Hallo pilsfreund ,
danke für deine reflektierte Analyse. Ich stimme dir völligst zu.
Sogar das Thema "Culinary use" wird dort dokumentiert.
Witzigerweise bezieht sich der Abschnitt als Quelle auf die Studie von Arora.
Liebe Grüße
Marie
Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 43.211 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (
Hallo pilsfreund ,
danke für deine reflektierte Analyse. Ich stimme dir völligst zu.
Sogar das Thema "Culinary use" wird dort dokumentiert.
Witzigerweise bezieht sich der Abschnitt als Quelle auf die Studie von Arora.
Liebe Grüße
Marie
Würdest du mich vor die Wahl stellen, selbst gesammelte Stockschwämmchen oder einen Fliegenpilz zu verspeisen, würde ich mich für den Amanita entscheiden, da ich die Stockschwämmchen immer noch nicht vom Gifthäubling unterscheiden kann.
Das ist für mich der dritte "Lacher"!
Für mich kein Lacher, ich würde auch lieber den Fliegenpilz essen als zweifelhafte Stockschwämmchen
Ich finde es gut das der Link gepostet wurde, es ist zwar in englisch aber sehr gut geschrieben.
Wenn da der eine oder andere im stillen Kämmerlein seine selbstversuche durchführen will kann er das auf seine eigene Verantwortung.
Für alle anderen stillen Mitleser, lässt man den im Wald und freut sich über seinen Anblick und schönen Farben.
Und ein sehr schönes Fotomotiv ist er dazu auch noch
Hallo,
Für mich kein Lacher, ich würde auch lieber den Fliegenpilz essen als zweifelhafte Stockschwämmchen
Ja, genau. Die Chance, zu sterben liegt bei Stockschwämmchen für mich bei 50%. Das ist mir zu hoch!
Klar ist die Aussage für jemanden, der Stockschwämmchen sicher identifizieren kann vielleicht lächerlich, aber nicht jeder kann es halt.
Und ein sehr schönes Fotomotiv ist er dazu auch noch
In meinem ersten erstellten Beitrag hier im Forum ging es genau darum.
Eine Bekannte wollte Fotos von Amanita muscaria und hat mich losgeschickt, welche zu schießen. Ich habe dann hier nachgefragt, wann man mit der Fruktifikation rechnen kann.
Auch in dem Thread ist damals schon die Frage aufgekommen, weshalb ich den suche und ich habe gemerkt, dass der Fliegenpilz ein Pilz ist, der hier kein gutes Ansehen besitzt.
Man lernt halt schon als kleines Kind, dass das ein Giftpilz ist und dass man ihn auf keinen Fall in den Mund nehmen soll.
Diese Konditionierung bekommt man dann schlecht aus den Köpfen wieder raus.
Liebe Grüße
Marie
Für mich kein Lacher, ich würde auch lieber den Fliegenpilz essen als zweifelhafte Stockschwämmchen
Ja, genau. Die Chance, zu sterben liegt bei Stockschwämmchen für mich bei 50%. Das ist mir zu hoch!
Und ein sehr schönes Fotomotiv ist er dazu auch noch
In meinem ersten erstellten Beitrag hier im Forum ging es genau darum.
Ach krass, wie witzig so schließt sich der Kreis
Ich persönlich sehe es auch so das die Dosis das Gift macht, sprich wenn jemand unbedingt probieren will dann soll er sich 10-20 Gramm vom frischen Pilz anbraten u. schauen was kommt, aber je mehr es wird desto höher ist die wahrscheinlichkeit das es zum Todesfall kommt..
hier nochmal ein für mich guter Link zum Fliegenpilz: mywort - Der Fliegenpilz
kleiner Auszug:
Vergiftungen mit dem Fliegenpilz:
Hauptbestandteile des Fliegenpilzgiftes sind vor allem Ibotensäure und Muscimol. Der Ibotensäuregehalt ist offensichtlich standortabhängig. Der höchste Anteil an Ibotensäure befindet sich wahrscheinlich in der oranegelben Schicht unter der roten Huthaut. Dieser orangerote Farbstoff ist ein Derivat der Ibotensäure. Die tödliche Dosis liegt bei über 100g Frischpilzen, wobei der Giftgehalt mitunter so gering sein kann – in Abhängigkeit vom jeweiligen Standort – daß keine Nebenwirkungen nach dem Verzehr auftreten.
