Hilfe.. könnte das ein Knollenblätterpilz sein?

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 2.044 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. August 2023 um 23:39) ist von MisterX.

  • Hm die Frage ist wohl weniger "Könnte", denn anhand der Merkmale "könnte" er auf jeden Fall.. meine Frage ist eher denkt ihr es ist einer?

    Gott sei dank habe ich ihn nicht gegessen. Habe auch meiner Meinung nach keine Geschmacksprobe genommen, da ich ihn als Täubling ausgeschlossen hab. Jeder lag er in meinem Pilzkorb und ich weiß wie wenig davon ja gefährlich ist.

    Ich gehe morgen wohl auch sicherheitshalber ins Krankenhaus. Oder kann eine Apotheke anhand des Pilzes, den ich aus dem Müll gesammelt hab, aussagen ob es einer ist?

    Ich habe ein Video und einige Bilder

    2. August 2023 - YouTube

    Knolli? - YouTube

    Ich weiß die Bilder sind nicht mit unterstem Teil des Stammes (also Knolle habe ich beim herausbuddeln auch nicht entdeckt) und zu schlecht und nicht wie gefordert aber man kann die Lamellen gut sehen, die Fasern des Stamms.. nicht wirklich eine Natterung, wenn dann sehr wage, aber es gibt ja auch weiße Stämme. Sehr elastische feine eng angewachsene Lammellen, das würde passen. Ich erkenne auch eine Manchette die leicht abnehmbar war. Farbe eher braun oben, aber das gibts wohl auch olivegrün-braun würde vlt auch noch durchgehen.

    Was meint ihr? Doch besser direkt Notruf?

    Bilder und Videos folgen in wenigen Sekunden

    2. August 2023 - YouTube

  • Sieht für mich eher nach grauem Wulstling aus . Ob eine Apotheke helfen kann? Eher ein PSV. Wenn es ein Knolli wäre … der hut sieht ja komplett aus?

    Lg jens

  • Sieht für mich eher nach grauem Wulstling aus . Ob eine Apotheke helfen kann? Eher ein PSV. Wenn es ein Knolli wäre … der hut sieht ja komplett aus?

    Lg jens

    Also Giftnotruf sagt mir ich soll nur ins Klinikum wenn ich mehr als 1x1 cm gegessen habe. Das habe ich sicher nicht. Ich habe die Täublinge sauber geputzt und in die Pfanne geworden.

    Ich war mir im Nachhinein nicht mehr sicher ob ich vlt Kauprobe (mit Ausspucken) gemacht habe. Normalerweise mach ich das ja nicht bevor ich nicht sicher einen Täubling festgestellt habe, aber im Nachhinein mit der Nervosität traut man sich selbst nicht mehr.. weshalb ich dachte, ich hab soviel gekaut, vielleicht doch auch diesen ausversehen...

    Das dümmste ist, dass der im meinem Korb gelandet ist.. War mit einem Freundpilze sammeln, manche hat er leider gebracht ohne mich vorher zu rufen, weshalb ich keine Knolle und die Warnsignale gleich erkannt habe.. Das mach ich so bestimmt nicht wieder.. Zuhause sind mir dann eben oben beschriebene Merkmale aufgefallen.

    Was bringt dich zum Gedanken dass das eher ein Wulstling ist? ist ein Unterscheidungsmerkmale wie auf 123Pilze beim grauen Wulstling zu sehen, der geriffelte Part auf dem Stiel unterm Hutrand? Dann hättest du wohl zum Glück recht:

    edit: nein auch beim grünen Knollenblätterpilz ist an der Manschette der : oberer Teil leicht gerieft


    Naja Hut ist fast komplett. Warum fragst du?

    2 Mal editiert, zuletzt von Colione (3. August 2023 um 01:02)

  • Hallo,

    Pilzebestimmung aus Putzresten ist schon recht hohe Schule. Diese Rest müssten aber vor mir liegen. Bei deinen gezeigten Resten kann man sich nicht auf einen Knollenblätterpilz festlegen. Und in dem Video frage ich mich allerdings, warum zerrst und reißt du so an den ja schon kleinen Teilen herum? Damit bekommst du keine Bestätigung deiner Vermutung. Wer Pilze sammelt sollte immer unbekannte Pilze extra einpacken und nicht mit den essbaren in den Korb legen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo,

    Pilzebestimmung aus Putzresten ist schon recht hohe Schule. Diese Rest müssten aber vor mir liegen. Bei deinen gezeigten Resten kann man sich nicht auf einen Knollenblätterpilz festlegen. Und in dem Video frage ich mich allerdings, warum zerrst und reißt du so an den ja schon kleinen Teilen herum? Damit bekommst du keine Bestätigung deiner Vermutung. Wer Pilze sammelt sollte immer unbekannte Pilze extra einpacken und nicht mit den essbaren in den Korb legen.

