wollte

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.718 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Januar 2020 um 20:04) ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde, an die Sachverständigen

    Wie haben seit 35 Jahren eine Korkenzieher-Haselnuss vor der Haustür stehen. Nun ist vor ca. 3 Jahren am Fuße ein Porling gewachsen. Meine Heide liegt mir nun ständig in den

    Ohren, dass diesere Pilz eventuell den ganzen Baum schädigt. Ich würde ihn gern wachsen lassen, weil ich denke, dass er sich noch 10 Jahre wehrt.

    Soll ich ihn doch lieber entfernen? Welcher Meinung seit Ihr?






    Mit lieben Gruß Fred

  • Hallo Fred,

    indem du den Fruchtkörper entfernst, ist ja der eigentliche Pilz, das Myzel, nicht weg. Das bringt also eher nicht so viel. Also lasst den Dingen ihren Lauf und erfreut euch noch so lange wie möglich an eurem Bäumchen. Gesunde Bäume können sich schon sehr erfolgreich gegen "Zersetzer" zur Wehr setzen, das ist also ein Zeichen, dass der "Korkenzieher" eventuell schon angeschlagen war. Das ist halt Natur.:wink:

    LG Thomas

  • Hallo Fred

    Bin nicht unbedingt ein Fachmann aber ich kann Dir meine Meinung hierzu sagen.

    Ich denke das eine Entfernung des Fruchtkörpers dem Bäumchen eher schadet als nützt. Warum?

    Der eigentliche Pilz , nämlich das Mycel sitzt im Holz und könnte dann versuchen einen neuen Fruchtkörper zu bilden und dem Baumm damit

    nochmehr Nährstoffe zu entziehen.

    Ich würde der Natur da Ihren Lauf lassen. Vieleicht schon mal ein neues Bäumchen( Ableger / Steckholz) pflanzen falls der Pilz den Baum irgendwann mal killt-

    Korkenzieherhasel wächst rasant!

    Ansonsten kannst Du mal bei Arbofux reinschauen, das ist für mich der "Goldstandard" für alle Gehölzfragen. Da steht auch was zu Baumpilzen

    arbofux - Diagnose-Datenbank für Gehölze

    Liebe Grüsse

    Ulrich

  • Hallo Fred

    Das sind Lackporlinge, vermutlich Flache (Flache Lackporlinge können manchmal auch sehr dick sein).

    Du kannst mal googeln, wie aggressiv der Pilz ist. Es gibt da Baumforen oder ähnliches, die solche Fragen gut beantworten können.

  • Hallo Kardi!


    ich würde den Pilz auch dran lassen, aus den oben beschriebenen Gründen.


    wie ein Ganoderma applanatum sieht er mich zwar nicht so ganz an, aber sollte er es sein, dann kannst du die Hutkruste leicht mit dem Finger eindrücken. Das geht bei den meisten anderen nicht!


    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Moin Fred,

    ich würde das Teil auch dranlassen.

    Lackporlinge verursachen eine Weißfäule im Wurzel- und unterem Stammbereich.

    Nach meiner Erfahrung zählen sie auch nicht zu den agressiven Holzzerstörern, so dass ihr bestimmt an Beiden (Baum und Pilz) noch Freude haben könnt.

    Insgesamt ist das bei diesen bodenbürtigen Pilzen aber ohne eingehende Untersuchung immer ein wenig Spekulation ....

    VG Jan

    • Offizieller Beitrag

    Servus, Fred!

    Das ist tatsächlich eher ein Zeichen, daß die Weide nicht bei bester Gesundheit ist.
    Aber mit einem Lackporling kann sie noch ganz gut etliche Jahre leben. Hallimasch, Wurzelschwamm oder Schwefelporling wären schlimmer. Phellinus oder Inonotus wäre noch besser (die versuchen, ihren Wirt möglichst lange am Leben zu halten).

    Das Mycel iinteressiert es herzlich wenig, ob du die Fruchtkörper entfernst oder dran lässt. Das wird auch nicht automatisch mehr Energie aus dem Wirt ziehen um neue Fruchtkörper zu basteln, wenn diese entfernt werden.

    Ob's nun ein Wulstiger (Ganoderma australe) oder ein Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum) ist, kann man so vom Äußeren nicht klar sagen. macht für den Baum auch keinen Unterschied. Unterscheiden kann man die beiden manchmal an der Dicke der Hutkruste (darum auch der Hinweis von Alex, ist aber nicht immer zuverlässig). Viel öfter aber an der Farbe vom Kontext (Hutfleisch im Schnitt) und mit etwas Glück bei mehrjährigen fruchtkörpern daran, ob zwischen den einzelnen Röhrenschichten im Schnittbild ein deutliches Mycellager erkennbar ist oder nicht. Und freilich an der Sporengröße - wenn man denn Sporen findet und ein Mikroskop mit Messvorrichtung nutzen kann...


    LG; Pablo.

  • Hallo Ihr Lieben, es ist einfach schön, Euch mit Eurem Rat zu wissen..

    Alles ist gut, nur die Anrede "Bäumchen" gefiel meiner Heide nicht.Hi,hi! Zum 40 Geburtstag bekam sie von ihren Kindern das Bäumchen

    gesetzt. Dann wurde es größer und fast täglich kommen die Eichhörnchen zum Baum. Der trägt im Sommer wie verrückt Nüsse.

    Nun erfreuen wir uns an dem Pilz und hüten ihn weiter, weil die Enkel immer versuchen, ihn abzutreten. Wir werden in Konkurrenz mit dem

    Pilz treten. Also, vielen Dank für Eure Einschätzung. Mein NIchtgedanke , dass das Mycel ja Schaden anrichten kann, ärgert mich.



    Lieben Gruß

    Fred

  • Halllo Fred,

    dann nehm ich natürlich das Bäumchen zurück, :D und mache einen kleinen Baum daraus. (Das Wort Busch hatte ich mir eh verkniffen :cool:)

    Die Verbundenheit Deiner Frau mit dem Baum ist doch wunderbar.

    Grüßle

    RudiS

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Und ich nehme die "Weide" zurück.
    Steht ja oben, Korkenzieherhasel - da ging bei mir was durcheinander beim Schreiben. :confused:


    LG, Pablo.