Semmel- Stoppelpilze?

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 4.321 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. November 2022 um 22:24) ist von Corinne.

  • Heute war ich in einem Mischwald spazieren, und fand evtl. Semmel- Stoppelpilze. Die waren ziemlich gelb bis blassgelb, und noch zahlreich vorhanden. Im Laub gut zu erkennen. Feuchter Moosboden. Eindeutige Stoppeln unter der Kappe. Pilzgeruch neutral. Fundort: Schwäbische Alb

    Was meint ihr? Vielleicht doch ein ganz anderer Pilz?

    Grüssle, Julia:)

  • Hallo Uwe, als ich diese Pilze heute Mittag entdeckte, dachte ich erst, ich hätte endlich Pfifferlinge gefunden. Als ich zwei heraus drehte sah ich die Stoppeln. Ich würde sie daher für Stoppelpilze halten.

    Grüssle, Julia:)

  • Übrigens: Semmelstoppler sind vergleichsweise hochgradig mit cäsium belastet sofern in entsprechenden Gebieten gefunden. Vermutlich kam auf der Alb damals nicht der Tschernobylregen an (?). Südlich der Donau nehm ich persönlich die gar nicht erst in die Hand

    Gruß

  • Hi Julia,


    mach dir keine Gedanken. Wenn du die 1-2 Mal im Jahr isst, macht das nix. Ich bin fast geneigt zu sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass du beim Pilzesammeln vom Wildschwein getötet wirst, ist höher als durch die Cäsium Belastung bei überschaubarem Pilzkonsum.

    BfS - Strahlenbelastung von Pilzen und Wildbret - Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret


    Die Aufnahme von 80.000 BecquerelCäsium-137 mit der Nahrung entspricht einer Belastung von etwa 1 Millisievert bei Erwachsenen.

    Der Verzehr von 200 Gramm Pilzen mit 2.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm hat eine Belastung von 0,005 Millisievert zur Folge. Dies ist deutlich weniger als die Strahlenbelastung bei einem Flug von Frankfurt nach Gra Canaria.“

    🤙🏻

  • Wieder was gelernt! Davon habe ich noch nichts gehört. Belastete Pilze ok! Aber dass die Stoppler so dermaßen betroffen sind?! Danke für diese wichtige Info.

    Es gibt einige Arten die das Zeug regelrecht sammeln... man kann argumentieren dass die Strahlung der man sich aussetzt marginal sei. Aber die Grenzwerte sind ziemlich willkürlich gesetzt, klar ist nur dass es keine gesunde Dosis Cäsium 137 gibt, und die Halbwertszeit ist gerade erst erreicht.

    Maronenröhrling, Mohrenkopfmilchling, Lacktrichterling, Trompetenpfifferling fallen mir weiterhin grad dazu ein.

    Im Münchener Raum wo ich Steinpilz, Pfifferling und Täublinge finde, rechne ich mit etwa 60 becquerel (geschätzt, nachdem ich mal eine Ladung hab messen lassen) Die o.g. Arten können gerne das 5- bis 10- fache, ggf. auch mehr, aufweisen. Natürlich alles zumindest auch standortabhängig.

    Sorry wenn ich den Spaßverderber mache.

    Ich denke halt das sollte jeder mal gehört haben.

    Wer mag, kanns dann auch wieder vergessen;)

    Einmal editiert, zuletzt von Yps (15. November 2022 um 23:03)

  • Der Verzehr von 200 Gramm Pilzen mit 2.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm hat eine Belastung von 0,005 Millisievert zur Folge. Dies ist deutlich weniger als die Strahlenbelastung bei einem Flug von Frankfurt nach Gra Canaria.“

    🤙🏻

    ...diese Passage habe ich auch schon oft gelesen.

    Ich fürchte halt der Vergleich hinkt, da man die Strahlung beim Fliegen nicht in den Körper aufnimmt.

    Das gegessene Cäsium von verstrahlten Lebensmitteln verbleibe im Schnitt 70 Tage im Organismus...auch das habe ich irgendwo gelesen.

    Nagle mich bitte nicht auf dieses Argument fest...

    Ich würde mir den Einwand halt gerne mal von einem Experten beantworten lassen.

    Wenns hier einen solchen gibt, bitte sehr:)!

    Letztlich muss jeder selber wissen wie er damit umgeht. Vielleicht ist der Wein zum Essen problematischer.

