Täubling, Täublinge....

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.621 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. August 2020 um 18:17) ist von CH-Andy.

  • Hallo Zusammen

    So nun habe ich vier Täublinge mal genauer untersucht.

    Gerne nehme ich euren Hinweis oder Korrekturen entgegen.

    Schönen Sonntag

    LG Andy

    Fundort, Mischwald, abwechselnd Nadelholz und Laubbaum bestand

    Höhe ca 650müm

    Alles mild schmeckend

    #1 Pfirsichtäublinge (Russula violeipes)

    #2 Speisetäubling (Russula vesca)

    Die Huthaut deckt die Lamellen nicht ganz und ist somit etwas zurück gezogen.

    Ist leider etwas unscharf....

    #3 Papageientäubling (Russula ionochlora)

    Lamellen waren brüchig, somit R. cyanoxantha ausgeschlossen.

    #4 hier bin ich nicht sicher

    Die rote Färbung unter der Huthaut irritiert mich etwas

    Ich vermute der Buchenheringstäubling (Russula faginea)

    Geruch war jedoch bedeutungslos.

  • Hallo Andy,

    das ist eine schöne Täublingskollektion die Du hier zeigst. Wie hast Du den Papagei bestimmt? Das könnte auch R. grisea oder einer seiner Verwandten sein.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Andy,

    das ist eine schöne Täublingskollektion die Du hier zeigst. Wie hast Du den Papagei bestimmt? Das könnte auch R. grisea oder einer seiner Verwandten sein.

    VG Jörg

    Hallo Jörg

    Beim Papagei ist das SPP weißlich und etwas heller als bei R. grisea. Ausserdem kommt deine Variante mehr auf kalkreichen Boden vor.

    Ich bin hier bei der Bestimmung nach dem Ausschlussverfahren vorgegangen.

    Makroskopisch, SPP Farbe Vergleich, Hut, Fleisch, Lamellen und Stiel. Nach Literatur Fred Kränzlin.

    Keine mikroskopisch Betrachtung.

    LG Andy

  • Hallo Uwe,

    Ist schon etwas mitgenommen, aber das kann ich noch liefern, voila.

  • Hallo Andy,

    danke für die schönen Bilder. Täublinge sind immer so farbenfroh und schön anzusehen. :)

    Bei Bildern mit fällt die Beurteilung der Farben ja immer schwer, daher würde ich es begrüßen, wenn du vielleicht noch in Worten deine Einschätzung von Sporenpulverfarbe und makrochemischen Reaktionen mit angibst.

    #1:Wäre jetzt auch meine Vermutung.

    #2: Sporenpulver sieht für mich schon rein weiß aus, dürfte passen. Übrigens "Zähne zeigen" können mehr Täublinge. Das Merkmal der zurückstehenden Huthaut wird so oft angeführt und ist gleichzeitig eigentlich kaum aussagekräftig.

    #3: Da bin ich ganz bei Jörg:

    Wie hast Du den Papagei bestimmt? Das könnte auch R. grisea oder einer seiner Verwandten sein.

    Einer der Grautäublinge ist das schon, wenn die Lamellen brüchig waren, aber die Art ist ohne Mikro nur geraten. Hutfarbe ist zwar dem echten Frauen-Täubling sehr ähnlich, doch deswegen muss es nicht der Kleine Frauentäubling R.ionochlora sein. Denn in punkto Farbe können fast alle Griseinae in ihrer Variationsbreite die Farben des jeweils anderen annehmen. Ich könnte auch behaupten, dass es sich um den Blaugrünen Reif-Täubling R.parazurea handelt. Sporenornament und Huthaut muss hier unters Mikroskop. Auch die Nuancen der Sporenpulverfarben sind leider wandelbarer als bisher angenommen und hängen zusätzlich noch von der Frische ab. Was heute IIc ist, kann morgen IIa sein. Soweit ich weis, gibt die Literatur die Sporenpulverfarbe nach ca. 1-2 Tagen an. Wirklich ausschließen kann man hier makroskopisch von den Griseinae den Grasgrünen Täubling R.aeruginea der immer mit etwas Grün daher kommt, sowie den Ockersporigen Grautäubling R.medullata mit deutlich dunkleren Sporenpulver.

