Hi,
bei Interesse an den pharmazeutischen/medizinischen Aspekten kläre ich gerne auf:
Beim Auslöser von FSME handelt es sich nach allgemeiner Meinung schon um Viren, daher auch die Möglichkeit sich dagegen impfen lassen zu können.
Das hat nicht mit der Möglichkeit einer Impfung zu tun. Man kann sowohl gegen Bakterien (z.B. Erreger von Keuchhusten) als auch Viren impfen. Das liegt immer an der genauen Art des Erregers. Manche sind entweder zu variabel in ihren Antigenen und mutieren ständig (z.B. HIV, oder auch Influenza deswegen jedes Jahr einen neuen Impfstoff der nicht 100%ig schützt) oder es lässt sich keine ausreichende Immunantwort erzeugen, dass effektive Antikörper und T-Gedächtnisszellen gebildet werden.
Schön wärs wenn Pablo Recht hätte und FSME Borreliose von Menningokokken verursacht werden würde - gegen einige Stämme gibt es einen Impfstoff.
Bei Borrelien geht es hauptsächlich um Borrelia burgdorferi s.l.. Hier liegt das Problem der Antibiotikabehandlung u.a. an der Erreichbarkeit im Gewebe und am langsamen Wachstum. Antibiotika töten über ihrer Wirkweise v.a. schnell wachsende Bakterien ab. Gegen langsam wachsende (z.B. auch den Erreger der Tuberkulose) wirken sie fast nicht. Bei der verschleppten Infektion ins ZNS oder Organe kommen weitere Probleme dazu, da sich der Erreger gut "verstecken" kann (Internalisierung, ...).
Medizinisch hat sich in der Behandlung allerdings auch einiges getan in den letzten Jahren, und es erscheinen ja ohnehin immer neue Antibiotika auf dem Markt, die zB auch gegen Borrelien (offenbar aber nicht alle europäischen Stämme gleichermaßen) besser wirken als ähnliche Präparate, die man vor zehn oder fünfzehn Jahren verwendet hat.
Da muss ich teilweise widersprechen. Es stimmt, dass weitere Antibiotika auf den Markt kommen. Aber leider kaum neue Wirkstoffklassen, eher ähnliche, geringfügig verbesserte Wirkstoffe der gleichen Sorte. Und es wird immer weniger in der Pipeline, denn an Antibiotika lässt sich nicht viel Geld verdienen. Es will hier niemand viele Millionen in die Forschung, Entwicklung und Zulassung investieren. Da sollte eigentlich der Staat aktiv werden, für Kapitalgesellschaften, die das Allgemeinwohl nicht interessiert, lohnt sich das nicht.
Die ganz winzigen Exemplare sind die Nymphen einiger Zeckenarten. Die können auch pieksen, saugen auch, sind dabei aber solange blutleer bisweilen deutlich kleiner als ein Millimeter, und was ich im Moment nicht sicher weiß: Ob die überhaupt in der Lage sind, irgendeinen dieser Erreger zu übertragen.
Ja auch die. Leider in jedem Alterstadium potentiell infektiös!
LG Thiemo