Die Vergiftungen mit Fliegenpilzen machen nur 1 – 2% aller Pilzvergiftungen aus, 5% davon verlaufen tödlich.
sprich wenn 5% tödlich verlaufen dann bleiben noch 95% übrig
Vielleicht erstellt man einfach mal eine Anzeige bei EbayKleinanzeigen oder inseriert irgendwo anders, ganz nach dem Motto:
Ich suche Personen die den Fliegenpilz aus kulinarischen und nicht psychedlischen Gründen schon gegessen haben und immer noch leben - vielleicht meldet sich jemand..mhmmm..
Hallo,
sprich wenn jemand unbedingt probieren will dann soll er sich 10-20 Gramm vom frischen Pilz anbraten
Ich rate davon ab, den einfach nur anzubraten. Damit bekommt man das Gift nicht raus.
Die tödliche Dosis liegt bei über 100g Frischpilzen
Die Wikipedia spricht von 1000g Frischpilz als lethale Dosis. Die 100g wären getrocknet.
Liebe Grüße
Marie
Hallo,
sprich wenn jemand unbedingt probieren will dann soll er sich 10-20 Gramm vom frischen Pilz anbraten
Ich rate davon ab, den einfach nur anzubraten. Damit bekommt man das Gift nicht raus.
Das stimmt, aber dann weiß man wie er wirklich schmeckt ...
Die tödliche Dosis liegt bei über 100g Frischpilzen
Die Wikipedia spricht von 1000g Frischpilz als lethale Dosis. Die 100g wären getrocknet.
Traue niemals Wikipedia - man muss sich mal 1 kg Pilze vor Augen führen und dann noch Fliegenpilze ganz ehrlich das ist eine falsche Angabe seitens Wiki
als Beispiel:
Das sind 500g frische Pfifferlinge und damit werden 2-3 Leute super satt
Wer ist den bitte auch 1kg frische Pilze auf einmal....
Ich denke wirklich das 100g gemeint sind und hinkommen - den nächsten Fliegenpilz der nicht mehr so schön ist, werde ich mal mitnehmen und nachwiegen, damit man mal eine Vorstellung hat
Wir bleiben dran - spannendes Thema, es wäre wirklich toll wenn man alle Pilze dieser Welt essen könnte damit wäre dann auch das Ernährungs/Massenviehhaltungproblem etwas entspannter
Hallo,
Traue niemals Wikipedia - man muss sich mal 1 kg Pilze vor Augen führen und dann noch Fliegenpilze ganz ehrlich das ist eine falsche Angabe seitens Wiki
Ich halte die Rechnung für plausibel. Allerdings gibt es wohl niemanden, der die Mathematik im Selbstversuch validieren will.
Thema, es wäre wirklich toll wenn man alle Pilze dieser Welt essen könnte damit wäre dann auch das Ernährungs/Massenviehhaltungproblem etwas entspannter
Da stimme ich dir zu. Aufgrund der Überbevölkerung muss sich die Menschheit wirklich Gedanken machen, wie sie das Ernährungsproblem lösen kann.
Allerdings ist Amanita muscaria dafür weniger geeignet, da es ein Mykorrhiza-Pilz ist und dadurch schwer zu züchten ist.
Liebe Grüße
Marie
Da stimme ich dir zu. Aufgrund der Überbevölkerung muss sich die Menschheit wirklich Gedanken machen, wie sie das Ernährungsproblem lösen kann.
Allerdings ist Amanita muscaria dafür weniger geeignet, da es ein Mykorrhiza-Pilz ist und dadurch schwer zu züchten ist.
Hallo
Pilze sind ja schwer verdaulich und fallen als "Nahrungsmittel für die hungernde Weltbevölkerung" raus.
Hallo,
Pilze sind ja schwer verdaulich und fallen als "Nahrungsmittel für die hungernde Weltbevölkerung" raus.
natürlich kann man sich nicht ausschließlich von Pilzen ernähren, aber in sogenannten vertikalen Farmen werden durchaus auch Pilze angebaut.
