Bestimmungshilfe, die zweite

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.374 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2020 um 19:49) ist von huehnchen69.

  • Hallo,

    neben den im anderen Thread gezeigten Pilzen, bei denen ich zumindest eine starke Vermutung habe, gibt es noch die Folgenden, bei denen ich sehr unsicher oder ratlos und für Hilfe dankbar bin. Auch alle gefunden im Kiefernmischwald mit Eiche und Birke:

    1. Vermutung: ein Ritterling, aber welcher?

    2. Vermutung: ein Schirmling, aber welcher?

    3. Vermutung: ein Risspilz, aber welcher?

    4. Vermutung: keine

    Vielen Dank für jede Hilfe

    Björn

  • Hallo,

    Nr. 1 ist der Rötliche Holzritterling

    Nr. 2 sollte ein Gelber Knollenblätterpilz sein

    Nr 4 ist der Kahle Krempling

    VG Jörg

    Danke Jörg!

    Interessant, an den Gelben Knollenblätterpilz habe ich gar nicht gedacht. "Mein" Pilz wirkte schneeweiß, das Muster der Velumreste auf dem Hut sieht ganz anders aus als im BLV Pilzführer und braun wie im Buch beschrieben wurde bei Berührung auch nichts. Aber da sieht man wohl, dass ein einzelnes Bild im Buch die Vielfalt der Realität einfach nicht wiedergeben kann. Andere Bilder im Netz passen besser.

    Viele Grüße

    Björn

  • Hallo Björn,

    sicher bin ich mir da nicht, daher habe ich auch "sollte" geschrieben. Für mich ist es aber die beste Idee.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (10. November 2020 um 00:11)

  • Hallo Björn,

    was zu bestimmen war, hat der Jörg erledigt. Tu dir einen Gefallen und versuche die alten Pilze zu Anfang nicht zu bestimmen. Das verwirrt nur! Den Kahlen Krempling hast du geritzt, aber in dem Zustand milcht auch ein Milchling nicht mehr.

    LG Rigo

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Nummer 3 kann man noch ergänzen: Das ist ein Gürtelfuß (Cortinarius subgen. Telamonia). Mehr ist bei dem nicht drin, und da wäre auch mit reichlich Ansichten, mehr jungen Fruchtkörpern usw. kaum mehr drin als eben "Telamonia, Bestimmung nicht möglich".

    PS.: Natürlich ist Nr. 2 Amanita citrina (Gelber Knolli), und der ist sogar sehr typisch ausgeprägt. Die Variatoinsbreiten ind er Velumverteilung auf dem Hut erfasst man halt nicht nach einem Bild. Amanita citrina bräunt auch nicht bei Berührung (kann nur gelegentlich beim Zerfall passieren), Warum steht das da? Und sicher, daß das da steht? "Amanita citrina verfärbt bei Berührung braun"?


    LG; Pablo.

  • Nummer 3 kann man noch ergänzen: Das ist ein Gürtelfuß (Cortinarius subgen. Telamonia).

    Bist du sicher? Ich werfe mal einen alten Lacktrichterling (blassblättrig oder 2-farbig??) ins Rennen. Das "Sporenbild" ist so uneindeutig, dass es auch eine bräunliche Verfärbung des Verwesungsprozessen sein könnte. Mich würde interessieren, wie du es festlegst. Größe ist nicht klar. Habe in letzter Zeit viel Lacktrichterlinge gesehen.

    Aber auch von mir einen Tip, gesunde gute Pilze hier einstellen bringt weitaus mehr, da man sie nach Fotos besser bestimmen kann, wenn auch nie wirklich ganz.

    schöne bunte Grüße gelBlau

  • Hallo,

    ich schließe mich Pablo an.

    Von oben kann ich deinen Gedankengang gut nachvollziehen. Rötlich/bräunliche Lacktrichterlinge sehen für mich schon manchmal so ähnlich aus.

    Aber die Lamellen sehen für mich absolut nicht nach Lacktrichterling aus, sondern nach Gürtelfuß (zu dem das Erscheinungsbild von oben schon auch passt, und das rechts am Stiel halte ich für Schleierreste).

