Beitrag von Steffi zu Psilocybin

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 12.752 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Juli 2022 um 17:21) ist von Hiatamandl.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    Ich habe soeben den sehr langen Beitrag von Steffi unter der Überschrift "neugierig" gelesen. Ich verstehe nicht, warum der Beitrag gleich geschlossen wurde. In dem Beitrag sind mehrere Fragen indirekt und das Thema wird gleich unter Generalverdacht, also Verstoß gegen das BTMG, gestellt. Es scheint nicht möglich zu sein, einfach über Probleme des Beitrags zu diskutieren. Dann frage ich mich auch, warum es im Forum die Rubrik "Zauber pilze" gibt und das nicht jeder Zugang hat.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Dann frage ich mich auch, warum es im Forum die Rubrik "Zauber pilze" gibt und das nicht jeder Zugang hat.

    Hallo Veronika

    Ich frage mich, wozu brauchen wir überhaupt die Rubrik "Zauberpilze"? Das bringt uns nicht weiter und kann eigentlich nur Ärger bereiten. Ich finde das auch nicht falsch, wenn diese Beiträge geschlossen werden. Frank vermeidet damit großen Ärger für sich und dem Forum. Für Zauberpilze gibt es doch auch andere Foren.

    • Offizieller Beitrag

    Danke Uwe,

    hinter dem Beitrag steht doch eindeutig die Absicht, diese Pilze zu verwenden. Ich bin nur der Admin, wenn Wolfgang mir ausdrücklich die Anweisung gibt solche Posts nicht zu schließen, löschen oder sonst etwas, werde ich auch weiterhin jede vermutete Absicht im Keim ersticken. Ich will keinen Ärger, Wolfgang ganz sicher auch nicht und nur wegen der max 2-3 Beiträge im Monat das Forum aufs Spiel zu setzen ist einfach Irrsinn.

    Die Rubrik "Zauberpilze" werde ich jetzt auch wieder entfernen, sobald die Interessenten Daten herausgeben sollen, wollen sie nicht mehr da rein.

    Herzliche Grüße aus Regen

    Frank

  • Hallo,

    Steffi hatte sicher auch unrealistische Vorstellungen über den Zweck und Geist dieses Forums. Für das, was sie möchte, ist ein anderes Forum besser geeignet. Das hier ist doch sehr mainstreamig und irgendwo auch "Teil des Systems". Also Neugierig ich hoffe, dass du ein für deinen Bedürfnisse besser passendes Forum findest.

    FG

    Stephan

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Ja ich fühlte mich etwas mundtot gemacht. Ich bin mir nämlich gar nicht bewusst darüber, dass ich mit meiner Frage gegen das BtmG verstoßen habe.

    Wenn Menschen mit diesen Pilzen hier handeln wollten, klar das ist zur Zeit verboten ist und das muss dann auch unterbunden werden, dass hier eine Handelsplattform entsteht. Verstehe ich. Aber wenn jemand nur sagt, ich möchte lernen diesen Pilz unterscheiden zu können, weil ich Krank bin und nach Heilung suche, wäre das für mich eine ganz andere Situation.

    Ich unterscheide auch zwischen Freizeitkonsum und ensthafter Psycholyse. Das ich zensiert wurde, zeigt mir, dass hier scheinbar gar nicht unterschieden wird und das hier gar kein Wissen über das Potential dieser Pilze vorhanden ist. Das finde ich bedenklich, weil ich es hier für sinnvoll halte, nicht alles undiffernziert in einen Topf zu werfen. Wir sollten als erstes zwischen Psilocibin als medizinische Anwendung und hedonistischer Anwendung Unterscheide machen. Zweitens sollten wir uns an wissenschaftliche Erkenntnisse halten und wenn nötig uns dafür einsetzen, veraltete Gesetze auch durch unser Meinungsbild und durch eine zeitgemäße Aufklärung zu verändern.

    Auch wäre das Alter bzw die persönliche Reife eines Menschen der sich mit Psiliocibin Pilzen beschäftigen möchte für mich ein wichtiges Kriterium. Ich glaube auch dass wir sehr junge Menschen beschützen müssen, sich eine Erfahrung anzutun, die sie nicht verarbeiten können. Meiner Ansicht nach, sollten Menschen lieber über die sachgemäße Verwendung von Set und Setting aufklären und ihnen erzählen, dass das Heilpilze sind, die man nur aus ganz bestimmten Gründen in einer sicheren Form einnehmen sollte und nicht zum Spaß mal so eben. Ich sehe aber bisher nur, alles wird über einen Kamm geschert, weil hier Aufklärung fehlt.