Liebe Grüße
Marie
Traue niemals Wikipedia - man muss sich mal 1 kg Pilze vor Augen führen und dann noch Fliegenpilze ganz ehrlich das ist eine falsche Angabe seitens Wiki
Bin mir ziemlich sicher, dass die Angabe zumindest tendenziell korrekt ist. Also letale Dosis eher bei 1000g Frischpilz. Habe dazu noch andere Quellen gefunden. Genaue Berechnung ist ohnehin schwer, wegen Wirkstoffschwankungen und individuelle Reaktion auf Amatoxin. Daher gibt man ja auch normalerweise den LD50 an. Auf Grund fehlender Todesfälle ist der aber nur schwer zuverlässig zu berechnen.
Wer ist den bitte auch 1kg frische Pilze auf einmal....
Deshalb die (sehr) seltenen tödlichen Vergiftungen mit dem Fliegenpilz.
Hallo,
individuelle Reaktion auf Amatoxin
Hier ist dir ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Amanita muscaria enthält keine Amatoxine, sondern folgende Gifte (in absteigender Reihenfolge)
Liebe Grüße
Marie
Traue niemals Wikipedia - man muss sich mal 1 kg Pilze vor Augen führen und dann noch Fliegenpilze ganz ehrlich das ist eine falsche Angabe seitens Wiki
Bin mir ziemlich sicher, dass die Angabe zumindest tendenziell korrekt ist. Also letale Dosis eher bei 1000g Frischpilz.
Wer ist den bitte auch 1kg frische Pilze auf einmal....
Deshalb die (sehr) seltenen tödlichen Vergiftungen mit dem Fliegenpilz.
Ich denke absolut nicht - ich würde vermutlich auch eine Pilzvergiftung bei 1kg Steinpilzen bekommen - ganz ehrlich wer 1kg frische Pilze mit 1x isst und dann Probleme bekommt ist doch selbst schuld.. soviel kann man doch garnicht essen, das ist wie so ein typischer XXL Burger (als ich noch einen Fernseher hatte gabs Berichte von Galileo u. co.) das schafft kein normaler Mensch
Ich probier mal was aus, hab da noch was im Kühlschrank
Hallo
Pilze sind ja schwer verdaulich und fallen als "Nahrungsmittel für die hungernde Weltbevölkerung" raus.
Sorry das empfinde ich jetzt als Nonsens...
ich weiß was du meinst Uwe - die Verträglichkeit für ungewohnte Mägen...
aber ich sehe es so wenn die entsprechende Bevölkerungsschicht nach und nach dran gewöhnt und Ihnen am besten, im Zuge dessen, gleich zeigt wie man dieses wunderbare Nahhrungsmittel selbst kultiviert und anbaut, dann sollte das kein Problem sein.
Wer ist den bitte auch 1kg frische Pilze auf einmal....
Ich denke absolut nicht - ich würde vermutlich auch eine Pilzvergiftung bei 1kg Steinpilzen bekommen - ganz ehrlich wer 1kg frische Pilze mit 1x isst und dann Probleme bekommt ist doch selbst schuld..
Ich probier mal was aus, hab da noch was im Kühlschrank
So heute komme ich endlich mal dazu, ich hab mal 5 Pilzarten frisch auf die Waage gelegt damit man mal einen Vergleich hat
Insgesamt wären das gute 210 gramm und das reicht mir definitiv schon als Portion aus.
Ich fands einfach mal spannend zu sehen
Hallo FreakPlanet ,
ja, es ist manchmal ganz schön schwer, das Gewicht anhand der Menge einzuschätzen. Kommt ja auch auf den Wassergehalt / Dichte an:
(Grafik geklaut von 🥇 OSMIUM 10 Fakten, Sicherheit & Abbau auf einen Blick)
Liebe Grüße
Marie
Hey @pilz_marie
na du bringst mir ja Sachen bei
Osmium, ich musste gleich mal im web schauen was das ist - spannend..
Aber ja so ist das manchmal, ein Kasten Bier 20 x 0,5L wiegt ja auch nicht 10kg sondern 18 - 20kg das die Glasfalschen u. der Kasten mit dazukommt... Nun gut aber zurück zum Thema - ich habe gerade erfahren das der Fliegenpilz der Pilz des Jahres 2022 ist Pilz des Jahres 2022: Fliegenpilz / DGfM - mal schauen ob das im Forum schon erwähnt wurde...
Vielleicht tut sich da was in Sachen Forschung bzgl. Zubereitung / Heilung etc..