    Was genau meinst du mit "bräunlich verfärbtem weil verwestem Sporenbild"? Die Idee ist mir ja sehr fremd. Der Pilz sieht mir nicht verwest aus, sondern für einen Gürtelfuß normal-frisch, und zu dem passt die Sporenfarbe, die vielleicht etwas uneindeutig sein mag hinsichtlich rostbraun oder irgendwie anders braun - aber weiß wie beim Lacktrichterling kommt dabei nicht raus....

    Beste Grüße

    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Auf dem zweiten Bild sind am Stiel schon noch (wenn auch spärlich und stark abgegriffen) Velumreste mit braunem Sporenpulver dran erkennbar. Das wäre das konkreteste merkmal, aber es ist in dem Fall auch die Gesamtheit von vielen Details, also wieder mal dieses ominöse Gesamterscheinungsbild, einschließlich Form der Lamellen, deren Einfärbung, Lamellenansatz, Hutform, Struktur der Hutoberfläche, Velumverhältnisse, Struktur der Stielrinde, verhalten der Hutränder in Relation zum erwarteten Alter des Fruchtkörpers, Fleischfarben und Farbverläufe im Schnittbild in Relation zum erwarteten Alter des Fruchtkörpers und ein paar weitere, schwer erklärbare Sachen. :wink:


    LG; Pablo.

  • Amanita citrina bräunt auch nicht bei Berührung (kann nur gelegentlich beim Zerfall passieren), Warum steht das da? Und sicher, daß das da steht? "Amanita citrina verfärbt bei Berührung braun"?

    Im großen BLV Pilzführer (2. Auflage 2020) steht zum Amanita citrina:

    "Hut 4-10 cm, breit, blass gelblich, [...weitere Kennzeichen des Huts...]; Stiel weiß bis blass gelblich, mit hängendem Ring; bei Berührung bräunend; Knolle selten mit Hüllresten, mit scharfer, umlaufender Kante; Geruch dumpf, typisch nach Kartoffelkeimen; [...]"

    In Anbetracht der Zeichensetzung Komma/Semikolon lese ich die Verfärbung schon als eigenständiges Merkmal. War aber bei mir nicht der Fall.

    Björn

  • also wieder mal dieses ominöse Gesamterscheinungsbild

    also heißt es gucken gucken gucken und merken.

    T-schuldigung, für mich sah er genauso alt wie der kahle Krempling aus. Hab mich allerdings mit Gürtelfüßen noch nicht ausgiebig befasst. Daher wollte ich ja die genauen Merkmale wissen.

    Und beim Sporenbild erkannte ich nur bräunliche Flecken aber keine Lamellenstruktur. Vielleicht macht es Sinn bei unscharfen Bildern mehr zu erklären, wie etwa: braune Sporen.

    Wieder viel gelernt

    schöne bunte Grüße gelBlau

  • Und beim Sporenbild erkannte ich nur bräunliche Flecken aber keine Lamellenstruktur. Vielleicht macht es Sinn bei unscharfen Bildern mehr zu erklären, wie etwa: braune Sporen.

    Ah! Ich glaube, dann weiß ich vielleicht, was du mit "bräunliche Verfärbung des Verwesungsprozesses" meinst. Dass die Flecken nicht durch Sporen verursacht seien, sondern durch aufliegendes Hutfleisch, das gammelig geworden ist und das Papier gefärbt hat?

    Bei einem Sporenabdruck passiert es zwar, durch die Art, wie man den am leichtesten gewinnt, meistens dazu, dass man auch eine Lamellen-/Porenstruktur erkennen kann. Aber das ist eigentlich weder ein Ziel noch nötig. Sondern die Idee ist eigentlich, zum einen überhaupt Sporen rauszulocken, zum anderen, dass es genug werden, damit man ein Häufchen bilden kann (insbesondere bei solchen Pilzen wie Täublingen, wo sehr feine Farbabstufungen erforderlich sein können). Ansonsten bildet so eine Lamellenstruktur ja nur die Lamellenform ab, und die sieht man ja sowieso, wenn man den Pilz zum Absporen auflegt.

    Wenn man den Pilz beispielsweise nicht direkt auf die Oberfläche legt, sondern mit etwas Abstand zur Fläche, ergibt es sich automatisch, dass die Strukturen verwaschen. Macht aber nichts für die Beurteilung der Farbe.

    Beste Grüße

    Sabine