Hexenring

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.526 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Dezember 2020 um 19:55) ist von Franz.

  • Derzeit sind bei uns (Lilienfeld, Niederösterreich, Voralpen) auffallend viele und große "Hexenringe" zu sehen, wie sie sonst im Mai der Maipilz, Georgsritterling (Calocybe gambosa) bildet. Im Volksmund heißt der Maipilz bei uns "Rasling" und die im Herbst gelegentlich auftretenden Ringe werden wegen der Ähnlichkeit als "Herbstraslinge" bezeichnet, sollen aber im Gegensatz zum Maipilz ungenießbar sein. Da sich die Pilze in Habitus und Größe doch deutlich unterscheiden, glaube ich nicht an eine "Spätblüte". Leider waren sie heute schon etwas vergilbt, im frischen Zustand sind sie weiß mit hellgrauem Anflug auf der Kappe. Um welchen Pilz kann es sich handeln?

    LG Joschi

  • Hallo Joschi,

    cooler Ring!

    Vielleicht ist das der Riesen-Krempentrichterling, Leucopaxillus giganteus ....

    VG Jan

  • Hallo Jan!

    Danke für den Tip, die Beschreibung hier im Forum scheint mir recht zutreffend zu sein, die Bilder wirken aber doch etwas anders; eher scheint mir der cremeweiße Krempentrichterling zu passen. Der soll allerdings "extrem selten" sein !? Zur Größe noch eine Zusatzinformation: größte Hüte ca. 15 cm Durchmesser, wobei ich glaube, dass sie heuer besonders groß sind, durch den feuchten Herbst.

    LG Joschi

  • Hallo,

    schau doch mal ob du einem frischen Pilz noch Sporen entlocken kannst und mach einen Abwurf:

    Dazu den Stiel ganz oben abschneiden und den Hut mit den Lamellen nach unten auf ein weißes Blatt Papier oder, noch besser, eine transparente Glasplatte legen. Das Ganze dann mit einer Shüssel o.ä. abdecken. Am nächsten Morgen ist die Schicht der herabgefallenen Sporen so dick, dass man sie mit dem Auge sehen kann. Auf das Kunstwerk einen Tropfen Jodlösung geben (gibt's in jeder Apotheke) und schauen ob sich die Sporen schwarzblau-schwarzviolett verfärben (=amyloid). Dann wären es Krempentrichterlinge (Gattung: Leucopaxillus & Aspropaxillus).

    Dazu könnte man noch prüfen ob die Lamellen mit dem Finger leicht ablösbar sind ohne das Fleisch zu verletzten.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Oder vielleicht eine Lepista?
    Weil bei Leucopaxillus müssten gerade in dem fortgeschrittenen Stadium deutlich gerippte Hutränder erkennbar sein. Insbesondere Leucopaxillus giganteus würde ich hier ausschließen. Was das nun ist oder gewesen sein könnte: Ich fürchte, da macht uns das Alter der Fruchtkörper eine zuverlässige Bestimmung eher unmöglich.
    Aber der Anblick von dem Heenring - wow, das ist echt genial, egal welcher Pilz das nun hervorgebracht hat.


    LG; Pablo.

  • Grüß Euch!


    Danke Joschi fürs Zeigen! In der Größe noch nie gesehen! Da sieht man mal was unterirdisch so los sein muss!


    wenn Ihr schon vom Riesentrichterling sprecht: warum dann nicht gleich der mönchskopf? So wie ich den Schattenwurf auf dem zweiten Bild interpretiere sind da deutlich Buckel zu sehen.


    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hi

    Schönes Hexenring Beispiel, wow

    Ich finde Lepista auch nicht schlecht Beorn

    Der Sporenabwurf sollte dann ja entsprechend dunkel sein Joschi

    Bspw der hier

    Horngrauer Rötelritterling, Graubräunlicher Rötelritterling, Marmorierter Röteltrichterling (LEPISTA PANAEOLUS SYN. LEPISTA LUSCINA, RHODOPAXILLUS LEPISTA, RHODOPAXILLUS PANAEOLUS, LEPISTA LUSCINA)

    Beste Grüße

    Reike

  • Hallo!