Hallo,
Ich habe den Thread mal komplett angesehen ,interressantes Thema dieser Fliegenpilz.
Ich hätte da noch ein paar Netzfunde beizusteuern, die ich so im Thred nicht gesehen habe:
Fliegenpilz ? wieso eigentlich Fliegenpilz?? wurde schon im 16. Jahrhundert zur Bekämpfung von Fliegen und Mücken eingesetzt :F- Pilze mit Milch aufkoochen.
Die Fliegen die davon naschen, sterben wohl nicht sondern werden nur eine Weile betäubt, lassen sich dann aber besser killen.
Das mal auszuprobieren fände ich viel interresanter als zu versuchen die irgendwie geniessbar zu machen.
Inhaltsstoff Muskarin , der Wortstamm soll wohl vom lateinischen Wort musca = Fliege stammen.
Fliegenpilze als Medizin? Ausser einigen obskuren Rezepten aus Sibirien in denen immer auch Wodka (!) beteiligt ist wird es auch noch in der Hoöopathie ( agariius muscarius) verwendet.
Das macht mir die Homöopathie aber auch nicht sympathischer!
Aber : es gibt wohl Forschungen in der Pharmazie aus den Inhaltsstoffen z. Ibotensäure durch chem Modifikation eine pharmazeutisch nutzbare Substanz herzustellen
Der Fliegenpilz stand Modell | PZ – Pharmazeutische Zeitung
So, genug mit fremdem Wissen angegeben
L.G.
Ulrich
Hallo Ulrich
Inhaltsstoff Muskarin ,
das ist so nicht ganz richtig.
Die Giftstoffe im Fliegenpilz sind die Ibotensäure und das Muscimol.
Schau dort mal nach
Hallo Jutta
Du hast recht, Muscarin ist wohl nur minimalst enthalten.
Ibotensäure und Muscimol sind die Giftstoffe , wobei das Muscimol lt. Wikipedia u.a.Quellen z.b. bei der Trocknung aus der Ibotensäure entsteht.
Egal, nicht essen!
L.G. Ulrich
Hallo Leute,
ich habe mich gerade neu hier angemeldet. Ich beschäftige mich schon seit längerer Zeit damit auch mal Fliegenpilze zu essen. Also seit Jahren, und intensiver seit ein paar Wochen.
Pilze sammle ich eigentlich gar nicht - als Kind war das anders. Da bin ich mit meinem Stiefvater oft Pilze sammeln gewesen.
Allerdings bin ich mit meinen 40+ Jahren auch etwas faul geworden, und habe keine Lust mich mit unbekannten Pilzen zu vergiften.
Aber den roten Fliegenpilz kann man kaum verwechseln, und deswegen scheint mir das der ideale Einsteigerpilz zu sein.
Letztes Jahr habe ich Fliegenpilze bei uns im Wald gesehen (wir sind vor kurzem umgezogen) - und habe beschlossen: Beim nächsten mal nehme ich welche mit.
Da aktuell keine Pilz-Saison ist (duh!) habe ich mir jetzt getrocknete Fliegenpilze (30g) aus Litauen bestellt :-o
Kurz für euch was ich vor habe:
Ich werde die Pilze fotografieren und wiegen.
Dann werde ich sie mit viel Wasser kochen (15-20 Minuten) um das Gift zu entfernen.
Anschließend in Butter anbraten.
Danach werde ich die Pilze einen nach dem anderen essen. Mit deutlicher Pause (20 Minuten) zwischen den einzelnen Pilzen.
Probieren geht über studieren.
In Zukunft habe ich vor herauszubekommen ab wann die Giftwirkung spürbar wird.
Ab hier wird es - zugegeben - etwas kritisch. Und ich mache das, weil mir die Info dazu fehlt; und damit das keiner ausser mir machen muss. Selbstverantwortung und so
Ich möchte wissen wie weit ich mit der Zubereitung auf der sicheren Seite bin. Das ist m.E. wichtig bei natürlichen Lebensmittel, die ggf. stark schwankende Toxozität haben können.
Damit ich das einschätzen kann muss ich mich natürlich auch - mit äußerster Vorsicht - an die untere Grenze heranwagen.
Ich mache das, weil ich die wissenschaftliche Methode sehr schätze, und mir wissenschaftliche Untersuchungen und Testreihen dazu nicht bekannt sind.
