Bezugsquellen für Farbkarten und -tafeln

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 896 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. August 2023 um 19:56) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Guten Morgen zusammen,

    Immer wieder sehe ich auf Bestimmungsfotos, dass mit praktischen Farbtafeln gearbeitet wird, um sicher eine Sporenfarbe oder die Huthaut o.ä. bestimmen zu können. Irgendwie bin ich zu blöd, diese im Internet zum Selberdrucken oder Bestellen zu finden.

    Könnt ihr mir sagen, wo ich so etwas finde? Besten Dank im Voraus!

    Viele Grüße

    Sascha

    Meine Antworten kann man nie als Verzehrfreigabe ansehen.

    Alle gefundenen Pilze sind GPS-getaggt, per PN gebe ich gerne Fundorte weiter.

    Pilz-Rezepte mit Bildern:

    Judasohr als asiatischer Salat

    Schwefelporling gedünstet

    Falls mal für eine Bestimmung relevant, vorrätig habe ich: Anilin, Ammoniak 10%, Eisen-III-Chlorid, Guajak, Patentblau, Eisensulfat, Melzers Reagens, KOH 20%.

  • Hallo Sascha,

    damals, vor Jahren, wußte ich schon, welch ein wertvolle Schatz diese Tafel ist. Ein kluger Mann hat das offensichtlich schon vor mir gewußt, dass ich mich heute viiiiel mehr mit Täublingen beschäftigen werde. Und dafür ist eine solche Tafel unerläßlich.

    Ich habe sie geschenkt bekommen.


    Liebe Grüße


    Murmel

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo

    Schau hier, da wurde das schon intensiv besprochen.

    Russula, welche Romagnesi Farbtafel? - Pilzbestimmung u. Bestimmungshilfe - Pilzforum.eu

    BG Andy

  • Hallo Sascha,

    selber ausdrucken ist mE schwierig, weil Drucker immer so unterschiedliche Ergebnisse ausspucken.

    Keine Ahnung, ob es Möglichkeiten gibt, festzustellen, dass die unverfälscht sind. Aber ich hatte im Lauf der letzten Jahre drei eigene plus einen auf der Arbeit - die Farben sind bei allen dreien sehr verschieden. Und das will man bei so feinen Farbabstufungen nicht.

    Ich habe eine Farbtafel aus dem schon kürzlich in einem anderen Täublings-Thread erwähnten CD-Farbtafel-Set von Helga Marxmüller "Russularum Icones", und ein weiterer war vor Jahren mal im Tintling (ich weiß aber nicht mehr, in welcher Ausgabe, aber das könnte man vermutlich irgendwo nachschauen).

    Was ich mal probieren könnte, wenn ich mal wieder bei Obi bin: Meine Farbkarte mitnehmen und versuchen, die Farbproben-Kärtchen, die sie dort haben, zu matchen und die zugehörigen Farbcodes (RAL-Farben oder was auch immer das ist) zu notieren. Dann könnte jede*r in seinem lokalen Baumarkt nachfragen, ob man die relevanten Farbkärtchen mitnehmen darf und sich selber eine Farbtafel zusammenstellen aus Standardfarben. Schade, dass ich da jetzt erst dran denke - gerade gestern war ich noch bei Obi in der Farbenabteilung.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo zusammen,

    Danke für eure Antworten und Vorschläge! Da gebe ich euch recht, selbst ausdrucken ist höchstwahrscheinlich viel zu ungenau, da jeder Drucker sein eigenes Farbbild produziert. Da wäre es natürlich wirklich toll, noch einmal zu erfahren, in welchem Tintling die Karte war.

    Sabine, super Idee mit dem RAL-Farbenvergleich, das sollte ein guter Ansatz sein! Und Andy, ich lese mir mal den verlinkten Artikel durch, danke für den Hinweis!

    Einen schönen Tag zusammen!

    Besten Gruß, Sascha

    Meine Antworten kann man nie als Verzehrfreigabe ansehen.

    Alle gefundenen Pilze sind GPS-getaggt, per PN gebe ich gerne Fundorte weiter.

    Pilz-Rezepte mit Bildern:

    Judasohr als asiatischer Salat

    Schwefelporling gedünstet

    Falls mal für eine Bestimmung relevant, vorrätig habe ich: Anilin, Ammoniak 10%, Eisen-III-Chlorid, Guajak, Patentblau, Eisensulfat, Melzers Reagens, KOH 20%.

  • Da wäre es natürlich wirklich toll, noch einmal zu erfahren, in welchem Tintling die Karte war.

    Wenn man hier schaut: Layout 1 (tintling.de) war das anscheinend die Ausgabe 3 aus 2014.

