Zubereitung Fliegenpilz?

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 35.701 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Februar 2022 um 21:47) ist von Fliegenpilz-Esser.

  • Liebe Marie

    Das mag ja alles sein, und finde dein Engagement sehr beeindruckend, aber lass es Ruhen😉 Du kannst hier nicht die ganze Geschichte ändern und andere dazu animieren nun Fliegenpilz zu sammeln und verspeisen....... Oder willst du die Verantwortung tragen? Dann viel Vergnügen.

    BG Andy

  • Hallo,

    Du kannst hier nicht die ganze Geschichte ändern und andere dazu animieren nun Fliegenpilz zu sammeln und verspeisen

    Ich muss entschieden gegen die Unterstellung protestieren, ich würde hier andere dazu animieren, Fliegenpilze zu verspeisen. DAS STIMMT NICHT.

    Der Grund, weswegen ich hier gepostet habe, ist, den Threadersteller vor dem Irrglauben zu bewahren, das Gift mit dem Einlegen in kaltes Wasser herauszubekommen.

    Man kann auch seinen Mund halten und Leute in ihr Verderben rennen lassen, aber da finde ich es besser, etwas dazu zu sagen.

    Und selbstverständlich gibt es generell keine Verzehrfreigaben von mir hier im Forum. Aber das sollte ja eigentlich bekannt - und selbstverständlich sein.

    Liebe Grüße

    Marie

  • Hallo,

    ich bin auch daür hier zu schließen Hiatamandl . Es kann doch nicht zielführend sein, über den Konsum eines im Deutschsprachigen Raum anerkannten Giftpilzes für Speisezwecke zu diskutieren (über Rauscherfahrung geht es ja zum Glück nicht, denn das wäre wirklich gegen die Forumsregeln). Auch wenn das Risiko jeder selbst zu verantworten hat, zahlen wir anderen im Ernstfall die Krankenhauskosten über die GKV, nicht der Leichtsinnige selbst.

    Wenn Rene(?) weitere Fragen hat, steht es doch jeder/m Hilfsbereite/n frei ihm per PN weitere Infos raussuchen. Dann steht es nicht in einem öffentlich zugänglichen Forum, wo jeder mitlesen kann und das versucht nachzumachen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo,

    ich bin auch daür hier zu schließen ... Es kann doch nicht zielführend sein, über den Konsum eines im Deutschsprachigen Raum anerkannten Giftpilzes für Speisezwecke zu diskutieren

    Wenn anerkannte Mykologen wie David Arora darüber schreiben, ist es ok, aber hier soll es nicht zielführend sein? Wieso sollten wir uns hier künstliche Diskussionsbarrieren auferlegen?

    Solange alles im rechtlichen Rahmen bleibt - und das ist es - sollte es doch ok sein?

    Hier geht es wirklich nur darum, aus etwas Giftigem etwas Genießbares zu machen. Wertschöpfung, sozusagen. Aufklärung.

    Es gibt so viele Lebensmittel, die im Rohzustand giftig sind und jeder (nach entsprechender Behandlung) tagtäglich zu sich nimmt.

    Vom Fugu mit seinem Tetrodotoxin rede ich gar nicht mal, es sind wirklich die gewöhnlichsten Lebensmittel, von denen wir hier reden:

    • Bittermandeln -> Blausäure
    • Kartoffeln -> Solanin
    • Cashewkerne -> Urushiol
    • Rhabarber -> Oxalsäure
    • Grüne Bohnen -> Lektin Phaseolin
    • Kidneybohnen -> Phytohämagglutinin
    • Muskatnuss -> Myristicin

    Von grünen Bohnen, Muskatnüssen und Bittermandeln können kleine Kinder sterben. Sollen jetzt alle Kochrezepte damit und die Diskussion darüber verboten werden?

    Diese Zensur- und Sperrkultur ist nun wirklich nicht erstrebenswert.

