Fund von Kollegen

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 4.929 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. August 2020 um 20:03) ist von Beorn.

  • Hallo Zusammen

    Dieser Fund ist nicht von mir, lässt mich aber keine Ruhe.

    .... Ich komme leider nicht weiter, würde jedoch Clitocybe ausschließen.

    Dachte noch an den Maggipilz (LACTARIUS HELVUS)

    Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee.

    Ich danke euch

    LG Andy

  • Hier noch die Detailbilder.

  • Ich finde das ist ein super Beispiel, dass eine Kollektion aus mehreren Exemplaren immer von vorteil ist. Wenn man nur den grossen hätte, dann wäre das ganze unklarer (evtl liege ich ja auch falsch) weil der atypischen Lamellenansatz zeigt.

  • Hallo zusammen,

    ich würde hier auf Lactarius trivialis (Nordischer Milchling) tippen. Alt können die so blass werden. Und auch so groß.

    Der Maggipilz hätte eine feinfilzige Hutoberfläche und wäre rötlicher im Ton.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

    3 Mal editiert, zuletzt von StephanW (29. August 2020 um 23:46)

  • Hallo Andy,

    hat der überhaupt Milch?

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Andy,

    hat der überhaupt Milch?

    Guten Morgen

    Ja das war auch meine erste Frage.....

    Leider war er dann schon wieder zuhause ohne einen Querschnitt und zu schauen ob er Milch gibt.

    So wird es halt schwierig ohne die Gattungen auszuschließen..

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Selbst wenn das hier Milchlinge sind (was sie ja höchstwahrscheinlich auch sind), werden die voraussichtlich keine Milch mehr abgeben.

    Milchlinge milchen ja grundsätzlich nur wenn Fruchtkörper jung und frisch, ab einem gewissen Entwicklungsstadium und / oder Witterungseinflüssen usw. ist das dann nicht mehr nachvollziehbar oder nur noch sehr spärlich.

    Aber es ist ja leicht auf andere Weise festzustellen, ob das ein Sprödblättler ist oder nicht (ist ja bekannt wie), und da es kein Täubling sein kann, wär's dann ein Milchling.

    Lactarius helvus würde ich auch ausschließen (aus den gleichen gründen wie Stephan), lactarius trivialis käme mir aber auch komisch vor, so ganz ohne Grübchen, mit dem eher schlanken, langstieligen Habitus und mit dem einheitlich ockergelben Farbton an Hut und Stiel - blassen die echt so aus? Dann habe ich die wohl noch nicht oft genug alt genug gesehen.

    Mein erster Eindruck nur nach Optik wäre jetzt Lactarius pallidus gewesen, aber wenn der Fundort dieser bodensaure Preiselbeer - Kiefernwald auf den Bildern ist, dann kann's der eigentlich auch nicht sein.

    Also mal den Stielbruchtesst / Sprödblättlerprobe machen, Milch wird's nicht geben darum müsste man auf die Verfärbunsgdaten verzichten, aber Geschmack wäre auch noch wichtig und Ökologie umso wichtiger, wenn nix MIlch zur Beurteilung vorhanden.


    LG, Pablo.

  • ... Und generell geht ihr zu milchlingen, weil der grosse keine herablaufend Lamellen zeigt? Oder warum?

    Dachte eben der ist halt atypisch weil die andern herablaufen...

    Lg jens

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jens!

    Da kann ich jetzt nur für mich sprechen: Lamellenansatz spielt eine Nebenrolle; ein Milchling wegen Gesamteindruck - also Pilz schaut in sehr vielen Punkten aus wie ganz viele Milchlinge, die ich schon in der Hand hatte. Diese Erfahrungswerte klappen oft ganz gut, sind aber nur nach Bildbetrachtung immer unsicher.


    Die ins Spiel gebrachten Riesentrichterlinge / Mönchsköpfe (Clitcybe geotropa und Clitocybe maxima ist das Selbe, einmal mit und einmal ohne Buckel, die Trennung macht dann keinen Sinn mehr, wenn man schon Mycelien gesehen hat, die sowohl gebuckelte als auch ungebuckelte Fruchtkörper bilden) sehen für mich eben auch vom Gesamteindruck wieder eine Nuance anders aus, die würde ich da jetzt nicht erkennen - aber auch nur am Rande wegen dem lamellenansatz. Dieser "Eindruck" schließt aber nicht aus, daß es trotzdem wass aus der Richtung sein kann.


    LG; Pablo.

  • Was mich in Richtung Lactarius trivialis schubst, ist der hellgelbliche "Ring" am Stielansatz auf Foto Nr. 2, natürlich auch das Habitat, das für L. trivialis äußerst typisch ist.

    Aber wie ich schon schrieb, kann das selbstverständlich wie auch der Riesentrichterling nur ein Tipp sein, da die Informationslage extrem spärlich ist. Der Bekannte von Andy hat sich ja nicht einmal die Mühe gemacht zu prüfen, ob Milch aus dem Pilz herauskommt, so dass man zweifeln kann, ob ihm das Bestimmungsergebnis wirklich wichtig ist.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • so dass man an der Ernsthaftigkeit der Anfrage durchaus zweifeln kann....