    Ja sehr doof dass ich den in meinem Korb hatte.. normalerweise mach ich das auch nicht, hatte nen Kollege dabei der sich nicht ganz so gut auskannte und wo er eigentlich keinen Lamellenpilz pflücken sollte ohne mich zu holen, hat er es irgendwann doch gemacht und ich habs dann dummerweise nicht mehr so streng gesehen, weil ich wusste ich schau mir zuhause eh jeden Pilz nochmal einzeln genau an... Werde in Zukunft da ganz bestimmt absolut streng sein...

    Und ja das Video war dann auch nicht schlau im Nachhinein nochmal die Teile aus dem Müll gepult und halt versucht einhändig die "fasrigkeit zu veranschaulichen und das "Fleischverhalten"/ Haptik aufzuzeigen..

    Naja... ich bin soweit symptomfrei auch und PSVs, die gestern von mir noch ein paar Bilder geschickt bekommen haben, meinen dass wäre vermutlich kein Knolli, einer meint sogar eher ein Champignon.

  • Guten Morgen zusammen, hallo Colione,


    ich hätte diesen Pilz gleich im Wald gelassen; gerade weil er mir präsentiert wurde, ohne dass ich erkennen konnte um welchen Pilz es sich handeln könnte.

    Tipp: stellle vor dem Start einige Regeln klar. Unter anderem diese; entweder Dich zu rufen, ohne den Pilz entnommen zu haben, oder den Pilz komplett aus dem Substrsat entnehmen.

    Ansonsten gehe ich mit Jens mit. Aber mit Vorsicht. Einen Rest von einer Manschette ist tatsächlich unter der Hutspitze zu sehen. Die Farbe des Hutes kommt dann dazu. Ein Knolli sieht so aus:




    Du merkst; alles nicht so einfach mit den Pilzen. Ich finde es aber gut, dass Du fragst, denn nur so lernt man.


    Liebe Grüße von der


    Murmel

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Sabine,


    oja, diese Äußerung, es könnte ein Champignons sein, das erfüllt auch mich mit Sorge.


    Liebe Grüße


    Murmel

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • So 19h nach potenzieller Aufnahme kleinster Mengen: Mir gehts gut und außer dem aus Nervosität zusammengezogegenen Magen gehts mir auch gut! noch 5h keine Nebenwirkungen und jegliche Folgen müssten ausgeschlossen sein oder?

    Haha wenn du wüsstest wieviel Bilder von Knollenblätterpilzen ich mir gestern Nacht noch reingezogen habe... Es gibt tatsächlich einige jüngere Exemplare die durchaus auch dem auf meinen Bilder mit der braunen Huthaut ähneln:

    GruenerKnolli09042.jpg

    GruenerKnoll9.jpg

    Quelle 123Pilze.de

    Und :g-knollenblaetterpilz02.jpg

    https://www.sueddeutsche.de/image/sz.1.365…419&format=webp

    1408x792?v=1676558419&format=webp

    Amanita_phalloides3.jpg


    Zur Verteidigung des PSV, er/sie hat nur netterweise überhaupt auf meine erbärmlichen "Putzrest" Fotos reagiert, da weiß ich schon dass ich mich nicht drauf verlassen kann. Er dachte auch es handle sich um 2 verschiedene Pilze. Ohne entsprechende Bilder oder den Pilz als ganzes kann er da ja eigentlich keine ernsthafte Aussage tätigen, das weiß ich auch.

  • Eine Idee habe ich noch: die Riechprobe. Der Grüne Knolli riecht süßlich nach Kunsthonig, der Graue Wulstling dumpf nach Rübe/Rettich/Kartoffelkeller. Wenn du noch Reste da hast, riech doch mal dran.

    Wie geht es eigentlich deinem Fraund, der dich so in die Bredouille gebracht hat?

