Heutige Funde

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.895 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. September 2020 um 12:56) ist von Schupfnudel.

  • Hallo zusammen

    Ich war heute ein bisschen im Wald und habe ein paar Pilze fotografiert. Bei uns ist momentan Schonzeit, deshalb habe ich keine Pilze herausgedreht. Der Wald besteht hauptsächlich aus Fichten und Lärchen und befindet sich auf etwa 1850m ü.M. Ich habe versucht herauszufinden, welche Pilze es sein könnten, bei ein paar konnte ich leider nichts in Erfahrung bringen. Nun aber zu den Pilzen. :)

    Pilz 1:

    Das müsste irgendein Helmling sein. Leider konnte ich nicht herausfinden welcher.

    Pilz 2:

    Ich denke das ist ein Gallenstacheling (SARCODON SCABROSUS). Wirklich faszinierend die Stoppeln unten.

    Pilz 3:

    Hier habe ich leider wieder nicht herausgefunden, was das sein könnte.

    Pilz 4:

    Ich bin mir nicht sicher, aber das könnte ein Goldröhrling (SUILLUS GREVILLEI) sein.

    Pilz 5:

    Nach meiner Recherche könnte das ein Hohlfussröhrling (SUILLUS CAVIPES) sein.

    Pilz 6:

    Da weiss ich leider auch nicht, was das sein könnte.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ich etwas Hilfe bei der Bestimmung der Pilze erhalten würde und bedanke mich schon mal im Voraus.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin

    Die Nummer 2 ist ein Habichtspilz ( Sarcodon imbricatus)

    3 müsste Orange milchend sein und dann wäre es ein Edelreizker (Lactarius deliciosus)

    Nummer 4 ok

    Nummer 5 ok wobei man müsste schon noch einen Blick auf die Röhren haben

    LG Andy

  • Guten Morgen,

    Bei Nummer 3 wäre ich mir jetzt nicht so sicher. Für einen Edel-Reizker fehlen mir die Grübchen und würde ich wetten, dass dieser Fund weiß milcht. Der direkt(?) darauf gefundene Goldröhrling stützt meine These, dass du hier den Lärchen-Milchling Lactarius porninsis zeigst. Beide sind strenge Lärchenbegleiter.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Bei dem Stacheling müsste man die Stielbasis sehen (idealerweise auch im Schnitt). Falls da nichts blaues / blaugraues / blaugünes zu sehen wäre, wär's in der Tat einer der Habichtspilze, und mit dem hellen Untergrund des Hutes unter den Schuppen und der sehr dicken Schuppenanatomie wohl in der Tat der Fichten - Habichtspilz (Sarcodon imbricatus).

    Pilz 1 wird nicht zu bestimmen sein. Der ist zu alt und zerfleddert, da funktioniert nicht mal mehr eine solide Gattungseingrenzung, weil der zB auch wohl keinen Sporenabwurf mehr her gibt und darum die Sporenpulverfarbe ein Geheimnis bleiben wird.

    Beim dritten finde ich Thiemos Idee durchaus plausibel.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo ibex,

    Nr. 2 sieht mir eher nach Sarcodon imbricatus (Fichten-Habichtspilz) aus, S. scabrosus wäre in dem von dir genannten Habitat äußerst ungewöhnlich. Bei Nr. 3 würde ich auf Lactarius bresadolanius tippen, der in solchen Habitaten vorkommt, aber um das zu bestätigen oder zu widerlegen braucht es unbedingt eine Prüfung des Geschmacks der Milch (mild für L. porninsis, der auch im Rennen wäre, den ich aber mit deutlicher orangenem Stiel kenne; bitter und gleichzeitig scharf für L. bresadolanius). Im letzten Pilz meine ich Agaricus ausgustus (Riesen-Champignon) zu sehen. All das sind freilich nur Ideen und müssten durch Bestimmungsarbeit untermauert werden, um zum richtigen Namen zu kommen. Ich hoffe, dass bei dir die Schonzeit bald vorbei ist.

    FG

    Oehrling

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo,

    Bresadolas-Milchling/Montanen Zonen-Milchling hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Passt besser als mein Vorschlag, aus dem von Stephan genannten Grund (Stielfarbe).

    Mein einziger Fund dazu hat auch einen deutlich orangen Stiel

    -> Lärchen-Milchling

    Daher wäre hier ein Geschmackstest der Milch wichtig gewesen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo zusammen

    Erstmal vielen Dank für eure Einschätzungen.

    Pilz 1 wird nicht zu bestimmen sein. Der ist zu alt und zerfleddert, da funktioniert nicht mal mehr eine solide Gattungseingrenzung, weil der zB auch wohl keinen Sporenabwurf mehr her gibt und darum die Sporenpulverfarbe ein Geheimnis bleiben wird

    Ich hätte nicht gedacht, dass der Pilz schon so alt ist. :) Habe aber diese kleinen Pilze früher leider auch gar nie beachtet. Jedenfalls schade, dass man nichts dazu herausfinden kann.

