Hallo zusammen.
Pablo gab mir vor kurzem Mal den Tipp, dass im Schwarzwald Ohrförmige Seitlinge zu finden sind. Bei mir suchte ich noch vergebens, also machte ich mich auf den Weg, einmal quer durch Deutschland.
Der Blick vom Hotelzimmer aus. Eine wunderbare Landschaft, in die ich mich sofort verliebte. Doch der Grund meiner Reise war eigentlich ein anderer.
Der Besuch des Fortgeschrittenenseminars bei Björn Wergen in Hornberg war schon weitaus länger geplant. Hornberg - ein gemütlicher Ort im Ortenaukreis mit netten Leuten, guten Lokalen, bei denen man vorzüglich speisen kann zu einem der hohen Qualität entsprechend fairen Preis. Und mit gutem Bier - und das außerhalb Bayerns!
Dann eben noch die Pilzschule. Aus den Seminarteilnehmern entstand schnell eine gefestigte Gruppe, bei der lediglich der aktuelle Umstand für Abstand sorgte. Im Endeffekt waren ja nur Gleichgesinnte unter sich.
Die Wälder in der Umgebung sind der Traum! Eine Vielzahl an verschiedensten Pilzen. Neben einigen beliebten Speisepilzen gab es unter anderem zahllose Helminge, Risspilze und vor allem Schleierlinge zu finden. Nur gut, dass an einem Tag der Schwerpunkt auf Cortinarien lag. So fiel der Einstieg in dieses äußerst Umfangreiche Thema doch etwas leichter.
Auch die Wiesen sind ganz anders, als ich es von zu Hause gewohnt bin. Bei mir sehr selten, ist dort die Weidewirtschaft noch ein ganz großes Thema. Dadurch sind auch die Wiesen weitaus Pilz- und Artenreicher. Saftlinge, Ellerlinge, auch Düngerlinge und weitere Arten sind keine Seltenheit.
Wie immer bei der Pilzpirsch nahm ich mir eigentlich vor, ausreichend Bilder davon zu machen. Doch meistens lief das so ab, dass ich einen interessanten Pilz fand, versuchte ihn zu bestimmen, war ich mir nicht sicher, kamen ein paar Exemplare zur genaueren Bestimmung im Seminarraum in den Korb.
Erst später kam dann meistens erst wieder der Gedanke, auch mal ein Bild zu machen. 'Dann halt beim Nächsten...' Trotz alledem, einige sind dann doch zu Stande gekommen. Hier ein Auszug davon:
1 Fichtenreizker (Lactarius deterrimus)
2 Breitblättrige Glucke (Sparassis brevipes)
3 Rötlicher Gallerttrichter (Guepinia helvelloides)
4 Gemeiner (Fichten)Steinpilz (Boletus edulis)
5 Pfefferröhrling (Chalciporus piperatus) nebst Fliegenpilz (Amanita muscaria)
Diese drei zusammen mit Mehlräslingen waren in den sauren Nadelwäldern omnipräsent.
6 Eselsohr (Otidea onotica)
7 Schopftintling (Coprinus comatus)
8 Saftling, wohl aus der Gruppe um den Schwärzenden Saftling (Hygrocybe conica s.l.)
Die Zeit verging rasend schnell. Im Nu war schon der Freitag angebrochen. Mit dem Wetter hatten wir auch viel Glück. Montag bis Donnerstag herrlicher Sonnenschein bei Temperaturen bis knapp an die 20 Grad. Am Freitag dann gab es etwas Regen. Jedoch hielt sich der während der Exkursion in Grenzen, sodass wir so gut wie trocken wieder im Seminarraum zurück kehrten.
Zum Schluss noch eine Kleinigkeit, die ich nicht ganz verschweigen will/kann. Am Samstag gab es noch die Möglichkeit, die Prüfung zum Pilzsachverständigen abzulegen. Also hängte ich noch einen Tag hinten dran und stellte mich dieser - mit Erfolg.
LG Matthias