Wieder drei Unbekannte

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.018 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. März 2018 um 18:34) ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,

    hier wären nochmals drei Pilze aus vergangenen Jahren, die ich bisher nicht bestimmen konnte und deshalb vertrauensvoll in eure Hände legen möchte. Leider habe ich nur wenige Merkmale notiert.

    Nr. 1:
    Fotografiert am 16.11.14 in einer sumpfigen Wiese (Naturschutzgebiet) im Landkreis Altötting. Merkmale: Lamellen braun mit hell gezähnelten Schneiden, Hutbreite 3 cm

    Nr. 2:
    Fotografiert am 19.10.14 in einem Nadelwald im Landkreis Rottal-Inn, Niederbayern; Hutbreite 2 cm

    Nr. 3:
    Fotografiert am 28.09.12 auf einer Schafweide am Waldrand im Bayerischen Wald; Hutbreite 6 cm

    Für zahlreiche Bestimmungsvorschläge wäre ich wie immer sehr dankbar.

    Mit herzlichen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!

    Drei sehr schwierige Kandidaten! Die kleinen Braunen sind echt tricky!


    Beim ersten hab ich jetzt schon lange gesucht und bin schließlich beim Langstieligen Samthäubchen - [size=1][font="Arial, sans-serif"]CONOCYBE SUBPUBESCENS[/font][/size]
    [size=3][font="Arial, sans-serif"][size=1] [/size][/font][/size]hängen geblieben.
    Aber da es von den Samthäubchen wieder über 100 Varianten geben soll.... da kann man schon wieder eine bis mehrer Diplomarbeiten draus machen!

    Nur mal zum optischen Vergleich hier der Link:
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/LangstSamt.htm

    Was mir nicht so ganz passt ist die sumpfige Wiese, die ja tendenziell eher Nährstoffarm sein sollte - gerade in einem Naturschutzzone. Aber wer weiß...

    Bei den anderen brauche ich wieder etwas Muße. :wink:

    Bin gespannt was die Experten hier so meinen!

    Schöne Funde auf alle Fälle!:agree:

    Liebe Grüße!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

    Einmal editiert, zuletzt von Der Biologe (9. März 2018 um 20:43)

  • So, jetzt konnte ich es doch nicht lassen!

    Zum dritten Bild hab ich drei Vorschläge, weil man dadurch die Chance auf einen Treffer erhöht! :wink:


    Bei der Durchsicht sind immer wieder die gleichen Gattungen hängen geblieben:

    Inocybe(Risspilze),
    Tricholoma(Ritterlinge) und
    Cortinarius(Schleierlinge), was ohnehin immer ein guter Tipp ist, wenn man nicht mehr weiter weiß...:wink:

    Als Stellvertreter der drei Gattungen hier die Links, die für mich am ehesten gepasst haben(und seien es auch nur einzelne Details in der Beschreibung, oder den Bildern):

    Für Inocybe:
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…serRisspilz.htm

    Für Tricholoma:
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…rRitterling.htm

    Für Cortinarius:
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…gerHautkopf.htm


    Vielleicht ist was ja brauchbares dabei!

    Liebe Grüße und einen schönen Abend!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Wolfgang,

    da hast du ja den Experten wohl wieder einmal ein paar harte Nüsse zu knacken gegeben.:)
    Das ist für mich definitiv mindestens eine Etage zu hoch...
    Trotzdem tue ich es Alex gleich, wage zu Pilz 2 mal einen Tip und möchte beim Blick auf die Lamellen einen der Lacktrichterlinge (ev.rötlicher https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/RoterLackpilz.htm
    oder Berglacki https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Berglackpilz.htm) in den Ring werfen.

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (9. März 2018 um 22:13)

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Ja, harte Nüsse in der Tat. Auch wenn's Pilze sind und ddie vermutlich auch eher weich in der Konsistenz. :wink:
    Beim ersten kann man schon sagen, daß es ein Samthäubchen sein sollte. Und das war's dann auch. Um in der Gattung auch nur einzelne Artengruppen einzugrenzen, braucht man zunächst mal Merkmale wie die Verteilung der Kaulozystiden (Form), ob zwischen den Basidien Mauerzellen vorhanden sind oder nicht und ein paar Sporenmerkmale.
    In der Gattung ist ohne Mikro nix bestimmbar. Auch wenn man irgendwo Bilder findet, die 1:1 auf einen Fund passen: Die anderen Arten können je nach Reifezustand auch so aussehen.

    Nummer 2 dürfte auch ein Schleierling oder ein Risspilz sein, ich fürchte, da gilt das selbe: Um erstmal die richtige Gattung zu haben, muss man wenigstens mal Sporen und Zystidne gucken.

    beim letzten könnte eventuell schon ein Sporenabwurf reichen: Wenn der weiß wäre, wär's ein Ritterling. Und dann ließe sich das makroskopisch recht gut einordnen, wenn man ein paar weitere Punkte berücksichtigt (Geruch, Geschmack und alle Bäume im Umkreis von 20 metern).

    Ist also in der Tat nicht so einfach, aber gerade der zwote sieht ziemlich verwegen und spannend aus. Das könnte durchaus was Ausgefallenes sein.