    CH-Andy  Beorn  StephanW

    Besten Dank auch für die Korrektur zu Pilz 2. Ich habe danach mit der 123Pilze App gesucht und dabei den Gallenstacheling gefunden und dachte mir, der passt wunderbar zu den Bildern und zur Beschreibung. So kann man sich täuschen. :)

    Steigerwaldpilzchen  StephanW

    Wie findet man am besten die Milchfarbe heraus? Schneidet man dem Pilz in den Hut und drück ihn dann zusammen? Und falls das dann funktioniert, wie probiert man die Milch? Einfach einen Tropfen auf die Zunge nehmen oder gleich ein kleines Stück vom Pilz in den Mund nehmen und darauf rumkauen? Ich muss gestehen, dass ich noch etwas Respekt davor habe, ein Stückchen von einem mir unbekannten Pilz in den Mund zu nehmen. ;) Was ist wenn es ein Giftpilz ist? Wenn man das Stück nachher wieder ausspuckt, kann dann nichts passieren? Auch wenn es zum Beispiel von einem grünen Knollenblätterpilz oder von einem tödlich giftigen Raukopf wäre?

    Bei Pilz 4 scheine ich mit dem Goldröhrling ja richtig gelegen zu sein. Jetzt da ich abseits von Steinpilzen und Eierschwämmchen gerne auch mal einen anderen Pilz probieren würde, habe ich diesen ins Auge gefasst. Mit welchem Pilz könnte ich diesen verwechseln und auf was muss ich achten, dass ich mir sicher sein kann, dass es ein Goldröhrling ist. Stimmt es, dass es bei den Röhrlingen keine sehr giftigen Pilze gibt? Wäre der Goldröhrling auf dem Bild vom Alter her für den Verzehr in Ordnung?

    Wie CH-Andy schreibt liege ich beim 5. Pilz mit meiner Einschätzung (Hohlfussröhrling) vermutlich richtig, man müsste aber noch einen Blick auf die Röhren haben. Besten Dank.

    Und beim 6. Pilz hat StephanW geschrieben, dass es ein Riesen-Champignon sein könnte. Falls ich nochmal so einen finde, wie könnte ich herausfinden, ob es wirklich ein Riesen-Champignon ist, bzw. von welchen Teilen müsste ich Fotos machen, damit ihr eine Einschätzung dazu geben könntet?

    Vielen Dank nochmal an alle, ihr seid wirklich eine grosse Hilfe.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,

    es ist super, dass du mit Geschmacksproben vorsichtig bist! So etwas macht man nur wenn 1. alle ernsthaft giftigen Pilze sicher ausgeschlossen sind und 2. nur in Gattungen wo der Geschmack ein bestimmungsrelevantes Merkmal ist.

    Unter den Milchlingen gibt es keine tödlichen Giftpilze. Vorraussetzung ist natürlich, dass du sicher die Gattung Milchlinge bzw. Sprödblättler im Allgemeinen erkennst. Diese Pilze unterscheiden sich von den restlichen Lamellenpilzen durch ihr brüchiges Fleisch. Der Stiel bricht mürbe wie z.B. eine Karotte und fasert nicht längs auf. Auch die Lamellen sind bei den meisten Arten brüchig und splittern ab wenn man mit dem Finger und leichten Druck darüberstreicht. So erkennst du Täublinge und Milchlinge. Letztere führen in ihren Zellen noch einen Milchsaft der bei Verletzung austritt. Du könntest mit einem Messer die Lamellen in Stielnähe anritzen, dann sollte etwas davon zum Vorschein kommen. Zur Bestimmung ist die Farbe, eine mögliche Farbveränderung (auch wie schnell) und der Geschmack wichtig.

    Magen-Darm giftige Täublinge & Milchlinge gibt es natürlich, aber solange du deine Geschmacksprobe wieder ausspuckst kann nichts passieren. Im schlimmsten Fall brennt Lippe und Zunge einige Zeit wenn du eine ganz scharfe Art=giftig erwischt hast.

    Hier wäre jetzt maßgeblich gewesen, einen (bleibend) weißen Milchsaft festzustellen um Andys These eines Reizkers (Karottenrote Milch) zu wiederlegen. Um meine ursprüngliche Idee des Lärchen-Milchlings zu überprüfen wäre ein milder Geschmack der Milch ausschlaggebend. Ist sie scharf/bitter hätte sich Stephans Vorschlag als höchstwahrscheinlich richtig erwiesen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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  • ...

    1> Besten Dank auch für die Korrektur zu Pilz 2. Ich habe danach mit der 123Pilze App gesucht und dabei den Gallenstacheling gefunden und dachte mir, der passt wunderbar zu den Bildern und zur Beschreibung.

    ...

    2> Wie findet man am besten die Milchfarbe heraus? Schneidet man dem Pilz in den Hut und drück ihn dann zusammen? Und falls das dann funktioniert, wie probiert man die Milch? Einfach einen Tropfen auf die Zunge nehmen oder gleich ein kleines Stück vom Pilz in den Mund nehmen und darauf rumkauen? Ich muss gestehen, dass ich noch etwas Respekt davor habe, ein Stückchen von einem mir unbekannten Pilz in den Mund zu nehmen. Was ist wenn es ein Giftpilz ist? Wenn man das Stück nachher wieder ausspuckt, kann dann nichts passieren? Auch wenn es zum Beispiel von einem grünen Knollenblätterpilz oder von einem tödlich giftigen Raukopf wäre?

