Hilfe bei Pilzbestimmung

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 8.319 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Juli 2018 um 17:21) ist von Easy.

  • Guten Abend liebe Pilzfreunde,

    ich bin neu im Forum und auch noch recht frisch im Hobby Pilze, allerdings habe ich bereits sehr sehr viel gelesen und bin mittlerweile regelrecht besessen von Pilzen. Wenn ich durch die Wälder streife, entdecke ich immer wieder Pilze, die ich leider noch nicht bestimmen kann ( das erste Seminar hab ich "erst" im September). Ich wollte einfach mal den ein oder anderen (für mich nicht klar identifizierbaren) Pilz hochladen, bestimmt kann mir einer von euch weiterhelfen.

    Hier zum Beispiel ein paar verschiedene Pilze, die ich in einem Park/Friedhof mit Nadel- und Laubbäumen gefunden habe.

    Lieben Dank im voraus.

    Denise

  • Vorallem der erste Pilz bereitet mir. Kopfzerbrechen.. Der Röhrling hat mild geschmeckt, kein Netz am Stiel. Umd bei den hellgefärbten Pilzen wird es sich wohl um Egerlinge handeln. Auch in dem großen alten vermute ich einen Riesenegerling.

  • Hallo und herzlich willkommen, :)

    beim ersten Pilz den du zeigst sollte es sich um einen Riesenträuschling handeln.

    rotbraunerriesen.htm

    Beim Röhrling wäre ein Schnittbild für die weitere Bestimmung hilfreich.

    Die letzten Bilder zeigen, wie du vermutest, einen Egerling. Auch da ist die Eingrenzung auf Artebene nicht ganz einfach. Vielleicht machst du noch ein paar Angabe, z.B. wie den der Geruch ist, oder ob bei Verletztung des Fleisches eine Verfärbung auftritt. Gut ist aber, dass du den Pilz nicht abgeschnitten hast, denn die Stielbasis ist auch für die Bestimmung, gerade in dieser Gattung, wichtig. ;)

    LG Steigerwaldpilzchen

    PS: Im Internet gibt es keine Verzehrfreigabe für Pilze.

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Ahh ein Riesenträuschling, den hatte ich gar nicht im Sinn, aber im Nachhinein scheint es offensichtlich. Danke für die Hilfe :)

    Ich habe die Röhrlinge stehen lassen, es waren nur zwei und beide noch sehr klein, da wollte ich Sie nicht rausrupfen. Also leider kein Schnittbild. Aber vom Egerling kann ich zweierlei zeigen, eins von gestern am Fundort, darauf kann man, mein ich, erkennen, dass es an den Fraßstellen rötlich angelaufen ist. Einen weiteren Egerling habe ich mitgenommen, weil er noch schön jung, frisch und einfach toll aussah und angenehm roch. Als ich ihn Zuhause aufgeschnitten habe, musste ich leider feststellen, dass er von innen schon ganz kleine Fraßgänge hat. Ich gehe davon aus, dass ich ihn dann wohl auch nicht mehr zum Verzehr benutzen kann? Ich lad auch das Foto hoch.

    Danke für die hilfreiche Antwort, Steigerwaldpilzchen!

  • Hallo Easay,

    wo hast du deine Egerlinge gefunden? Auf einem straßenähnlichen Weg?, auf der Wiese ....also wo genau? Danach richtet sich schon auch die Bestimmung von Egerligen oder auch Champignon genannt. Deine Bilder sind nicht optimal, das Schnittbild ist soweit o.k. - aber ich kann den Ring nicht genau beurteilen, auch davon ist die Bestimmung abhängig. Ich würde in deinem Beispiel einen Stadtchampignon (Agaricus bitorquis) annehmen, aber das ist in keiner Weise sicher.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Der Röhrling ist einer der Filzröhrlinge, aber ohne Schnittbild kann man den nicht weiter eingrenzen. Wichtig ist, daß dann auch die allerunterste Stielbasis mit dabei ist, und das Shcnittbild von einem frischen fruchtkörper gewonnen wurde. Sollte dann im Idealfall zB so aussehen wie hier bei Hortiboletus engelii (siehe vor allem rote Pünktchen in Stielbasis beim Fruchtkörper rechts):


    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Wenn (!) der auf dem zweiten Bild im letzten Beitrag anisartig (mehr nach Marzipan) riecht, dann sollte das schon Agaricus augustus (Riesenchampi) sein.

    Der andere Champignon bleibt schwierig, Agaricus bitorquis (Stadegerling) könnte aber eine sehr wahrscheinliche Lösung sein. Ist halt eine extrem komplizierte Gattung, die Arten oft sehr schwer gegeneinander abzugrenzen.

    Champignons von Straßen- und Wegrändern verspeise ich übrigens generell nicht (mehr), weil Arten der Gattung sich sehr stark mit Schadstoffen anreichern.

    Info so am Rande: >Zum Speisewert "ungiftiger" Champignon - Arten<

    Wie immer in solchen Fällen: Die Menge macht's. In diesem Fall aber auch der Standort.


    LG, Pablo.

