Hilfe Pilzbestimmung

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.770 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. November 2020 um 18:52) ist von ibex.

  • Hallo zusammen, ich bin ein absoluter Anfänger, wollte mich aber schon ewig mit Pilzen beschäftigen. Nun war ich mit meiner Tochter im Wald und wir haben ein paar Pilze mitgenommen.

    Habe leider einige nicht identifizieren können ( auch nicht mit Sachbüchern und Internet)

    Bitte um Hilfe.

    Bild 1-2

    Geruch angenehm, im Schnitt gelbes Fleisch sehr stark bläuend

    Bild 3-5

    Sehr gross, ca 20cm, Fleisch flockig weiss. Leichte Rotfärbung bei Verletzung der Lamellen und Hutrand

    Bild 6-9

    Lamellen( ockerfarben) bröckeln richtig ab, wenn man mit Daumen drüber geht. Riecht mild, etwa 12 cm groß

  • Tag

    Da hast du ja einige ramponierte Exemplare. Der Bestimmung ist das nicht gerade zuträglich.

    Der erste sieht aus wie ein Hexenröhrling, ob Flockenstieliger, Netzstieliger oder glattstieliger kann ich nicht erkennen. Ich vermute die Hexe wegen der erblasst rötlichen Röhren. Ich finde die Huthaut ganz schön hell, kann vlt im Alter so kommen, habe so ein Teil noch nie live in der Hand gehabt. Möglicherweise irre ich mich und es ist was anderes, bitte haut mich nicht, Experten.

    Nummer 2 ist schwierig, der Zustand ist zu schlecht, ich kann da nicht wirklich was erkennen.

    Beim dritten vermute ich einen Täubling. Spröde Lamellen würden dafür sprechen, jedoch sind in diesem Stadium wohl auch die Lamellen anderer Arten brüchig.

    Also Täubling mit Fragezeichen, aber das ist ein großes Fragezeichen.

  • Hallo und willkommen!


    beim ersten vermute ich auch einen alten Hexenröhrling. Welcher bleibt unklar.

    Der zweite kommt mir wie ein alter XXL Hallimasch vor, die können manchmal richtig groß werden.

    Beim dritten kann ich nur sagen, dass es sicher keine Täubling sein wird. Stiel ist hier ja längsfaserig und wenn ich nicht irre sind da Schleierreste am Stiel zu sehen. Ich denke hier wird es keine genaue Bestimmung mehr geben.


    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo, und auch von mir ein Willkommen,

    ich schließe mich Alex an, insbesondere hinsichtlich des dritten Pilzes. Auch ich sehe da Schleierreste, die anscheinend auch rostbraun gefärbt sind (wie die Lamellen). Dementsprechend vermute ich einen Schleierling. Was für einer - keine Ahnung, das lässt sich anhand der Fotos mE nicht ermitteln.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo zusammen. Das ging ja richtig schnell. Ich danke ganz herzlich, das hat mir sehr geholfen.

    Beim ersten Pilz habe ich es stark vermutet, dass es ein Hexenröhrling ist.

    Der letzte hat mich stark interessiert, aber naja... bin am Lernen, worauf man achten muss.

    Danke 😊

  • Hallo zusammen, ich bin ja auch absoluter Neuling, was dieses Gebiet betrifft, darum ist das sehr interessant für mich. Ich würde auf Anhieb auch keinen einzigen dieser Pilze benennen können. Ich finde auch immer, es ist leichter wenn man die Pilze direkt sieht und nicht nur auf Fotos. Kann ein Hexenröhrling auch komplett flach sein, wie dieser auf dem ersten Bild?

    Viele Grüße

    Patrick

  • Hallo Patrick

    Herzlich Willkommen im Forum. :thumbup:

    Kann ein Hexenröhrling auch komplett flach sein, wie dieser auf dem ersten Bild?