    Edit: Damit es hier nicht allzusehr offtopic wird, hier ist die Studie von Rubel und Arora als PDF, da kann sich jeder mal selbst ein Bild machen:

    rubel_arora_muscaria_economic_botany3.pdf

    Liebe Grüße

    Marie

    14 Mal editiert, zuletzt von pilz_marie (12. September 2021 um 00:48)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    solange es hier im rechtlich erlaubten Rahmen bleibt lasse ich offen.

    Wenn's nicht passen würde, hätte Pablo schon längst zu gemacht anstatt zu diskutieren.

    Liebe Grüße aus Regen

    Frank

    :doctor:ich beobachte das aber weiter.

  • Ist euch eigentlich aufgefallen, dass vom Threadersteller nach seinem Startbeitrag nichts mehr zu lesen war, obwohl er per @ herbeigerufen wurde? Möglicherweise sitzt er jetzt auf seiner Couch und feixt sich eins über diese sich verselbständigende Diskussion. Oder gibt es dich noch ReneRiskit?

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Guten Morgen!

    Es gibt kaum einen schöneren Pilz da draußen und wenn jemand den essen will, soll man hier im Forum die nötigen Infos dafür finden. Auf eigene Gefahr natürlich (essen, nicht Infos).

    Das ist meine Meinung; Zensur ist gefährlicher. Dann landen Leute auf anderen Seiten...

    Hab mich jetzt ein bisschen eingelesen und bin erstaunt, dass er in Europa derzeit als "gefährlicher Giftpilz" gilt. War ja scheinbar nicht immer so.

    Ich werde mich noch weiter einlesen und später den auch mal kosten. 1x im Leben zumindest ;)

    Habt einen schönen Tag!

    LG Rainer

  • Hallo,

    Ist euch eigentlich aufgefallen, dass vom Threadersteller nach seinem Startbeitrag nichts mehr zu lesen war, obwohl er per @ herbeigerufen wurde?

    Das wurmt mich ehrlich gesagt auch ein bischen. Es ist einfach nicht die feine Art, hier in's Forum reinzuplatzen, eine kontroverse Frage zu stellen und dann nichts mehr von sich hören zu lassen.

    Zensur ist gefährlicher. Dann landen Leute auf anderen Seiten...

    Genau das. :thumbup:

    Liebe Grüße

    Marie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander!

    Ich frage mich weshalb dieser Threat nicht schon lange geschlossen wird?

    Kann ich erklären: Mir hat die Diskussion bisher wirklich ganz gut gefallen. Es ging ausgehend von der Frage des Themenstarters nie um die Verwendung zur Rauscherzeugung - denn das würde durch all die "Entgiftungsspielereien" ja gar nicht mehr funktionieren. :wink:

    Soweit ich weiß, ist Amanita muscaria in Deutschland auch nicht illegal (wäre ja auch schön blöd, weil die ja überall massenhaft rumsteht, wo's saure Böden und Birken / Fichten / Rotbuchen gibt) - ob der Konsum zur Rauscherzeugung legal ist, müsste ich jetzt erst rausfinden, ist aber für diese Diskussion ja ohnehin unerheblich.

    Auch wichtig im Verlaufe der Diskussion: Die fundierte (und in der Materialsammlung zunächst wertunsgfreie) Darstellung von Möglichkeiten, Erfahrungsberichten und Studien; und die Erklärungen dazu, warum alles dennoch risikobehaftet ist, sowie die Klarstellung, daß es ebenso unnötig ist, weil es genug andere, erstens wohlschmeckendere und zweitens risikoärmere PIlze gibt.

    Übrigens hat auch Marie sich von Anfang an dagegen ausgesprochen, Amanita muscaria (auf welche Weise auch immer) als Speisepilz zu verwenden.

    Die Hinweise auf Erfahrungsberichte, Studien und auch Theorien, die es so oder so im Netz zu finden gibt, sind in dem Sinne als Information zu verstehen und wurden zunächst einfach nur wertungsfrei zur Erklärung einiger Zusammenhänge und offenen Fragen verwendet.