    Zitat

    Wikipedia: Set und Setting

    Set und Setting bezeichnet beim Drogenkonsum die mentale Verfassung des Konsumenten (Set (Abk. engl. mindset)) und die Umgebung (Setting). Die Begriffe hat der US-Psychologe Timothy Leary im Zusammenhang mit der Einnahme der psychoaktiven Droge LSD (Lysergsäurediethylamid) geprägt. Die Wirkung einer Droge hänge demnach nicht nur von der Dosis ab, sondern auch von der Stimmung, den Gedanken und der Erwartungshaltung des Konsumenten, sowie von dessen Umgebung zum Zeitpunkt der Einnahme und den damit individuell hervorgerufenen und wahrgenommenen Eindrücken.

    Thesen

    Nach Leary können durch günstiges Set und Setting mit LSD psychische Probleme behandelt werden. Durch Meta-Programmieren soll eine absichtliche und gezielte Veränderung des eigenen Geistes und Verhaltens möglich sein.

    Auch neuere Untersuchungen im Umfeld des seit Mitte der 1990er Jahre wiedererwachten Forschungsinteresses an Halluzinogenen und Entaktogenen zeigten den starken Settingeinfluß, da schwerwiegende negative Effekte durch Anwendung von Psychedelika in unsachgemäßen Settings herrühren können.

    Quelle: Set und Setting – Wikipedia


    Ich glaube das die differenzierten Worte die ich hier gestern und heute geäußert habe, mehr Schutz bewirken, als die reine undifferenzierte Zensur. Und vielelicht können wir in diesem Thread auch einfach mal darüber diskutieren, unter welchen Umständen Menschen in unserem Land zugang zu Psychedelika haben sollten oder nicht. Ich bin für gute Aufklärung statt Verbote. Ich ging davon aus, dass euch das Thema als Pilzexperten bekannt ist. Scheinbar gibt es hier noch viel Entwicklungspotential.

    Laut wissenschaftlicher Studien ist Psilocibin unter allen bekannten Drogen die Substanz, die am ungefährlichsten eingestuft wurde. Alkohohl hingegen wirkt am schädlichsten. Sollten unsere Gesetze nicht auf basis wissenschaftlicher Fakten beruhen? Deshalb sollte die aktuelle Gesetzeslage meiner Meinung nach in der breiten Öffentlichkeit neu diskutiert werden.

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    Nochmal zur Zensur, die mir geschehen ist. Ich habe gerade die deutschsprachigen Büchger von Jochen Gartz zum Thema gelesen. Wenn das Sprechen über das Thema Psilocibin schon illegal wäre, dann hätten seine Bücher ja alle verboten werden müssen. Denn darin erklärt er die Verwendung der Pilze für Psychedelische Reisen. Mir reicht das Buch aber nicht für eine sichere Bestimmung.

    Dann hätten alle Bücher von Christian Rätsch verboten werden müssen. In seiner Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen hat er auch psychoaktive Pilze beschrieben. Aber das ist nicht der Fall. Wie kann das also sein?

    Zitat

    Wikipedia:

    Christian Rätsch ist ein deutscher Ethnopharmakologe. Sein Fachgebiet ist die Erforschung des ethnomedizinischen und rituellen Gebrauches von Pflanzen und Pilzen, insbesondere der kulturellen Nutzung psychoaktiver Pflanzen und Pilze im Schamanismus.

    Keines dieser Bücher wurde je verboten! Ich bin generell sehr Foren erfahren und oft liegt es aus meiner Erfahrung daran, ob Themen blockiert werden, wie ein Admin ein Thema ganz persönlich sieht und auslegt.

    Schade finde ich dass selbst mein Betrag zur 3 Sat Sendung, durch das Schließen den Beitrages so gar nicht öffentlich dirkutiert werden kann. Es gibt zur Zeit nämlich eine medizinische Studie über die Verwendung von Psilocibin bei Depression, die 2013 zum Abschluss kommen soll.

    Das Thema läuft im öffentlich rechtlichen Fernsehn, bei Quarks und Co, bei Scobel und auf Arte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es verboten ist über das Thema zu sprechen. Vielleicht muss da nochmal nachjustiert werden, was denn nun konkret verboten ist und was nicht.

