Echter oder Falscher Pfifferling

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 1.219 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Oktober 2023 um 08:44) ist von Pilzmax.

  • Hallo,

    ich würde mich als Anfänger bezeichnen der so gut wie nur Röhrenpilze sammelt.

    Bei meiner Pilztour eben, habe ich neben Stein. Hexen. und Maronen-Röhrling auch vier Pfifferlinge gefunden.

    Ich sag gleich dazu ich hab vorher noch nie echte Pfifferlinge gefunden.

    Wenn ich mir die Beschreibung vom BLV Handbuch Pilze lese bin ich mir da auch gar nicht mehr sicher.

    Im Pilzkurs hatte ich schon falsche Pfifferling gefunden die waren aber deutlich mehr orange als die hier.

    Eine Pilzberatung gibt es bei mir leider erst wieder am Montag.

    Könnt ihr mal drüber schauen.

    Gewachsen sind sie im Mischwald es lag zwar viel Totholz rum sie standen aber nicht auf Holz (zumindest war nichts zu sehen).

    Leider hatte ich mein Handy vergessen und konnte keine Foto vor Ort machen.

    Viele Grüße und schon mal Danke

    Glor


  • Hallo,


    ich sehe auf meinem Bildschirm echte Pfifferlinge. Gratulation zum Fund.

    Als ich meine ersten echten Pfifferlinge gefunden habe, sie somit nun sicher immer wieder gut erkennen konnte, war ich so fasziniert von diesen dottergelben Kameraden, dass sie immer wieder bevorzugt gesucht wurden. Ich mag sie sehr gerne sammeln. Das wurde zur Passion.

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo,

    ich denke, das dürften Amethystschuppige Pfifferlinge (Cantharellus amethysteus) sein. Auf dem vorletzten Foto sieht man in Vergrößerung z.B. beim rechten Exemplar rechts unten auf der ca. 17 Uhr Position relativ deutlich violette Schüppchen. Auf zwei weiteren Exemplaren meine solche Schüppchen auch noch zu erkennen, wenn auch nicht so deutlich.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    2 Mal editiert, zuletzt von Sepp (25. Oktober 2023 um 16:12)

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich mir Deine Bilder nochmals angeschaut. Und die Brille aufgesetzt. Und ja, jetzt gehe ich mit Sepp mit. Den würde ich auch gerne mal zu Gesicht bekommen.

    Komm Sepp, wir machen zusammen einen Waldspaziergang. Das würde ich zu gerne mal mit der ganzen Truppe hier machen. Alle zusammen. Geballtes Pilzwissen für mich. Ich weiß wovon ich heute träumen werde.

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Vielen Dank für eure Meinung.

    Ich war mir nicht mehr so sicher da der Hut teilweise eine dunklere Färbung hatte.

    Die Leisen konnte ich mit dem Fingernägel etwas abschaben in den Büchern ist es fast so beschrieben als würde man sie gar nicht abbekommen.

    Gut das ich jetzt eine Stelle habe :)

  • Die beiden Arten lassen sich folgendermaßen abgrenzen:

    Falscher Pfifferling:

    *Dünne, blattähnliche, leicht ablösbare Lamellen (er gehört zu den Röhrlingen)

    *Lamellen sind früh zum Stiel hin und fast ausnahmslos gegabelt, meist sogar mehrfach (er wird daher auch "Gabelblättling" genannt)

    *Hut, Stiel und Lamellen mit Orangetönen als mit Gelbtönen
    *Stielfleisch orange

    *Pilz schwammig, biegsam, faserig

    *Geruch: Unbedeutend
    *Geschmack: Pilzig bis neutral/mild

    Echter Pfifferling:

    *Deutlich dickere, fest mit dem Hutfleisch verwachsene Leisten (er gehört zu den Leistlingen)

    *Leisten auch oft gegabelt, aber meistens nicht so früh in Stielnähe und nicht so regelmäßig mehrfach.

    *Hut, Stiel und Lamellen eher mit Gelbtönen als Orangetönen

    *Stielfleisch weißlich bis maximal leicht hellgelb
    *Pilz brüchig, spröde

    *Geruch: Typischer, aromatisch-angenehmer Pfifferlingsgeruch

    *Geschmack: Nach ca. 30 Sekunden kauen angenehm pfeffrige Schärfe

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Bild Nummer zwei rechts mit Längsschnitt hat mich kurz zum stutzen gebracht, da das Fleisch etwas dunkel wirkt, genauso wie der Hut. Aber dank den einigermaßen gut zu erkennenden Leisten und Sepp‘s Bestimmung von Cantharella amethysteus geh ich da auch mit Pfifferlingen mit. Größtenteils wohl nicht die „echten“, das tut dem Geschmack aber keinen Abbruch soweit ich weiß. Den amethyst-schuppigen kenne ich persönlich nicht wirklich, hab den erst einmal live gesehen und er war nicht mehr zum Sammeln. Trotzdem mein Tipp: mach Majoran an die Pilzsoße und dazu Bratkartoffeln, besser kann man Pfiffis nicht zubereiten.

  • ich denke, das dürften Amethystschuppige Pfifferlinge (Cantharellus amethysteus) sein. Auf dem vorletzten Foto sieht man in Vergrößerung z.B. beim rechten Exemplar rechts unten auf der ca. 17 Uhr Position relativ deutlich violette Schüppchen. Auf zwei weiteren Exemplaren meine solche Schüppchen auch noch zu erkennen, wenn auch nicht so deutlich.