    Das Wesentliche: Die gesamte Diskussion lief (verhältnismäßig) sachlich, höflich und respektvoll ab.

    Warum soll man nicht auch mal ein eher kontroverses Thema zu einer Pilzart besprechen, wenn sich das so vernünftig abspielt wie hier von allen Seiten?

    Ich find's wie gesagt interessant, und solange nicht Leute anfangen daraus einen Flamewar zu basteln, oder doch noch irgendwelche riskanten Aktionen empfohlen werden, kann man das Thema meiner Ansicht nach ruhig weiter besprechen.


    Lg; pablo.

  • Es gibt so viele Lebensmittel, die im Rohzustand giftig sind

    Gilt sogar für ein paar konventionelle essbare Pilze.

    Zitat

    The toxicity of raw morels is well known and documented. It is generally an acute gastrointestinal syndrome with bloating, abdominal pain, vomiting and diarrhea.


    LR Morcella24_25.pdf

    Ist euch eigentlich aufgefallen, dass vom Threadersteller nach seinem Startbeitrag nichts mehr zu lesen war, obwohl er per @ herbeigerufen wurde?

    Vielleicht wurde sie (oder er) einfach etwas verschreckt von der leicht feindseligen Reaktion auf seine Frage bezüglich einer Intention die juristisch absolut legal ist.

    Auch wenn das Risiko jeder selbst zu verantworten hat, zahlen wir anderen im Ernstfall die Krankenhauskosten über die GKV, nicht der Leichtsinnige selbst.

    Die Frage ist wohin diese Einstellung führt. Ich werde jedenfalls nie so oft regelmäßig von Zecken gebissen wie wenn ich im Wald nach Pilzen suche. Kann die Gesellschaft nun fordern, dass ich die Behandlung von Borreliose (gegen FSME bin ich geimpft) selber zu zahlen habe, weil es keinen praktisch nachvollziehbaren Grund gibt Pilze zu suchen, da man diese ja auch gefahrlos auf dem Markt kaufen kann?

    So ein kleines bisschen irritiert mich der Thread schon, wenn ich ehrlich bin.

    Trotzdem viele Grüße und Danke für die Hilfsbereitschaft bei der Pilzbestimmung

    Pilsfreund

  • Hallo Pablo

    Nichts dagegen solange nicht jemand animiert wird hier nun zu heiklen Selbstversuche. Und nächste Woche nicht Korbweise Fliegenpilze zur Kontrolle vorgelegt werden, weil Sie meinen der ist ja halb so schlimm😉. Ich halte mich an die Empfehlung der Vereinigung der amtlichen Pilzorgane.

    BG Andy

  • Gilt sogar für ein paar konventionelle essbare Pilze.

    Die meisten Pilze sind im Rohzustand giftig.

    Ich verstehe deswegen halt auch nicht, weswegen z.B. beim Perlpilz (der roh wirklich Magen-Darm-giftig ist) eine Zubereitungsanleitung erwünscht ist und im Gegesatz dazu soll die gleiche Zubereitungsanleitung beim Fliegenpilz auf einmal verboten und zensurwürdig sein?

    Es kommt in beiden Fällen auf das Gleiche raus: Sind beides Amanitas, beide giftig. Beide kann man durch geeignete Behandlung in etwas Essbares verwandeln.

    Ich verstehe nicht, wo manche Leute die Grenze ziehen.

    Die Frage ist wohin diese Einstellung führt.

    Ja, alle Pilzsammler raus aus dem Wald, es könnte euch ja ein Baum auf den Kopf fallen. :hmmm:

    Macht mich irgendwie traurig, dass versucht wird, vernünftige Diskussionen mit solchen Possen zu ersticken. Jeder, der in den Wald geht und Pilze rausholt, ist selbst verantwortlich.