    Danke Euch allen für Eure Hinweise! Werde ev. morgen den Ring nochmals besuchen und schauen, ob ich ein frischeres Exemplar finde; fürchte aber, die sind eher noch älter geworden - so wie wir alle!

    LG Joschi

    • Offizieller Beitrag

    Bon Soir!

    Lepista panaeolus kenne ich nicht mit so stark herablaufenden Lamellen und insgesamt etwas dunkler.
    Zu Lepista densifolia (Dichtblättriger Rötelritterling) würde das Erscheinungsbild hier besser passen, aber: Bei rötelritterlingen sind Geruch und ev. auch Geschmack ziemlich wichtig. Das wird aber bei den Fruchtkörpern hier in die Irre führen, denn die sehen vom Alter her so aus, als wären diese merkmale nicht mehr zuverlässig ausgeprägt.
    Sporenpulver ist natürlich auch wichtig (ob mit violetton oder eher ockerweißlich), das ist zwar nie wirklich weiß, aber es sind auch keine Dunkelsporer. Es ist also "fast" weiß, eben hell aber mit einem farblichen Schimmer. Auch da ist in diesem Fall die Frage, ob die Fruchtkörper überhaupt noch so vital sind, daß die noch einen ausreichend dicken Sporenabwurf hinbringen würden.


    LG; Pablo.

  • Hallo Zusammen

    Ich finde auch wie Alex bereits beschrieben hat, vom Habitus her würde ich den Mönchskopf Infundibulicybe geotropa nicht ganz ausschließen.

    Dieses Jahr auch auf einer Wiese gesichtet mit dem typischen Anzeichen eines Hexenring.

    Ob der noch Spp freigibt..... Ich meinte auf einem Bild weisses Spp zu sehen.

    LG Andy

  • Hey,

    Nur um noch mal Position zu beziehen, ich bin nicht für einen Leucopaxillus. Mein erster Gedanke war Mönchskopf, es kann aber auch gut ein Rötelritterling sein. Ich fürchte, dass die alten Exemplare hier nicht mehr viel Bestimmarbeit zulassen.
    Mein Beitrag oben sollte nur zeigen wie man die in Spiel gebrachte Gattung Leucopaxillus bestätigen oder ausschließen könnte. :)

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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  • Hallo zusammen!

    Ich war gestern nochmals beim Ring und habe ein noch einigemaßen frisch aussehendes Exemplar abgeschnitten und wie beschrieben über Nacht auf weisses Papier gelegt - leider ohne Erfolg, es zeigt sich keine Spur von Sporen. Was das auch genannte Merkmal "Buckel" betrifft: bei manchen Exemplaren deutlich ausgebildet, bei anderen schwach oder gar nicht. Trotzdem dürfte vom Habitus her der Mönchskopf am ehesten entsprechen; nur die Stielbasis scheint mir bei meinen Pilzen etwas stärker verdickt zu sein. Die Lamellen lassen sich nicht wirklich leicht ablösen. Rötelritterlinge kann man wohl ausschließen, von rötlicher Färbung ist keine Spur zu sehen.

    Ich danke jedenfalls für Eure Hilfe und werde die Fotos vorläufig unter "Infundibulicybe geotropa cf." ablegen. Nächstes Jahr werde ich den Ring wieder besuchen und hoffentlich frischere Exemplare finden!

    LG Joschi

  • Hallo Joschi,

    das überrascht nicht. Sporen werden nur nach der Gausschen Wahrscheinlichkeit gestreut. Im Alter sind entweder keine verfügbar oder nur deformierte oder untypische.

    Gruß - Franz