    Deshalb teile ich den 3Sat beitrag hier nochmal, in der Hoffung, dass in diesen Therad über den Beitrag diskutiert werden darf. Denn für Menschen, die schwerst krank sind könnte die Akzeptanz von Psychedelika der Gesellschaft sehr wichtig sein. Denn es gibt Menschen die so Heilung finden und nur so. In der Sendung geht es um das medizinische Potential der Pilze.


    Sender: 3 Sat - Magazin Scobel - Psilocybin:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Ich kann aber auch die andere Seite verstehen. Ich war auch mal Admin auf einem Discord Server mit dem Thema Bewusstseinsentwicklung. Da gab es auch immer mal Leute die sich über Psychedelika unterhalten wollten und ich wusste ja nicht, ob die hinter anfangen auf der Plattform mit Substanzen zu handeln. Mein Name stand im Impression. Natürlich breaucht es Regeln die die Betreiber eine Webseite schützen. Jegliche Diskussion über das Thema zu unterdrücken halte ich jedoch für maßlos übertrieben, weil es Menschen die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen, nicht die Möglichkeit dazu bietet. Ich möchte hier deshalb anstoßen, nochmal zu überlegen was ein vernünftiger und zeitgemäßer Kompromiss wäre. Menschen das Wort abzuschneiden, halte ich nicht für richtig.

    Hier noch ein paar Links:

    Ärzteblatt: Depressionen: Psychodroge Psilocybin in Phase-2-Studie wirksam

    Depressionen: Psychodroge Psilocybin in Phase-2-Studie wirksam

    Deutsch Apotheker Zeitung: Wie verändert Psilocybin das Gehirn bei Depression?

    Neue Netzwerke entstehen: Wie verändert Psilocybin das Gehirn bei Depression?

    Pharmazeutische Zeitung: So vertreibt Psilocybin die Depression

    Geänderte Hirnaktivität: So vertreibt Psilocybin wohl die Depression | PZ – Pharmazeutische Zeitung

    Wie „Magic Mushrooms“ im depressiven Gehirn wirken

    Wie „Magic Mushrooms“ im depressiven Gehirn wirken - wissenschaft.de

    Zauberpilze knüpfen neue Hirnnetzwerke
    Psilocybin als Heilmittel: Zauberpilze knüpfen neue Hirnnetzwerke - Spektrum der Wissenschaft

    Wirkstoff von Magic Mushrooms biotechnisch hergestellt

    Psilocybin: Wirkstoff von Magic Mushrooms biotechnisch hergestellt - Spektrum der Wissenschaft


    Wie Psychedelika gegen Depressionen wirken
    Wie Psychedelika gegen Depressionen wirken | BR24

    Man kann den Konsum von Substanzen nicht durch Verbote aufhalten, weil das eben für die Menschen völlig unnatürlich ist. So sehe ich das auch bei Pilzen, denn die Wahrscheinlichkeit dass sich Menschen vergiften, weil sie den falschen Pilz essen, ist eine sehr viel größere Gefahr, als jene die von Psilocibin ausgeht.

    Diesem Umstand sollten wir hier doch wenigstens offen diskutieren dürfen, ohne dass ich jemand Sorgen man machen muss, dass rechtliche Konsequenzen für die Betreiber des Forums folgen. Unsere Gesellschaft entwickelt sich weiter, Werte verändern sich und so ist es vielleicht auch eine Aufgabe für die Betreiber eines Pilz Forums mit dieser Wertewandlung über das Thema Zauberpilze ihren Aufgabenbereich auch neu zu bedenken.

    Wenn es mir nur um die Substanz ginge und nicht auch um eine Rückverbinung mit der Natur, dann könnte ich auch einfach Urlaub in den Niederlanden machen. Dort kann man Psilocibin Trüffel legal in Geschäften kaufen. Ich bin aber viel lieber hier mit euch und stelle mich so einer Diskussion, weil ich die Hoffnung habe, mit meiner Sichtweise auch eine Inspiration zu sein, dass sich unsere Gesellschaft weiter entwickelt. Ich möchte euch davon erzählen, dass es Menschen gibt die schwer krank sind und für psychedelische Pilze eine Hoffnung darstellen.

    Ich hoffe sehr dass dieser Beitrag nicht ein zweites Mal zensiert wird. Ich hoffe, dass wir hier über dieses Thema jetzt reden dürfen und zwar in einer Weise, dass sich die Betreiber des Forums nicht sorgen müssen. Vielleicht können ja alle Menschen die auf diesen Beitrag anworten werden, diesen Umstand im Auge haben. Anstatt diese Pilze zu verteufeln und in die Schmuddelecke zu stellen, sollten eure Augen vor Hoffnung leuchten, was diese Pilze für die Menschheit tun könnten.