    Ich habe gerade das verlinkte pdf mal ausgedruckt, aber die Farben, die mein Drucker hergibt, haben nichts mit der Russularum-Icones-Farbtafel zu tun. Außerdem verwirren mit die Zahlen in der Tintling-Farbtafel - die gehen bis 8 🤔

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine, Hallo Sascha

    Das ist aber schon ein müssiges Thema. Genauso wie der Drucker "verfärbt" auch der Bildschirm des Rechners bzw Handys den Farbwert.

    Ich denke die gedruckten Exemplare sind da am zuverlässigsten unter der Vorraussetzung man bewahrt den guten Druck dunkel auf. Wie ihr wisst ist UV Strahlung der größte "Gegner" der echten Farbe. Selbst Autolack verändert sich mit der Zeit.

    Auch RAL Farben im Baumarkt sind nur eine Auswahl der einzelnen Hersteller. Andere Hersteller haben dann eine Auswahl von NCS Farben. Ich denke das RGB bzw CMKY "Farbspektrum" ist da zuverlässiger .

    Die Frage ist eher, ob die Abstufungen des Sporenpulvers immer so zuverlässig in der Natur vorkommt, oder ob es nicht auch da eine gewisse Bandbreite gibt.

    Gruß Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    ich finde das Thema überhaupt nicht müßig.

    Selbstverständlich verfärbt auch der Bildschirm die Darstellung - hast du irgendwo etwas anderes gelesen? 🤔

    Für mich ist die Frage, wie man entweder an gedruckte Farbtafeln herankommt (dafür gab es ja die Hinweise), oder wo man standardisierte Farbproben herbekommt, deren Abgleich mit gedruckten Farbtafeln vorgenommen wurde. Dafür diente die Idee mit dem Baumarkt.

    Dabei ist es egal, ob das RAL-Farben sind oder NCS (nie gehört) oder was es da sonst noch so geben mag, oder gerne auch standardisierte Drucke mit vorgegebenen RGB- oder CMYK-Werten (die Tintling-Farben haben Zahlenangaben für Y und M, aber zumindest mein Drucker scheint das nicht so hinzubekommen, dass es der gedruckten Farbtafel ähnelt - keine Ahnung, ob und ggf. wie man den Drucker farbtechnisch kalibrieren kann). Hauptsache die Farben sehen dann auf jedem Obi-Farbtäfelchen mit derselben Bezeichnung in Deutschland gleich aus. Wobei man dann wohl am besten nicht die vorderste, vielleicht ausgeblasste Tafel nehmen sollte.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine

    Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt, müßig ist nicht die Diskussion um die Farbkarten an sich, sondern der vorgeschlagene Weg zum Baumarkt oder sonstwo.

    Wir (ich bin Schreiner ) haben im Betrieb Farbkarten der Lackhersteller oder der Vertreiber und vergleichen sie mit dem Farbmuster des Kunden , was wir nachbilden sollen. Dann kommt der Lack und das Ergebnis wird ein Anderes. Sicher sehr ähnlich, aber eben nicht gleich.

    Deswegen sagte ich ja auch, dass das gedruckte Exemplar der sicherere Weg zum genaueren Bestimmen ist.

    Und so hatte ich auch Sascha's Frage verstanden, wo er die herbekommt. Eben nicht über den Umweg eventuell vergleichbarer Verzeichnisse.

    Nichts für ungut für Deine Bemühungen, aber ich glaube nicht, dass es zum Ziel führt.

    Gruß Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    danke für deine Erläuterungen, jetzt verstehe ich besser, was du meinst, sehe es aber trotzdem anders:

    Ich kann mir gut vorstellen, dass eine angerührte und aufgetragene Farbe möglicherweise nicht ununterscheidbar ist von der Farbkarte, die sie nachbilden soll. Das hängt bestimmt davon ab, wie lange man die Farbe vor dem Verstreichen lagert, wie gut man sie durchgerührt hat, wie der Untergrund aussieht und vorbereitet ist, wie dick der Farbauftrag ist, usw.

    Aber das sämtliche Farbkarten (sofern nicht ausgeblasst), die bei Obi erhältlich sind dieselben Farben zeigen - das denke ich schon.

    Und dass die - z.B. bei Tageslicht verglichen - zum selben Ergebnis führen, welche am besten die Farbtöne auf einer der gedruckten Farbtafeln wiedergibt, was allen die Möglichkeit gäbe, sich ihre eigenen Farbtafeln zusammenzustellen.

