Morcheln

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 6.486 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2019 um 11:46) ist von ThomasL.

  • Erstmals hab' ich Morcheln gesammelt (Spitzmorcheln und Käppchenmorcheln), was mir vorher niemand sagte: die sind voller Maden und man merkt es erst Zuhause.

    Oder gibt's da 'nen Trick, das vorher festzustellen?

    Jetzt sind 'se im Dörrautomaten, weil wegschmeissen wäre schon zu schade...

    Und das Dörren macht die Frassgänge erst so richtig sichtbar.

    Ja, ich bin empfindlich; Nichts destotrotz die Frage:

    Sind Morcheln meist madig?

    Also sollte ich die Finger von lassen, wenn ich diesbezüglich empfindlich bin?

    Liebe Grüße

    Lisa

  • Hallo Lisa!

    Also meine bescheidene Erfahrung mit Morcheln ist, dass diese früh im Jahr - wenn die Temperaturen noch recht niedrig sind - meist madenfrei sind. Ab ende April und im Mai sind viele davon leider madig und nichts mehr für mich. Das ist sehr schade, da es bei uns ohnehin nicht viele davon gibt(oder ich die richtigen Stellen nicht kenne) und wenn man dann schon mal das Glück hat welche zu finden, ist das echt ärgerlich.

    Ich schneide jede Morchel vor Ort fein geputzt der Länge nach auf und nehme nur die mit, die madenfrei sind. Es verstecken sich im Inneren auch öfter, Asseln, oder Schnecken. Die möchte ich auch nicht zu Hause haben...

    Liebe Grüße!

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Lisa,

    ich habe bisher immer im April gesammelt und relativ viele Speise- und einige Spitzmorcheln. Dabei bisher keine einzige Made - selbst bei überständigen. Im Gegensatz zu den Mairitterlingen.

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Ich schneide jede Morchel vor Ort fein geputzt der Länge nach auf und nehme nur die mit, die madenfrei sind.

    Joa, das habe ich erst zuhause gemacht. Und da kamen die Maden erst beim gründlichen Waschen nach und nach an die Oberfläche. Und nach Madengängen schauen bei so wenig "Substanz"...

    Ok, wohl leider nicht "mein" Pilz.

    Dabei bisher keine einzige Made

    Echt? Auch nicht so ganz winzig kleine?

    Aber die von gestern sind ja nun getrocknet und vielleicht habe ich in 'nem halben Jahr die Maden vergessen und kann die getrockneten Teile mit Genuss verspeisen.

  • Hallo Kasi,

    verwurmte Stellen würde ich halt großzügig wegschneiden. Verdorbene Eiweiße können schon mal der Grund für eine Lebensmittelvergiftung sein. Verfärbungen am frischen, aber auch am getrockneten Fruchtkörper deshalb genauer angucken.

    Gerade bei Morcheln finde ich es relativ schwierig die Frische zu beurteilen, deswegen lieber auf Nummer sicher gehen, und die Pilze jemandem Zeigen, der sich auskennt. Oder halt am Standort lassen.

    Grüßle

    RudiS

  • Gerade bei Morcheln finde ich es relativ schwierig die Frische zu beurteilen...

    Hallo Rudi,

    ja, das ist wohl mein Problem.

    Vorm Abschneiden habe ich erstmal alle angefasst, denn matschig-weiches bleibt eh stehen.

    Waren aber alle gefühlt knackig.


    Ok, wie gesagt habe ich heuer erstmals Morcheln mitgenommen. Bin jeden Tag mit meinem Hund draußen und jetzt fielen sie mir auf, habe mich etwas belesen... Aber das mit den Maden...

    Ich find's schwierig an so 'nem Schlauchpilz den Madenbefall zu orten und wegzuschneiden. Da sind Steinpilz & co einfacher.

  • Hallo Lisa,

    ich würde sehr vorsichtig sein und Morcheln, die viele Madengänge aufweisen nicht trocknen! Es gibt auch Vergiftungen mit Morcheln.

    2015-05-11 - Vergiftungsgefahr durch frische Morcheln - Notfallnummer 145: Hilfe bei Vergiftungen. Kostenlose Auskunft.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Fories,

    eigenartig, bei Morcheln konnte ich bisher keinen Madenbefall feststellen. Ab Anfang April durchsuche ich meine Fundgebiete im drei Tagesrhythmus, kein Exemplar kann daher älter als drei Tage werden.

    Ich trockne sie in einer Dörrex bei 35 - 40 Grad, jede Made würde bei dieser Temperatur die Flucht ergreifen.

    Das machen sie auch, man sieht sie dann am am Boden der Dörre liegen. Massenhaft bei Steinpilzen, die augenscheinlich in Ordnung waren. Landen beide im Kübel, der Pilz und die Maden. Eine Ausnahme bildet der Kiefensteinpilz, dessen Konsistenz um vieles fester ist. Da reicht es meistens, die Stielbasis großzügiger abzuschneiden. Kaum befallen wird auch der Flockenstieliger Hexenröhrling, der geschmacklich besser daherkommt als die Steinis.

    Bei uns blüht der Flieder, ein verlässliches Zeichen dafür, dass es mit den Speisemorcheln in Tallagen zu Ende geht. Ein Morcheljahr war 2019 nicht, ca. 15% der üblichen Ernte hat's gespielt. Obwohl alles gepasst hat, ausreichend Regen und entsprechende Temperaturen.

    LG

    Peter

  • Hallo Lisa,

    auch ich bin recht erstaunt über deinen Bericht, habe ich doch noch nie eine einzige Made in Morcheln entdeckt. Im Gegensatz zu den meisten direkt daneben stehenden Mairitterlingen. Vielleicht sind die Maden hier keine Gourmes. Dass da mal eine Assel rauskrabbelt erlebt man ja des öfteren, aber Madenbefall... Ich würde vor Wut wahrscheinlich wie Rumpelstilzchen durch die Landschaft hüpfen. Zumal die erneute unfassbare Trockenheit einem das Pilzsucherleben eh schon wieder ganz schön schwer macht.

    LG Thomas

  • Morsche,

    interessant wie unterschiedliche die Erfahrungen sind. Bei mir war dieses Jahr das bisher beste (Speise-)morcheljahr, allerdings ist es jetzt scheinbar auch vorbei (gestern nochmal nachgeschaut, der intensive Regen des letzten Wochenende hat aber keine neuen mehr gebracht). Dafür müssten die Flockis jetzt bald kommen.

    Zum Zustand. Ich lasse ja immer einige Exemplare stehen, da kann man recht gut die Entwicklung beobachten. Frische Exemplare sind fest und flexibel, d.h. sie lassen sich etwas zusammendrücken ohne zu brechen. Ältere Exemplare sind dann etwas eingetrocknet und brüchig (bei anhaltendem, trockenen Wetter). Obwohl diese immer noch „gut“ riechen (wie die jungen Exemplare, nur etwas intensiver), lasse ich diese dann stehen. Auch bei den älteren habe ich bisher keine Maden gefunden.

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.