    Danke sehr fürs Zuhören und Nachdenken.

    LG Steffi

  • Na Servas,

    hier geht's um keine eingestellten Aufnahmen mit der Bitte um Bestimmung, mir kommt sogar vor, dass uns eine KI (künstliche Intelligenz) 'n Nase dreht, :party:

    Hey Porli,

    dein erster Link beginnt bereits mit einem fundamentalen Fehler,

    Zauberpilze - Konsumformen und Pilzsorten

    Zum P. cyanescens Komplex passt diese Aufnahme, auch ausm ersten Link, nicht,


    lgpeter

  • Hallo Peter,

    wenn hier Leute anfragen wegen Zauberpilze, und diese Anfragen eigentlich gar nicht erwünscht sind in diesem Forum, weil wir eigentlich nur Schwammerlsucher sind für eine geniale Mahlzeit, und die Anfrager auch noch wissenschaftliche Erkenntnisse fordern...

    dann glaube ich kaum, dass der Wolfgang oder Frank oder Beorn hier detailliert diesen Anforderungen eine Aussage geben können, und wenn doch, es einfach nicht möchten. Nicht umsonst werden diese Threads unverzüglich geschlossen, sollte ich hier falsch liegen dann beschimpft mich.

    Wenn ich hier diese Anfragen mit LINKS beantworte, wo nicht nur Junkies anwesend sind, und falsche Bilder zu irgendwelchen Pilzen gezeigt werden, hey, Informationen kann man sich allemal von den Foren ziehen.

    Grüße

    Porli

  • Hallo Steffi,


    von der pharmazeutischen Seite ist zu sagen, dass Psilocybin bereits seit Jahrzehnten(!) in der Forschung untersucht wird. Obwohl es durchaus Besserung bei einigen Patienten mit Major Depression gibt, konnte bisher keine aussagekräftige Studie hervorgebracht werden, die eine Marktreife rechtfertigt.
    Unsere Anforderungen an ein Arzneimittel nicht sind nur Wirksamkeit, sondern auch Überlegenheit bzw. Gleichwertigkeit ggü. bestehender Therapiestandarts und Unbedenklichkeit (Nutzen VS Risiko). Selbst therapieresistenten Patienten können mit Lithium meist erfolgreich behandelt werden, es gibt daher auch keinen Therapienotstand.

    Genau wie du schreibt muss das Ganze kritisch betrachtet werden - aber das gilt für beide Seiten. Ich bin dagegen, „Wundermittel“ ohne kritisch Betrachtung zu bewerben.


    Ich finde dass der Betreiber (s)eines Forums durchaus entscheiden kann, welche Themen er zulässt oder für bedenklich hält. Zensur ist da ein Kraftausdruck, aber letztendlich gilt nicht unsere Auffassung von Gerechtigkeit und Ethik sondern das Gesetz.


    In jedem Fall wünsche ich Dir alles Gute.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (24. Juni 2022 um 08:34)

  • Hi.

    Selbst therapieresistenten Patienten können mit Clozapin erfolgreich behandelt werden, es gibt daher auch keinen Therapienotstand.

    Wo wird denn Clozapin bei therapieresistenten Depressionen eingesetzt? Das kriegen bei uns hauptsächlich die Leute mit Psychosen.

    Bei dem Beitrag von Steffi fällt vor allem auf, dass sie von einer PTBS schreibt, Psilocybin aber aktuell vor allen Dingen bei der Behandlung von schwerwiegenden Depressionen in der Erforschung ist, was man ja auch an ihren Links sieht. Das wäre meiner Meinung nach gar keine gute Idee da selbstständig "Pionierarbeit" leisten zu wollen.

    Die rechtlichen Sorgen habe ich ehrlich gesagt nie so richtig verstanden, Bestimmungsvorschläge zu Pilzen zu geben ist ja kein strafbarer Akt, selbst wenn es Pilze sind, die unters BTMG fallen. Lediglich der Anfragende setzt sich potentiellen Problemen aus, wenn er sich doof anstellt und z.B. eine große Sammlung auf dem Küchentisch präsentiert. Aber Hausrecht ist Hausrecht, wenn's hier nicht gewünscht ist, sollte man das hinnehmen.

