Blaublättriger Rötling, Violetter Rötelritterling, Gemeiner Hallimasch

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 11.773 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. November 2016 um 21:22) ist von Habicht.

  • [size=3]Hallo Schwammerlkundige,[/size]

    [size=3]ich war wieder unterwegs und neben einem leckeren Abendessen aus Maronenröhrlingen, Rotfußröhrlingen und Schopftintlingen habe ich noch ein paar Bilder mit gebracht.[/size]

    [size=3]Natürlich versuche ich mich erst mal an auffälligen Pilzen mit der Bestimmung und würde mich über eure Meinung freuen. Bei Unsicherheit tendiereich eher zu erstgenanntem Schwammerl.[/size]

    [size=3]1)Blaublättriger Rötling (A) oder Gesägter Rötling (B)[/size]
    [size=3]Fundortwar an einer lichten Stelle im Nadelwald (Fichten). Wuchs aus Moosdecke. Drei Fruchtkörper im Abstand von vielleicht 30 oder 40cm zueinander.




    [/size]
    [size=3]2)Violetter Rötelritterling (A, B)[/size]
    [size=3]Mehrere Fruchtkörper, über gut 2m² verteilt, offensichtlich unterschiedlichen Alters. Nur zwei Meter von (1) entfernt.



    [/size]

    [size=3]3)Gemeiner Hallimasch (A, B)[/size]
    [size=3]An allen möglichen Holzstumpen zu finden, teilweise auch am Boden wachsend (vermutlich mit altem Holz unter dem Moos)[/size]
    [size=3]Teilweise von Tieren regelrecht abgeweidet.[/size]


    [size=3]* (Anach BLV Pilzführer) (B nach 123pilze)[/size]

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

    Einmal editiert, zuletzt von läpplappen (1. November 2016 um 14:13)

  • Hallo läpplappen,

    schöne Funde, die du zeigst. Deine Bestimmungen sind bis auf den Blaublättrigen Rötling i.O. Die Farbe dieses Pilzes irritiert mich etwas, weil sie mir sehr blau erscheint. Der Blaublättrige Rötling dürfte aber hellere Lamellen haben.Ich tendiere dazu, dass du einen Lacktrichterling gefunden hast, der ja auch Bläuling (Laccaria amethystea) genannt wird.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo,
    Bild 1- 4 sind violette Lacktrichterlinge.
    Der nächste ist Lepista Nuda also vio Rötelritterling stimmt, der letzte ist korrekt ein Hallimasch.
    LgK

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • Hallo zusammen,

    für meinen Geschmack sind beim ersten Pilz die Lamellen zu dicht und zu dünn für einen Lacktrichterling. Aber natürlich wäre es einfacher, wenn man ihn in der Hand hätte, um zumindest die Konsistenz beurteilen zu können.

    Nicht dass ich so ein hübsches Pilzchen schon mal in der Hand gehabt hätte, aber von den Farben her würde vielleicht ein Violetter Rötling besser passen.

    Beste Grüße,
    Sabine

  • Hallo Sabine,

    wenn du diesen meinst, dann passt der tatsächlich besser als Blaubblättriger Rötling.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Sabine: der Stiel passt überhaupt nicht zum blaublättrigen Rötling.
    Das Argument mit den Lamellen verstehe ich nicht so ganz. Zu dicht und zu dünn? Lackis können sehr ein große Erscheinungsvielfalt haben. Aber vor allem der zähe fasrige und hohel Stiel spricht für einen Lacki. Und die Farbe des Stiels. Bei vio. Lacki ist das wie aus einem Guß bei einem normalen FK.
    Egal, letztendlich müsste noch der Geruch herangezogen werden. Aber es geht hier eh nur um die Bestimmung und nicht ums Essen. Der Pilz wird ja nicht alleine im Wald gestanden sein und die anderen geben dann Aufschluß. Eventuell ältere oder junge Fruchtkörper. LGK

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, zusammen!

    Wenn man jetzt wüsste, was mit "Blaublättriger Rötling" oder Violetter Rötling" ghemeint ist...
    In einer so komplexen und vielgestalten gattung sind die Trivialnamen leider größtenteils Schall und Rauch.
    Allerdings gibt es schon eine ganze Menge Rötlinge mit blauen bis violetten Farben. Aber mir ist keine Art bekannt, die so einheitlich tiefviolett daherkommt wie dieser Fund. Also wär's aus meiner Sicht erstmal keiner.
    Um das Gegenteil zu beweisen, müsste man jetzt mal einen Sporenabwurf machen und abbilden. :wink:


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • n Abend zusammen,

    danke schonmal euch.
    Den violetten Lacktrichterling hatte ich auch in meiner "Auswahl", habe ihn dann aber nach Sichtung mehrerer Fotos verworfen. Der Stiel schien mir zu dünn und die Farbe zu intensiv. Der blaublättrige Rötling scheint dunkler zu sein und passte nach meinem "Gefühl" besser.
    Leider gab es nur die drei Pilze an dem Standort und wo anders habe ich den nicht mehr gesehen. Wenn ich ihn nochmal treffe, werde ich mal genauer daran schnüffeln.
    Und ja, es geht mir eher darum, dass ich ein paar Schwammerl kennen lerne und vielleicht darüber dann auch mit der Zeit die Gattungen besser zuordnen kann. Essen tue ich nur die, bei denen ich mir selbst ganz sicher bin.