Es wird also eine Reihe von empirischen Tests geben, die ich möglichst sorgfältig dokumentieren möchte.
Wenn ihr dazu Ideen habt, z.B. welche Maße, Gewichte, etc ihr in solch einer Auftsellung sehen möchtet - für entsprechende Ideen bin ich dankbar.
Mir ist klar dass das Thema kontrovers ist. Mir ist allerdings auch bewusst, dass die Tödlichkeit von Fliegenpilz subjektiv von sehr vielen stark überschätzt wird. Kurz: Das Ding heisst Fliegenpilz, weil es Fliegen tötet. Sonst hieße es Menschenpilz
Let the fun begin
P.S.: Pilze aus Litauen werden in etwa 2 Wochen ankommen (Mitte-Ende Februar). Es ist also noch etwas Zeit für Vorbereitungen.
Hallo Fliegenpilz-Esser ,
herzlich willkommen im Forum!
Ich würde dir gerne ein paar Vorsichtsmaßnahmen mit auf den Weg geben, allerdings habe ich dann die Befürchtung, dass mir wieder unterstellt wird, ich würde Leute zum Fliegenpilz essen animieren wollen.
Dies ist nicht der Fall!
Nur so viel:
Da das meiste Gift des Fliegenpilzes in der Huthaut und in der gelben Zone direkt darunter steckt, schmeißt man die eigentlich weg, sollte man sich kulinarisch daran versuchen wollen.
Da du schon getrocknete Pilze verwenden willst, ist das wohl kaum möglich, die sauber zu trennen.
mit viel Wasser kochen (15-20 Minuten) um das Gift zu entfernen.
Danach das Wasser wegschütten und noch mal kochen. Sicher ist sicher.
deutlicher Pause (20 Minuten)
20 Minuten sind viel zu wenig. Falls eine Wirkung eintreten sollte, kann das bis zu 6 Stunden oder mehr dauern.
Siehe --- Pantherina-Syndrom ---
In Zukunft habe ich vor herauszubekommen ab wann die Giftwirkung spürbar wird.
Das wird nicht funktionieren, da die Giftmenge sehr stark schwanken kann. Die ein und die selbe Menge kann an einem Tag keine Wirkung zeigen und beim anderen Mal dich in's Krankenhaus bringen.
Das Ding heisst Fliegenpilz, weil es Fliegen tötet.
Ich habe das mal beobachtet. Die sind nur betäubt und wachen nach einer Weile wieder auf.
Bitte sei vorsichtig mit deinen Experimenten und guten Appetit!
Nochmal, das soll keine Ermutigung oder Bestätigung sein, sondern Risikominimierung.
Liebe Grüße
Marie
Hallo und herzlich Willkommen, Fliegenpilz-Esser,
mir kamen beim Lesen deiner Pläne ein paar ähnliche Gedanken wie Marie, und noch ein paar andere:
Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du diese Experimente nicht nur zum reinen Erkenntnisgewinn durchführen, sondern auch im Hinblick darauf, den Fliegenpilz in Zukunft als Speisepilz nutzen zu wollen. Dann würde ich versuchen, das Material in einer für deine vorgesehene Speisepilzsammlung typischen Situation zu gewinnen: Ich würde vermuten, dass du wohl eher Frischpilze bei dir aus der Gegend nutzen würdest. Getrocknete Pilze aus Litauen heranziehen zu wollen, um abzuschätzen, wie du die (Frisch-)Pilze deiner Gegend vorbehandeln musst, halte ich für wenig aussagekräftig. Zum einen wegen des Wirkstoffgehalts, der auch regional angeblich stark schwankt, und zum anderen wegen der für dich unkontrollierbaren und unbekannten Vorbehandlung. Ich müsste jetzt suchen, woher ich die Info habe, aber mW wird beim Trocknungsprozess bereits eine unbekannter Anteil der Ibotensäure zu Muscimol umgewandelt, was keinen Einfluss auf das "Rauschpotenzial" hat, aber darauf, welche zusätzlichen Wirkungen zu erwarten sind, wenn davon etwas die Entgiftungsprozedur übersteht. Denn Symptome wie Durchfall/Erbrechen o.ä. sind dann weniger wahrscheinlich.