    PS: Ich habe nix auszusetzen an dem Bild von Psilocybe cyanescens agg. aus dem anderen Forum. Stammt übrigens von einem der aktuell weltweit führenden Forscher aus der Gattung Psilocybe.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Zitat

    PS: Ich habe nix auszusetzen an dem Bild von Psilocybe cyanescens agg. aus dem anderen Forum. Stammt übrigens von einem der aktuell weltweit führenden Forscher aus der Gattung Psilocybe.

    Von wem? Ist es es eine bei uns vorkommende Art?

    Ist eine Verwechslungsmöglichkeit mit Schleierlingen ausgeschlossen?


    Liebe Fories,

    es wurde kein Fund mit Aufnahmen nachgefragt, ich seil mich ab , 8o

    lgpeter

  • Hi.

    Ja, Psilocybe cyanescens agg. kommt bei uns vor. Sieht meiner Meinung nach genau so aus wie sie aussehen sollten. Und wie gesagt, Alan Rockefeller macht schon so ein paar Jahre Studien an Psilocybe, der verwechselt sicher keinen Cortinarius mehr mit einer Psilocybe.

    LG,

    Schupfi

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Psilocybe cyanescens agg. findet man in meiner Gegend im Winterhalbjahr schon immer mal wieder, und zwar meistens auf altem Rindenmulch und / oder in Vorgärten mit hoher Hundefrequenz. Ist sozusagen ein "Stadtpilz" hier. Makroskopisch kann ich das aber auch nur auf Aggregatsebene ansprechen - wenn überhaupt. MIkroskopisch dürfte alles, was ich davon bisher mikroskopiert habe, zu P. cyanescens s.str. gehören - wobei das auch eine Einordnung von vor ein paar Jahren war, ich habe keine Ahnung, was seit dem noch so an Publikationen dazu gekommen ist. Die Gattung ist alles andere als ein Schwerpunkt für mich.

    Falls die dann (zB nach Frosteinwirkung) komplett blau werden, ist es ja nicht mehr so schwer... :wink:

    Davor:


    Danach:

    Die Fruchtkörper auf dem Bild von Alan Rockefeller sind halt noch junger als die hier, da sieht man dann noch das Velum, das aber schnell vergängflich ist und nur noch als unauffällige Fasern am Stiel verbleibt.

    So.

    Und was die Thematik generell betrifft:
    Klar kann man alles Mögliche offen diskutieren. Solange das Forum dabei nicht als Bühne für irgendwelches Propaganda - Kasperletheater mißbraucht wird.

    Oder (noch unangenehmer): Forumsteilnehmer in wiederrechtliche Handlungen verstrickt werden, zB indem das Forum als Bestimmungshilfe für Pilze mit Mißbrauchsabsicht mißbraucht wird. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man individuell der Meinung ist, daß die rechtliche Grundlage überarbeitet gehört (diese Meinung darf man durchaus vertreten).


    Solange aber die rechtliche Grundlage so ist wie sie ist, werden die Betreiber des Forums (ebenso wie die allermeisten Teilnehmer) sich nicht als Beihelfer für Zauberpilzfans betätigen. Respekt ist halt auch keine Einbahnstraße: Wenn man die Hausregeln dieses Forums nicht respektieren möchte, muss man hier auch nicht teilnehmen. So viel dazu.

    Theoretische und fachliche Diskussionen sind dabei kein Problem, mit der o.G. Einschränkung.
    Bestimmungsdiskussionen zu konkreten Funden sind auch in Ordnung - sofern es eine pilzkundliche Diskussion ist und keine Mißbrauchsabsicht vorliegt.


    LG; Pablo.

  • Hey Schupfi,

    deinen Link habe ich mir angesehen, von Paul Stamets ist darin auch etwas zu lesen. Lustig, zu diesem Thema wurde eine Aufnahme von ihm mit Pilzen aus dem Ganoderma Lucidum Komplex eingestellt.

    Allen Rockefeller wird kurz vorgestellt, die Frage ob die Aufnahme tatsächlich von ihm persönlich stammt, leider nicht beantwortet.

    Zurück zur ursprünglichen Anfrage von Steffi,

    etliche Pilze lassen sich ohne praktische Erfahrung nicht bestimmen. Bei Exkursionen von Pilzvereinen werden aufgesammelte Kollektionen aufgelegt und makroskopisch bestimmt, einige müssen mikroskopisch nachbestimmt werden. Nur mit Literatur ausgerüstet kann ich Anfängern nur abraten, sich auf die Suche nach Psilos zu begeben.

    Die in #7 eingestellte Aufnahme würde ich spontan mit 'Haarschleierling' ansprechen und genau daran liegt für Neueinsteiger die Verwechslungsgefahr.