    Wieso denn, Stephan?

    Das ist doch ganz typisch. Ich werde auch oft von Natur liebhabern aus dem bekannten Kreis angesprochen. Da bekommt manchmal ausreichend info oder einfache Pilze, und manchmal reicht es eben nicht.... Aber das Interesse an diesem einem fund ist dann sehr gross...

    Lg jens

  • O. K., was natürlich sein kann: dem Anfrager ist nicht klar, welche Informationen für eine Pilzbestimmung grundsätzlich nötig sind, daher denkt er, dass es ähnlich wie bei der Bestimmung von Blütenpflanzen nur ein Foto der Blüte braucht, und schon kriegt er den Artnamen.

    Meine Überlegung ist dann, das muss ich zugeben, schnell so: der Anfrager kriegt hier einen geratenen Artnamen gesagt. Doch was fängt er mit der Auskunft an? wie lange behält er den Artnamen (der ja nur geraten ist) im Kopf? Und erkennt er den Pilz wieder, wenn er ihn das nächste Mal im Wald sieht?

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Natürlich bin ich nicht Andy.... Aber so wird es wohl sein Stephan.

    Also ich habe inzwischen einen bekannten durch Feedback soweit gebracht dass er nun überlegt in den pv einzutreten...

    Ich frag auch oft eine Bekannte nach Pflanzen Namen, obwohl ich weiss dass ich ihn wohl leider vergessen werde....

    Lg jens

  • Hallo Jens,

    das mache ich halt nicht: andere Leute nach etwas fragen, um die Antwort hinterher wieder zu vergessen. Aber die Kunst, und die muss ich noch besser lernen, besteht darin, sich darüber nicht zu wundern oder gar aufzuregen.

    Das mit dem Bekannten, der jetzt in den Pilzverein eintreten will, freut mich.

    Freundliche Grüße

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    Meine Überlegung ist dann, das muss ich zugeben, schnell so: der Anfrager kriegt hier einen geratenen Artnamen gesagt. Doch was fängt er mit der Auskunft an? wie lange behält er den Artnamen (der ja nur geraten ist) im Kopf? Und erkennt er den Pilz wieder, wenn er ihn das nächste Mal im Wald sieht?

    ich mache das bei anderem, was mir in der Natur begegnet, oft so. Ich ergoogle mir Raupennamen, nutze die Flora Incognita- App, um mir Pflanzen bestimmen zu lassen, usw. Möglich, dass ich 90% gleich wieder vergesse.

    Aber manches merke ich mir auch, und außerdem denke ich mir: Steter Tropfen höhlt den Stein. Wenn ich einen Namen dann drei- oder viermal gehört habe, bleibt er vielleicht auch hängen.

    Oder wie im vorliegenden Beispiel: Vielleicht meldet Andy ja zurück, dass eine Bestimmung unter anderem deshalb nicht möglich ist, weil nicht klar ist, ob das Teil milcht oder nicht. Das ist eine Info, die kann leicht bis zur nächsten Anfrage hängenbleiben.

    Oder manchmal kommen auch spannende Zusatzinfos rum. Neulich habe ich für meine Schwester eine Raupe bestimmt (einen Schlehen-Spinner) und war fasziniert, dass die Weibchen noch nichtmal Flügel bekommen...

    Ich freue mich jedenfalls immer total, wenn jemand Interesse an Pilzen zeigt, egal, was er oder sie dann damit anfängt.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Zusammen

    Vielen Dank für Eure Bemühungen und interessante Hinweise. Ich von meiner Seite bin schon mal froh, dass ich rein vom Habitus Richtung Milchling gedacht habe. Alles weitere werden wir leider nicht in Erfahrung bringen können..... und ja es ist halt ein Fund von einem Pilz begeisterten Anfänger der nicht ganz nach dem 10 Punkten Plan vorging.

    Ihr habt mir mit Euren Ideen und Überlegungen auf jeden Fall geholfen.

    Einen schönen Sonntag.

    PS. Danke Jens für deine Vertretung 😉

    Ich hätte heute eine Exkursion mit dem Pilzverein

    Ausser nasse Socken und Brennender Rüblinge haben wir nichts gefunden.....

    LG Andy

  • Ja die brennenden Rüblinge hat es hier auch gerade viel. Mal dran geknabbert. Soooo scharf wurden die gar nicht.

    Gratuliere dass du den milchling angedacht hattest.

    Lg jens

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Nur so am Rande: Auch Blütenpflanzen können ganz schön kompliziert sein. :wink:

    Aber sowohl da wie auch bei vielen Pilzen: Manchmal ist es ja auch ein wichtiger Schritt zu erfahren, daß es eben nicht so einfach ist, sondern in vielen Fällen eine detaillierte Beobachtung braucht. Das kann ja niemand so aus dem nichts heraus wissen, und alleine dazu ist dann so eine Anfrage eventuell schon ein Gewinn, wenn erstmal die Schwieerigkeiten klar erkennbar werden.


    LG; Pablo.