    Übrigens hat auch Marie sich von Anfang an dagegen ausgesprochen, Amanita muscaria (auf welche Weise auch immer) als Speisepilz zu verwenden.

    Danke, Pablo, dass du es noch mal verdeutlichst. Ich schrieb von Anfang an "Nur auf eigene Verantwortung, Fliegenpilz ist nicht harmlos, Wirkstoffschwankungen" und dann wird mir unterstellt, ich würde Leute dazu animieren wollen, den zu verspeisen. Habe schon an meiner Ausdrucksweise gezweifelt. 8o

    solange nicht jemand animiert wird

    Ich hoffe, du meinst nicht mich.

    Liebe Grüße

    Marie

  • Hallo zusammen,

    da ich ein paar Tage ohne Strom war, konnte ich leider nicht weiter mitquatschen. Aber die Zeit hatte ich genutzt um den von dir, Schupfnudel, hier

    So abwegig ist das nicht. David Arora ist hauptsächlich derjenige der für die Essbarkeit von Amanita muscaria nach korrekter Vorbehandlung! plädiert und er ist ja schon ein anerkannter Mykologe. Hier nachzulesen und dort auch nach dem erwähnten Paper suchen.

    erwähnten Artikel zu lesen.

    Vielen Dank, den fand ich total spannend. Mir war vorher völlig unbekannt, dass anscheinend früher (und möglicherweise auch heute noch) in manchen Gegenden der Welt Fliegenpilze zu Speisezwecken verzehrt wurden, und fand die kulturellen/geschichtlichen Betrachtungen sehr lesenswert.

    Besonders charmant fand ich, dass als ein Beispiel für ein Pilzbestimmungsbuch, das aus der Tradition des bei-anderen-Abschreibens ohne Belege oder eigene Erfahrung heraus den Fliegenpilz zum gefährlichen Giftpilz erklärt, das Bestimmungsbuch von einem der Autoren (D. Arora) aufgezählt wurde.

    Der Artikel berührt eine Fragestellung, die mich auch immer mal wieder ein bisschen wundert, nämlich wie einzelne Autor*innen zu ihren Einteilungen für "essbar", "giftig", "ungenießbar", usw. kommen. Insbesondere bei Pilzen mit nur hitzelabilem Gift wie dem Zitronengelben Knollenblätterpilz, der in meinen Pilzbüchern (ich glaube in allen, habe jetzt aber nicht noch mal extra nachgeschaut) als Giftpilz gekennzeichnet ist, habe ich mich schon gefragt, ähnlich wie du, @pilz_marie, wo da jetzt von der Giftigkeit her der Unterschied sein soll zu Flockenstieligen Hexenröhrlingen, Morcheln, usw. (vom Geschmack her eher keine Frage - so einen Kartoffelkeller-Pilz würde ich nicht wirklich probieren wollen....).

    Ist euch eigentlich aufgefallen, dass vom Threadersteller nach seinem Startbeitrag nichts mehr zu lesen war, obwohl er per @ herbeigerufen wurde? Möglicherweise sitzt er jetzt auf seiner Couch und feixt sich eins über diese sich verselbständigende Diskussion. Oder gibt es dich noch ReneRiskit?

    Ist mir zwar aufgefallen, aber ich empfinde die Diskussion auch so als bereichernd, deshalb ist es mir egal 😉

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    Der Artikel berührt eine Fragestellung, die mich auch immer mal wieder ein bisschen wundert, nämlich wie einzelne Autor*innen zu ihren Einteilungen für "essbar", "giftig", "ungenießbar", usw. kommen. Insbesondere bei Pilzen mit nur hitzelabilem Gift wie dem Zitronengelben Knollenblätterpilz, der in meinen Pilzbüchern (ich glaube in allen, habe jetzt aber nicht noch mal extra nachgeschaut) als Giftpilz gekennzeichnet ist, habe ich mich schon gefragt, ähnlich wie du, pilz_marie, wo da jetzt von der Giftigkeit her der Unterschied sein soll zu Flockenstieligen Hexenröhrlingen, Morcheln, usw.

    das ist eine sehr gute Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe. Ich befürchte, dass einfach jeder vom anderen abschreibt und sich keiner mehr die Mühe macht, selbst Studien anzufertigen.