    Ich spar mir halt die entsprechenden Arten in Bayern und werde auch Kleinkindern, Schwangeren und stillenden Müttern keine irgendwie verdächtigen Wildpilze (auch keine Steinpilze) vorsetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Yps (16. November 2022 um 00:03)

  • Wir könnten ja mal eine Untersuchung starten „die größten Gefahren beim Pilzesammeln“. Wäre mal ne Forschungsarbeit wert 😉. Ich vermute, sowas wird dabei rauskommen:


    1. echte Pilzvergiftung

    2. unechte Pilzvergiftung

    3. Autofahrt zum Pilzsammelort

    4. Angriff durch Wildtiere (Wildschwein und Co)

    5. Angriff durch einen Hund

    6. Herzinfarkt im Wald

    7. versehentlicher Schuss durch Jäger

    8. Erschlagen von einem Ast

    112. Cäsium Vergiftung


    😅😉

    PS: Ich würde übrigens schon davon ausgehen, dass sich das Bundesamt für Strahlenschutz mit Strahlen auskennt.

  • Hallo

    Ich würde da schon den ersten Platz mit dem siebenten Platz tauschen. Ein Jäger ist gefährlicher als ein Grüner Knolli! Die schießen bei uns auf Trecker und Mähdrescher, wegen der Ähnlichkeit mit Wildschweinen.

  • Hallo zusammen,

    für Österreich wurde vor einigen Jahren eine ähnliche Untersuchung durchgeführt. Nach dieser ist die häufigste Todesursache von Pilzsammlern das Abstürzen in steilem Gelände, weit vor allen Pilzvergiftungen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Zitat

    PS: Ich würde übrigens schon davon ausgehen, dass sich das Bundesamt für Strahlenschutz mit Strahlen auskennt.

    ...da solltest Du eigentlich recht haben:)

    "112. Cäsium Vergiftung"...

    ...man kanns aber auch übertreiben mit der Verharmlosung. Nicht umsonst muss jedes Wild gemessen werden. Nicht umsonst gibt es Grenzwerte. Wenn die auch, wie gesagt, ziemlich willkürlich gesetzt sind.

    Übrigens geht's ja auch nicht um eine Vergiftung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Yps (16. November 2022 um 20:27)

  • stimmt yps, das Wild wird gemessen und die meisten erlegten Wildschweine landen auf der Halde wg. diesem Grund.

    Es gibt aber den Unterschied, dass Menschen normalerweise weitaus weniger Pilze essen als Wild.

    Zudem wie gesagt jeder Flug und Ausflug in die Berge strahlt genauso.

    Wenn wir andere alltägliche Umweltgifte in Relation zur möglichen Strahlung eines Pilzes setzen, dann wird der Pilz das kleinste Übel sein.

    Gruss Oliver

  • Hallo,

    falls noch Interesse bezüglich der Identität des gezeigten Fundes besteht, würde ich hier stark den Rotgelben Stoppelpilz Hydnum rufescens s.str. vermuten. Als letzte Absicherung müsste man sich die Sporen im Mikroskop anschauen. Ein normaler Semmel-Stoppelpilz ist das meiner Einschätzung nach nicht.

    Bei der Strahlung hat man ein stochastisches Risiko. Das heist man kann auch von einmal Rötgen beim Arzt Krebs bekommen, ist nur sehr unwahrscheinlich. Ebenso verhält es sich mit der radioaktiven Belastung in Pilzen. Akkumulierende Schwermetalle sind ein ganz anderes Thema.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Bei der Strahlung hat man ein stochastisches Risiko. Das heist man kann auch von einmal Rötgen beim Arzt Krebs bekommen, ist nur sehr unwahrscheinlich. Ebenso verhält es sich mit der radioaktiven Belastung in Pilzen. Akkumulierende Schwermetalle sind ein ganz anderes Thema.

    Hallo

    Bei uns ist es in den letzten Jahren so: wenig Pilze und viele Sammler. Wenn ich dann mal ein paar Pilze finde, die angeblich soooo belastet sind, dann esse ich die. Ich mache mir viel mehr Sorgen um das, was man aktuell im Supermarkt zu kaufen bekommt! Oder liege ich da falsch?

  • Ich mache mir viel mehr Sorgen um das, was man aktuell im Supermarkt zu kaufen bekommt! Oder liege ich da falsch?

    Hallo.

