Stockschwämmchen....oder?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.804 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Juli 2020 um 10:49) ist von Kolbi85.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    Habe erstmals Stockschwämmchen gefunden, bin mir dessen sehr sicher. Aber die Angst vor dem Knollenblätterpilzgift des bösen Doppelgängers lässt mir keine Ruh, darum wollte ich hier mein Gewissen mit guten Zusprüchen erleichtern.

    Freue mich auf eure Antworten!

  • Hallo Kolbi

    Zumindest bei denjenigen, bei denen die Stielschüppchen eindeutig zu erkennen sind, handelt es sich um Stockschwämmchen. Beim ersten Bild sind es fünf sicher, beim Verdeckten sind aber ebenfalls Schüppchen zu erkennen, wenn auch nicht eindeutig.

    Beim zweiten Bild ist deshalb keine eindeutige Bestimmung möglich. Der Pilz vom dritten Bild zeigt wieder deutlich Stielschüppchen und ist somit als Stockschwämmchen identifizierbar. Die umherliegenden Hüte und Hutfragmente kann man nicht mehr eindeutig zuordnen.

    Dies gilt natürlich nicht als Verzehrfreigabe. :wink:

    Beim Sammeln von Stockschwämmchen ist es unabdingbar, dass man bei jedem einzelnen Pilz die (es könnte jetzt möglich sein, dass ich mich wiederhole :)) Schüppchen am Stiel achtet. Es ist nämlich durchaus möglich, kam auch schon vor, dass Stockschwämmchen und Gifthäubling auf ein und dem selben Substrat vorkommen. Natürlich sind auch noch die anderen Merkmale wichtig. Vorkommen auf Totholz, meist Laub, Nadel ist jedoch auch möglich; hygrophaner Hut, pilzig-angenehmer Geruch (der Gifthäubling kann jedoch auch mal "angenehm" riechen),...

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV

  • Hi Matthias,

    Habe penibelst darauf geachtet dass alle Pilze gleich sind bzw Schüppchen am Stiel aufweisen, Hut mittig hell und nach aussen dunkel, angenehmer Geruch, Stiel hohl, Zwischenlamellen...

    Der ganze Stumpf war ausschließlich von Stockschwämmchen befallen, der Stumpf gleich nebenan war voller Schwefelköpfe.

    Jedenfalls danke für die Info! Die Hüte sind derzeit am trocknen, fehlt nur noch ein gutes Rezept. Bin schon gespannt wie se schmecken 🤤

  • Hallo Matthias,

    ich bin mir nicht sicher, ob Du die Stockschwämmchen mit Genuss essen kannst, wenn Du zuviel Respekt vor einer Verwechslung hast.

    Lieber einmal mehr entsorgen.

    Ich denke ich bin mir auch sicher bei der Bestimmung von Stockschwämmchen-> Schüppchen am Stiel. Aber da ich den Gifthäubling zu selten gefunden habe (erst einmal), sammel ich noch keine Stockschwämmchen für die Pfanne.

    Wenn Du Dir sicher bist, kannst Du die Pilze auch mit Genuss essen.

    VG

    Timo

  • Hallo Kolbi,

    Der Eindeutigkeit von Matthias Bestimmung kann ich nicht zustimmen! Er hat zwar recht und es sind Stockschwämmchen, aber so eindeutig sehen die nicht aus. Gerade, wenn man zum ersten mal Stockschwämmchen findet. Kleine Weiße Flöckchen sollten auch auf dem Hut zu finden sein. Auf dem dunklen Stiel sollten auch weiße Flöckchen sein, keine so dunklen! Über dem Ring sollte der Stiel weiß sein. Solange Du diesen Pilz nicht in all seinen Facetten kennst, darfst Du nicht an ein Verzehr denken!!! Ich würde fast sagen, dass das autodidaktisch nicht zu machen ist. Es gibt da einen teuflichen Doppelgänger!

    LG Rigo

  • Die Pilze sind über dem Ring eindeutig heller, hatte vergessen das zu erwähnen. Die Pilze wurden nach dem Regen gesammelt, unwahrscheinlich dass da irgendwelche Flöckchen auf dem Hut sind. Hab bisher noch nirgends was von Flöckchen am Hut gelesen, hast du einen Link dazu damit ich mich da besser einlesen kann?