Ich kann extrem gut nachfühlen, wie einen der Tatendrang packt, wenn man ein Projekt ins Auge gefasst hat. Mir geht das auch immer so, und gerade bei Pilzen mit dem stark saisonalen Auftreten ging es mir auch schon öfters so, dass ich kauf abwarten sollte, dass mein angepeilter Pilz endlich wieder Saison hat. Aber wenn das mit dem potenziellen regelmäßigen Verzehr für dich tatsächlich ein starker Motivator ist, würde ich trotzdem empfehlen, bis zur Saison zu warten, bis es bei dir wieder welche gibt.
Bei den Pilzen aus Litauen halte ich es auch für bedenkenswert, mit welcher Motivation die Pilze dort verkauft werden. Ich könnte mir vorstellen, dass diejenigen, die die Pilze verkaufen, nicht unbedingt auf Speisepilzesser abzielen und dementsprechend möglicherweise ihr Sammelgebiet so wählen, dass die Pilze möglichst wirkstoffhaltig sind.
Zum Kochen: in der Anleitung ist vom Kochen in Salzwasser die Rede. Irgendwo stand zwar auch, dass unklar ist, ob das Salz eine Rolle spielt oder nicht. Aber zumindest im ersten Schritt würde ich nicht davon abweichen (aber für den Fall, dass du es auch irgendwann ohne Salz ausprobierst, hoffe ich, du teilst die Erkenntnisse mit uns).
Und bei den 20-Minuten-Abständen schließe ich mich Marie an: Das wäre ungefähr so, als würdest du einen Schnaps trinken - merkst nichts - trinkst nach einer Minute noch einen - merkst immer noch nichts - nach einer weiteren Minute noch einen, usw. Bis die Alkoholwirkung einsetzt, hast du dann schon so viel intus, dass du eine lebensgefährliche Alkoholvergiftung hast.
Auch wenn es schwer sein mag, sich selbst mit nicht entgifteten Fliegenpilzen umzubringen: Das mit dem Abwarten und dem gestaffelten portionsweisen Verzehr ergibt nur dann einen Sinn, wenn du die Latenzzeit abwartest. Dafür würde ich mal mindestens 4 Stunden anpeilen, eher länger.
Beste Grüße
Sabine
Danke Sabine & Marie
Ihr habt recht die 20 Minuten könnten zu kurz sein. Es ist die ungefähre Zeitangabe, die von (ich nenne sie mal) "Rausch-Essern" als symptomatisch angegeben wird.
Aber ihr habt natürlich recht: Das kann noch Stunden später Wirkung zeigen. Ich werde das also anfänglich deutlich vorsichtiger angehen, und einfach lediglich Abends einen Pilz essen.
Sabine, du hast auch recht wenn du denkst, dass die Litauischen Pilze eher zum Rausch-Verzehr gedacht sind. Allerdings glaube ich nicht, dass sie gezielt dazu ernten oder anbauen. Die Mengen auf der Seite und die Verfügbarkeit lassen eher darauf schließen, dass sich da jemand nebenher ein Taschengeld verdient.
Dass die getrockneten Pilze nicht vergleichbar sind mit frischen Pilzen ist natürlich auch richtig. Deshalb werde ich die Tests auch von vorne beginnen sobald ich die hier vor der Tür sammeln kann.
Da kommt aber jetzt auch der Wissenschaftler in mir zum Vorschein: Ich will auch herausfinden wie stark der Unterschied ist. Ob das Trocknen also einen relevanten Unterschied macht. Wie oben schon richtig angemerkt wurde: Das Trocknen selbst wandelt bereits Stoffe um.
Zur Zubereitung:
Und ja, ich werde auch damit anfangen abzukochen, Wasser austauschen, nochmals kochen. UNd ich werde mit Salz kochen - wobei die Dosis hier nirgends angegeben wurde. Auch das mit dem Salz werde ich also testen.
Das wird eine lange, lange Datenreihe und wahrscheinlich über Jahre gehen um einigermaßen aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Gerade weil eben die Pilze nicht unter Laborbedingungen wachsen.
Alles Teil des Experiments.
Schöne Grüße und danke für euer Feedback,
Christian a.k.a. Fliegenpilz-Esser
PS: Ich habe ein Google Sheet zur Nachvollziehbarkeit erstellt: Fliegenpilz-Sheet - Google Tabellen