    Das erinnert mich an das Wikipedia-Chaos, als ein Spaßvogel dem Karl-Theodor zu Guttenberg einen 11. Vornamen verpasst hat und alle Zeitungen es übernommen haben, weil ja Wikipedia eine "seriöse" Quelle sei.

    Zitat

    "Zugegeben, der Scherz war anfangs nicht gerade originell. Innerhalb weniger Stunden bekam er aber eine höchst interessante Eigendynamik, die mich an den Recherche-Methoden vieler Journalisten erheblich zweifeln ließ" schreibt der Manipulator zurecht. Weil Journalisten ungeprüft von Wikipedia abschrieben und Wikipedia journalistische Texte als glaubwürdige Quelle betrachteten, sei der erfundene Vorname schnell zur medialen Wirklichkeit geworden.

    Wikipedia: Wie Freiherr zu Guttenberg zu Wilhelm wurde

    Es ist halt viel bequemer, sich in's gemachte Nest zu setzen und wenn dann jemand wie Arora kommt, mit gegensätzlichen Ansichten, ist das Geschrei groß, weil man sich nicht eingestehen will, dass die eigene Position auf wackeligen Beinen steht. Daher wird dann nichts korrigiert und der Fehler pflanzt sich fort und fort und fort und ...

    Liebe Grüße

    Marie

    Einmal editiert, zuletzt von pilz_marie (12. September 2021 um 23:56)

  • Huhu.

    Ich finde es auch schön, dass das hier diskutiert werden kann. Wie erwähnt war ich ja selber bereits einmal in Versuchung es auszuprobieren. So richtig vorstellen kann ich mir das aber eigentlich kaum, dass das noch wirklich gut schmeckt nach der Entgiftung. Aber scheinbar gibt's ja eben doch den ein oder anderen Fan davon.

    Der Artikel berührt eine Fragestellung, die mich auch immer mal wieder ein bisschen wundert, nämlich wie einzelne Autor*innen zu ihren Einteilungen für "essbar", "giftig", "ungenießbar", usw. kommen.

    Da bist du auch nicht die Einzige, ich frage mich das auch öfters. Besonders steil finde ich dann unterschiedliche Empfehlungen in europäischen Ländern, die mutmaßlich auch wirklich auf die gleichen Pilze bezogen sind. Die Amerikaner sind ja mittlerweile dazu übergegangen sich endlich mal eigene Namen für viele ihrer einheimischen Pilze zu suchen und nicht einfach unsere zu übernehmen, was in vielen Fällen ja nicht hingehauen hat. :P

    Aber selbst in Europa schwanken die Empfehlungen teilweise noch was bestimmte Arten angeht. Und es ist ein ziemlicher Recherche-Aufwand, wenn man da mal wissen will, warum eigentlich Pilz XY auf der Giftpilz-Liste oder zumindest auf der Liste mit uneinheitlich bewertetem Speisewert gelandet ist. So ganz nach festen Prinzipien scheint mir das jedenfalls nicht immer abzulaufen. Dass man vorsichtig ist mit Empfehlungen kann ich dabei aber natürlich durchaus nachvollziehen. Gerade in der Arbeit mit potentiellen Vergiftungen ist's aber dann doch ganz gut zu wissen, welche Arten denn nun wirklich problematisch sind und welche eher unter Pauschalverdacht gestellt werden (man denke an viele Häublinge, Düngerlinge, Samthäubchen, Lorcheln etc.). Aber das wäre vlt. eher was für einen separaten Thread.