    Ja, aber eigentlich nur, wenn er schon eine Leiche ist. ^^ Die hier gezeigten Pilze sind so alt und eigentlich kaum zu einer Bestimmung geeignet, geschweige denn zum Essen. Normalerweise sind Hexenröhrlinge nicht so flach (zumindest wenn sie noch frisch sind), aber die Form kann schon ziemlich variieren und auch mal etwas flacher ausfallen. Hier siehst du einige Bilder:

    Flockenstieliger Hexenröhrling, Flocki, Zigeuner, Hexenpilz (NEOBOLETUS ERYTHROPUS, SYN. BOLETUS ERYTHROPUS, BOLETUS LURIDIFORMIS) und

    Netzstielige Hexenröhrling, Netzhexe (SUILLELLUS LURIDUS SYN. BOLETUS LURIDUS)

    Ich bin auch noch nicht lange hier dabei, durfte aber schon einiges lernen. Hier sind wirklich sehr nette Pilzkenner unterwegs. Wünsche dir noch viel Spass im Forum.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Evgenia!

    Der dritte ist ein Fälbling, und wenn der beim Rubbeln oder zerkrümeln nach Rettich gerochen haben sollte, dann wäre das Hebeloma sinapizans (Großer Rettichfälbling).


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Der dritte ist ein Fälbling

    deine Einschätzung, dass Nr. 3 ein Fälbling ist, hat mich sehr überrascht, denn ich habe noch nie einen Fälbling gesehen, der so rostbraune Lamellen hat. Ich kenne die allenfalls milchkaffeefarben oder graubräunlich.

    Allerdings steht im Bon tatsächlich, dass der Große Rettichfälbling beim Lamellen-Farbspektrum bis Zimtbraun geht. Das würde ja passen. Da der anscheinend in Laub- und Laub-/Tannenwäldern vorkommt, wundert es mich nicht, dass der mir noch nicht begegnet ist.

    Mich stört dabei aber das, was ich auf dem linken Foto mit dem in der Hand gehaltenen Pilz als Schleierreste (mit Sporenpulver) identifiziert habe. Denkst du, das ist was anderes? Und die Radialstreifigkeit beim Hut konnte ich für den Großen Rettichfälbling in meinen Büchern auch nicht finden.

    Wie sicher bist du dir bei dem Fälbling?

    Beste Grüße

    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Hm... Danke, Sabine! Ich denke, da lag ich daneben, und schwenke zu deiner Idee um. Auch wegen der Färbung der Lamellen - wobei das unsicher sein kann. In dem Fall, wo sich bei überreifen Fälblingen die Lamellenfarbe ändert (also von cremeweiß zu ockergrau bzw. nicht mehr cremeweiß) beeinflusst das natürlich auch die Farbwahrnehmung des an den Lamellen anhaftenden Sporenpulvers.

    Aber: Noch mal genauer hingeguckt, und jetzt gefällt mir vor allem die Struktur der Huoberfläche nicht mehr für einen Fälbling. Beim frischen Pilz zu glänzig, erscheint schmierig, aber eben auch da schon erkennbar radialfaserig, auf dem weiteren Bild nach dem Antrocknen dann viel zu grob gefasert für einen Flämmling aus der Gruppe. Also wohl doch am ehesten ein alter Fruchtkörper eines Phlegmacium.


    LG, Pablo.

  • Hi Benjamin,

    vielen Dank :) Ich freue mich auch schon, hier weiter dabei sein zu können. Ich glaube, hier lerne ich viel mehr als aus irgendwelchen Büchern oder aus dem Internet.

    LG und euch allen ein schönes Wochenende!

  • Hallo Patrick

    Du kannst ja mit Büchern und dem Forum hier lernen. Ein gutes Buch, wenn du noch keines hast, würde ich dir schon empfehlen. Aber du hast schon recht, man kann hier im Forum wirklich viel lernen. Ein grosser Vorteil vom Forum hier ist, dass man hier Fotos von sehr vielen verschiedenen Pilzen sieht. Da das Aussehen, auch wenn es der gleiche Pilz ist, doch sehr variabel sein kann, hilft es meiner Meinung nach sehr, wenn man ihn in allen möglichen Facetten zu sehen bekommt. In Büchern ist meistens leider nur ein Bild abgebildet, deshalb ist es dort sehr hilfreich, sein Hauptaugenmerk nicht zu sehr auf das Bild, sondern vor allem auch auf die Beschreibung zu richten.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.