    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,

    bei Nr. 1 habe ich wegen der zumindest auf meinem Monitor stellenweise leicht rosafarbenen Lamellen an einen Rötling gedacht.

    Nr. 2 sieht für mich einem Trompetenschnitzling ziemlich ähnlich, bis auf diese Fleckigkeit im Hut, das kenne ich einheitlicher gefärbt. Gibt es weitere Merkmale, die ich da ignoriere, die einen Trompetenschnitzling ausschließen? Oder ist die Hutfärbung schon so ein Killerkriterium, dass der rausfällt?

    Beste Grüße
    Sabine

  • Hallo Alex, Thomas, Pablo und Sabine,

    wiederum herzlichen Dank für eure umfangreichen Überlegungen zu meinen drei unbekannten Pilzen. Es sind viele Vorschläge, die mich veranlasst haben, heute morgen auch nochmal 2-3 Stunden lang rumzubestimmen - mit überschaubarem Erfolg. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass die drei so schwierig sind.

    Nr. 1: Rötling oder Samthäubchen, hört sich schon ziemlich gut an. Für ein Samthäubchen müsste man annehmen (wie Alex schon angedeutet hat), dass in der an sich nährstoffarmen Moorwiese an dieser Stelle Tierdung gelegen hat. Das ist immerhin nicht auszuschließen.

    Nr. 2: Eigentlich hatte ich ganz am Anfang gedacht, einen Helmling vor mir zu haben. Aber die Lamellen passen überhaupt nicht. An einen rötlichen Lacktrichterling habe ich später auch gedacht. Aber es bleibt schwierig.

    Nr. 3: Da dachte ich eigentlich: Der wächst auf Schafdung, also ist es ein Düngerling. Denkste - nicht mal die Gattung ist lösbar. Wir haben einfach zu wenige Merkmale - mein Fehler!

    Mal sehen, vielleicht hat Veronika noch einen Geistesblitz. Bis hierher nochmals vielen Dank für eure Überlegungen und mit herzlichen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo Pilzfreunde,

    nachdem ich noch eine Nacht drüber geschlafen habe, hatte ich heute Morgen zu Pilz Nr. 3 doch noch eine "Eingebung": Nachdem Alex und Pablo schon die Ritterlinge ins Spiel gebracht haben, bin ich mir jetzt halbwegs sicher, dass es sich um den Lärchenritterling (Tricholoma psammopus) handelt.

    Was meint ihr dazu?

    Gruß Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Zitat von Wolfgang Schäfer pid='44712' dateline='1520758247'


    ... Lärchenritterling (Tricholoma psammopus) ...


    Ja, vielleicht. Darum wär's halt wichtig, wass für Bäume in der Umgebung standen. Allerdings: Für Tricholoma pasmmopus ist so eine ausgeprägt Pseudoringzone ungewöhnlich. Wenn die Pilze tatsächlich direkt auf Dung wuchsen, muss man auch skeptisch sein. Darum ist die entscheidende Voraussetzung, die Sporenpulverfarbe zu kennen.
    Abgesehen davon ist Lärchenritterling schon mal ein sehr guter Vergleich. :agree:

    Beim zweiten spricht aus meiner Sicht die Struktur der Huthaut und der deutliiche, papillenartige Buckel gegen TuFur (Tubaria furfuracea s.l.).


    LG, Pablo.

  • Zitat von Beorn pid='44713' dateline='1520759876'


    Beim zweiten spricht aus meiner Sicht die Struktur der Huthaut und der deutliiche, papillenartige Buckel gegen TuFur (Tubaria furfuracea s.l.).

    Danke dir, Pablo.

    Beste Grüße
    Sabine

  • Hallo Wolfgang, zu1)
    Samthäubchen? Sollte da nicht der Hut mehr häubchenartig und nicht ausgebreitet sein.
    Auffällig ist bei 1, dass sich die Lamellen kurz vor dem Hutrand verzweigen und der Stiel oben wohl etwas weißflilzig ist.
    Ich fand ähnliche Pilze im Dez/17-Jan/18 auf einer sicherlich nie gedüngten Liegewiese nahe am Auenwald-Rand bei einem Badesee. Ich dachte spontan an einen Winter-Trompetenschnitzling. Der Hut war ausgesprochen hygrophan. Braunrot nass und weiß trocken. Kam dann aber zu Rasen-Häubling (GALERIA LAEVUS; siehe E. GERHARDT; BLV HANDBUCH PILZE, S. 289). Was meint die Community dazu?
    VG. Euer Schwammerlscout




  • Hallo Pilzscout
    die von Dir gezeigten Pilze sind Trompetenschnitzlinge ( Tubaria furfuracea s.l. ) ob Du die von Tubaria Hiemalis unterscheiden möchtest überlasse ich Dir .

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…etenschnitz.htm
    Wolfgang zeigt eine andere Pilzart
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

    Einmal editiert, zuletzt von Harry (22. März 2018 um 18:16)

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Genau, wenn man Tubaria hiemalis vom normalen TuFur trennen will, dann könnten hier die schmächzigen fruchtkörper mit den stark gerieften Hüten schon eine Tendenz zu hiemalis andeuten. Einigermaßen sicher zu trennen sind die beiden dann allerdings wohl nur mikroskopisch.


    LG, Pablo.