    Interessieren würde mich nun aber tatsächlich auch ob's Rene denn nun tatsächlich riskiert hat oder zu welchem Entschluss er nach der Recherche gelangt ist. Mal schauen ob wir noch ein Feedback bekommen.

    LG,

    Schupfi

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Wir alle hoffen, dass das nicht ReneRiskit s letzte Forumsworte waren ...

    Sorry, ich hab heute schwarzen Humor.

    Zurück zum Ernst: Danke für all die Infos und Diskussionen hier! Ist mal was anderes und Abwechslung tut auch einem Forum gut. Wobei, in diesem Forum wird einem eh nie fad 👍

    LG Rainer

  • Wir alle hoffen, dass das nicht ReneRiskit s letzte Forumsworte waren ...

    In der Studie steht, dass noch kein Erwachsener an einer Fliegenpilzvergiftung gestorben ist. Kennst du jemanden?

    Ich fürchte, das war leider ein Troll. (Der uns aber dennoch ein interessantes Diskussionsthema beschert hat, danke, ReneRiskit !)

    Zitat

    Yet in researching this article, we were unable to find a single adult death in North America indisputably caused by A. muscaria.

    Nein, keine Verharmlosung, ich halte den Pilz für giftig, ich frage mich nur, WIE giftig.

    (Obwohl das ja hier, wie Pablo schon anmerkte, nichts zu Sache tut, da es um Entgiftung geht.)

    Liebe Grüße

    Marie

  • In der Studie steht, dass noch kein Erwachsener an einer Fliegenpilzvergiftung gestorben ist. Kennst du jemanden?

    Nein, keine Verharmlosung, ich halte den Pilz für giftig, ich frage mich nur, WIE giftig.

    (Obwohl das ja hier, wie Pablo schon anmerkte, nichts zu Sache tut, da es um Entgiftung geht.)

    Liebe Marie,

    nein ich kenn keinen, aber das sagt nichts, ich kenne auch niemanden, der am grünen Knolli gestorben ist. Gehört hab ich allerdings bei letzterem von vielen, bei ersterem von keinem. Good point.

    Es war eigentlich ein Scherz/Wortwitz, allerdings ein böser. Sorry!!! Es könnten ja auch aus anderen Gründen seine letzten Forumsworte gewesen sein, auch wenn - was ich hoffe und wovon ich ausgehe - er noch lebt!

    Giftig ist er sicher, ja, aber wir essen wir gesagt auch viele andere (roh oder ohne Vorbehandlung) giftige Pilze.

    LG Rainer

  • Hi.

    In der Studie steht, dass noch kein Erwachsener an einer Fliegenpilzvergiftung gestorben ist. Kennst du jemanden?

    In meinem Link von der ersten Seite findet sich zumindest ein Gegenbeispiel (wenn man das zweite als ungeklärt betrachtet wegen Mischkonsum):

    Zitat

    Sometimes the unforeseen results of eating muscaria are more serious than “merely” an unpleasant poisoning and hospital stay. The National Poison Data System for 2004, established by the American Association of Poison Control Centers (AAPCC), listed a fatal outcome for a young man who ate 6-10 freeze-dried muscaria caps (Watson, 2004). He was discovered in cardiac arrest, and died 10 days later from anoxic brain injury. Another fatal muscaria poisoning case from 2007, recounted in a NAMA Toxicology Committee Report in the 2009 issue of McIlvainea, tells of an otherwise healthy young man who died twelve hours after ingesting 6 or 7 muscaria caps. After falling into a muscaria-induced swoon the night before, he was found dead in bed the next morning. The medical examiner who autopsied the corpse labeled it death by mushroom poisoning, since he could find no other contributing cause of death (Beug, 2009), although since there were other drugs involved, the exact cause of death remained unclear (Beug, 2012).