    Dazu kommt noch, dass Psilos aus dem P. cyanescens Komplex eher klein und dementsprechend schwer zu finden sind,



    Diesen Fund haben wir veröffentlicht, Kresitschnig_Psilocybe_final.pdf mit Aufnahmen und allem drum & dran. Auch mit Angaben zum Psilocybingehalt, :party:

    (Alan Rockefeller wird man in der verwendeten Literatur vergeblich suchen, P. Stamets und J. Gartz sind angeführt)

    Psilocybin macht weder körperlich noch psychisch süchtig, egal in welcher Menge, ich gehe daher mit diesem Thema relativ entspannt um.

    Nicht aber bei Anfragen von Jugendlichen für eine Reise in die 'Zauberwelt', die sollten besser ihre Schulbücher 'genießen', :S

    lgpeter

  • Moin,

    Quelle kann ich nachreichen. Paul Stamets ist mittlerweile hauptsächlich dubioser Selbstvermarkter. Alan Rockefeller habe ich persönlich schon angehauen bei Fragen und er hilft gerne, unentgeltlich und ist enorm fachkompetent, nicht nur bei Psilocybe. Zudem stellt er fast alle seine Erkenntnisse, DNA-Analysen und Veröffentlichungen kostenlos zur Verfügung. Ist übrigens Co-Autor von einem Paper von Jan Borovička, der bei euch ja durchaus sinnvollerweise erwähnt wurde.

    Dass kleine braune Pilze nicht gerade die perfekten Anfänger-Studienobjekte sind, meine ich allerdings schon auch.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Beorn ,

    dass Forumsbetreiber ihr Forum schützen wollen ist legitim, darüber will ich nicht diskutieren. Aber beim Argumentieren sollte man Nebelkerzenwerfen vermeiden, bei den Fakten bleiben und bei Bedarf die Argumentation ändern.

    Daher meine Rückfrage an dich: was soll daran widerrechtlich sein, einer anfragenden Person Psilocyben zu bestimmen?

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo,

    ich finde das Verhalten der Forenbetreiber richtig.

    Forschung hin oder her. Die Menge macht das Gift und die Menge lässt sich bei einem natürlich gewachsenen Produkt nicht eindeutig bestimmen.

    Im Zivildienst habe ich einen Patienten gehabt, welcher sich damit für Jahre aus dem normalen Leben geschossen hat. Nicht schön zu sehen wie man Mitte 20 eine massive Psychose hat.

    Ich denke sowas will ihr keiner verantworten.

    Auch andere berichtete Erlebnisse von Patienten mit sowas waren auch nicht besser.

    Gruss Oliver

  • Hallo Oliver,

    ich finde das Verhalten der Forenbetreiber richtig.

    Forschung hin oder her. Die Menge macht das Gift und die Menge lässt sich bei einem natürlich gewachsenen Produkt nicht eindeutig bestimmen.

    Im Zivildienst habe ich einen Patienten gehabt, welcher sich damit für Jahre aus dem normalen Leben geschossen hat. Nicht schön zu sehen wie man Mitte 20 eine massive Psychose hat.

    Ich denke sowas will ihr keiner verantworten.

    Auch andere berichtete Erlebnisse von Patienten mit sowas waren auch nicht besser.

    aber wenn es nur darum geht, was für körperliche/psychische Wirkung ein Konsum möglicherweise nach sich ziehen kann:

    Wo ist dann der Unterschied dazu, dass ich jemandem einen vermeintlichen Speisepilz bestimme?

    Wie hier im Forum oft genug angemerkt wird: Man kann versuchen, Pilze zu bestimmen, man kann Rezepte austauschen, persönliche Erfahrungen zur Verträglichkeit von Pilzen teilen - was Leute letztlich zu Hause draus machen, ist mE deren Ding.

    Das mit dem Hausrecht sehe ich trotzdem genauso.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Neugierig / Steffi,

    da ich jetzt mal deinen anderen, geschlossenen Beitrag nachgelesen habe:

    Du fragst dort unter anderem nach, wie du mehr Sicherheit bei der Pilzbestimmung erlangen kannst.

    Meines Erachtens funktioniert das nur durch Üben unter fachkundiger Anleitung/Hilfestellung, also geführte Pilzwanderungen, Live-Pilzkurse, oder ähnliches. Gibt es so etwas bei dir in der Nähe? Eine Pilzschule, VHS-Kurse, Pilzsachverständige?