    Der einfachere Weg ist vermutlich, sich einfach z. B. die oben verlinkte CD zu bestellen. Aber wenn das zu teuer ist, oder die Autorin keine Exemplare mehr hat, könnte ich mir den anderen Weg als zweckdienlich vorstellen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • hier ist auch noch so ein Thread bei den Nachbarn, leider fehlt bei der einen Tabelle die Legende, aber es ist auch ersichtlich aus welchem Werk die stammt, also mit Hinweis auf eine Printversion:

    Sporenpulverfarbe, Farbtafeln - Pilze Allgemein - Pilzforum.eu

    finde die Romagnesi Einstufung noch etwas verwirrend, weil creme kann sowohl gelb als auch ocker sein (wobei ich das wiederum beige nennen würde). und gelb ist orange. vllt sollte man sich da mal auf etwas einheitlicheres einigen. man kann die neue Tafel dann ja ehrenhalber wieder nach ihm benennen (Romagnesi2 oder so).

  • Hallo zusammen,

    vor einigen Jahren hat der Niederländer Marc Houben eine selbsterstellte Farbtafel von hoher Qualität herausgebracht. Vielleicht hat er noch welche davon, dazu müsste man ihn kontaktieren. Ansonsten hätte ich noch den Rat, bei einem Täublingsseminar der Pilzschulen mitzumachen. Da trifft man bestimmt jemanden (den Dozenten?), der eine gute Farbtafel hat. Dann ab damit an einen hochwertigen Farbkopierer, vielleicht hat man Glück und die Kopie wird gut. Hochwertige Farbkopierer sind meistens besser als Farbdrucker.

    Die original Farbtafel ist aus dem ROMAGNESI von 1967. Außer in diesem Werk gibt es die Tafel noch in der ROMAGNESI-Zweitauflage von 1996. Wird euch ein ROMAGNESI zum Kauf angeboten, fragt immer danach, ob die Farbtafel im Lieferumfang enthalten ist. Ohne diese ist der ROMAGNESI heute nur noch die Hälfte wert.

    Wie auch immer: wer eine gute Farbtafel haben will, muss sich strecken. Sie kommt nicht in den Mund geflogen wie eine gebratene Taube, d. h. sie ist nicht einfach so aus dem Internet herunterladbar.

    Ich habe noch einen guten Alternativvorschlag, dazu braucht man aber als Freund einen guten Täublingsauskenner, oder muss auf ein Täublingsseminar. Dort nimmt man auf Objektträgern Sporenpulver von bestimmten Täublingen als Referenzmaterial. Man erstellt auf einem Objektträger einen Sporenabwurf von sagen wir mal dem Frauentäubling (Farbe 1a). Dann legt man einen zweiten Objektträger drauf und umwickelt beides mit Tesafolie. Nun hat man eine Referenz für 1a. Das macht man so lange, bis man für den gesamten Farbcode Referenzen hat, also bis z. B. R. risigallina (Farbe 4e). Der Auskenner oder Seminarmitteilnehmer weiß, welche Art welche Sporenpulverfarbe hat, und kann euch bei der Artenauswahl beraten. Dies funktioniert aber nur, wenn der Objektträger farblos ist, also nicht leicht bläulich oder grünlich oder so.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Liebe Beteiligte

    Danke für alle diese Ratschläge im Zusammenhang mit dem Thema. Noch eine Frage: Ich gehe davon aus, dass die Farbtafel von Marxmüller, welche mit der CD Russularum Icones mitgesandt wird, schon verwendbar betreffend Qualität der Farben?

    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo,

    Stephan hat es schon erwähnt, so etwas kann man sich basteln. Hier ein Beispiel von Sporenpulver was ich gerade zur Hand habe:

    Ia R.azurea
    Ib R.fellea
    IIb R. insignis
    IIc-d R.galochroa
    IIIa R.velenovskyi
    IIIb R.exalbicans
    IVc R. odorata
    IVe R. cuprea


    Man nimmt natürlich die Täublingsarten, die im Idealfall häufig und leicht zu bestimmen sind (mein Beispiel ist da nicht ideal).

    Leider verändern sich die Faben mancher Präparate etwas bei der Lagerung, die natürlich unter Lichtausschluss erfolgen muss. (Mein Sporenpulver von R. melliolens hatte letztes Jahr IIa jetzt ist's fast Ia).
    Dafür sind die original Farben aus der Natur näher an der Wirklichkeit als die gemalten.


    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo

    Das ist genial! Sehr gute Idee. Ich empfehle das Deckglas mit dem anderen zu verschweissen. 😉

    BG Andy

  • Ach so, vielleicht sollte ich noch erwähnen wie ich das ganze gemacht habe. ^^

    Das Sporenpulver ist hier zwischen zwei Objekträgern, die mittels Tesa am Rand umwickelt wurden, fixiert.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden