4 Röhrlinge...

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.774 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. März 2020 um 11:18) ist von weisheit.

  • Hallo Pilzfreunde!


    hier möchte ich Euch vier Röhrlinge zeigen und bin schon gespannt, ob sich auch hier wieder Untiefen auftun werden, oder ob eh alles ganz klar ist!


    1. fangen wir mal mit ganz einfachen Kandidaten an... mit der Ziegenlippe - XEROCOMUS SUBTOMENTOSUS. Es gibt hier ja wieder einige ähnliche, aber die "klassische" passt für mich hier am Besten. Der Stiel ist leider schon etwas hinüber, aber ich denke man erkennt die Merkmale.


    2. weiter mit einem Rotfußröhrling. XEROCOMELLUS CHRYSENTERON? oder ein naher Verwandter? Die vermag ich nicht wirklich auseinander zu halten.


    3. als nächster der Schönfußröhrling - CALOBOLETUS CALOPUS. der kommt bei uns auch nicht sehr häufig vor. ein farblich imposanter Bursche.


    4. und schlussendlich sicherlich ein Erstfund aus einem Kiefern, Fichten, Zirbenwald; für mich der Beringte Zirbenröhrling - SUILLUS AMERICANUS. kommt das hin??? leider kein Foto von der Oberseite gemacht - grrrh!

    Ich finde hier gerade die Röhrenmündungen recht passend.


    wie immer würde ich mich sehr über Eure Einschätzung freuen!

    Ein schönes Wochenende wünscht

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Alex,

    mit deiner Bestimmung kann ich mitgehen, außer Beringte Zirbenröhrling, den kenne ich nicht. Ich benutze bei Frischpilzen seit einiger Zeit immer diese Tafel als Hilfsmitte, vielleicht kann sie dir auch helfen.

    Schnittbilder_Rotfußarten.pdf

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo,

    Halllo Veronika,

    das sieht toll aus. Gibt es dazu eine Quelle?

    Danke

    RudiS

    Ich antworte einfach mal an Veronikas Stelle. Die klasse Übersichtstafel ist vomn britischen Feldmykologen Geoffrey KIBBY, zu finden in "BRITISH BOLETES".

    Handschriftlich ergänzt wurden (von Veronika?) nur die deutschen Bezeichnungen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (6. März 2020 um 23:21)

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Ja, die Tafel von Geoffrey Kibby ist sehr gut. :thumbup:

    Allerdings muss man (wie bei allen morphologischen merkmalen - makro wie mikroskopisch) daran denken, daß es da Variationsbreiten gibt.
    Insbesondere bei älteren Einzelfruchtkörpern - da sind Filzröhrlinge ähnlich wie Schleierlinge (und Ritterlinge, was das betrifft). Die makroskopische Betrachtung ist immens wichtig, und manche Merkmale kann man nur bei frischen Fruchtkörpern sinnvoll beobachten.
    Also mal abgesehen davon, daß ich mittlerweile Einzelfruchtkörper ignoriere (macht in den Gattungen, die mich interessiere generell keinen Sinn hinsichtlich einer Bestimmung):
    Klar ist das Schnittbild bei Filzröhrlingen eines der allerwichtigsten Bestimmungskriterien. Aber eben nur bei frischen Fruchtkörpern und idealerweise auch bei mehreren Fruchtkörpern einer aussagekräftigen Kollektion. Fruchtkörper in dem Alter wie oben gezeigt sollte man aber dennoch am besten auch in so einer Kollektion haben: Die braucht man für den Sporenabwurf. In jüngeren Fruchtkörpern stimmen die Sporenmaße nicht mit den Literaturangaben überein (weil meistens deutlich kürzer als angegeben).

    Also: Erster Pilz gehört schon zu Xerocomus s.str. Ist aber keine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus s.str.), weil Kontext in den beurteilbaren Bereichen (die verfaulende Stelle im Stielfleisch ist natürlich zu ignorieren) weiß, keine gelblichen Farbtöne im Hutfleisch, kein rosabraun im (gesunden) Stielfleisch - und zudem nirgendwo blauend. Das ist Xerocomus ferrugineus, siehe dazu auch die leuchtend gelben Mycelfäden an der Stielbasis.
    Pilz zwei dagegen könnte Xerocomus subtomentosus s.str. sein - das Hutfleisch ist allerdings überstrahlt, da kann man auf dem Bild keine Farbe beurteilen. Es ist auf keinen Fall Xerocomellus chrysenteron - gehört mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht zu Xerocomellus, sondern zu Xerocomus s.str.

    Der dritte (Schönfußröhrling) ist klar, und der letzte ist Suillus placidus (Elfenbeinröhrling).


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Thiemo,

    danke für deine Ergänzung und Dank an Pablo für seine näheren Erklärungen. Trotz dieser Tafel ist es weiterhin nicht einfach, "Rotfußröhrling" sicher zu bestimmen und richtig, die Tafel macht nur Sinn bei frischen Exemplaren.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.