    Bücher, das Forum, sonstiger Austausch mit anderen Pilzbegeisterten sind gut und hilfreich, aber ich denke, dass niemand wirklich so richtig weiterkommt bei der Pilzbestimmung, ohne mal wirklich Pilze in der Hand gehabt zu haben zusammen mit jemandem, der/die sich auskennt und erläutert, auf was man achten muss.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Tja, da bin ich gespannt, welche Pilzschule solche Psilocybe-Bestimmungswanderungen anbietet 8o Müsste ja eine ziemlich kleine sein, die unter allen Radarschirmen fliegt.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    ich habe Steffi so verstanden, dass es auf lange Sicht ihr Ziel ist, Psilocybe im Allgemeinen und eine bestimmte Art im Besonderen bestimmen zu können, dass sie sich aber im Klaren darüber ist, dass ein "ich will diese eine Art erkennen und alles andere ausblenden" weder sinnvoll noch möglich ist.

    Dementsprechend erfüllt mE jede beliebige gute Pilzschule/-wanderung bzw. guter Pilzverein diesen Zweck.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Jetzt gibt jeder hier noch seinen Senf dazu :) .

    Meines Erachtens funktioniert das nur durch Üben unter fachkundiger Anleitung/Hilfestellung, also geführte Pilzwanderungen, Live-Pilzkurse, oder ähnliches. Gibt es so etwas bei dir in der Nähe? Eine Pilzschule, VHS-Kurse, Pilzsachverständige?


    Bücher, das Forum, sonstiger Austausch mit anderen Pilzbegeisterten sind gut und hilfreich, aber ich denke, dass niemand wirklich so richtig weiterkommt bei der Pilzbestimmung, ohne mal wirklich Pilze in der Hand gehabt zu haben zusammen mit jemandem, der/die sich auskennt und erläutert, auf was man achten muss

    Hallo Sabine,

    also ich denke man muss sich eher viel selber beibringen. Also wenn man mit Geduld rangeht, dann kommt man ganz alleine schon wirklich sehr weit ;). Jedenfalls hat mir bis auf dieses Forum noch keiner wirklich viel bei der Pilzbestimmung geholfen. Vielleicht habe ich dadurch auch etwas an Wissen nicht erlangt, was ich hätte erlangen können, aber mir kommt es so vor, dass eher die Pilze in meiner Umgebung bestimmen was ich gut kenne und was nicht. Z.B habe ich keine Ahnung von Schnecklingen, weil ich bis jetzt nur einen einzigen Schneckling gefunden (vielleicht auch nur einen erkannt ;) ) habe. Oder Täublinge habe ich nur in meinem ersten Pilzjahr gut kennengelernt, weil ich im ersten Jahr so viele verschiedene Arten gefunden habe. Leider steht im Wald dann auch nur in äußersten Zufällen ein Pilzexperte neben einem und hilft :). Also ich kann jedem empfehlen sich auch gerne selbst auf die Suche zu machen und z.B mit einem Buch alleine zu lernen. Ich komme locker über 200 Arten (laut DGFM mindestanforderung für Pilzsachverständiger) die ich bestimmen kann, bei kleinen Pilzen habe ich trotzdem oftmals große Probleme überhaupt einen Ansatz wissen, aber glaube da ist man auch oft nicht allein.

    Wo ich dir recht gebe ist, die Sicherheit. Also oft hat man einen Pilz sicher bestimmt, aber misstraut noch seinem Urteil, weil man den Pilz vielleicht zum ersten mal gefunden hat. Da helfen die Ratschläge oder die Bestätigung eines Pilzvereins oder jemanden der sich auskennt natürlich schon weiter.

    Noch ein kleines Beispiel: Ich gehe manchmal mit Leuten in den Wald die keine Ahnung von Pilzen haben, aber gerne Essbares mitnehmen wollen. Ich helfe denen und sammle z.B Maronen oder andere einfache Arten. Trotzdem merken die sich die Pilze irgendwie nicht und im nächsten Jahr muss ich denen sehr oft die gleiche Art nochmal erlären. Also das Wichtigste ist starkes Interesse, egal ob mit Hilfe oder ohne Hilfe.

    Jetzt nochmal allgemein zum Beitrag:

    Also keine Ahnung ob Neugierig nur Zauberpilze will oder nicht, aber falls sie sich für Pilze allgemein interessiert, dann kann sie auch gut alleine viel schaffen.