    Ein weiterer tödlicher Ausgang wird hier beschrieben und das ist einer der wenigen Fälle in denen die Pilze zum normalen Verzehr gesammelt und zubereitet wurden:

    Zitat

    In Mafinga we visited a hospital where some patients suffering from mushroom poisoning had just been taken. Later we could trace the species and the habitat of the mushroom involved. It turned out

    to be A. muscaria growing under some scattered Pinus patula trees along a path in a near-by village. The patients told us that they had believed it to be Wigwingwi. The food made of it was good and had

    mild taste. After a couple of ours the two women and a child who had eaten it began to feel sick, but they did not vomit. Very soon they lost consciousnes and began to hallucinate. One of the

    women could see her dead relatives and could talk with them. The other imagined that she went to a church which was full of people, all women, and she felt herself very uncomfortable. Later she was

    left alone in the church with all the doors locked and was very much afraid. We assured the doctor and the patients that this kind of psychotropic poisoning does not usually have fatal consequences. Unfortunately, one of the women did die the following night.

    Einen fast-tödlichen Ausgang gab es auch erst kürzlich wieder. Ich denke man darf bei giftigen Pilzen nicht nur die Lethalität betrachten - ich würde die folgende Symptomatik ungern haben wollen:

    Zitat

    The patient, found covered in vomit, urine and feces was described as obtunded with intermittent periods of agitation. According to the police that accompanied the patient to the ED, the patient took 10 grams

    of fly agaric mushrooms approximately seven hours prior to arrival.
    (...)

    The patient was given a Glasgow Coma Scale score of 3. Lab results revealed a leukocytosis, high anion gap metabolic acidosis, hypokalemia, acute kidney injury, hyperglycemia, and elevated lactate level.
    (...)

    The patient was transferred to the Intensive Care Unit (ICU), where he was ventilated and sedated with propofol.
    (...)
    On ventilator day three, the patient was still experiencing muscle fasciculations. The patient was loaded with Intra-Venous (IV) phenobarbital. The patient was extubated on Hospital Day (HD) five and remained in the ICU until day six for delirium until transferred to a lower level unit. The patient was discharged on HD 14 after a prolonged course for a workup of low-grade fevers and management of diabetic ketoacidosis in the setting of newly diagnosed diabetes.

    Fast zu sterben und 14 Tage im Krankenhaus ist schon eine Hausnummer.

    Zur Einordnung muss man aber sagen, dass es sich bei den meisten Fällen eben um Leute handelt, die sich die Wirkung als Delirantium zu Nutze machen wollten und außerdem vollkommen übertriebene Dosen zu sich genommen haben. Todesfälle nach einer Verwechslung mit Speisepilzen und der üblichen Speisepilz-Zubereitung (also kochen/braten - bei A. muscaria eben unzureichend!) sind kaum bekannt aber wohl im Bereich des möglichen (siehe oben drüber der Fall - ist aber wohl eher die Ausnahme). Wie immer kommt es da sicherlich auch zusätzlich auf die individuelle Verfassung und Risikofaktoren/Vorerkrankungen der Person an.

    Ich wollte es zusätzlich mal erwähnt haben, dass der Tod allein als Metrik zur Beurteilung der Gefährlichkeit kaum ausreicht. Amanita muscaria kann durchaus schwere Vergiftungen hervorrufen (da ja gefragt wurde wie giftig der Pilz denn ist). Die Art und Weise der Zubereitung und die Intention des Verzehrs spielt hierbei halt eine bedeutendere Rolle als bei vielen anderen Pilzen.

    Erfahrungsberichte über den Verzehr nach der "korrekten Entgiftung" sind ja mittlerweile ein paar im Thread verlinkt. Mehr kann ich dazu leider auch nicht beisteuern außer eben den üblichen Erfahrungsberichten, die man online so beim Googlen findet.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallöchen an Alle....

    Gehts noch? Wenn jemand ein Rauschzustand vom Fliegenpilz haben will soll er in Osteuropa nachfragen.

    Hier ist er giftig...Punkt...

