Zwei Erstfunde

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.002 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Oktober 2023 um 22:15) ist von StephanW.

  • Moin ihr Lieben,

    Gestern 02.10.2023:

    Laubmischwald (Buchen, Eichen, Eschen). Sehr trocken. Es waren einige verrottete Fruchtkörperbüschel dieses Pilzes zu finden, dazwischen eine jüngere Dreiergruppe. Sehr festfleischig (fast hart) und geruchlich (ist bei mir schwierig) an Lebkuchen erinnernd. Gilbung konnte ich nicht feststellen, eher rötend. Trotzdem meine Vermutung Riesenchampignon (Agaricus augustus). Ist es normal, dass die in Büscheln wachsen?

    Heute (03.10.2023):

    Kiefernhochwald, Waldweg. Leicht feucht. Neben einer Gruppe Kuhröhrlinge standen diese zwei Exemplare. Geruch neutral. Vermutung (nicht zuletzt wegen der Kuhröhrlinge) Rosenroter Gelbfuß (Gomphidius roseus), bis jetzt noch nie so gesehen.

    Viele liebe Grüße, André

  • Hallo,

    ich denke dass Du beide Arten richtig bestimmt hast.

    Ist es normal, dass die in Büscheln wachsen?

    Normal ist es nicht kommt aber schon häufiger vor.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Andre,


    die Sache mit dem rosenroten Schmierling. Kuhröhrlinge können ohne den rosenroten Schmierling. Aber der rosenrote Schmierling kann nicht ohne seine Kuhröhrlinge. Noch was, wenn Du Kuhröhrlinge brätst, dann passiert was faszinierendes in der Pfanne. Denn die Kuhröhrlinge werden rosa. Doch echt. Versuchs mal. Du wirst staunen.


    Liebe Grüße


    Murmel

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Murmel,


    die Kühe liegen im Dörrautomaten. Ich hatte gelesen, dass sie dann ein besonderes Aroma ausbilden. Vielleicht werden sie dort auch rosa, werde ich Morgen früh sehen. Ja, ich hatte gelesen, dass die rosenroten auf dem Myzel der Kühe parasitieren. Habe sie aber noch nie gefunden, Kühe schon oft.

    Liebe Grüße, André

  • Hallo Andre,


    ich weiß genau, wie sich das anfühlt, wenn man einen solchen Fund verzeichnen kann. Gratulation zum Fund.


    Liebe Grüße


    Murmel

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Andre,

    die Champignons sehen mir nicht nach Agaricus augustus aus. Es fehlt mMn der gelbbraune Farbton auf der Außenseite, außerdem scheinen sie, wie du auch schreibst, nach Anschnitt zu röten, was Agaricus augustus nie machen würde. Auch schreibst du nichts von dem außerordentlich starken Marzipan- bzw. Amaretto-Geruch, der vorhanden sein müsste.

    Rötende, braunschuppige Champignons findet man z. B. in den Sektionen Waldchampignon oder Kompostchampignon, da gehören sie mMn eher hin.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    wenn man das als Röten ansieht könntest Du recht haben aber die Geruchsangabe

    an Lebkuchen erinnernd.

    spricht m.M. nach für den August.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Zusammen

    Beim Agaricus bin ich auch etwas hin und her gerissen. Meine A. augustus haben bis jetzt nie gerötet. Evt. Habe diese Funde auch ein Trockenschaden, aus diesem Grund die etwas aufgerissen Hutoberfläche. -> ich bin auch eher bei einem Wald-Champignon im weitesten Sinne. BG Andy

  • Guten Morgen,

    danke für eure Beiträge. Ich habe augustus noch nie bewusst gesehen, bin da also völlig offen. Was mich zu dem Schluss geführt hat, war erstens die Größe der verrotteten FK daneben (Hutdurchmesser mehr als 25 cm) und die extreme Festfleischigkeit. Ich hatte echt Probleme einen Längsschnitt zu bekommen, obwohl mein Messer nicht wirklich stumpf ist. Ich kann gut mit Agaricus (Wald) leben.

    LG André

  • Hey Schupfnudel,


    danke für den Hinweis. Könnte gut sein. Leider lese ich in der Beschreibung nichts von der extremen Festfleischigkeit, aber vlt. war das ja auch nur subjektive Empfindung.


    Auf jeden Fall, danke für deine Recherche.


    VG André

  • Hallo Schupfnudel,

    sorry für die kurze Antwort, war am WE zu einem Pilzseminar in Sachsen ;-). Wenn es wirklich A. bohusii wäre, wäre dies ja ein sehr seltener Fund. In meiner Erinnerung standen in dem Waldstück viele dieser Fruchtköper(leichen). Macht es Sinn, den Fund zu melden und zu kartieren?

    Liebe Grüße, André

  • Hi.

    Klar, warum nicht. Schick ruhig mal eine Mail an den zuständigen Kartierer, ob er den Fund aufnehmen will.

    Bei mir in Sachsen ist die Art einigermaßen gängig, aber scheint laut PD nicht überall verbreitet zu sein. In Sachsen-Anhalt gibt's aber schon auch ein paar Fundorte.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Julia,

    manche der hier diskutierten Pilze, z. B. Agaricus bohusii, haben keine deutschen bzw. volkstümlichen Namen. Da musst du leider durch. Ein wissenschaftlicher Name hat zudem den Vorteil, dass es ganz eindeutig ist, von welcher Pilzart gerade die Rede ist, das ist mit einem volkstümlichen Namen nicht so.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.