Hallo Franz,
indiskutabel ist diese Thematik auf keinen Fall! Seit vielen Generationen können sich landesweit Pilzsammler problemlos ohne ein einziges Wort Latein hervorragend verständigen! Jedes deutschsprachige Pilzbuch beinhaltet schon immer vorangestellt die deutschen Pilznamen und jeder hat's verstanden. Jedes moderne Suchsystem, auch unser 123pilze-Archiv, wird erststellig durch deutsche Suchbegriffe gesteuert und jeder normale Mensch kommt damit klar, und, und, und....
Ich verstehe in keinster Weise, warum hier mit Macht diese Sprache so in den Fokus gestellt werden soll.
Nochmals: Latein ist die Sprache der Wissenschaft, vor allem auch die der Biologie. Für eine eindeutige und weltverständliche Namensgebung unverzichtbar.
Wir aber sind, in der Regel, keine Wissenschaftler und das hier ist kein Wissenschaftsforum. Das ist ein Forum für Menschen die einfach nur pilzinteressiert sind und von denen geschätzte 98 Prozent weder Latein sprechen noch verstehen! Wozu auch, war nie nötig und wird es hoffentlich auch nie sein! Latein war schon immer auch eine elitäre Sprache und das Volk hat sich auch ohne sie hervorragend verständigen können!
Natürlich gibt es nun auch viele Pilze ohne eine deutsche Benennung, natürlich geht es in den internationalen Medien und Publikationen nicht ohne einheitliche lateinische Namen und natürlich ist es für eine konkrete Bestimmung oder Klassifizierung unumgänglich, mehr oder weniger deutliche lateinische Bezeichnungen zu verwenden.
Es ging mir von Anfang an jedoch um den gekünstelten und unnatürlichen Umgang mit dieser Sprache, wie ich weiter oben bereits mehrfach, überspitzt, dargelegt hatte.
Bei einer Bestimmungsnachfrage eines Hobbysammlers im Forum hier, der ganz stolz die Bildchen seines Fundes einstellt muss man nicht antworten: Ja, eindeutig Boletus Reticulatus syn. "schieß mich tot".
Nein, "Das ist ein Sommersteinpilz!" - So sollte die Antwort lauten. Das versteht JEDER und alles andere wirkt in diesem Zusammenhang als Angeberei und Überheblichkeit. Jedem sollte im Vergleich vielleicht die Situation bekannt sein wenn man zum Arzt geht und genervt ist, wenn dieser nur mit "Fachchinesisch" um sich schmeisst und man eigentlich kaum etwas versteht.
Jeder kann und soll ja auch hier lateinern, ist ja oft sogar unumgänglich und spricht für einen gewissen Anspruch, aber bitte nicht, ob nun aus Selbstzweck oder Betriebsblindheit, in den Vordergrund stellen und immer an die allgemeine Verständlichkeit denken!
LG Thomas