    Endlich mal das Argument was ich hier in diesem Diskurs vermisst habe ^^

    Wir essen zwar nix an Äcker und bahndämmen aber bisher geht's uns mit Nahrung von draußen und aus dem Garten besser als damals mit zu viel Müll aus dem Markt...

    Zum entgiften fermentieren wir viel und trinken relativ regelmäßig gundermann und andere stark entgiftenden Kräuter und natürlich auch vitalpilze.

    Hab bei google grad ein tolles beispiel gefunden.

    "Eine durchschnittliche Banane enthält etwa 0,4 Gramm Kalium, das zu 0,01 Prozent aus dem radioaktiven Kaliumisotop K-40 besteht. Eine Banane gibt deswegen 12 Becquerel radioaktive Beta- und Gammastrahlung ab. Wer eine Banane isst, bekommt also eine effektive Strahlendosis von etwa 0,1 Mikrosievert ab."

    Und handystrahlung ist auch nicht das gelbe vom Ei und wird trotzdem in großen Massen freigesetzt...

    Wäre trotzdem selber mal gespannt was für Werte unser pilzkorb so anzeigen würde... 🤔

    Kostet das viel so ein test?

    Lg

  • Abend,

    Interessante Diskussion!

    Auf die Gefahrenliste würde ich noch Borreliose über Meningitis durch Zecken setzen, allerdings ist mir eine komplette oder genaue Aufstellung der Gefahren beim Pilzesammeln andererseits völlig schnuppe, weil für mich die Chancen und positiven Effekte dramatisch höher ausfallen.

    Viele Grüße,

    Reike

  • Uwe58
    Mein Geschriebens ist nur als Erläuterung ohne jede Wertung zu verstehen. Entscheiden muss jeder für sich, wie er damit umgeht. Zusätzlich spielt noch die Häufigkeit und Menge beim Verzehr mit hinein. Ich möchte nur herausstellen, dass es bei Radioaktivität keine absolute Grenze für eine Unbedenklichkeit gibt, wenn gleich das Risiko bei einem maßvollen Verzehr als sehr gering einzuschätzen ist. Das Krebsrisiko wäre vermutlich höher, wenn im Sommer jede Woche Grillfleisch verzehrt wird. Wen den tatsächliche Belastung interessiert und das nicht nur vom hörensagen: In Bayern werden regelmäßig Proben analysiert. Ich weis nicht wie das bei euch im Norden ist.

    Das Fass über die Situation im Lebensmittelhandel mache ich hier nicht auf.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Abend,

    Interessante Diskussion!

    Auf die Gefahrenliste würde ich noch Borreliose über Meningitis durch Zecken setzen, allerdings ist mir eine komplette oder genaue Aufstellung der Gefahren beim Pilzesammeln andererseits völlig schnuppe, weil für mich die Chancen und positiven Effekte dramatisch höher ausfallen.

    Viele Grüße,

    Reike

    Man könnte sich das Leben auch unnötig schwer machen. Übrigens war ich vorgestern am Waldrand auch einer Gefahr ausgesetzt. Zahlreiche Bienenstöcke versperrten mir plötzlich den Waldzugang. Vor lauter Schreck, dass da noch so viel Bienen umher schwirren, bin ich über einen Baumstamm gefallen:) Danach fand ich diese Stoppelpilze^^

    Grüssle, Julia:)

  • 😅 Geschichten, wie sie nur das Leben schreibt

  • Bei der Strahlung hat man ein stochastisches Risiko. Das heist man kann auch von einmal Rötgen beim Arzt Krebs bekommen, ist nur sehr unwahrscheinlich. Ebenso verhält es sich mit der radioaktiven Belastung in Pilzen. Akkumulierende Schwermetalle sind ein ganz anderes Thema.

    Hallo

    Bei uns ist es in den letzten Jahren so: wenig Pilze und viele Sammler. Wenn ich dann mal ein paar Pilze finde, die angeblich soooo belastet sind, dann esse ich die. Ich mache mir viel mehr Sorgen um das, was man aktuell im Supermarkt zu kaufen bekommt! Oder liege ich da falsch?

    Ja, da liegste falsch.

  • Hat noch jemand Stoppelpilze gefunden?

    Im Supermarkt kann man keine kaufen, aber vor ein paar Tagen habe ich einwandfreie Austernpilze und frische Shitake Pilze gekauft. Auf dem Markt gab es auch noch Pfifferlinge, die aber nicht so gut waren.

    Grüssle, Julia:)