    Ich finde auch, dass falls Steffi irgendwelche Pilze sammeln will mit denen sie sich noch nicht auskennt, dann sollte sie trotz allem zu einem Pilzsachverständiger gehen und sich dort helfen lassen. Also wenn man mit einem Knolli zum Pilzsachverständiger geht, dann ist es doch auch potenziell gefährlich. Ich habe auch in mit einem Pilzsachverständiger geredet, der mir als wir einen "Zauberpilz" auf einer Wiese gefunden haben, erzählt hat, dass er oft anfragen bzgl psychedelischen Pilzen bekommt und den Leuten einfach hilft und den Pilz bestätigt. Also was soll man auch sonst tun, bei solchen Anfragen ?

    Viele Grüße

  • Hallo Jabaa,

    ich stimme dir zu, dass das Interesse das A und O ist.

    Und auch darin, dass man sich selbstverständlich auch Einiges selbst aneignen kann. Es gibt ja durchaus Pilzarten, die man auch ohne fremde Hilfe ganz gut einsortieren kann.

    Aber ich sehe mehrere Schwierigkeiten, die sich mE nur schwer mit reinem Selbststudium überwinden lassen:

    - das Schwierigste - für mich auch immer noch bei mir wenig vertrauten Gattungen/Arten: Einzelne Pilzexemplare sehen ja seltenst genauso aus wie im Buch, und entweder decken die Merkmale eine große Bandbreite ab, oder es passen vielleicht gar nicht alle so 100%ig. Und wenn man sein Buch fleißig durchforstet hat, gibt es vielleicht mehrere Pilzarten, die 90%ig passen. Welches der Merkmale sollte man dann stärker gewichten? Eher den Lamellenansatz? Oder ob die Huthaut filzig oder klebrig ist? Oder doch eher den Geruch? Was liegt innerhalb einer normalen Schwankungsbreite für eine Art (einfach so oder alters-/reifebedingt), oder wann sollte man doch mal anfangen, sich bei einer anderen Art/Gattung umzuschauen? Jemanden, der einem eine Richtschnur an die Hand geben kann, finde ich dazu sehr nützlich.

    - in vielen Pilzbüchern werden - außer bei den beliebten Arten - mE häufig nur Abgrenzungen zu anderen Arten derselben Gattung oder sonstwie naheliegende Verwechslungspartner diskutiert (auch wenn das zumindest online, wo man ja idR mehr Platz hat als in einem Buch, zunehmend besser zu werden scheint). Dabei sind mögliche Verwechslungspartner, auf die man mittels Bildervergleich stoßen kann, mitunter ganz woanders angesiedelt. Wenn jemand mit Ahnung einem sagen kann: Bei Pilzen mit Merkmal X solltest du nicht nur in Gattung A suchen, sondern besser auch in Gattung B - sowas finde ich sehr wertvoll.

    - und für den Umgang mit Schlüsseln - ohne die man mE auch irgendwann nicht mehr weiterkommt - gilt etwas Ähnliches wie für Punkt 1: Was sind die Stellen, an denen man leicht mal falsch abbiegen kann? Was sind Fixpunkte? Was mache ich, wenn das, was rauskommt, offensichtlicher Unfug ist?

    - Pilzgerüche sind für mich ein sehr wichtiges Merkmal, praktisch jeden Pilz, den ich finde, halte ich erstmal an die Nase. Aber die Beschreibungen in der Literatur sind ja doch häufig ... ungewohnt. Wer weiß schon, wie die Raupe des Weidenbohrers riecht, oder Karbol?

    - was du auch schon ansprachst: Bestätigung oder Korrektur sind natürlich auch total wichtig, und können bei vielen Exemplaren nur von jemandem kommen, der den über- und Durchblick hat.

    Wie oft ich bei meinen Pilzwanderungen schon gehört habe: "Waaaas? Das ist eine andere Art? Aber die sehen doch genau gleich aus!", oder auch: "Waaas, das soll dieselbe Art sein? Die sind doch total unterschiedlich!" das kann ich gar nicht mehr zählen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hi huehnchen69,

    du hast natürlich recht. Es ist einfacher zusammen mit erfahrenden Pilzkennern und manchmal auch vonnöten um sich besser weiterzuentwickeln. Ich denke auch z.B mikroskopieren ist erstmal mit Hilfe deutlich einfacher zu erlernen. Wollte nur sagen man kann auch superweit alleine kommen und wenn sich jemand in den Kopf gesetzt hat eine bestimmte Gattung oder bestimmte Gattungen gut zu lernen denke ich, dass man dieses Ziel auch mit Erfolg verfolgen kann.

    Viele Grüße und gute Nacht :sleeping:

    Jabaa