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

  • Hallo Raphael,

    das Kalenderblatt des Tintlings 2016 zeigt für die kommende Woche wahrscheinlich deinen Pilz.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo zusammen,

    der Pilz zu den Bildern (1-4) wird nicht nach Lepista nuda riechen :)

    Ob bei dem Pilzchen noch ein Sporenabdruck klappt?

    Ich vermisse hier Wetten und Pilzchips wie bei den Nachbarn :wink:

    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (2. November 2016 um 14:03)

  • Thorsten, hehe, Rätselraten auf hohem Niveau, aber. :)
    Was sind Pilzchips? So wie im Casino ? Das sollte man in der großen fb-Gruppe einführen. Dort hat die Bestimmung echt was von Roulette :D Russisch Roulette nämlich.

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • Hallo Kowlski,

    was meinst du mit diesem Satz?

    "Das sollte man in der großen fb-Gruppe einführen."

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hi Leute,
    da habe ich ja gleich zum Einstand was los getreten :D
    Leider regnet es den ganzen Tag schon, sonst wäre ich raus um zu schauen, ob die anderen Fruchtkörper noch da sind.
    Da ich stets mit dem Radl unterwegs bin, habe ich bislang darauf verzichtet einen zweiten Behälter mit zu nehemn. Unbekannte Arten blieben nach dem Fotografieren und Nachschlagen im Wald. Vielleicht kann ich das aber künftig anders organisieren.

    Pilz-Chips klingt gut ... vielleicht eine Idee für meinen Zitterzahn? Fritieren oder trocknen und dann nach belieben Würzen und als Chips während dem Foren-Lesen knabbern ;)

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

  • Hallo!

    Bin gespannt, ob das Rätsel aufgelöst werden kann.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (6. November 2016 um 02:11)

  • Hallo zusammen,

    ich war mittlerweile noch zweimal am Standort des dunkelblauen/violetten Schwammerls. Leider ohne noch einen zu finden. Auch sonst habe ich den nicht wieder gesehen.
    Hier noch ein Foto vom Standort (dort, wo der Eimer steht).

    Außerdem wachsen am Standort jetzt diese kleinen Schwammerl - vielleicht hilft das noch!? Ich selbst konnte die nicht bestimmen, da fehlt mir noch die Übung, tippe aber auf einen Schwindling.

    Die violetten Rötelritterlinge sind schön frisch geblieben, seit meinem ersten Besuch. Nachdem ich noch etwas rechergiert habe und ich mir doch sehr sicher war, habe ich sie das Letzte mal doch mit genommen und mal in die Pfanne geschmissen. Wirklich sehr sehr lecker. Aber am angeblich auffälligen Geruch würde ich die nicht erkennen, da ist mein Riechkolben offensichtlich zu schlecht oder untainiert.

    Vielleicht lässt sich das Rätsel um den knalligen Gesellen im nächsten Jahr lösen.

    Viele Grüße und besten Dank an Alle,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

    Einmal editiert, zuletzt von läpplappen (8. November 2016 um 15:35)

  • N Abend,

    jetzt "muss" ich dieses Thema doch nochmal aufwärmen, denn auf meinem heutigen Streifzug habe ich, soweit ich das beurteilen kann, den selben Pilz gefunden. Allerdings etwa 1,5km weit vom ersten Standort weg. Der aktuelle Standort war deutlich dunkler (Nordseite und direkt am Fuß einer Fichte). Trotzdem hat mich einer der kleinen Gruppe sehr an den damaligen Fund erinnert.
    Je kleiner (jünger?) die Fruchtkörper sind, deto blauer scheinen sie zu sein. Die Größeren hatten etwas mehr Rot in der Farbe. Das ist aber mit Vorsicht zu genießen, da ich eine Rot/Grün Sehschwäche habe. Manche Mischfarben sind da schwer exakt zu benennen, aber das Foto scheint das zu bestätigen.

    Der kleinste Pilz hatte am meisten Ähnlichkeit mit meinem damaligen Fund. Dieses mal habe ich den Kleinsten und den Größten mit genommen. Beide liegen nun seit etwa zwei Stunden auf weißem Papier und geben hoffentlich ein paar Sporen zur Untersuchung ab. Der Geruch war für mich unauffällig. Bereits nach den zwei Stunden, wo sie jetzt liegen, wurde die Oberfläche "pelzig grau".

