Baumbestimmung

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.236 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2021 um 17:15) ist von Jabaa.

  • Hallo ihr Lieben,

    gestern habe ich, bei der Erkundung eines neuen Waldstücks, ein Dickicht (ca. 200x50m) entdeckt, in dem andere Nadelbäume als Kiefern standen. Dies ist in meiner Gegend (Kiefernmonokultur) sehr selten. Nun muss ich leider zugeben, dass ich von Nadelbäumen so gar keine Ahnung habe. Nach meinen bisherigen Recherchen handelt es sich nicht um Fichten??? aber was könnte es denn sein. Ich bin mir sicher, dass ich hier eine Antwort bekomme und, bitte, verzeiht mir meine Unwissenheit. LG André

  • Hi.

    Bei Nadelbäumen sind die Zapfen immer recht hilfreich. Oft liegen da auch welche auf dem Boden drum rum. Ich könnte mir hier eine Douglasie vorstellen, die hat recht typische Zapfen an der sie gut zu erkennen ist.

    Falls es eine ist, ist der Baum für uns Pilzler eher mäßig interessant.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Schpfnudel,

    vielen Dank für deine Einschätzung. Ja, klar, ich hätte an Zapfen denken müssen. Hatte mich am Anfang schon gefreut, dann aber selbst vermutet, dass es keine Fichte ist. Vorherrschende Pilzarten im Dickicht waren übrigens Fliegenpilze (eine Überraschung, in diesem Jahr fehlen die sonst fast vollständig), Maronen und Rotbraune Lacktrichterlinge (en Masse).

    LG André

  • Hi.

    Ja Fliegenpilze kommen spät dieses Jahr irgendwie.

    Tanne ist auch eine gute Idee, die gibt's bei mir so gut wie gar nicht - habe ich daher kaum auf dem Schirm. Müsste dann ja weiche, nicht pieksende Nadeln haben, wenn ich den beliebten Spruch richtig rum im Kopf habe.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo,

    Tanne ist für quasi Norddeutschland schon recht ungewöhnlich, aber ja, die Nadeln sind definitiv abgerundet. Wer weiß, was der Förster sich dabei gedacht hat. Die Bäume sind übrigens so ca. vier Meter hoch, also Weihnachtsbaumplantage scheidet aus.

    LG André

  • Hallo zusammen,


    absoluter Spezialist für Bäume ist Christine. Sie kennt sich sooooo super darin aus.

    Ich persönlich würde zu einer Nordmanntanne tendieren. Hier gibt es viele Christbaumplantagen. Da sind dann die Bäume kleiner und dichter bewachsen. Die Naeln sehen Deiner Tanne schon ähnlich.

    Vllt kommt Christine ja noch und schreibt was dazu.


    Liebe grüße


    Murmel

    Liebe Grüße


    Murmelchen


    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

    Einmal editiert, zuletzt von Murmel (27. Oktober 2021 um 20:36)

  • Hallo Zusammen

    Ich bin für eine Weisstanne, die Rinde mit den typischen Harz eingelagerten Stellen sind gut sichtbar.

    Ausserdem noch einen kleinen Tipp:

    Die Fichtennadel stehen starr rund um den Zweig und sticht....... Die Tanne nicht. 😉

    Bei der Tanne gehen die Nadel flach seitlich ab.

    Aber auch hier sind wir erst auf der Stufe "Abies spec" um welche Art es sich schlussament handelt entzieht sich meinem Wissensstand.

    BG Andy

  • Hallo,

    es handelt sich hier für mich um eine Douglasie. Tannennadeln haben meines Wissens so gut wie immer eine (grüne) saugnapfartige Ansatzstelle am Ast. Von jungen Douglasien bei mir in der Gegend kenne ich auch die Harztropfen an der Rinde die man auf dem Bild sieht.

    Die wichtigste Bestimmungsregel bei Douglasien ist es die Nadeln zu zerreiben, dann entsteht oft ( nicht immer) ein angenehmer Geruch nach Orange. Bei älteren Bäumen erkennt man Douglasien auch noch eindeutig an der Rinde.

    Die Nadeln von Douglasien sind auch der beste Tee und hat für mich Eisteequalitäten ( und das ganz ohne Zucker), wenn man einen großen Topf mit Wasser füllt und die Nadeln ins kochende Wasser gibt, den Herd aus macht und bis zum nächsten Tag stehen läßt. In Flaschen füllen (kalt stellen wenn man will ) und man hat ein leckeres Getränk.

    Leider wachsen bei mir in der Umgebung keine Tannen, sonst würde ich mal alle 4 wichtigen Gattungen ( Abies, Pinus, Picea, Pseudotsuga ) hier mal schnell vorstellen, wenn ich mal Zeit hätte.

    Viele Grüße

    Jabaa

    Einmal editiert, zuletzt von Jabaa (28. Oktober 2021 um 01:19)

  • Die Nadeln von Douglasien sind auch der beste Tee und hat für mich Eisteequalitäten

    Danke für den Tipp, werde ich mal ausprobieren.

    Liebe Grüße

    Marie

    PS: Noch ein Wort der Warnung: Auch hier sollte man sich wirklich sicher sein, welche Art man vor sich hat. Mit z.B. einer Eibe kann das tödlich enden.

  • Hallo Pilz- und Baumfreunde,

    Abies-Nadeln haben, wie Jabaa schon schreibt, eine scheibenförmige Anwachsstelle.

    Hemlock scheidet aus, weil bei ihr die Stielchen der Nadeln dicht am Zweig anliegen.

    Wenn man jetzt einen Zapfen hätte, wäre es einfach...

    Bei Picea müßte das Stielchen deutlicher rindenfarbig vom Blatt abgesetzt sein.

    Ich denke, es ist eine Douglasie, die Rinde passt auch für einen jungen Baum.

    LG Christine

    Pinaceae

  • Guten Morgen ihr Lieben. Da ist ja gestern und heute noch viel passiert. Ich bedanke mich für die vielen Antworten und gehe jetzt sicher mit noch offeneren Augen durch den Wald. Flora Incognita hatte ich sogar auf dem Smarty, bin aber nicht darauf gekommen die App zu nutzen.

    Viele Grüße, André

  • Hallo

    Für solche Fälle habe ich "Flora Incognita" auf dem Handy. Die App bestimmt auch Bäume sehr gutH

    Hiho,

    kann mich Uwes Meinung hier nur anschließen. Verwende die App seit über einem Jahr und sie ist sehr zuverlässig.

  • Hallo,

    Hiho,

    kann mich Uwes Meinung hier nur anschließen. Verwende die App seit über einem Jahr und sie ist sehr zuverlässig.

    ich kenne solche Apps auch. Ich finde gut wenn man solche Apps bewusst verwendet. Also wenn du mit dieser Apps Pflanzen lernst und nicht einfach nur draufhälst und dann nach 3 Minuten schon vergessen hast welche Merkmale die Pflanze hat und du die Pflanze schon nicht mehr bestimmen kannst.

    Außer man interessiert sich nicht sonderlich für Bäume/Pflanzen, sondern will sie nur bestimmen um zum Beispiel ein Baumpartner zu einem Pilz zu bestimmen.

    Zum lernen empfehle ich immer noch ein Buch ;) . Wenn du Fortgeschrittener bist, dann ist die App noch hilfreicher :) , weil du die Merkmale dann selber schon gut einordnen kannst und dann merkt man sich neue Pflanzen wie von allein. Jedenfalls ist es bei mir so.

    Viele Grüße

    jabaa