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Eine Idee habe ich noch: die Riechprobe. Der Grüne Knolli riecht süßlich nach Kunsthonig, der Graue Wulstling dumpf nach Rübe/Rettich/Kartoffelkeller. Wenn du noch Reste da hast, riech doch mal dran.

    Wie geht es eigentlich deinem Fraund, der dich so in die Bredouille gebracht hat?

    FG

    StephanW

    Hm der liegt jetzt schon ne Weile in Küchentuch sorgfällig verstaut und bald weggeschmissen.. ich identifiziere weder noch um ehrlich zu sein, habe aber auch nicht die beste Nase für sowas.. wie auch immer ein Kartoffelkeller oder "künstlicher" Honig riecht :D

    Dem Freund gehts gut, hatte zwar ein schlechtes Gewissen, aber ich hab ihm ja auch gesagt ich bin selber schuld, dass ich da einfach nicht konsquent genug war und leichtsinnig...

  • Hallo Colione,

    da du ja offensichtlich sehr besorgt bist, könntest du nicht auf der Liste der DGfM nach einem PSV in deiner Nähe suchen, ihm die Lage schildern, und ihn bitten, dir die Putzreste zu mikroskopieren?

    Pilzsachverständige finden / DGfM

    Dann würdest du sicher wissen, ob du dir zu Recht sorgen machst oder ob Entwarnung gegeben werden kann.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo Colione,

    da du ja offensichtlich sehr besorgt bist, könntest du nicht auf der Liste der DGfM nach einem PSV in deiner Nähe suchen, ihm die Lage schildern, und ihn bitten, dir die Putzreste zu mikroskopieren?

    Pilzsachverständige finden / DGfM

    Dann würdest du sicher wissen, ob du dir zu Recht sorgen machst oder ob Entwarnung gegeben werden kann.

    Ich hatte die ersten 6-24h keine Symptome, das bedeutet doch Entwarnung oder nicht?

  • Hallo Colione,

    leider sind wir keine Ärzte, dass wir via Internet Entwarnung geben könnten. Da traust du uns etwas zu viel zu.

    Es ist richtig, dass in der Literatur steht, dass die Giftwirkung beim Knollenblätterpilz nach ca. 10 - 12 Stunden eintritt.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Colione,

    leider sind wir keine Ärzte, dass wir via Internet Entwarnung geben könnten. Da traust du uns etwas zu viel zu.

    Es ist richtig, dass in der Literatur steht, dass die Giftwirkung beim Knollenblätterpilz nach ca. 10 - 12 Stunden eintritt.

    FG

    StephanW

    Genau, ich habe viel dazu gelesen. In der Literatur ist der Zeitraum auch maximal auf 6-24h ausgedehnt (gastrointestinale Symomatik, die später abklingt und zu trügerischer Besserung übergeht) Dann später kommt es eben zum Leberversagen und folglich Nierenversagen. Dieser Schub ist dann evtl. tödlich.

  • Du könntest auch jetzt immer noch ins Krankenhaus gehen. Amanitin sollte im Urin nachweisbar sein, bis zu 72 Stunden nach der Pilzmahlzeit. Eventuell können die auch gleich Leberwerte kontrollieren. Wozu ist man schließlich krankenversichert...

    Amanitinlabore / DGfM

    Ich sage nicht, dass du das tun sollst oder nicht tun sollst. Ich weise nur darauf hin, dass das noch möglich wäre.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Es gibt tatsächlich einige jüngere Exemplare die durchaus auch dem auf meinen Bilder mit der braunen Huthaut ähneln:

    Also der eine rechts ähnelt deinem Hut schon ziemlich stark...

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Ich hatte die ersten 6-24h keine Symptome, das bedeutet doch Entwarnung oder nicht?

    Ich hatte mal einen Giftnotruf-Fall, den ich ehrlichgesagt total heikel fand: Ein Kind, das einen Pilz aus einem Blumentopf gegessen hatte, und leichten Durchfall hatte.

    Der Pilz hätte auf dem (nicht sonderlich guten) Foto für mich gut ein Gelbblättriger Schirmling sein können, und ich hatte ihnen damals empfohlen, schnell ins KH zu fahren und zu sagen, dass Verdacht auf Amanitinvergiftung besteht (das war noch bevor ich wusste, dass der Giftnotruf eigentlich will, dass man nur die Bestimmung macht und die Leute dann wieder bei ihnen anrufen lässt). Die Familie hatte aber mehrere PSV angerufen, und ein anderer hatte (in meinen Augen fahrlässig) nur nach Foto gesagt, dass es ein Gelber Faltenschirmling sei, für den der Giftnotruf dann der Information der Familie nach Entwarnung gegeben hatte.