    Hallo Sepp

    Ich habe alles vergrößert, aber nicht der kleinste violette Schimmer ist vorhanden.

  • ich denke, das dürften Amethystschuppige Pfifferlinge (Cantharellus amethysteus) sein. Auf dem vorletzten Foto sieht man in Vergrößerung z.B. beim rechten Exemplar rechts unten auf der ca. 17 Uhr Position relativ deutlich violette Schüppchen. Auf zwei weiteren Exemplaren meine solche Schüppchen auch noch zu erkennen, wenn auch nicht so deutlich.

    Hallo Sepp

    Ich habe alles vergrößert, aber nicht der kleinste violette Schimmer ist vorhanden.

    denke auf Bild zwei sind beides Amethysten. Aber du könntest recht haben, dass mehr echte darunter sind. Viele der dunklen Stellen am Hut sind vielleicht einfach Trockenschäden.

  • ich denke, das dürften Amethystschuppige Pfifferlinge (Cantharellus amethysteus) sein. Auf dem vorletzten Foto sieht man in Vergrößerung z.B. beim rechten Exemplar rechts unten auf der ca. 17 Uhr Position relativ deutlich violette Schüppchen. Auf zwei weiteren Exemplaren meine solche Schüppchen auch noch zu erkennen, wenn auch nicht so deutlich.

    Hallo Sepp

    Ich habe alles vergrößert, aber nicht der kleinste violette Schimmer ist vorhanden.

    Hallo Uwe,

    na, dann muß ich wohl farbenblind sein, oder ich habe manche Strukturen auf der Hutoberfläche falsch gedeutet. Wichtig im Hinblick auf Glors Anfrage ist jedenfalls, dass es keine falschen Pifferlinge (Hygrophoropsis) sind.

    Gruß Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo zusammen


    ich trage immer Brille 🧐

    Und sehe nur echte Pfifferlinge auf den Bildern.

    Aber Glor auf jeden Fall Gratulation, du kannst deine Röhrlingsfunde auch mit dieser Erfahrung und weiterer Übung mit Leistlingen ergänzen!

    Viel Spass bei weiteren Funden.

    LG

    Rosalie

  • Super das sich hier so viele Beteiligen, wie gesagt ich bin Vorsichtig mit "neuen" Pilzen, ich war etwas verunsichert auch weil der Rand nicht nach unten eingerollt war.

  • Bei älteren Exemplaren kommt es oft vor das der Hutrand nicht mehr eingerollt ist. Dies ist aber auch Artabhängig, zum Beispiel beim samtigen Pfifferlingen ist der Hutrand aufgestellt obwohl sie noch sehr jung sind.


    LG Rosalie

  • Hallo,

    Die hier gezeigten echten Pfifferlinge kann man ja leicht von falschen Pfifferlingen unterscheiden.

    Ich finde hin- und wieder Zwerg - Pfifferlinge.

    Da meint man auf den ersten Blick es wäre der Falsche Pfifferling.

    Der Hutdurchmesser ist maximal 2,5cm und sehr dünnfleischig.

    Dazu kommt noch die orange Färbung und er steht auf dünnem wackligen Beinschen.

    Aber die Unterseite des Hutes zeigt dann an den Stegen doch, das es kein falscher ist.

    Gruß

    Ralph A

  • Ok, wenn wir hier auf die wissenschaftlich-systematische Einordnung abzielen, dann gebe ich mich gerne geschlagen. Meine Welt sieht zB so aus:

    E. Gerhardt, BLV Pilzführer, 2010 führt ihn bei den "Lamellenpilzen"

    In Wikipedia lese ich:

    Wissenschaftlicher NameHygrophoropsis aurantiaca(Wulfen : Fr.) Maire


    Mit "er gehört zu" hast Du also die "Ordnung" gemeint (etwas willkürlich mE,, warum nicht Familie oder Gattung?).

    Und "Röhrling" ist dann vermutlich auch nicht völlig korrekt, besser wäre dann "Röhrlingsverwandte" oder "Dickröhrlingsartige". Auf dieser Ebene wäre man dann vermutlich mit den lateinischen Bezeichnungen tatsächlich eindeutiger unterwegs.

    Für mich gemeinen Speisepilzsammler bleibe ich lieber bei "Röhrling" und "Lamellenpilz", ohne wissenschaftlichen Anspruch, so. Aber danke für die kleine Diskussion.

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.

  • Mit "er gehört zu" hast Du also die "Ordnung" gemeint (etwas willkürlich mE,, warum nicht Familie oder Gattung?).

    Ja, richtig, das war vielleicht etwas missverständlich. Ich meinte dies im Zusammenhang mit der Aussage zu den leicht ablösbaren Lamellen. Bei Rita Lüder steht, dass dies auf die Verwandtschaft zu den Röhrlingen hindeutet, da dort die Röhrenschicht auch leicht ablösbar ist.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • wie hast du die Wikipedia Tabelle hier reinbekommen? War das einfach copy Paste oder hast du eine Tabelle erstellt und jeden Link eingefügt? Grüße t4i

    Das war einfach copy/paste (strg-c / strg-v)

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.