    Jedenfalls konnte ich nichts silbriges an den Stielen feststellen, das sollte doch ein gutes Zeichen sein.

    Irgendwelche Chemikalien zum Testen möglich? Mikroskop habe ich leider nicht.

    Hier nochmal besserer Blick auf die Hüte:

  • Hallo Kolbi,

    sammle erst mal ein Jahr diese Pilze und studiere sie, aber iss vorab keine davon! Die sind so heikel, dass in manchen Gegenden die Pilzberater eine Begutachtung ablehnen. Aber hier gibts ja einige Berater im Forum, die werden sich sicher noch melden.

    Guck auch da mal alle Bilder durch mit dem Doppelgänger!

    LG Rigo

  • Und witzig finde ich auch dass im bayerischen Kochbuch von 1998 bei den Pilzgerichten immer

    Steinpilze Herrenpilze Champignons und Stockschwämmchen empfohlen werden.

    Irgendwie schauen die Exemplare schon alt aus

  • Hey Porli,

    die Stockschwämmchen sind nun mal mit das feinste, was es unter den Pilzen gibt. Aber der Nadelholzhäubling mischt sich immer mehr unter sie. Und das ist oft genug tödlich!

    Nachti zusammen, Rigo

  • Der Gifthäubling sieht auf den ersten Blick wirklich sehr ähnlich. Aber die Stielschuppen und Hutfärbung (mittig hell, aussen dunkel) sollten doch fürs Stockschwämmchen sprechen?

    Welche chemischen Testverfahren gibt es denn? Kann man Knollenblätterpilzgift eindeutig identifizieren?

    Also wenn dann bitte konkrete Aussagen, sonst hilft mir das nicht weiter. Ausserdem sind die Stockschwämmchen in meiner Gegend rar, ist wie gesagt mein erster Fund.

    Lg, Kolbi

  • Hallo Kolbi,

    Der Gifthäubling sieht auf den ersten Blick wirklich sehr ähnlich. Aber die Stielschuppen und Hutfärbung (mittig hell, aussen dunkel) sollten doch fürs Stockschwämmchen sprechen?

    für mich sind das astreine Stockschwämmchen im besten Alter aber eine Essensfreigabe bekommst Du auch von mir nicht. Ich sammle die seit über fünfzig Jahren und kenne auch seine tödlichen Doppelgänger persönlich. Bevor Du sie aber verköstigst solltest Du einen Pilzsachverständigen aufsuchen. Ohne dessen Freigabe handelst Du auf eigene Gefahr.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Hoppla, die Hutfarbe bzw. die "Zweifarbigkeit" (Hygrophanität) hat aber für die Bestimmung ganz und gar keine Bedeutung.
    Beide Arten, sowohl Stockschwämmchen als auch Gifthäubling, haben eine hygrophane Huthaut, die also vom Hutrand her beim Abtrocknen ausblasst (darum der Farbkontrast). Das Farbspektrum ist bei beiden Arten quasi identisch, die Geschwindigkeit des Abtrocknens ist unterschiedlich.
    Grundsätzlich bilden aber beide Arten so einen "Spiegelei - Hut".

    Dazu bitte auch mal >hier lesen<.
    Die Gerüche lassen wir mal außen vor, das ist ja ohnehin kein sicheres merkmal, aber dennoch sind die beiden Arten aufgrund ihres Velums (Schuppen!) sicher unterscheidbar.
    Mikroskopisch sich die beiden ungefähr so ähnlich wie Schwan und Rabe; aber auch makroskopisch klappt es - wenn man sich nicht von falschen Merkmalen leiten lässt, oder von irgendwelchen Märchen wie dem mit dem Nadelholz.


    LG; Palo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Leider ist der nächste Pilzsachverständige ca 3h Fahrt entfernt, wohne am Arsch der Welt 😏

    Der Link ist mal richtig gruselig, sollte jeder der Stockschwämmchen sammelt mal gesehen haben.

    Ich bin jedenfalls 100% sicher dass alle meine Pilze von der selben Art sind, die Stiele und auch der Rest war identisch. Werd den Baumstumpf demnächst wieder besuchen und mehr Fotos machen.

    Danke für die Auskünfte, bin nun zuversichtlicher.

    Lg, Kolbi