  • Ich halte deine Einschätzungen für sehr wahrscheinlich, das waren auch meine Vermutungen, marzipanähnlich traf es ganz gut, der alte hat sehr (!) aromatisch gerochen, schon fast unangenehm, den hab ich auch stehen lassen. Dass vorallem Stadtegerlinge schadstoffbelastet sind, ist mir neu aber natürlich sehr gut zu wissen, dies werde ich in Zukunft auf jeden Fall berücksichtigen. Vielen lieben Dank für die Hinweise, Pablo.

    Heute war ich in einem Fichtenwald bzw Mischwald unterwegs, habe eigentlich nach Sommer Steinis oder ähnlichem gesucht.. Gefunden habe ich viele Gallenröhrlinge und (ich vermute) viele Perlpilze sowie (ich vermute) einen Scheidenstreifling.

    Ich habe einen Frauentäubling und einen nicht klar bestimmbaren Röhrling mitgenommen, diesmal mit Schnittbild (Basis hat sich grünlich gefärbt), dieser hatte keine Netzzeichnung, aber überraschenderweise einen kleinen Ring und schmeckte mild.

    Hier die Fotos ( in der Reihenfolge, in der ich sie erwähnt habe):

  • Liebe Denise,

    der Röhrling auf den letzten Bildern sieht für mich nach etwas in Richtung Birkenpilz aus. Der "Ring" sieht für mich so aus, als wäre dort der Stiel aufgerissen, vielleicht war es sehr trocken bei euch?

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    an einen Raufuß/Birkenpilz habe ich auch gedacht, aber war war/ bin mir eben nicht sicher. Ja, es war sehr trocken bei uns, mit dem aufgerissenen Stiel kannst du auf jeden Fall recht haben. Bei den anderen Pilzen liege ich +- richtig?

  • Hallo Easy,

    ja, ich denke, dass du bei den Perlpilzen richtig liegst. Auch der Scheidenstreifling ist einer, vielleicht der rotbraune Scheidenstreifling.

    Dein Birkenpilz, den Sabine ja schon bestimmt hat, könnte vielleicht Leccinum Variicolor sein. Das Farbverhalten sieht zumindest ähnlich aus.

    rotbraunerscheidens.htm

    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Denise,

    beim Champi wäre der Geruch interessant. Bei dieser aufgerissenen Huthaut und ohne erkennbaren Doppelring wäre der hier noch denkbar:

    Salzwiesenchampignon, Salzwiesenegerling, Grobschuppiger Salzwiesenchampignon (AGARICUS BERNARDII)

    Der Fundort würde auch passen.

    Wenn sich die Stielbasis wirlich grünlich verfärbt hat, was nicht zu erkennen ist, dann könnte es dieser hier sein:

    verfaerbenderbirkenpilz.htm

    Beim richtig erkannten Scheidenstreifling tippe ich auf den hier:

    rotbraunerscheidens.htm

    Die Perlpilze solltest Du richtig erkannt haben und beim Frauentäubling ist die Probe der Biegsammkeit der Lamellen wichtig. Die sind bei diesem biegsam in Gegensatz zu seinen ebenfalls essbaren Doppelgängern:

    papageientaeubling2004.htm

    blaureiftaue.htm

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Danke für die hilfreichen Antworten, die Lamellen bei dem Frauentäubling sind biegsam. Es freut mich, dass ich doch nicht ganz daneben lag mit meinen Vermutungen. Aber dennoch werden die Perlpilze nicht so schnell ins Körbchen kommen, die Verwechslungsgefahr ist mir als Anfänger einfach zu hoch.

  • Hallo,

    die Trockenheit im Westen macht mir zu schaffen, dennoch war ich letzte Woche im Sauerland unterwegs und habe neben Perlpilzen einen einzelnen Röhrling gefunden. Ich tippe auf den nicht essbaren Schönfußröhrling. Am oberen Stielrand ist ein rotes Netz erkennbar. Bitte schreibt, was ihr darin vermutet. Ich bin gespannt. :)

    Liebe Grüße

  • Hallo Easy,

    den Schönfußröhrling (Caloboletus calopus) halte ich nicht für essbar, der ist bitter. In welchem Buch findest du ihn als essbar? oder ist das deine eigene Meinung?

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Veronika,

    und schöne Grüße in den Norden unseres pilzlosen "Steppen-Bundeslandes"...

    Du hast da bestimmt etwas überlesen, denn Easy schreibt ja, daß sie auf den nicht essbaren Schönfussröhrling tippt!

    Das mittlerweile unerträgliche Wetter macht uns halt allen zu schaffen... ;)

    LG Thomas

    PS.: Hallo Easy, eröffne doch mal bitte, um unnötige Scrollerei zu vermeiden und der Übersichtlichkeit wegen, zu jedem neuen Fund auch einen neuen Thread!

    2 Mal editiert, zuletzt von Beachwolle (23. Juli 2018 um 11:02)

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für deine Aufmerksamkeit - meine Konzentration hat unter der Trockenheit gelitten. Entschuldige bitte Easy!

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Haha,

    kein Problem, wir dörren, wie die Wälder leider auch, eben etwas aus, da kann die Konzentration schon mal nachlassen. ;)

    Und danke für den Hinweis, ich werde es in Zukunft berücksichtigen ( ich hoffe in nicht allzu langer Zukunft) :)

    Liebe Grüße

    Denise