    Und wird auch so behandelt.

    Ich verstehe die Diskusion, aber es wird immer Unsachlicher.

    Hört bitte auf......

    Erhard

  • Hallo Erhard,

    Gehts noch? Wenn jemand ein Rauschzustand vom Fliegenpilz haben will soll er in Osteuropa nachfragen.

    Hier geht es nicht um Rauschzustände, sondern darum, wie man den Fliegenpilz gefahrlos verspeisen kann.

    Hört bitte auf......

    Es haben sich hier mehrere Administratoren zu Wort gemeldet, die bestätigt haben, dass der Thread in Ordnung ist.

    Hier ist er giftig...Punkt...

    Der Perlpilz ist roh auch giftig und kann nur durch geeignete Behandlung verzehrt werden. Es gibt eine Studie, die vermuten lässt, dass es beim Fliegenpilz ähnlich ist. Darum geht es hier.

    Eventuell möchtest du den Thread nochmals lesen, um den Inhalt besser zu verstehen.

    Liebe Grüße

    Marie

  • Hallo Erhard,

    Ich verstehe die Diskusion, aber es wird immer Unsachlicher.

    Hört bitte auf......

    Mir ist nicht ganz klar, was du mit unsachlich meinst.

    Ich empfinde die Diskussion als durchaus sachlich.

    Aber wenn du das anders wahrnimmst, hätte ich eine einfache Lösung: Lies' nicht in diesen Thread rein.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    Mir ist nicht ganz klar, was du mit unsachlich meinst.

    Er hat schon recht, aber anders als er denkt. Bedauerlicherweise leidet die Diskussion unter Beiträgen wie seinem und Rufen nach Sperrung des Threads.

    Mir wäre es lieber gewesen, hätten hier alle konstruktiv mitgeschrieben.

    Der Thread sieht aus wie eine Müllkippe, man muss sich die Informationen mühsam raussuchen und es macht keinen Spaß, ihn zu lesen.

    Edit: Habe gerade mal nachgerechnet. Ich würde mindestens 17 Beiträge von 49 als Offtopic bezeichnen, das sind 34,69%. Das ist mehr als ein Drittel.

    (Diesen Beitrag eingerechnet ;))

    Aber wenn du das anders wahrnimmst, hätte ich eine einfache Lösung: Lies' nicht in diesen Thread rein.

    Ich wünsche mir, dass sich die Leute deinen Vorschlag zu Herzen nehmen. Manchmal ist es besser, einfach nichts zu schreiben und einfach nur den Kopf zu schütteln. :)

    Liebe Grüße

    Marie

    5 Mal editiert, zuletzt von pilz_marie (13. September 2021 um 22:03)

  • Mein Eindruck ist, dass sich dieser Thread so schwierig gestaltet liegt nicht einfach daran, dass es grundsätzlich Widerstand gibt bei der Reevaluation der Giftigkeit von Pilzen, sondern ganz konkret, weil der Pilz um den es hier geht kein geringerer als der Fliegenpilz ist. Der Fliegenpilz ist nunmal nicht einfach bloß irgendein Pilz, sondern auch ein Symbol für eine Beziehung zur Natur, welches über Anschauen und Essen hinausgeht. Mal angenommen bspw man fände heraus, dass der grüne Knollenblätterpilz genießbar würde nachdem man ihn 24h in irgendwas einlegt - dann wäre die Diskussion darüber bestimmt sehr angeregt und kritisch; im Ton aber grundlegend anders.

    Wikipedia ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ganz sicher die umfassendste, demokratischste und populärste Wissensquelle aller Zeiten. Ich bezweifle, dass es viele Pilze gibt, welche dort ein Unterkapitel wie "In religion" oder "Cultural depictions" haben. Sogar das Thema "Culinary use" wird dort dokumentiert. Mir sind auch bisher keine Klagen gegen die Wikimedia Foundation wegen Vergiftungen bekannt.