Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha)? - Nein, Blaugrüner Reiftäubling (Russula parazurea)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.906 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. November 2020 um 10:54) ist von ReikeT.

  • Hallo in die Runde,

    gefunden am 7.11. in einer kleinen Gruppe am Wegrand unter einer Rosskastanie. Die meisten Exemplare waren schon deutlich älter und kräftig angenagt. Der jüngste Fruchtkörper musste zum Üben herhalten: Geruch sehr mild, angenehm. Geschmack (sehr vorsichtig probiert, weil ich mir sicher war, dass es sich um die Gattung Russula handelt) mild, angenehm. Stiel fest, massiv, glatt brechend, weiß bis cremeweiß. Lamellen dicht stehend, biegsam, nicht brüchig, weiß bis cremeweiß. Keine Verfärbungen an Fraß- und Schnittstellen. Für einen Sporenabwurf war der offenbar noch zu jung - da kam nichts.


    Viele Grüße, Anita

  • Hallo Anita,

    mit dieser stark bereiften Hutoberfläche kommen nur zwei Arten in Frage:

    falls im feuchten anmoorigen Wald unter Birke gewachsen: Russula atroglauca

    falls im Laubwald unter Eiche gewachsen: Russula parazurea

    Die Rosskastanie fällt als möglicher Baumpartner aus, da es sich hierbei um keinen mykorrhizabildenden Baum handelt.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • falls im Laubwald unter Eiche gewachsen: Russula parazurea

    He Stephan

    Russula parazurea hat doch sehr brüchigen Lamellen, oder?!

    Ich halte R. atroglauca für möglich, aber würde auch R. cyanoxantha noch nicht ganz ausschließen, obwohl der Hut dafür sehr dunkel ist. Der Frauentäubling hat ja aber auch eine krasse Farbbandbreite. Ein Schnitt durch den Hut würde dann wohl eine leichte violette Färbung unter der Huthaut im Hutfleisch sichtbar machen.

    Grüße

    ReikeT

    Einmal editiert, zuletzt von ReikeT (9. November 2020 um 20:30)

  • Hallo zusammen,

    ob der (ohnehin wenig aussagekräftige) Lamellenbiegetest fachmännisch ausgeführt wurde, vermag ich nicht zu sagen, da ich nicht vor Ort war. Dem Aussehen nach ist dies jedenfalls für mich kein Frauentäubling, dieser hätte insbesondere eine glatte, speckig glänzende Huthaut und niemals Reif auf dem Hut.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Die standen nicht in einem Wald, sondern auf einem Grünstreifen neben einem Stichweg für Fußgänger/Radfahrer nicht weit von einer Landstraße. Feucht-anmoorig ist das Gelände auf der anderen Seite der Landstraße (Tarpenbek-Niederung). Auf dieser Seite befindet sich eine Wohnsiedlung mit Gärten. Der Boden ist garantiert nicht mehr, wie er ursprünglich bzw. natürlicherweise war, der Stichweg wurde erst vor wenigen Jahren angelegt. Die Rosskastanie steht direkt über der Fundstelle, aber in unmittelbarer Nähe gibt es noch etliche andere Laubbäume, u. a. auch Birken und Eichen. Wenn ich dazu komme und noch Exemplare dort stehen, hole ich mir ein älteres für eine genauere Untersuchung.

  • podiceps 9. November 2020 um 12:29

    Hat den Titel des Themas von „Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha)?“ zu „Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha)? - Nein.“ geändert.
  • Zweiter Versuch. Es standen tatsächlich noch einige ältere Exemplare an der Stelle. Eichen und Birken ganz nahe dabei. Bei den alten Exemplaren sind die Lamellen extrem brüchig. Die splittern regelrecht weg, wenn man sie nur anstupst. Da habe ich mich von dem jungen Pilz täuschen lassen. Demnach wäre das dann Russula parazurea?

    VG, Anita

  • Hallo Anita

    Danke fürs nachschauen

    Dann ist R. atroglauca raus und R. parzurea wahrscheinlich.

    Die Hüte müssten alle schon eingedellt, nicht buckelig gewesen sein.

    Viele Grüße

    ReikeT

  • podiceps 10. November 2020 um 05:16

    Hat den Titel des Themas von „Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha)? - Nein.“ zu „Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha)? - Nein, Blaugrüner Reiftäubling (Russula parazurea)“ geändert.
  • Ja, was von den Hüten noch übrig war, war an den Rändern hochgewölbt und in der Mitte eingedellt. Außerdem bilde ich mir ein, an einem der alten Hüte einen ganz dezent käsigen Geruch wahrgenommen zu haben.

    Danke für deine Mühe.

    VG, Anita