    Das Rätselraten darf also weiter gehen. Im Zweifelsfall kann ich mir morgen die Anderen nochmal anschauen und auf eure Hinweise hin untersuchen.

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

  • Hallo nochmal,

    mittlerweile ist der Pilz etwas gelegen und ist deutlich grau geworden. Das passt zur Beschreibung vom violetten Lacktrichterling.

    Der Sporenabdruck ist Weiß

    Unter dem Mikroskop sieht man etwa 8µm große Kugeln mit Spitzen. Auch das passt zum Lacktrichterling

    Also zumindest der letzte Fund scheint ein violetter Lacktrichterling zu sein. Ob der Erste Fund auch einer war bleibt natürlich dahingestellt, ich vermute aber doch.

    Vielen Dank an Alle - hat sehr viel Spaß gemacht und ich habe einiges gelert :)

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

    Einmal editiert, zuletzt von läpplappen (12. November 2016 um 11:07)

  • Hallo zusammen,

    heute war mir zu viel los im Wald, da bin ich schnell wieder umgekehrt und nahm mich mal nochmal der Sporen des violetten Lacktrichterlings an.

    Eigentlich wollte ich ein besseres Foto nachreichen, herausgekommen ist ein kleines Video. Durch die große NA des verwendeten Mikroskopobjektivs kann die Spore nicht komplett scharf abgebildet werden. Beim "Durchfokussieren" kann man sich aber gut vorstellen, wie das Ding aus sieht. Auffallend ist jeweils ein dickerer "Zapfen". Ist das die Anwachsstelle, wo das Teil an der Lamelle hängt, bevor es ab fällt?


    Einzelbild


    Errechnetes Bild aus Fokusstapel - da muß ich noch üben, aber für einen ersten Eindruck reicht's

    Zum Video
    Einfach den Positionsregler mit der Maus festhalten und nach Belieben "den Fokus einstellen".

    Objektiv: 50x/0,90
    Beleuchtung: Auflicht Hellfeld; Polarisationskontrast (Gekreuzte Polfilter)

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

    Einmal editiert, zuletzt von läpplappen (20. November 2016 um 18:23)

  • Hallo Raphael,
    Die Sporenbilder sind klasse. Wie ich schon einmal geschrieben habe, würde mir so ein "Sporenatlas", mit Zeichnungen und/oder Fotos am besten in die Pilzsuchmaschine eigefügt, sehr bei der Bestimmung helfen. Ich winke da noch mal mit dem Zaunpfahl... Die üblichen Verdächtigen werden sich schon angesprochen fühlen.
    Saskia

  • Hallo Saskia,
    vielen Dank für dein Lob. Diese Sporen sind aber auch hübsch - da gibt es deutlich langweiligere ;).
    Ein paar Sporen sind in meinem BLV-Pilzführer als Zeichnung abgebildet. Leider stehen aber nur bei ein paar Pilzen die Nummern dabei. Von den Sporen kommt man aber nicht auf den Pilz.

    Thomas, ein paar mal wurde das Video heute angeschaut - laut Statistik. Müsste also funktionieren. Bei mir geht es auch. Leider habe ich keine Idee, an was es bei dir hängt.

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

    Einmal editiert, zuletzt von läpplappen (21. November 2016 um 19:28)

  • Hallo Raphael,

    was dein erster Fund, "Blaublättriger Rötling" für einer ist, kann ich dir nicht sagen. Eine Entoloma euchroum, Violetter Rötling jedenfalls ist es nicht. Die Merkmale passen nicht zu deinem Fund.

    E. euchroum habe ich Ende Oktober erstmalig gefunden,



    Im Nachbarforum hat Annam voriges Jahr eine Kollektion eingestellt,

    http://www.pilzforum.at/showthread.php?tid=2930


    Aussagekräftige Sporenaufnahmen sind dir gelungen, auch die Videosequenz ist Klasse :)

    Picolay habe ich mir zwar heruntergeladen, bisher allerdings noch nicht angewandt. Verwendest du dieses Programm?


    @Liebe Saskia,

    eine Sporendatenbank auf der 123Hompage halte ich nicht für zielführend. Ich arbeite hauptsächlich mit den PdS, da sind alle Mikromerkmale, also auch die Basidien, Zystiden, Setae usw. enthalten. Blöderweise nicht alle Pilze, die ich finde :wink:

    Übrigens bin ich überzeugt, dass mit einer ordentlichen Fundaufnahme vor Ort sehr viel erreichbar ist. Substrat, Geruch, Querschnittaufnahme usw. Macht auch mehr Spaß als stundenlang zu mikroskopieren.

    Frust kommt auf, wenn ein Pilz zu jung oder steril ist und keine Daten liefert. An diesem habe ich in zwei Anläufen 5 Stunden gesucht, außer ein paar Sporen nichts angetroffen,


    In diesem Fall hilft mir die schriftliche Aufzeichnung gar nix, den Fund kann ich vergessen ...

    LG
    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (21. November 2016 um 21:25)