Einfach nur schön: Goldfellschüpplinge (PHOLIOTA AURIVELLA)?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 6.218 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2020 um 19:48) ist von Beorn.

  • Obwohl ich schon ziemlich lange im Wald unterwegs bin, habe ich die Exemplare tatsächlich erstmalig zu Gesicht bekommen. In unmittelbarer Nähe wuchsen Hallimasche - so wie ich sie am liebsten habe.

    Die Goldfellschüpplinge (ich hoffe, meine "Bestimmung" ist richtig) habe ich stehen lassen...

  • Hallo Cantharellus

    Der Goldfellschüppling als Speisezwecke zu sammeln, wäre mir noch nie in den Sinn gekommen.

    Wie schmeckt der den so? Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass dieser sehr starke Rettich Geruch dem Gericht etwas Gutes anhaben kann.......

    Auf jedenfall ein tolles Foto Sujet.

    LG Andy

  • Evt hat Boris71 schon einige Erfahrungen damit gemacht? 😉

    Lg Andy

  • Grüß euch!

    beim ersten Foto ist auch noch eine schöne Gruppe der Gallertbecher - ASCOCORYNE spec. zu finden. Da hätte sich auch ein Foto in Nahaufnahme ausgezahlt. :wink:

    Lg

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Doch, >Pholiota aurivella< ist schon ein "offiziell vergebener Name".

    Der ist nur nicht einheitlich interpretiert und wird darum von Jan Holec in seiner Monografie als "nomen confusum" geführt. Weil unterschiedliche Autoren den Namen für unterschiedliche Pilze verwendet haben. Aber Jan Holec hat die Gruppe gut aufgedröselt, nach seinem Konzept sind die alle gut bestimmbar. Demnach gibt es Pholiota adiposa, Pholiota cerifera und Pholiota limonella. That's it.

    Pholiota adiposa mag am liebsten Rotbuche, cerifera am liebsten Weide (wenn ich das richtig im Kopf habe) und limonella alles mögliche. Makroskopisch sind die drei nicht wirklich unterscheidbar (mikroskopisch geht das ganz gut anhand der Zystiden und Sporen).

    Wenn die da oben an Rotbuche gewohnt haben, ist die Wahrscheinlichket für adiposa sehr groß.
    Die anderen auf dem Bild darunter sehen eher aus wie Pholiota jahnii (Pinselschüppling), auch wenn die Schuppen eher nur angedeutet dreieckig sind, aber von der Anordnung her, der Wuchsweise und Farbspektrum der Fruchtkörper passt das sehr gut.


    LG; Pablo.

  • Ich finde den Goldfell-Schüppling außerordentlich schön, unter den Schüpplingen ist nur der Feuerschüppling noch schöner.

    Ich habe ihn auch schon 2x gefunden einmal an totem Laubholz (Buche?) ebenfalls mit Hallimasch in der Nähe und einmal an lebendem Ahorn.

    Die Ahorm Fruchtkörper habe ich überreif geentet und getrocknet. Damit will ich demnächst einen Färbeversuch starten. Ich hoffe auf ein intensiveres Gelb als mit dem Sparrigen Schüppling.

    Mich interessiert noch, wie sich der Hochthronende Schüppling (immer an Nadelholz?) in das aufgedröselte Artengewirr einordnen lässt.

  • Ich hoffe auf ein intensiveres Gelb als mit dem Sparrigen Schüppling.

    Bei gleichem Verhältnis von Pilz zu Färbegut hoffst du zu Recht. Der Feuerschüppling ist ziemlich färbeintensiv.

    Das ist zwar nicht viel Wolle (der Behälter ist ein Sushi-Takeaway-Behälter, vielleicht 10x15cm), aber ich hatte auch nur 2 oder 3 Fruchtkörper.

    edit: Ich habe noch mal nachgeschaut, ich habe mit dem Verhältnis 30g Wolle auf 10g getrocknete Fruchtkörper gefärbt.

    Beste Grüße

    Sabine

    Einmal editiert, zuletzt von huehnchen69 (19. November 2020 um 16:08)

    • Offizieller Beitrag

    Bon Soir!


    Man kann jede der drei oben genannten Arten nach belieben Hochthronender Schüppling nennen. Oder Goldfellschüppling. Oder Hotzenplotz. :wink:
    Wobei Hotzenplotz freilich ungünsitig ist, weil dann niemand versteht, was man meint.
    Für die Volksnamen gibt es allerdings keine Regeln, keinen taxonomischen "Code", der einen Namen konsequent mit einer spezifischen Beschreibung eines spezifischen Autors verknüpft.
    Aber das so am Rande: Ja, mindestens eine der drei Arten kann auch Nadelholz besiedeln. Ich weiß nur nicht welche, und bei Holec wird auch nur laubholz als Substrat erwähnt. Ich hatte aber schon zwei oder dreimal eine der Arten auch an Fichte gefunden, hatte die nur nie mitgenommen um nachzugucken welche das war. Weil entweder keine Zeit, die zu mikroskopieren, oder die Sammeldosen schon so voll von anderen PIlzen, daß es zu viel geworden wäre. Beim nächsten Nadelholzfund packe ich die aber mal ein und gucke, welche Art das dann wirklich ist.


    LG; Pablo.