    Ich hatte dann beim Giftnotruf angerufen, weil ich das echt fragwürdig fand, und hatte mit dem Arzt gesprochen, der die Entwarnung gegeben hatte. Ich war total überrascht über seine Aussage: Da das Kind innerhalb des fraglichen Zeitraums keine "spektakulären Durchfälle" hatte, könne es keine behandlungsbedürftige Knollenblätterpilz-Vergiftung haben.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    im deutschen Pharmaziestudium wird nur die Bestimmung von Arzneipflanzen aber keine Giftpilze gelehrt. Daher können Apotheken nur dann weiterhelfen, wenn sich jemand damit privat beschäftigt. Der Gang zu einem PSV ist in diesem Fall sinnvoller. Apotheker dürften weder die Vergiftung diagnostizieren oder nachweisen noch ein verschreibungspflichtiges Gegengift ohne Rezept abgeben. Wichtiger wäre es die Mediziner dahingehend zu schulen.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Du könntest auch jetzt immer noch ins Krankenhaus gehen. Amanitin sollte im Urin nachweisbar sein, bis zu 72 Stunden nach der Pilzmahlzeit. Eventuell können die auch gleich Leberwerte kontrollieren. Wozu ist man schließlich krankenversichert...

    Amanitinlabore / DGfM

    Ich sage nicht, dass du das tun sollst oder nicht tun sollst. Ich weise nur darauf hin, dass das noch möglich wäre.

    Ok, versteh ich das richtig, dass ich dazu aber nicht ins Freiburger KH gehen könnte, sondern nach Karlsruhe ins Labor, weil das nicht jedes KH bestimmen kann? Wäre mir sicher jedes KH kann doch ein Gift nachweisen..

    Interessant. WIllst du damit sagen, dass dieser zweite Schub (tödliches Leber- und Nierenversagen) und auch eintreten kann, wenn dieser erste Schub von "starker Übelkeit, Diaroe, choleraartigem Erbrechen, Durchfall ausbleibt?

    Dann könnte ich tatsächlich keine Entwarnung geben. Aber das wäre ja extrem trügerisch und nirgends nachzulesen..dabei gibt es soviel in Netz zur Amanitinvergiftung...

    Edit: Ich glaube ich würde gleich den Pilz einem PSV bringen sofern ich einen finde und der kann ja dann auch mit den Putzresten (hoffe ich mal, oder?) bestimmen ob es ein Knollenblätterpilz ist oder? Falls es einer ist, fahr ich nach Karlsruhe ins Labor oder hier ins örtliche Krankenhaus?

  • Interessant. WIllst du damit sagen, dass dieser zweite Schub (tödliches Leber- und Nierenversagen) und auch eintreten kann, wenn dieser erste Schub von "starker Übelkeit, Diaroe, choleraartigem Erbrechen, Durchfall ausbleibt?

    Wo hast du denn das rausgelesen? :/

    Nein, was ich aus der Aussage des Arztes mitgenommen habe, war das genaue Gegenteil: Selbst ein bisschen Durchfall innerhalb des für die ersten Symptome relevanten Zeitraums (bis maximal 36 Std. nach Verzehr) beurteilt er als unkritisch. In der Literatur ist immer von "heftigem Brechdurchfall" die Rede, aber das ist ja ein recht schwammiger Begriff. Er meinte, wenn die Vergiftung behandlungsbedürftig ist und man das erst bei Eintreten der Symptome merkt, dass man sich vergiftet hat, dann ist das wirklich spektakulär-choleraartig.

    Selbstverständlich sollte man, wenn man begründeten Verdacht hat, sich vergiftet zu haben, aktiv werden, bevor die Symptome einsetzen, und nicht drauf warten. Je früher behandelt wird, desto besser.

    Aber ohne dir einen medizinischen Rat geben zu wollen: Dein erstes Posting ist von Mittwoch. Wenn du bis jetzt keinen Brechdurchfall hattest, würde zumindest ich an deiner Stelle jetzt kein Fass mehr aufmachen.

