Hallo,
So langsam trauen sie sich heraus. Es hat zwar nicht ansatzweise den Korb gefüllt, aber das war auch gar nicht der Anspruch. Zumindes eine Fülle von Arten gibt es.
1. Junger Fleischroter Speise-Täubling Russula vesca (mit sehr biegsamen Lamellen )
Gutes Merkmal sind die in Stielnähe Y-artig gegabelten, weißen Lamellen in Verbindung mit einem fleisch-/schinkenfarbigen Hut.
Daheim war er schon etwas spröder, aber das Eisen(II)sulfat bestätigt die Bestimmung (zügig orangebraun).
2. Schöner Myxo - nicht näher untersucht:
Edit: Ceratiomyces fruticulosa var. porioides-Geweiförmiger Schleimpilz. Danke an Veronika
3. Rotstieliger Ledertäubling Russula olivacea
Das ist ein großer, festfleischiger Täubling, mit dottergelben Sporenpulver und milden Geschmack. Der Hut ist sehr vielfarbig sein, aber wie der Name (olivacea) schon sagt, meist mit eingemischen Olivtönen. Der äußerste Hutrand ist meist purpurrötlich und die Farbe zieht es auf die Lamellenschneiden am Hutrand. Der Stiel ist gern rötlich überhaucht, kann aber auch völlig weiß sein.
Ein typisches Merkmal ist die konzentrisch runzelig-furchige Hutoberfläche, v.a. am Hutrand.
Mit etwas Chemie geht's noch einfacher: Die Art reagiert mit Phenol purpurviolett. Das ist fast schon ein Alleinstellungsmerkmal! Zwei ganz nah verwandte Arten reagieren auch, die aber keine isoliertwarzigen Sporen haben.
4. Champignons - wollte ich eigentlich nicht weiter bestimmen - aber ich gehe mal von einem Schiefknolligen Anis-Champignon Agaricus cf. essettei aus. Die feinen Schüppchen hatten nur die ganz jungen, der alte war fast glatthütig.
5. Madenfreier Perlpilz Amanita rubescens verdient es erwähnt zu werden (Okay, die Knolle hatte was...)!
6. Kartoffelbovist Scleroderma sp.
7. Ein Schwärz-Täubling der nicht auf einen gängigen Namen hört. Die Sektion ist gerade im Umbruch, da doch einige Arten Aggregate darstellen. Nach gängigen Schlüsseln hört dieser hier vorläufig auf Russula anthracina var. insipida / Russula atramentosa s. Sarn.
Der Pilz ist vollkommen mild (auch in den Lamellen) und schwärzt zügig ohne vorher zu röten. Die recht dichtstehenden Lamellen haben einen (schwach) fleischfarbenen Reflex aber das kamm man auch falsch bewerten.
Es ist (offensichtlich) kein R. nigricas (Lamellendicke), kein R. acrifolia (Geschmack), kein R. adusta (Geruch, röten). Nach Ansicht unterm scharfen Glas, kann man auch R. albonigra (keine gelben Einschlüsse in Zystiden, anderes Sporenornament), R. densifolia (keine blasigen Huthautelemente, makroskopisch generell andere/zweifarbige Hutfärbung) und R. densissima (Blasige Haare, Sporengröße) ausschließen. Es bleibt nur eine Art aus dem Anthracina-Komplex. Ein Exikat wird aufgehoben, mal sehen was die Zukunft bringt.
8. Ockergelber Täubling Russula ochroleuca
Einheitlich gelb, geruchlos und leicht scharf. Wer unsicher ist kann Lauge auf den unteren (gelblichen) Stielteil bringen, der färbt sich dabei rot (->Velumreste).
9. Imme wieder schön der Klebrige Hörnling Calocera viscora
10. Ich denke das wollen mal große Kamm-Korallen Clavulina cristata werden.
11. Die Stielbasis riecht nach Honig-Schleimfuß Cortinarius stillatitius
12. *umdreh* leider schon komplett zerfressen: Ein Reifpilz Cortinarius caperatus
13. Würzige Tellerlinge Rhodocybe gemina
14. Gut das ich grad zum Tellerling fotografieren stehngeblieben bin: Echte Knoblauchschwindlinge Mycetinis scorodonius
15. Letzter Täubling für heute: Buckel-Täubling Russula caerula - In den hiesigen Kiefern-Wäldern ein Massenpilz. Kaum zu verkennen, bei Zweifel bittere Huthaut und mildes Fleisch prüfen.
16. Auf Nadelstreu: Käsepilzchen Marasmius wettsteinii
17. Tja, wer kennt mich? Hübsch auf jeden Fall:
LG Thiemo