    3> Und beim 6. Pilz hat StephanW geschrieben, dass es ein Riesen-Champignon sein könnte. Falls ich nochmal so einen finde, wie könnte ich herausfinden, ob es wirklich ein Riesen-Champignon ist, bzw. von welchen Teilen müsste ich Fotos machen, damit ihr eine Einschätzung dazu geben könntet?

    Hallo Benjamin,

    zu 1> der Habichtspilz hätte aber wahrscheinlich optisch auch bestens gepasst; das Problem ist, dass es sehr viele Pilze gibt, die sich extrem ähnlich sehen, vor allem die in der gleichen Gattung; der Habichtspilz ist in der gleichen Gattung wie der Gallenstacheling, daher sind die beiden nur per Foto/Bild kaum voneinander zu unterscheiden, nur ist der Habicht nicht so elend bitter.

    zu 2> Am meisten Milch bei angetrockneten Milchlingen erhält man meiner Erfahrung nach, indem man den Stiel so weit oben wie möglich vom Hut abschneidet, an der Stelle kommt die meiste Milch heraus. Probieren tut man bei Milchlingen nur die Milch (z. B. durch Lecken), das bietet einen Schutz vor eventuellen Giftpilzen wie Knolli oder Raukopf, die man NIEMALS (NEVER, DON'T!) kosten sollte und bei denen eben keine Milch zum Lecken da wäre. Hineinbeißen muss man in den Pilz nicht oder gar kauen, denn das Scharfe an einem scharfen Milchling ist die Milch. Um Verfärbungen der Milch festzustellen, muss man manchmal bis zum nächsten Morgen warten, also einen zu bestimmenden Milchling nicht schon am gleichen Nachmittag oder Abend wegwerfen (das gilt sinngemäß auch für Täublinge, bei denen es entscheidend drauf ankommt, wie sich die Lamellen über Nacht verfärben).

    zu 3> den Hutrand ankratzen und mal eben dran riechen. Er sollte nach bitteren Mandeln riechen und nach kurzer Zeit gelbe Flecken entwickeln. Dagegen sollte, wenn man die Stielknolle anschneidet, keine unmittelbare Gelbfärbung erfolgen, sondern allenfalls ein leichtes Bräunen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

    Einmal editiert, zuletzt von StephanW (5. September 2020 um 00:11)

  • Hallo Steigerwaldpilzchen und StephanW

    Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und dass ihr euch die Zeit dafür genommen habt, ihr habt mir wirklich sehr geholfen. Ich wäre noch sehr dankbar, wenn mir jemand noch etwas zu meiner Frage bezüglich des Goldröhrlings sagen könnte.

    Vielen Dank schon im Voraus und LG

    Benjamin

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  • Hallo ibex,

    zum Goldröhrling ist zu sagen, dass es keine giftigen Verwechslungspartner gibt (sofern man Röhren von Lamellen zu unterscheiden in der Lage ist - nicht lachen, als Pilzberater erlebt man einiges und zieht z. B. ein paar Cortinarien zwischen den Goldröhrlingen heraus!), dieser Pilz ist also von da her absolut anfängergeeignet. Ich sammle ihn dennoch nicht, da er, wenn er jung ist, man den Hutschleim praktisch gar nicht herunterbekommt, und sobald man die schleimige Huthaut abziehen kann, der ganze Pilz nicht mehr wirklich fest und knackig ist - also ein Dilemma. Außerdem sollte man ihn nie zusammen mit anderen Pilzen in einen Korb tun, da klebt und pappt alles zusammen. Und den Pilz schon am Fundort vorzuputzen, kostet immens Zeit und Mühe. Und so richtig gut schmeckt er auch nicht, da er weitgehend aromalos ist.

    FG

    StephanW

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  • Hallo StephanW

    Vielen Dank für die wertvollen Informationen zum Goldröhrling, du hast mir wirklich sehr geholfen. Ich bin zwar kein Pilzexperte, traue mir aber auf jeden Fall zu, Lamellen und Röhren zu unterscheiden. :) Nach deinen Informationen werde ich die Goldröhrlinge nun vermutlich doch stehen lassen, scheint mir doch relativ viel Aufwand für einen weitgehend aromalosen Pilz zu sein. Dennoch ist es interessant für mich zu wissen, dass man ihn essen könnte.

    LG

    Benjamin

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  • Nach deinen Informationen werde ich die Goldröhrlinge nun vermutlich doch stehen lassen, scheint mir doch relativ viel Aufwand für einen weitgehend aromalosen Pilz zu sein.

    Hallo

    Der Pilz ist deutlich besser als sein Ruf! Aber alles ist Geschmackssache!

    Hallo Uwe

    Besten Dank für deine Meinung. Nun hast du mich doch auf den Geschmack gebracht und ich werde ihn in Zukunft vielleicht mal probieren. :thumbup::)

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.