    #4: Wenn du hier neben Guajak wrklich Eisen(II) aufgetragen hast, kann aus dem Fund nie einer der Heringstäublinge werden. Die Eisen(II) Reaktion ist bei den Heringstäublingen klar graugrünlich.

    Hier wäre ein Bild dazu (zweites Bild von oben).

    Roter Heringstäubling

    Auch die von Uwe erwähnte Abziehbarkeit der Huthaut und die evtl. Färbung darunter ist wichtig. Erwähnenswert sind jedoch nur die nicht-banalen Ergebnisse, also Komplett abziehbar oder (fast) gar nicht abziehbar.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo

    Da hast du vollkommen recht. Ich werde beim nächsten Versuch einiges mehr dazu schreiben.

    Gibt es eine Regel wo das man was aufträgt, einmal beim Stiel dann wieder beim Hut.....

    Ich vermute mein Eisensulfat hat schon wieder oxidiert, weil irgendwie konnte ich die Farben nicht eindeutig zu ordnen.

    Schade die Täublinge kann man zur Untersuchung nicht so lange aufbewahren.....

    Ich kann es besser, 😉

    Der nächste Bestimmungsversuch dann komplett.

    LG Andy

  • Hallo Andy,

    Du arbeitest bei denen fast genau so wie ich und bei dieser Gruppe komme ich regelmäßig ins Grübeln, daher kam meine Frage. Nach meinen Erfahrungen ist R. grisea der größte von denen aber dies ist natürlich kein sicheres Trennmerkmal. Da ich nicht mikroskopiere sind meine Bestimmungen bei denen auch nur Vermutungen mit einer großen Wahrscheinlichkeit dase es stimmt.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo,

    aufgetragen wird eigentlich immer auf der Stielrinde. Die Guajak-Tinktur zusätzlich auf den Lamellen. Bitte nicht wundern, dass in meinem Beitrag zum Heringstäubling das Ganze nicht korrekt ist, denn auch ich lerne immer noch dazu. :)

    R.grisea konnte ich noch nicht finden. Im Nachbarforum meinte Christoph mal, dass R.grisea sehr selten sein soll und fast alle dafür gehaltenen Funde nach molekularbiologischer Untersuchung eigentlich keine R.grisea waren. So haben sich auch fast alle R.grisea in RUSSULARUM ICONES nachträglich als falsch bestimmt herausgestellt.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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  • Hallo Thiemo,

    das ist interessant. Schade dass unsere gemeinsamme Tour Ende des Monats nichts wird. Da hätte ich dir meine als R. grisea bestimmten Tauben von der Buswendeschleife einmal zeigen können.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hi Andy,

    schön zu sehen wie du dich mit den Täublingen beschäftigst und was hier alles im Thread los ist!

    Bei denen langt es bei mir bis auf (vermutete) Frauentäublinge selten zu einem Namen....

    LG Joe

  • Hey Andy,

    beim 1. R. Violeipes gehe ich mit. Beim 2. halte ich mich zurück und den 3. würde ich zu R. Grisea zählen, auch wenn das SPP. nicht hellgelb ist und dann bin ich weg!

    LG Rigo

  • Hallo Andy,

    Täubling Nr. 4 solltest du mit R. curtipes oder R. romellii vergleichen, ich bin mir ziemlich sicher, dass es einer der beiden ist.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Andy,

    Täubling Nr. 4 solltest du mit R. curtipes oder R. romellii vergleichen, ich bin mir ziemlich sicher, dass es einer der beiden ist.

    FG

    StephanW

    Hallo Stephan

    Vielen Dank für den Hinweis. Der Geruch würde jedenfalls sehr gut hinkommen. Aber die Guajak Verfärbung: Blass grauggrün passt nicht, auf dem Bild sieht man schön eine Olive-Dunkelgrüne Verfärbung.

    Ansonsten vom Habitus könnte es passen, auch das SPP.

    LG Andy