    Und vielleicht fürs Erste den Verzehr von selbstgesammelten Pilzen noch auf Röhrlinge beschränken.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo nochmal,

    ich sehe es wie Sabine. Wenn der Verzehr am Mittwoch bis jetzt keine Symptome ausgelöst hat, wird sich das höchstwahrscheinlich erst einmal nicht ändern.

    Sollte tatsächlich ein Stück Amanitin-haltiger Pilz am Mittwoch gegessen worden sein, wäre das Gift mittlerweile vollständig vom Körper aufgenommen und würde die Leber schädigen. Es braucht daher nicht mal zwingend einen Amanitinnachweis, man könnte theoretisch beim Hausarzt die üblichen Leberenzym-Werte überprüfen lassen. Selbst bei einer geringen, schleichenden Vergiftung müssten diese erhöht sein.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Okay. Aus deinem Beitrag habe ich rausgelesen, dass Ärzte nicht immer die 100% vertrauenswürdige Ansprechperson, bei Pilzvergiftungen zu sein scheinen und Ausbleiben von starken Magenbeschwerden scheinbar (auch von meinem Giftnotruf? auf den ich mein Verhalten orientiere) verharmlost werden.

    Aus dieser Literatur habe ich dann plötzlich interpretiert dass der erste (Magendarm-) Schub "subklinisch" also ohne erkennbar Symptome bleiben kann. (Dabei habe ich deshalb etwas Muffe bekommen, weil ich einen Schweinemagen habe und nie vom Essen Bauchschmerzen habe.. auch einmal nicht, als wir etwas wohl leicht verdorbenes im Urlaub gegessen hatte und ich der einzige war der nicht flach lag. Also ich bin nicht resitistent aber bestimmt sehr unempfindlich gegen solche Sachen)


    Spoiler anzeigen

    Das klinische Bild der Amanitin-Intoxikation kann von einem milden subklinischen Verlauf bis zu einem tödlichen fulminantem Verlauf reichen [20]. Die ersten 0-12 Stunden sind durch die Abwesenheit von Symptomen gekennzeichnet. Die Inkubationszeit kann 6-20 Stunden dauern, eine frühe Diagnose und eine unverzügliche Therapieeinleitung sind Prognose-entscheidend. Pilzintoxikationen anderer Arten zeigen in der Regel 1-2 Stunden nach der Ingestion eine ausgeprägte gastrointestinale Beschwerdesymptomatik [1,4,12]. Normalerweise beginnen die ersten Symptome des Amatoxin-Syndroms 8-12 Stunden nach der Einnahme mit Übelkeit, Erbrechen, krampfartigen Abdominal-Beschwerden und Diarrhoe. Die weitere klinische Symptomatik besteht aus einer Elektrolytverschiebung, einer metabolischen Azidose, eine Hypoglykämie, Dehydratation und Hypotension nach 12-24 Stunden, zudem zeigt sich laborchemisch eine leicht eingeschränkte Nierenfunktion und eine Erhöhung der Leberenzyme, nach einer Korrektur der Dehydratation durch eine forcierte Hydrierung erscheint eine klinische Besserung. In der klinischen Phase der scheinbaren Rekonvaleszenz 1–7 Tage nach Ingestion zeigen sich die gastrointestinalen Beschwerden regredient, die Toxine schädigen allerdings Leber und Niere und es entwickelt sich ein fortschreitendes Leberversagen mit Gerinnungsstörungen bis hin zum Multiorganversagen. Parallel entwickelt sich bei den meisten Patienten ein progredientes Nierenversagen bedingt durch die Hypovolämie und einer dadurch bedingten Nierenminderperfusion. Erschwerend ist im Rahmen des Leberversagens ein zusätzlich hepatorenales Nierenversagen, das entscheidend zur hohen Mortalität beiträgt.

    Ob damit aber auch nur der erste Schub gemeint sein kann und der zweit tödlich dann dennoch eintritt oder ob dann der gesamte Krankheitsverlauf mild und subklinisch bleibt, wie ich es bis heute morgen gelesen/interpretiert habe, lese ich nicht präzise heraus. Ich rufe zumindest mal noch die PSVs in der Nähe an ob die das Wissen und den Pilz spontan bestimmen können (Nochmal die Frage, kann ein PSV das anhand des Mikroskos noch, wenn die Pilzreste nicht vollständig und älter sind?)