Ein behangener Faserling?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.904 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juli 2022 um 20:04) ist von Habicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Franz!

    Im weiteren Sinne sollte das schon hin kommen. Also einer der Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana agg.): Das ist eine ganze Gruppe von Arten, die ich nicht einzeln bestimmen kann. Darum belasse ich es für meinen Hausgebrauch eben beim Aggregat.

    Geschmacklich sind die nicht wirklich was, zumal da ja nichts dran ist. Die verpuffen in der Pfanne / im Topf und sind so gut wie weg nach dem Garen. Als Suppenpilz kann man's mal noch probieren, das habe ich noch nicht versucht.

    Wie man sicher sein kann, daß es eine Art aus diesem Aggregat und nicht was Anderes ist: So wie bei allen anderen Speisepilzen auch. Man muss sie sicher erkennen können. Was bei so merkmalsarmen Pilzen wie diesen hier schon knifflig ist. Dafür sind Behangene Faserlinge so dermaßen häufig, daß man sie tatsächlich ganz gut kennen lernen kann, in allen ihren seltsamen Ausprägungen und Facetten, bzw. auch immer mal wieder vergleichen kann mit ähnilchen (dunkel-)Braunsporern.

    Ist halt wie mit Zeugs a la Waldfreundrübling, Buchenwaldwasserfuß, Semmelgelber Schleimkopf und weitere: So lange immer wieder beobachten, bis man die Variationsbreiten der Art von den Variationsbreiten ähnlicher Arten trennen kann.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Franz,

    wer Behangene Faserlinge essen will, muss selbst wissen, was er tut. Die meisten Pilzberater werden dir den nicht freigeben, da sie sich in der Beratungssituation meist nicht sicher sind, ob er es auch wirklich ist. Ich selber habe ihn vor Jahren mal probiert - er ist nicht wirklich aromastark, so dass sich auch die Mühe kaum lohnt. Sammle lieber Nelkenschwindlinge oder Stockschwämmchen, wenn du in der Suppe tollen Pilzgeschmack haben willst.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Ah also Psathyrella Candolleana agg.

    Das hilft mir sehr weiter Danke!

    Also nix für unbedingt Probieren, aber interessant zum lernen.

    LG Franz

  • Hallo Franz,

    man sollte nicht alles Probieren was als Essbar gilt. Ich habe einmal Psathyrella piluliformis (Wässriger Mürbling) in einer Suppe probiert und als geschmacklos befunden. Eine Portion Stockschwämmchen hat dann die Suppe gerettet.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Franz,

    da hier der Hinweis kam, dass das Stockschwämmchen ein viel besserer Suppenpilz ist als der Behangene Faserling:

    *Den* solltest du wirklich gut kennen, bevor du ihn isst.

    Ich habe schon mal Stockschwämmchen und Gifthäubling auf demselben Stubben gefunden - das ist schon respekteinflößend.

    Hier im Forum haben ein paar Leute geschrieben, die den Eindruck machen, bestimmungstechnisch was drauf zu haben, und sich trotzdem (noch) nicht trauen, den als Speisepilz zu sammeln.

    Beste Grüße

    Sabine

  • 'n Abend,

    bestimmungstechnisch würde mein Wissen für die Unterscheidung zw. Gifthäubling und Stockschwämmchen reichen. Ich traue mich trotzdem nicht, diesen Speisepilz zu sammeln, geschweige denn, Funde freizugeben.

    Vor Amanitine geht mir gehörig der Reiß, ansonsten bin ich geerdet; schussfest sozusagen, :)

    In Kärnten frisst der Bauer was er kennt, dass haben städtische Pilzklauber von ihm abgekupfert. So kleine Pilzchen werden nicht gesammelt; Eierschwammerl sind die bevorzugte Beute, beim Steinpilz wird's bereits etwas schwieriger. Hehe, wenn ein Pilzgericht bitter schmeckt hat sich ein kleiner Gallenröhrling den prüfenden Augen gekonnt entzogen, :wink:

    lpgeter